Anwältin Liu Zhongjie flieht nach Haft im Gefängnis und Arbeitslager in die Obdachlosigkeit, nach 10 Jahren erneut verhaftet

(Minghui.org) Die Anwältin und Falun Gong Praktizierende Liu Zhongjie war gezwungen, ihren Wohnort zu verlassen, um einer Verhaftung zu entgehen. So in die Obdachlosigkeit getrieben, zog sie über 10 Jahre lang durch das Land. Am 10. September 2012 wurde sie schließlich im Landkreis Suihua festgenommen. Derzeit wird sie in der Suihua-Haftanstalt festgehalten.

Liu arbeitete als Anwältin in der Tiancheng-Rechtsabteilung im Landkreis Qing’an, Provinz Heilongjiang. Bevor Frau Liu mit dem Praktizieren anfing, nahm sie des Öfteren Schmiergelder von den Personen an, mit denen sie zu tun hatte. Als sie mit dem Praktizieren anfing, änderte sie ihr Verhalten. Sie nahm keine Schmiergelder mehr und zahlte den Kunden auch noch das erhaltene Geld zurück. Sie begann ihr Leben nach hohen moralischen Maßstäben auszurichten. Sie arbeitete hart, doch waren die Kosten, die sie für ihre Arbeit verlangte, vergleichsweise niedrig. Es reichte, um ihre Kosten für Unterbringung und Transport zu decken. Durch das Praktizieren von Falun Gong wurde sie ein moralisch wertvoller und aufgeschlossener Mensch.

Als die Kommunistische Partei Chinas mit der Verfolgung von Falun Gong begann, ging sie am 27. Oktober 1999 mit zwei anderen Praktizierenden nach Beijing, um gegen diese ungerechte Behandlung zu protestieren. Noch im Zug wurden sie von Polizisten verhaftet und in die Qing’an Haftanstalt gebracht. Sie wurden dort zweieinhalb Monate lang festgehalten.

Am 19. April 2000 wurde Frau Liu von Zhu Qianchun, dem Betreuer in der Rechtsabteilung zur örtlichen Haftanstalt gebracht, um sie davon abzuhalten, erneut nach Beijing zu gehen. Im Gefängnis trat Frau Liu zusammen mit anderen Praktizierenden in einen Hungerstreik, um gegen diese Verfolgung zu protestieren. Gefängniswärter unter der Leitung von Wang Zhilong führten daraufhin eine Zwangsernährung durch. Frau Liu wurde von Wang Zhilong und Ma Jiang an einen Stuhl gefesselt, ihr Kopf wurde nach unten gedrückt, Mund und Nase wurden zusammengedrückt, sodass sie nicht atmen konnte. Dann begann die Zwangsernährung.

Später wurden Frau Liu unbekannte Substanzen gespritzt. Heftige Reaktionen waren die Folge. Ihre Menstruationsblutungen färbten sich grün, sie bekam eitrigen Stuhlgang und hatte Blut im Urin. Trotz dieses Zustandes hielt man Frau Liu noch lange in der Haftanstalt fest.

Am 17. Januar 2001 war sie wieder auf freiem Fuß, sie fuhr mit anderen Praktizierenden aufs Land, um den Bewohnern die wahren Hintergründe der Verfolgung zu erklären. Schon nach kurzer Zeit wurden sie von Polizisten der Fazhan-Polizeistation verhaftet. Wenige Tage später, es war der 22. Januar wurde Frau Liu zu einem Jahr Zwangsarbeit im Shuanghe-Arbeitslager verurteilt und anschließend dorthin gebracht.

Dort angekommen, wurde Frau Liu in Einzelhaft gesperrt, da sie sich weigerte eine sogenannte Garantieerklärung abzugeben. Sie wurde während dieser Zeit von sogenannten Kollaborateuren gequält. Am 26. Oktober protestierte Frau Liu gegen die Grausamkeiten die den Mitpraktizierenden Frau Thang Shuze und Frau Liu Yongyuan von der örtlichen Polizeistation angetan wurden. Als Folge wurde Frau Liu von über 10 Polizisten misshandelt. Diese zogen sie an ihrer Kleidung die Treppe hinunter und brachten sie in einen kleinen Raum. Dort wurde sie mit Handschellen an einen Eisenstuhl gekettet. Die Handschellen wurden dabei so fest eingestellt, dass jede Bewegung äußerst schmerzhaft war. Ihre Füße wurden in zwei extra dafür vorgesehene Löcher am Fußboden gesteckt, sodass sie sich kaum noch bewegen konnte. Frau Liu wurde 6 Tage und 5 Nächte lang gefoltert. Als Folge waren ihre Hände, Füße und Beine stark geschwollen. Ihr Herzschlag wurde schwach, sie fiel in einer Art Delirium und verlor immer wieder das Bewusstsein. Am Ende der Tortur befand sich Frau Liu an der Schwelle des Todes. Der einzige Grund, warum die Gefängniswärter sie schließlich vom Stuhl losmachten, war, dass sie befürchteten, die Verantwortung für ihren Tod übernehmen zu müssen.

Ende Dezember beschloss die Leitung des Arbeitslagers, ihren Aufenthalt zu verlängern. Frau Liu protestierte dagegen mit einem Hungerstreik. Am vierten Tag wurde sie von Gefängniswärtern an ein Bett geschnallt. Anschließend schob ein „Arzt“ ihr einen dicken Schlauch in die Nase, um sie „zwangszuernähren“. Ihre Nase blutete stark, Tränen rannen ihr über das Gesicht und der Schmerz war kaum auszuhalten. Der Teamleiter Wang Yan drückte ihre Hände runter und summte dabei eine Melodie.

Nachdem Frau Liu entlassen worden war und wieder zu Hause wohnte, kamen oftmals Polizisten unter Leitung des Qing’an Büros 610 vorbei, um sie zu überwachen. Die Polizisten beschimpften sie und durchsuchten regelmäßig ihre Wohnung. Darüber hinaus beschimpften und bedrohten die Polizisten ebenfalls ihren Ehemann.

Am Morgen des 13. Aprils 2003 tauchten mehrere nicht-uniformierte Polizisten der Yuejin Polizeistation auf Veranlassung der Abteilung für innere Sicherheit des Bezirks Qing’an bei Frau Liu auf. Sie verhafteten sie an Ort und Stelle und brachten die spärlich bekleidet zur Polizeistation. Anschließend wurde sie zur örtlichen Haftanstalt gebracht. Frau Liu ging in einen Hungerstreik, um gegen ihre Verhaftung zu protestieren. Sie wurde 5 Tage später wieder entlassen.

Am 25. Juli 2003 wurde sie zusammen mit ihrer Schwester erneut verhaftet, weil sie Materialien über die wahren Hintergründe der Verfolgung in der Gemeinde Huansheng verteilten. Als Frau Liu entlassen wurde, war sie schließlich gezwungen, in die Obdachlosigkeit zu fliehen, um einer weiteren Verfolgung zu entgehen.

Kontaktinformationen:
Wang Shubo, Teamleiter des Büros 610 der Polizeibehörde Suihua City, Bezirk Beilin: +86-13945539186 (Mobil)
Li Jianfei, stellvertretender Teamleiter des Büros 610 der Polizeibehörde Suihua City, Bezirk Beilin: +86-13845500330 (Mobil)
Wang Xingyun, Teamleiter der Abteilung für innere Sicherheit, Bezirk Qing‘an: +86-15845072133 (Mobil)

Suihua-Haftanstalt: +86-455-8354714, +86-455-8360528