Bericht über die persönlich erlebte Verfolgung von Liu Fengbao aus Yushu, Provinz Jilin

(Minghui.de) Weil ich Falun Gong praktiziere, wurde ich fünfmal illegal verhaftet. Zweimal war ich im Chaoyanggou Zwangsarbeitslager in Changchun, wo ich sowohl physisch als auch mental grausam gefoltert wurde.

1. Teil

Am 15. Juli 2003 drangen der Chef der Baoshou Polizeistation, der Polizist Liu Junsheng, der Fahrer Sun Weixing und zwei oder drei weitere Polizeibeamte in meine Wohnung ein und brachten mich in das Yushu Gefängnis. Dort bekam ich vier Tage nichts zu essen.

Am 28. Juli wurde ich dann in das Chaoyanggou Zwangsarbeitslager gebracht. Am ersten Tag zwang man mich, eine sehr lange Zeit in der Hocke zu sitzen. Die Wärter befahlen einem kriminellen Insassen, meinen Kopf mit Wasser zu übergießen. Gao Junting, Ding Feng, und Zhang Yan verprügelten mich.

Praktizierende, die nicht „umerzogen“ waren, wurden gezwungen, auf winzigen Stühlen zu sitzen. Wir mussten Erde und Ziegel auf dem Rücken tragen und von 5:30 bis 21 Uhr ohne Pause diese anstrengende Arbeit verrichten. Manchmal mussten wir bis Mitternacht oder sogar bis 1 Uhr nachts arbeiten. Der Wärter Gao Zhilu schlug uns oft und verfolgte uns auf alle möglichen Arten. Er erlaubte unseren Familien nicht, uns zu besuchen, und fabrizierte viele Lügen, um Missverständnisse und Spannungen zwischen uns und unseren Familien zu erzeugen.

Während des ersten Monats im Zwangsarbeitslager, als ich wegen der Verfolgung keinen klaren Kopf hatte, zwang man mich, die drei Erklärungen zu schreiben und zu versprechen, mit dem Praktizieren von Falun Gong aufzuhören. Hinterher bereute ich zutiefst, diese Erklärungen geschrieben zu haben. Ich kam dann in die 7. Abteilung, in der Praktizierende einsperrt waren, die sich im Prozess der „Umerziehung“ befanden.

In der 7. Abteilung musste ich mir zwei Monate lang Falun Gong verleumdende Videos anschauen und ebensolche Bücher lesen. An einem Abend im November 2003 schlugen und traten Ma Yuntao und andere Wärter den Praktizierenden Wang Binghua aus dem Kreis Lishu der Stadt Siping. Wärter aus der 2. Abteilung verhüllten den Kopf des Praktizierenden Chang Xianlu aus dem Kreis Huaiyin, Provinz Liaoning mit einer Plastiktüte und erstickten ihn beinahe.

Im April 2004 wurde Sheng Baowei aus Liaoyuan von vier oder fünf kriminellen Insassen auf Anordnung der Wärter verprügelt. Am Mittag des 17. Mai 2004 erbrach Zhao Yongzhi, Mitte 50, aus Changchun, was er gerade gegessen hatte. Das Erbrochene war mit Blut vermischt. Dies meldete ich dem Leiter der Abteilung, Liu Aiguo, doch Liu kümmerte sich nicht darum und unternahm nichts, um ihm zu helfen.

2. Teil

Am 17. März 2008 wurde ich gegen 8 Uhr vom Leiter Wang und dem Beamten Dong aus der Baoshou Polizeistation der Stadt Yushu erneut verhaftet und mitgenommen. Ren Lizhu, der Sicherheitsdirektor unseres Dorfes, war während der Verhaftung ebenfalls anwesend. Wegen der engen Handfesseln schwollen meine Handgelenke an und schmerzten sehr. Auf dem Weg zur Polizeistation rief ich mehrere Male „Falun Dafa ist gut!“, auch beim Betreten der Polizeistation. Qi Li schlug mir dreimal ins Gesicht. Polizisten kamen und durchwühlten meine Wohnung. Sie nahmen alle meine Falun Gong-Bücher und weitere Materialien mit. Am 2. April 2008 wurde ich wieder in das Chaoyanggou Zwangsarbeitslager gebracht, dann aber freigelassen, weil das Arbeitslager sich weigerte, mich aufzunehmen.

Am 6. Juni 2008 wurde ich um 10 Uhr erneut verhaftet. Die Polizisten konfiszierten meine Satellitenantenne, einen MP3-Player und das Buch Zhuan Falun. Ich kam am gleichen Tag in das Chaoyanggou Zwangsarbeitslager und wurde in die 1. Abteilung für Neuankömmlinge eingewiesen. Dort waren die kriminellen Insassen, darunter Zhu Bao, Yang Chao und Gu, von den Wachen angewiesen, Falun Gong-Praktizierende zu verprügeln.

Das Arbeitslager verlangte von den Falun Gong-Praktizierenden, die Lagerregeln auswendig zu lernen, und erlaubte uns nicht, nachts ungestört zu schlafen, sondern man weckte uns oft alle paar Minuten auf.

Als ich das erste Mal in einen Hungerstreik trat, wurde ich von Tai Liang, Yu Weiming, Zhao Yan, Zhai Ye, Cao Li, Zhu Bao, Li Fei (Gefängnisarzt), Wang Zhengang (Wärter) und Ju Xiaohua (Wärter) brutal zwangsernährt. Sie flößten mir ein halbes Paket Salz mit etwas Maismehl ein, dann fügte Tai Liang noch einen weiteren Beutel Salz hinzu. Danach befahl Ju Xiaohua drei kriminellen Insassen, mir ein schmutziges Tuch in den Mund zu stopfen. Ich wurde zwei Stunden lang gefoltert.

Im September 2008 trat ich wieder in einen Hungerstreik. Die Wärter Gao Jianhui, Zhu Bao, Li Fei und sieben andere zwangsernährten mich erneut. Am 16. September sollte ich entlassen werden. Der Leiter Yu Tie und der stellvertretende Leiter Li Shijun sperrten mich jedoch weitere zehn Tage ein. Am 26. September musste ich zu einem Gehirnwäschekurs, der im Gefängnis von Yushu stattfand. In der Gehirnwäscheeinrichtung wurde ich von Li Fenglin, dem Leiter des „Büro 610“ geschlagen, weil ich mit anderen Inhaftierten über Falun Gong gesprochen hatte. Während eines Abendessens beschimpfte mich Wärter Wang Li, da ich mich mit einem anderen Praktizierenden unterhielt.