Die Verfolgung eines Regierungsbeamten

(Minghui.de) Herr Liu Shuyuan, 63 Jahre alt, war Beamter beim Fachinspektionskomitee des Landkreises Pingshan in der Provinz Hebei. Er wurde verhaftet, verurteilt, verprügelt und eingesperrt. Ihm wurde die Arbeit gekündigt und sein Haus von der Regierung konfisziert. Gegenwärtig ist er ohne Arbeit und ohne Wohnung. Er und seine Frau leben bei ihren Kindern.

Liu Shuyuans Frau, Liu Tingting (65) hatte viele Krankheiten, bevor sie Falun Gong zu praktizieren begann. Im Mai 1997 fing das Paar an, Falun Gong zu praktizieren, worauf die Krankheiten bei Frau Liu verschwanden. Dieses Wunder öffnete die Augen vieler Menschen in ihrem Wohndorf und Dutzende von Menschen begannen ebenfalls, Falun Gong zu praktizieren. Liu Shuyuan wurde Kontaktperson für den lokalen Übungsplatz.

Festnahme aufgrund des Appellierens für Falun Gong

Am 25. April 1999 ging Liu Shuyuan nach Peking, um für die verhafteten Praktizierenden in Tianjin zu appellieren. Danach führten seine Dienstvorgesetzten mehrere Gespräche mit ihm. Da er eine gute Arbeitskraft und ein guter Mensch war, zeigten viele seiner Mitarbeiter Sympathie für ihn.

Am 20. Juli 1999 startete das kommunistische Regime die Verfolgung von Falun Gong. Liu Shuyuan ging am 22. Juli nach Peking, um zu versuchen, den Ruf von Falun Gong wieder herzustellen. Er wurde festgenommen, auf das Kreispolizeidezernat Pingshan zurückgebracht und dort im Gefangenenlager 10 Tage lang eingesperrt.

Zu Gefängnis verurteilt

Am 30. November 2000 drangen Feng Qingfang und Jiao Yanb vom Kreispolizeidezernat mit Gewalt in Liu Shuyuans Wohnung ein. Sie durchsuchten sie, konfiszierten alle seine Falun Gong Materialien und nahmen ihn mit. Feng Qingfang verhörte ihn, doch Liu Shuyuan weigerte sich, zu kooperieren. Sie zwangen ihn, drei Tage wach zu bleiben. Wenn er in Schlaf fiel, gossen sie ihm kaltes Wasser über den Kopf.

In der vierten Nacht drückte Feng Liu Shuyuans Kopf in kaltes Wasser und zwang ihn, seine Fingerabdrücke unter die Verhöraufzeichnungen zu setzen. Am nächsten Morgen brachten ihn Feng Qingfang, Xiao Suilong und Hu Yuetao in ein anderes Büro. Feng wies Liu Shuyuan an, die Aufzeichnungen ihres Verhörs zu lesen. Liu Shuyuan las sie durch und sagte: „Ihr habt dies erfunden. Ich habe keine solchen Dinge gesagt.” Feng wurde unbeherrscht, verfluchte Liu Shuyuan und schlug ihn gegen die Brust. Liu Shuyuan wurde in ein Gefängnis gebracht.

Am 08. Dezember 2000 sagte Feng Qingfang vor seiner Frau zu Liu Shuyuan: „Wenn Sie nicht eine neue Verhöraufzeichnung anfertigen, die unserer Anerkennung entspricht und Ihre Fingerabdrücke darunter setzen, werden wir Ihre Frau in ein Arbeitslager stecken.” Liu Shuyuan gab nach. Später erfuhr er, dass Feng Qingfang seine Frau und seinen Sohn bedroht, und seinen Sohn schwer verprügelt sowie zur Zahlung von 2000 Yuan erpresst hatte.

