Nach Jahren der Misshandlungen wird Qu Bin erneut verhaftet (Fotos, Illustrationen)

(Minghui.org) Herr Qu Bin ist 40 Jahre alt und stammt aus Dalian, Provinz Liaoning. Im Laufe der letzten 14 Jahre hat Herr Qu unzählige körperliche und seelische Qualen erleiden müssen, weil er Falun Gong praktiziert und weil er sich für eine Beendigung der Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden eingesetzt hat.

Im Folgenden möchten wir Sie mit seiner Geschichte vertraut machen.

Qu Bin

1. Aktuelle Verhaftung

Herr Qu hatte sich am Morgen des 2. August 2013 auf den Weg zum Amtsgericht Xigang in Dalian gemacht, da er sich Sorgen um seine Mitpraktizierenden machte, die an diesem Tag im Amtsgericht verurteilt werden sollten. Da das Amtsgericht, rundherum streng überwacht wurde, suchte er sich einen Platz in einem nahegelegenen Garten, wo er warten konnte.

Gegen 08:30, also zu der Zeit, wo die Gerichtsverhandlung beginnen sollte, kamen drei Polizisten in Zivil auf Herrn Qu zu uns sagten zu ihm: „Kommen Sie mit uns.“ Darauf antwortete Herr Qu: „Ich kenne Sie nicht. Ich werde nicht mit Ihnen gehen.“ Daraufhin zogen die Zivilpolizisten Herrn Qu aus dem Garten. Eine ältere Falun Gong-Praktizierende kam auf die Polizisten zu und sagten zu ihnen: „Wie könnt ihr unschuldige Bürger am helllichten Tage verhaften, obwohl sie nichts Falsches gemacht haben?“

„Das geht dich nichts an!“, antwortete einer der Polizisten. Dann wurde Herr Qu in einen weißen Sedan mit dem Nummernschild: BZ7111 verfrachtet. Das Fahrzeug war dem Chef der 5. Einheit unterstellt, einer Einheit der Abteilung für Staatsicherheit in Dalian, die speziell für die Verfolgung Falun Gong-Praktizierender eingerichtet wurde. Herrn Qus Aufenthaltsort ist bis heute unbekannt.

2. Herr Qu wird Opfer einer großangelegten Verhaftungswelle

Vor dieser Verhaftung wurde Herr Qu letztmalig am 6. Juli 2012 verhaftet. Er wurde Opfer einer großangelegten Polizeiaktion, die sich gegen Praktizierende richtete, die ihren Verwandten und Freunden geholfen hatten, Sattelitenschüsseln zu installieren, um den freien Nachrichtensender NTDTV zu empfangen.

Im Rahmen dieser Verhaftungswelle wurden auch 79 andere Falun Gong-Praktizierende in Dalian verhaftet. Viele von diesen Praktizierenden wurden schwer misshandelt und einige sogar zu Tode gefoltert.

3. „Niemand wird zur Rechenschaft gezogen, wenn ein Falun Gong-Praktizierender stirbt“

An dem Tag der Verhaftungswelle wurde Herr Qu bei einer Bushaltestelle von Polizisten der Polizeistation Qingniwa in Dalian verhaftet. Anschließend wurde seine Wohnung durchsucht und 1.000 Yuan beschlagnahmt. Das Geld wurde ihm nie zurückgegeben. Daraufhin wurde Herr Qu in die Haftanstalt Dalian geschickt, wogegen er mit einem Hungerstreik protestierte.

Die Wärter der Haftanstalt führten eine Zwangsernährung bei Herrn Qu durch. Sie wollten einen Schlauch bis in seinen Magen schieben, um die Zwangsernährung durchführen zu können. Sie erwischten zunächst jedoch die Luftröhre von Herrn Qu. Herr Qu litt unter fürchterlichen Schmerzen und verlor fast das Bewusstsein. Als einer der Wärter bemerkte, dass der Schlauch in die Luftröhre gelangt war, sagte er höhnisch: „Lass ihn leiden. Es macht erst Spaß, wenn er leidet“. Dann fuhren die Wärter mit der Zwangsernährung fort. Als sie mit der Zwangsernährung fertig waren, brach Herr Qu zusammen. Der Leiter Xing warf Herrn Qu vor, er würde den Zusammenbruch nur simulieren und trat ihn daraufhin in den Rücken.

Folter-Illustration: Zwangsernährung

Anschließend wurden Herrn Qus Arme und Beine an einem Eisenring an dem Boden festgemacht. Er verlor das Bewusstsein. Noch am selben Abend wurde er aufgrund seiner kritischen Situation in das Krankenhaus Nr. 210 gebracht.

