Ein Kampf um Leben und Tod – Frühere Pädagogin erinnert sich an ihre zehnjährige Zwangsernährungstortur im Gefängnis (Fotos) (Teil 1)

(Minghui.org) Nur weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben, wurde Frau Li Yushu, eine frühere Pädagogin, am 19. Mai 2002 verhaftet und zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt. Als sie im Mai diesen Jahres entlassen wurde, war sie nicht mehr die gesunde Frau von zuvor. Sie sah wie eine gebrechliche, alte Frau aus. Auch drei Monate nach ihrer Entlassung konnte sie auf grund der im Gefängnis erlittenen Verletzungen ihr alltägliches Leben noch nicht selbst bestreiten.

Frau Li Yushu vor der Inhaftierung

 

Eine Woche nach ihrer Entlassunglassung waren die Hälfte von Frau Lis Gesicht, der Mund und eine Schulter immer noch deformiert; sie konnte ihren Speichelfluss nicht kontrollieren

 

Die geschwollene Hand von Frau Li, eine Woche nach ihrer Entlassung

 

Die Verletzungen von der Zwangsernährung sind einen Monat nach ihrer Entlassung immer noch sichtbar

„Es gab im Gefängnis keine Grundrechte. Die Wärter und Insassen verleumdeten Falun Gong und folterten willkürlich Praktizierende,“ erinnerte sich Frau Li an ihre Zeit im Frauengefängnis Heilongjiang.

Da sie kein anderes Mittel hatten, um sich gegen ihre Misshandlung zu wehren, traten Frau Li und andere Praktizierende als friedliche Form des Protests in Hungerstreik. Sie wurden jedoch mit Zwangsernährung bestraft, einer Foltermethode, die den Streikenden Schaden zufügen soll.

Frau Li wurde zwischen 2004 und 2014 jeden Tag dreimal zwangsernährt. Am Tag vor ihrer Entlassung wurde sie zum letzten Mal zwangsernährt. Sie und ihre Familie vermuten, dass das eingeführte Gebräu unbekannte Drogen enthielt, da sie die Orientierung verlor und noch Monate nach ihrer Entlassung unter Komplikationen litt.

Frau Li erinnert sich, dass sich jeder Moment der Zwangsernährung wie ein Kampf um Leben und Tod anfühlte. Glücklicherweise hat sie es überlebt und hat jetzt schließlich die Möglichkeit, der Welt von den Schrecken zu berichten, die sie durch die Gefängniswärter erlitt, die die Befehle für ihr Tun von weiter oben bekommen hatten.

„Ich habe das Glück, die zwölf Jahre Misshandlung überlebt zu haben. Viele der inhaftierten Falun Gong- Praktizierenden wurden verrückt oder starben sogar lange vor ihrem Entlassungstermin. Manche wurden früher nach Hause geschickt, nur um dann kurz danach zu sterben,“ sagte Frau Li.

In dieser zweiteiligen Serie geht Frau Li zuerst auf einige der schlimmsten Situationen der Zwangsernährung ein, die sie erlitt. Im zweiten Teil folgt eine Darstellung der anderen Formen der Folter, denen sie neben der Zwangsernährung ausgesetzt war.

Blutiger Ernährungsschlauch (August 2004)

Im März 2004 steckten die Wärter die Falun Gong- Praktizierenden Frau Zhang Shuzhe und Frau Ding Yu in Einzelhaft. Andere Praktizierende sagten den Wärtern, dass wir kein Verbrechen begannen hatten und eine Gruppe gutherziger Menschen sind, die den Prinzipien von Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht folgen. Sie baten die Wärter die Praktizierenden aus der Einzelhaft zu entlassen, umsonst.

Als die Praktizierenden in Einzelhaft in einen Hungerstreik traten, traten auch andere Praktizierende im Gefängnis dem Hungerstreik bei.

Ich begann meinen Hungerstreik am 02. August 2004. Die Wärter fesselten unsere Arme hinter unserem Rücken und zwangen uns zwischen 05:00 Uhr und 20:00 Uhr zu stehen. Nachts blieben wir mit unseren Armen hinter dem Rücken auf dem Boden gefesselt. Wir wurden beschimpft, geschlagen und manchmal an den Handschellen aufgehängt.

