Der Praktizierende Xu Dawei stirbt im Alter von 36 Jahren infolge der Verfolgung - mitfühlende Bewohner appellieren, Anwalt wird unter Druck gesetzt (Fotos)

(Minghui.de) Im März 2010 verfassten 376 Dorfbewohner von fünf Gemeindebereichen der Kleinstadt Yingemen, Verwaltungskreis Qingyuan, Provinz Liaoning, gemeinsam ein Appellationsschreiben an die Regierung wegen des Praktizierenden Xu Dawei, der nach der Verfolgung durch die Behörden gestorben war. Einige Monate später war dieser Appellationsfall weithin als „Fall der Appellation mit gemeinsamen Unterschriften” bekannt. Herrn Xu Dawes Familie nahm sich einen Anwalt zur Vertretung vor Gericht, der jedoch vom Amt zur Durchführung des Rechts der Provinz Liaoning unter Druck gesetzt wurde.


Der Appellationsbrief, der von 376 Dorfbewohnern unterzeichnet wurde


Xu Dawei war bei den Dorfbewohnern als guter junger Mann sehr bekannt. Er wurde zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er sich geweigert hatte, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Im Gefängnis unterzog man ihn mehrerer Foltermethoden wie Anlegen von Hand- und Fußschellen über einen langen Zeitraum hinweg, brutales Verprügeln, Aufhängen an den Armen, brutale Zwangsernährung, Auspeitschen mit Gummischläuchen, Durchstechen mit Nadeln und Elektroschocks. Als er am 3. Februar 2009 entlassen wurde, war sein Haar schneeweiß geworden, sein Körper war ausgemergelt und seine Augen matt. Er konnte seine Familienmitglieder nicht mehr erkennen. Auf seiner Haut gab es zahlreiche Wunden, die von den Elektroschocks herrührten. Seine Gliedmaßen waren geschwollen. Sein rechtes Knie und sein rechter Fußknöchel waren voller Narben und seine Gesäßhaut brandig.

Nach seiner Rückkehr nach Hause blieb er weiterhin in einer Ecke hocken und wagte nicht, sich zu bewegen. Seine Familie sagte zu ihm: „Du bist zu Hause, du brauchst keine Angst mehr zu haben.” Er war jedoch nur kurze Momente bei klarem Verstand und dann wieder vollkommen verwirrt. In seinen klaren Momenten erzählte er seinen Angehörigen: „Die Gefängnisverantwortlichen gaben mir Nerven zerstörende Drogenspritzen, sperrten mich in eine Einzelzelle und stießen und schlugen auf mich ein.” Seine Familie brachte ihn ins Krankenhaus. Der Arzt erklärte: „Er ist am Rande des Todes, sein Herz ist schwach und setzt aus. Als wir Blut für einen Bluttest abnehmen wollten, konnten wir keines entnehmen. Seine Haut ist hart und hat ihre Elastizität verloren. Diese Situation wurde nicht an einem oder zwei Tagen verursacht. Dies dauerte eine lange Zeit und die Zeit, um medizinisch eingreifen zu können, ist schon lange vorbei.” Herr Xu starb am 16. Februar 2009 im Alter von 36 Jahren, kaum 13 Tage nach seiner Entlassung.


Einige Monate vor seiner Verhaftung


Herr Xu wurde von den Beamten des Dongling Gefängnisses in der Stadt Shenyang gefoltert. Sein Körper war ausgemergelt und wies zahlreiche Wunden von Elektroschocks auf. Die Haut seines Gesäßes war brandig


Herr Xu war ein freundlicher, ehrlicher und aufrichtiger Mensch. Er war Koch in einem Restaurant in der Stadt Shenyang


Xus Familie nahm sich den Anwalt Wang Jinglong aus der Anwaltskanzlei Fayuan in der Stadt Shenyang. Am 22. Januar 2010 schickte Anwalt Wang ein Express-Paket an Li Zhong, den Gefängnisvorstand des Dongling Gefängnisses. Dieses Paket enthielt das Appellationsschreiben von den Dorfbewohnern, sechs Vergleichsfotos von Herrn Xu Dawei vor und nach dem Gefängnisaufenthalt, den Totenschein, die Krankenhausaufzeichnungen, Anklagedokumente und eine Schadensersatzforderung, eine Fotografie von Herrn Xus Personalausweis und eine Fotokopie der Anwaltslizenz.

Zwei Monate vergingen ohne Reaktion. Am 26. März suchte der Anwalt das Dongling Gefängnis auf und wurde vom Direktor der Gefängnisverwaltung empfangen. Dieser berichtete ihm, dass der Gefängnisvorstand geschäftlich unterwegs sei und erst ein paar Tage später zurück sein würde. Er erklärte dem Anwalt: „Es ist allgemein üblich, dass Häftlinge im Gefängnis sterben. Es ist unmöglich, dass ein Gefängnis freiwillig zustimmt, Schdensersatz zu leisten. Sie werden es vor Gericht bringen müssen.”

Während der zwei Monate hatte Xus Familie das Appellationsschreiben mit allen Unterschriften an verschiedene Behörden geschickt. Als sie zum Regierungsamt gingen, um eine Antwort auf das Appellationsschreiben zu erhalten, versuchten die Beamten, sie unter Druck zu setzen, keine Informationen ins Internet zu stellen und auch den Fall nicht vor Gericht zu bringen. Die Beamten drohten mit den Worten: „Sonst werden Sie die Konsequenzen selbst tragen müssen.”

Am Abend des 7. April 2010 kamen der Direktor vom Amt zur Durchführung des Rechts und der Polizeichef des Kreises Qingyuan in die Dörfer, um den Fall zu untersuchen. Ihr Anliegen war jedoch nicht die Untersuchung des Appells der Dorfbewohner. Stattdessen gingen sie in jeden Haushalt und stellten die Frage: „Wer hat euch aufgefordert, dieses Appellationsschreiben zu unterzeichnen? Zu welchem Zweck wurde es unterzeichnet?” Am Ende drohten sie jedem Dorfbewohner: „Wagt es ja nicht, euch weiter einzumischen!”

Kürzlich wurde die Information bekannt, dass der Anwalt zum Amt zur Durchführung des Rechts der Provinz Liaoning zitiert und verhört wurde, weil er den Fall von Xu Daweis Tod übernommen hatte. Danach wurde der Anwalt bei einem Meeting seiner Anwaltskanzlei gerügt und sieht sich einer möglichen Aufhebung seiner Anwaltslizenz gegenüber. Wang Jinglong hätte sich nie vorgestellt, dieser Art starken Drucks ausgesetzt zu sein.