Zehn Tage später wurde Herr Qu wieder in die Haftanstalt zurückgebracht und wurde noch am Nachmittag einer Zwangsernährung unterzogen. Am Abend wurde Herr Qu vom Leiter Xing belehrt: „Es ist sinnlos in einen Hungerstreik zu gehen. Wir werden dich nicht entlassen, auch nicht, wenn du stirbst. Niemand wird zur Rechenschaft gezogen, wenn ein Falun Gong-Praktizierender stirbt.“

Am nächsten Morgen wurde Herr Qu erneut von den Wärtern zwangsernährt. Gegen 05:00 Uhr fiel Herr Qu daraufhin in ein Koma, woraufhin er erneut ins Krankenhaus Nr. 210 gebracht wurde. Trotz der kritischen Situation, in der sich Herr Qu befand, drängten ihn die Wärter, eine Garantieerklärung zu unterzeichnen. Sie erklärten ihm, sie würden ihn entlassen, wenn er diese Erklärung unterzeichnen würde. Sie hörten nicht auf, ihn zu bearbeiten, bis sie erkannten, in welch kritischer Situation sich Herr Qu befand.

4. Herr Qu wird mit der Foltermethode „hängende Kübel“ gefoltert

Herr Qu wurde zusammen mit den anderen Praktizierenden Xu Zhibin, Jiang Bo, Liu Shuchun und Jin Feng überwacht und dann am 28. April 2000 von Gao Mingxio, dem Leiter des Büros 610 der Bezirkspolizeibehörde Jinzhou, sowie Wang Xiaobo von der Polizeistation Longwangmio verhaftet.

In der Polizeistation wurde Herr Qu mit der Methode der sogenannten „hängenden Kübel“ gefoltert. Bei dieser Methode werden Praktizierende mit ausgestreckten Armen an Seilen aufgehängt, sodass ihre Zehen gerade so den Boden berühren. Dann werden Kübel, die mit Wasser gefüllt und ca. 27 Kg schwer sind, an die Arme der Praktizierenden gehängt. Praktizierende, die auf diese Weise gefoltert werden, verlieren meistens sehr schnell das Bewusstsein. So erging es auch Herrn Qu, als er auf diese Weise gefoltert wurde.

Um mit der Folter fortfahren zu können, wurde Herrn Qu kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet, dann begann die Tortur von vorne. Herr Qu wurde von nachmittags bis nach Mitternacht auf diese Weise gefoltert.

Herr Qu und die anderen Praktizierenden wurden später in die Haftanstalt Jinzhousanli gebracht. Herr Qu, Herr Xu und Jin Feng gingen daraufhin in einen Hungerstreik, um dagegen zu protestieren. Sie wurden einige Monate später entlassen. Liu Shuchun wurde zu sieben Jahren Haftstrafe verurteilt und ins Gefängnis Shenyang gesperrt. Jiang Bo wurde ebenso zu einer Haftstrafe verurteilt.

5. Herr Qu wird nackt ausgezogen und mit Elektroschockgeräten traktiert

In der Zeit von Dezember 2000 bis August 2001 wurde Herr Qu im Arbeitslager Dalian unsäglicher Folter, wie Aufhängen, Traktieren mit Elektroschockgeräten und weiteren Misshandlungen ausgesetzt. Nach diesen Torturen war sein ganzer Körper mit Wunden übersät.

Folter-Illustration: Aufhängen

Herr Qu wurde zusammen mit den Häftlingen Herrn Qu Fei und Chang Chen von den Wärtern Wang Jun und Zhu unter Mithilfe von vier weiteren Häftlingen, denen eine Verkürzung der Haftstrafe versprochen wurde, nackt ausgezogen und dann mit Gummiknüppeln geschlagen. Her Qu und die Praktizierenden wurden anschließend mit Elektroschockgeräten traktiert, sie wurden gleichzeitig an den Fußsohlen, an Armen und Beinen, am Gesicht, am Mund und in der Leistengegend geschockt.

6. Verhaftung und Beschlagnahmung von Bargeld

Am Abend des 27. April 2002 wurde Herr Qu zusammen mit den Praktizierenden Liu Guichun, Jiang Bo, Jin Feng und weiteren Praktizierenden von Polizisten der Polizeistation Longwangmiao im Bezirk Jinzhou verhaftet. Sie wurden anschließend wegen der Herstellung von 8.000 Flugblättern angeklagt und verhört.

Herr Qu und die anderen Praktizierenden wurden am nächsten Tag in die Haftanstalt Jinzhou gebracht, wo die diensthabenden Polizisten und Wärter bei der Anmeldung das Geld der Praktizierenden beschlagnahmten. Herr Qu und die anderen forderten später, dass ihnen ihr Geld und die persönlichen Gegenstände wiedergegeben würde. Ihnen wurde jedoch nur einen Teil des Geldes zurückgegeben.

7. Herr Qu wird ohne ordentliches Gerichtsverfahren verurteilt

Am 11. Januar 2003 wurde Herr Qu an seinem Arbeitsplatz von Polizisten der Bezirkspolizeibehörde Zhongshan in Dalian verhaftet. Anschließend wurde Herr Qu in der 6. Abteilung der Haftastalt Yaojia festgehalten wurde dann von Polizisten der Bezirkspolizei Zhongshan verhört, geschlagen und gefoltert.