Ein paar Tage später hielt das Polizeidezernat auf einem Platz in der Innenstadt ein öffentliches Verfahren für Liu Shuyuan ab. Sie rasierten seinen Kopf und legten ihn in Handschellen. Um ihn öffentlich zu demütigen, hielten ihn zwei Polizisten auf einem Lastwagen stehend fest, als sie zwei Meilen durch den Innenstadtbereich fuhren. Als der Lastwagen auf dem Platz ankam, wurde Liu Shuyuan vom Lastwagen herunter gestoßen, wobei er eine Fußverletzung erlitt.

Später wurde Liu Shuyuan von dem Beamten Yang Aiping von der Staatsanwaltschaft belastet. Die Richter You Xinjian, Cao Huaping und Qi Baoxiang verurteilten ihn zu fünf Jahren Gefängnis. Während des Verfahrens waren weder der Staatsanwalt noch die Polizeibeamten in der Lage, irgendeinen überzeugenden Beweis zu erbringen, dass Liu Shuyuan das Gesetz gebrochen hätte.

Liu Shuyuan trat aus Protest gegen die Verurteilung in einen Hungerstreik. Er schrieb in seinem Appellbrief: „Die Fakten in diesem Fall waren nicht klar. Es gibt keinen Beweis und die von der Polizei vorgelegten Verhöraufzeichnungen waren unter Drohungen und Gewalt erstellt worden.”

Das Gericht in Shijiazhuang untersuchte diesen Fall neu und verurteilte ihn zu dreieinhalb Jahren. Ein Polizeibeamter des Gerichts sagte zu Freunden von Liu Shuyuan, dass er überhaupt keine Strafe verdient hätte, doch die Kreisregierung hätte das Gericht aufgefordert, ihn zu verurteilen, damit die Regierung ein Exempel statuieren konnte, um andere Praktizierende einzuschüchtern.

Auf dem Weg ins Gefängnis Huolu waren die Hände und Füße von Liu Shuyuan aneinander gefesselt, sodass er während der über 20 Meilen langen Fahrt im Polizeifahrzeug in gebückter Haltung verbringen musste. Weil sein Blutdruck angestiegen war, lehnten die Gefängnisbeamten seine Aufnahme ab. Die Polizei musste ihn wieder mit zurück nach Pingshan nehmen.

Folter im Gefängnis

Nach zwei Monaten wurde Liu Shuyuan in das Gefängnis Huolu gebracht und später in das 1. Gefängnis der Provinz Hebei in der Stadt Baoding verlegt. Als er dort ankam, war Winter. Wächter wiesen ihn an, seine Winterhosen auszuziehen und zwangen ihn dann, den ganzen Nachmittag draußen zu stehen, was bei ihm einen sieben Tage andauernden Durchfall auslöste.

Einmal untersuchte der Gefängnisarzt Liu Shuyuan und sagte, er sei krank. Sie brachten ihn in das Krankenhaus und injizierten ihm unbekannte Drogen. Kurz nach der Injektion fühlte er sich schlecht. Am zweiten Tag war ihm kalt und am dritten Tag begann er, Schleim zu husten. Am vierten Tag schied er Blut aus und hatte keinen Appetit. Er erkannte dann, dass man ihm etwas Schädigendes injiziert hatte. Er erklärte den Ärzten, den Kriminellen, die ihn beobachteten und den Wächtern die Fakten über Falun Gong. Ein Wächter war von seinen Worten bewegt und nahm ihn aus dem Krankenhaus. Als er in das Gefängnis zurückkehrte, waren die anderen schockiert - wie konnte eine gesunde Person so schwach und krank werden, nachdem sie ins Krankenhaus gebracht worden war?

Nachdem er aus dem Krankenhaus herausgekommen war, hatte er immer noch schleimigen Auswurf und zudem schwitzte er stark. Er schwitzte jede Nacht dermaßen, dass sein Bettzeug durchnässt war. Er war den ganzen Winter krank.

