Die Lebenseinstellung eines Praktizierenden

(Minghui.de) Jane ist eine der unzähligen Falun Gong-Praktizierenden. Nach ihrem Universitätsabschluss stand sie im Berufsleben, heiratete und gründete eine Familie. Später wanderte sie von Festlandchina nach Kanada aus.

im Milliken Park in Toronto: Jane praktiziert die Falun Gong-Übungen 

„Wahrhaftigkeit“ als Lebensprinzip

Nach einem Unfall fingen Jane und ihr Mann im Jahr 1997 an, Falun Gong zu praktizieren. Sie erreichten durch die Kultivierung nicht nur eine stabile Gesundheit, sondern änderten auch ihre bisherige Lebensweise.

Janes Mutter arbeitete damals in einer ausländischen Firma, die für ihre Mitarbeiter jeden Tag die Taxikosten erstattete. Wegen der geringen Entfernung von ihrem Haus zur Firma benutzte ihre Mutter das Taxi nicht regelmäßig. Bevor Jane mit der Kultivierung begann, gab sie ihrer Mutter oftmals ihre eigenen Taxiquittungen, damit sie das Geld erstattet bekam. Sie dachte gar nicht daran, dass das falsch ist, weil es viele andere Beschäftigte auch so machten. Die Kosten für das Taxi ihrer Mutter, das von der Firma bezahlt wurde, waren niedriger als bei den anderen.

Als Jane anfing sich zu kultivieren, bemerkte sie, dass dieses Verhalten falsch war und nicht dem Maßstab von „Wahrhaftigkeit“ eines Praktizierenden entsprach. Deshalb gab sie ihrer Mutter keine weiteren Quittungen mehr. Sie sagte: „Wenn ich mich nicht kultivieren würde, hätte ich gar nicht bemerkt, dass dieses Verhalten falsch ist.“

Im Berufsleben achtete sie darauf, dass sie keine falschen Angaben über die Spesen und Dienstreise-Kosten machte. Einmal bezeichnete sie versehentlich eine Dienstreise am Ort als Dienstreise nach außerhalb und bekam deshalb einen höheren Spesensatz. Als Jane diesen Fehler bemerkte, gab sie das zu viel ausgezahlte Geld zurück.

Jane erzählte: „Als die jungen Mitarbeiter in meiner Abteilung dies mitbekamen, sagten sie, dass ich dumm sei. Sie fanden es unbegreiflich, dass es in meinem Alter noch solch ehrliche Menschen gibt. Sie denken, es ist wunderbar, wenn man mehr Geld bekommt und man braucht es nicht so genau zu nehmen.“

Jane ist der Meinung, dass es hier ums Prinzip gehe und ihr das Geld auf keinen Fall zustand. „Nachdem ich das Geld zurück gebracht hatte, fühlte ich mich wohl“, sagte sie.

Bei einem Konflikt nach innen schauen

Barmherzigkeit und Nachsicht sind weitere Prinzipien von Falun Gong und ihre Umsetzung ist nicht immer einfach. Mit dem Heranwachsen ihres Sohnes gestaltete sich auch seine Erziehung schwieriger.

Sie sagte: „Eigentlich bin ich nicht sehr streng zu meinem Sohn. Aber wenn er nicht hört, wenn ich ihm etwas mehrmals gesagt habe, werde ich wütend. Meine Mutter (auch eine Praktizierende) erinnert mich dann daran, dass ich bei mir schauen sollte, wenn ich Probleme bei meinem Kind sehe.“

Einmal sprach sie der Lehrer ihres Sohnes an und teilte ihr mit, dass ihr Sohn nicht selbständig arbeite und seine Sachen durcheinander bringe. Jane suchte das Problem bei sich. Sie sagte: „Dann bemerkte ich, dass es mir ab und zu auch an Ordnung fehlt. Manchmal bin ich auch vergesslich.“

Janes Sohn besuchte die dritte Klasse in Kanada und bestand die Prüfung für den Übergang in die Hochbegabten-Klasse. Jane erzog ihren Sohn nach den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“. Sie beschreibt seinen Charakter als lebhaft und gutherzig.

Einmal gab es in seiner Schule Pizza zum Mittagessen. Ein Schüler hatte sein Geld verloren und konnte sich keine Pizza kaufen. Ihr Sohn hatte zwei Pizzen und gab ihm eine. Andere Schüler sagten zu ihm, er sei dumm und habe jetzt nicht genug, um sich richtig satt zu essen.

Ihr Sohn sagte später zu Jane, dass die Mitschüler - mit Ausnahme seines Freundes - sein Verhalten nicht akzeptieren konnten. Aber sie meinte: „Du hast schon richtig gehandelt. Wenn der Schüler keine Pizza bekommen hätte, wäre er noch hungriger geworden.“

Ein Gedanke entscheidet darüber, ob Kultivierung schwierig ist

Es ist nicht einfach, sich standhaft zu kultivieren. Jane nannte als Beispiel die Zeit in China, als die Verfolgung durch die KPCh eskalierte. Sie und ihr Mann waren drauf und dran ihre Kultivierung abzubrechen.

Im Jahr 2002 tauchten zudem bei ihrem Mann die Symptome eines Schlaganfalls auf, sein Mund und ein Teil des Gesichts waren gelähmt. Aber er gab nicht auf und wollte sich weiter kultivieren. Danach klangen alle Symptome innerhalb einer Woche ab. Diese Erfahrung gab ihnen beiden viel Mut und Zuversicht für die weitere Kultivierung.

Jane sagte: „Meiner Meinung nach ist das Kultivieren und das Praktizieren der einzige Ausweg für die Menschen. Ich habe mich viel damit beschäftigt und weiß, dass es schon immer Menschen gab, die sich kultivierten. Buddha Shakyamuni war ein Prinz, der sich kultiviert hat. Wer kann denn das Problem von Geburt, Altern, Kranksein und Sterben lösen? Nur die Kultivierung. Aber es ist nicht leicht.“

„Die Kultivierung ist mir manchmal wirklich schwer gefallen“, erzählt sie weiter. Wenn man die Fruchtposition des Arhat erreicht, nimmt man sich nichts zu Herzen und bleibt immer fröhlich. „Aber ich ärgerte mich manchmal noch bei der Erziehung meines Sohnes.“

Jane machte dazu einige Erfahrungen: „Ich finde, es ist nur ein Gedanke, der entscheidet, ob Kultivierung schwer ist. Wenn man seine schlechten Gedanken wirklich aufgibt, hat man den Eindruck, es sei schwer, obwohl es eigentlich gar nicht so schwer ist. Manche schlechten Gedanken können auf einmal beseitigt werden und manche kommen immer wieder.“

Als ihre Schwiegereltern sie früher in Festlandchina besucht hatten, versuchten sie, Jane und ihren Mann zu überreden, nicht mehr Falun Gon zu praktizieren. Sie hätten ständig Angst um sie gehabt, erinnert sie sich. Inzwischen seien sie auch in Kanada. Jetzt würden beide das Zhuan Falun (Li Hongzhi) lesen und hätten ebenfalls begonnen, sich zu kultivieren.