Herr Qu wurde später vom Amtsgericht Shahekou in Dalian zu einer vier-jährigen Haftstrafe verurteilt. Zwar hätte Herr Qu von einem Anwalt vertreten werden dürfen, jedoch akzeptierte das Gericht lediglich ein Schuldbekenntnis. Während der Scheinverhandlung wurde ein Geständnis vorgelegt, das ohne die Zustimmung von Herrn Qu zustande gekommen war. Herr Qu war unter Anwendung von Folter dazu gezwungen worden, seine Unterschrift unter dieses Geständnis zu setzen. Das Geständnis war gespickt von Widersprüchlichkeiten und voller logischer Mängel.

8. Herr Qu wird geschlagen und körperlich misshandelt

Herr Qu wurde später in das Gefängnis Dalian gebracht. Dort erlaubte ihm Xiao Baoling, der Leiter der dritten Gruppe nicht, die persönlichen Gegenstände entgegenzunehmen, die ihm seine Familienangehörigen zukommen ließen. Dazu gehörten Gegenstände des täglichen Bedarfs und Geld. Die Familienangehörigen von Herrn Qu schickten ihm wiederholt Geld, insgesamt 500 Yuan und baten darum, ihn besuchen zu dürfen. Der Besuch wurde verweigert und das Geld beschlagnahmt.

Die Eltern von Herrn Qu wurden von Xiao Baoling eingeschüchtert. Er erklärte ihnen, wenn Herr Qu es weiter ablehnen würde, sich umerziehen zu lassen, würde seine Haftstrafe verlängert werden.

Am 28. September 2004 wurde Herr Qu von Xiao Baoling gefoltert. Zunächst wies Xiao Baoling die Häftlinge Liu Fei und Ren Liangliang an, Herrn Qu die Kleidung auszuziehen und dann folterte Xiao Herrn Qu fast drei Stunden lang.

9. Qus Schwester Qu Jun wird misshandelt, Herr Qu wird ebenso verhaftet

Herrn Qus Schwester Qu Jun

Herrn Qus ältere Schwester Qu Jun stammt aus dem Bezirk Jinzhou in Dalian. Sie fuhr im Mai 2000 nach Peking, um Gerechtigkeit für Falun Gong einzufordern und wurde dabei verhaftet. Sie wurde 15 Tage lang in der Haftanstalt Jinzhou festgehalten und wurde gezwungen eine Geldstrafe in Höhe von 4.000 Yuan zu zahlen.

Im Mai 2002 plante die Abteilung für Staatssicherheit in Dalian Herrn Qu zu verhaften. Durch eine Telefonüberwachung fanden sie heraus, dass er mit seiner Schwester in Kontakt stand. Daraufhin wurden seine Schwester und ihr Ehemann zur Abteilung für Staatssicherheit in Dalian gebracht. Frau Qu Jun fiel später von einem Gebäude und brach sich dabei Oberschenkel und Knöchel und erlitt eine Verletzung der Wirbelsäule. Sie wurde in das Krankenhaus Youyi in Dalin gebracht und befand sich in einer kritischen Situation. Der Folgen ihrer Verletzungen sind auch heute noch sichtbar.

Herr Qu wurde dann am 9. Oktober 2002 von Polizisten der Bezirkspolizeibehörde Tieling Yunchuan verhaftet. Anschließend wurde er in die Haftanstalt Tieling gebracht, wo er zwangsernährt, mit Handschellen gefesselt, mit Ketten gefesselt und mit Fußfesseln versehen wurde. Er wurde erst entlassen, nachdem seine Familienangehörigen eine Geldstrafe in Höhe von 3.000 Yuan gezahlt hatten.

Am 2. August 2006 wurde Herr Qu von Polizisten der Polizeistation Wanli im Bezirk Kaifa, Dalian verhaftet und in der Haftanstalt des Bezirks Kaifa untergebracht.

10. Herrn Qus Vater wird zu einem Jahr Arbeitslager verurteilt

Herrn Qus Vater, Herr Qu Tingyue, 70 Jahre alt, wurde im März 2000 verhaftet und 40 Tage lang in der Haftanstalt Jinzhou eingesperrt, weil er nach Peking gegangen war, um Gerechtigkeit für Falun Gong einzufordern. Er wurde gezwungen eine Geldstrafe in Höhe von 5.000 Yuan zu zahlen und seine Pension wurde für drei Jahre einbehalten.

Im April 2000 fand eine großangelegte Verhaftungsaktion in der Gegend statt, der auch Herr Qu Tingyue zum Opfer fiel. Er wurde in die Haftanstalt Jinzhou gebracht. Später wurde er drei weitere Male verhaftet und insgesamt für 12 Monate in der Haftanstalt Jinzhou festgehalten.

Herr Qu Tingyue wurde ein Jahr lang im Arbeitslager Dalian festgehalten und im April 2004 entlassen. Er war dann gezwungen ein weiteres Jahr in die Obdachlosigkeit zu fliehen. Später konnte er nach Hause zurückkehren und sich wieder um seine Frau kümmern.

Seine Frau konnte es nicht ertragen, dass ihr Mann und ihre Kinder derart misshandelt wurden. Sie erlitt einen Schlaganfall und leidet seitdem unter einer psychischen Krankheit.