Liu Shuyuan kehrte am 01. Juni 2004 nach Hause zurück. Während er im Gefängnis war, wurde seine Frau häufig von Du Xinzhong, einem Beamten der Polizeistation Chengguan in Pingshan schikaniert. An politisch sensiblen Tagen wurde sein Sohn zur Polizeistation gebracht und dort manchmal verprügelt.

Liu Shuyuan verlor seine Wohnung und seinen Job

Nach seiner Rückkehr erfuhr Liu Shuyuan, dass seine Wohnung, die er von seinem Arbeitgeber gekauft hatte, konfisziert worden und seine Anzahlung an ihn zurückgegeben worden war. Am 05. September 2004 verkündete ihm Tian Zhentang, der Leiter des Fachinspektionskomitees, dass er entlassen worden sei.

Liu Shuyuan fragte Tian Zhentang: „Ich war qualifiziert, die Wohnung zu kaufen und ich habe eine Anzahlung gemacht. Warum haben Sie mir meine Wohnung weggenommen?” Tian antwortete: „Weil Sie Falun Gong praktizieren.” Als Liu Shuyuan fragte, welches Gesetz er gebrochen hätte, erwiderte Tian: „Es gibt weder Gesetz noch Regeln.” Liu Shuyuan wies darauf hin: „Die Wohnung ist Teil der Vorteile der Angestellten. Es hat nichts mit dem Praktizieren von Falun Gong zu tun.” Tian sagte: „Dies ist meine Entscheidung. Wenn sie Ihnen nicht gefällt, können Sie dies irgendjemandem erzählen.”

Weitergehende Verfolgung

Liu Shuyuan war gezwungen, in die Stadt Shijiazhuang zu gehen und bei seinen Töchtern zu leben. Die Beamten des „Büro 610” des Kreises Pingshan fragten seinen Sohn mehrere Male, wo er sich aufhalte. Feng Qingfang ging sogar nach Shijiazhuang, um nach Liu Shuyuan zu suchen. Sie spionierten sogar bei seinem Schwiegersohn. Sie übten auch Druck auf den Arbeitgeber des Schwiegersohns aus und wollten von seinem Schwiegersohn erfahren, wo Liu Shuyuan sich aufhielt. Häufig riefen sie die Töchter von Liu Shuyuan an und belästigten sie in dem Versuch, ihn festzunehmen.

Im November 2008 fand Deng Fang vom Nationalen Sicherheitsbüro in Shijiazhuang heraus, wo Liu Shuyuan in Shijiazhuang lebte. Deng Fang und Cui Jian drangen mit Gewalt in das Apartment ein und nahmen alle seine Falun Gong Materialien mit. Sie nahmen ihn fest und brachten ihn in ein Gefangenenlager. Zwei Beamte vom Polizeidezernat Qiaoxi in Shijiazhuang sagten zu Liu Shuyuan, während sie ein Dokument hielten: „Wir haben beschlossen, Sie zu zwei Jahren Zwangsarbeit zu verurteilen. Sind Sie einverstanden?” Liu Shuyuan antwortete: „Natürlich nicht.” Die Polizisten fragten ihn, ob er einen Anwalt zuziehen wollte und Liu Shuyuan entgegnete: „Ich darf nicht ins Arbeitslager geschickt werden und natürlich brauche ich einen Anwalt, der mir helfen kann.” Zwei Wochen später wurde Liu Shuyuan freigelassen.
In Liu Shuyuans Fall involvierte Personen:
Zhao Xinchao, männlich, von der Stadtregierung Shijiazhuang;
Feng Qingfang, männlich: 86-13931979369 (Mobil), 86-311-82913739;
Wang Yanwen, männlich, von der Polizeistation Chengguan: 86-13931976229 (Mobil);
Deng Fang, männlich, vom Nationalen Sicherheitsbüro in Shijiazhuang;
Cui Jian, männlich, von der Polizeistation Qiaoxi.