Die Wärter befahlen der Insassin Shang Xiaomei, mich zwangszuernähren. An den Schläuchen, die sie aus meinem Magen zog, tropfte oft Blut. Sie sagte mir, ich sollte meinen Hungerstreik beenden, oder meine Magenschleimhaut würde völlig zerstört.

Der Zweck meines Hungerstreiks war es jedoch, das kommunistische Regime zu veranlassen, die Verfolgung zu beenden. Nach vielen Zwangsernährungen waren meine Nasenlöcher, die Speiseröhre und die Luftröhre verletzt. Die Insassen brauchten oft 15 Minuten, um den Schlauch ganz einzuführen, da meine Verletzungen das Einführen erschwerten.

Folternachstellung: Zwangsernährung mit einem Gerät, dass den Mund des Opfers aufhebelt

Am 03. Dezember öffnete die Bereichsleiterin Zheng Jie meine Handschellen und steckte mich in Einzelhaft. Song Libo und zwei weitere Insassen wurden angewiesen, mich zu überwachen und zu versuchen, mich zur Aufgabe des Hungerstreiks zu zwingen. Ich weigerte mich. Song drohte mir: „Dann wird das für dich kein Ende nehmen.“ In der Tat wurde ich die nächsten zehn Jahre dreimal am Tag zwangsernährt.

Nach einer Woche in Einzelhaft sahen die Wärter ein, dass ich meine Meinung nicht ändern würde. Sie brachten mich in die Abteilung Nr. 9.

Lebensbedrohliche Zwangsernährung in die Luftröhre (Dezember 2004)

Zu dieser Zeit war die Abteilung Nr. 9 berüchtigt für ihre Brutalität und hohe „Umerziehungsrate,“ was heißt, Praktizierende zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Praktizierende in anderen Abteilungen, die der Gehirnwäsche widerstanden, wurden hierher geschickt.

Die Wärterin Jia Wenjun war die Leiterin der Umerziehungsabteilung. Jede Wärterin in Abteilung Nr. 9 hatte mit der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden zu tun.

Unter den Insassen war Wu Xiangfen, die Ende Zwanzig war und wegen Betrugs einsaß. Wu, die für ihre Rücksichtslosigkeit und Arglist bekannt war, war die schlimmste, wenn es darum ging Praktizierende zu quälen.

Am 10. Dezember 2004, brachten mich die Bereichssleiterin Jia Wenjun und vier Insassen in einen leeren Raum, bei dem die Fenster und Tür mit Papier abgedeckt waren. Wu beschimpfte mich drei Tage lang, bevor sie mit der barbarischen Zwangsernährung anfing.

Ich wurde mehrere Tage lang jeweils ein bis zwei Stunden lang zwangsernährt. Wu setzte sich hinter mich und zog an meinen Haaren, während eine andere Insassin, Li Mingyin, meine Nase zuhielt, sodass ich nicht atmen konnte. Eine dritte Insassin mit Namen Liu drückte die Plastikflasche mit der Nahrung in meinen Hals, sodass die Nahrung ganz leicht in meine Luftröhre fließen und mich ersticken konnte.

Einmal stach Wu ein paar Löcher in die Plastikflasche und füllte sie mit Flüssignahrung. Um Erbrechen zu verhindern, bedeckte sie meinen Mund mit einem Handtuch. Ich konnte nicht atmen. Um nicht an der Flüssigkeit zu ersticken, die in meine Luftröhre floss, musste ich meinen Kopf neigen. Sie hielten meinen Kopf jedoch fest und deckten weiter meinen Mund ab. Um nicht zu ersticken musste ich meinen Körper mehrmals drehen.

Meine Bewegungen machten Wu wütend. Sie schrie: „Macht das nächste Mal mehr Salz rein!“ In der Tat mischten sie mehrfach über ein Pfund Salz in mein Essen. Nach jeder zweistündigen Zwangsernährungssitzung war ich außer Atem. Mein Gesicht und meine Nase waren verletzt, ich blutete und war verunstaltet.

Schließlich ersetzte eine Insassin namens Zheng Dongmei die Flasche durch einen Schlauch. Wu setzte sich hinter mich und führte den Schlauch in meine Luftröhre und nicht in meine Speiseröhre ein. Ich versuchte ihnen zu sagen, dass ich nicht atmen konnte. Zheng zischte mich an: „Willst du nicht sterben?“ Währenddessen bereitete sie eine volle Portion Milch vor und fing an diese in meine Lungen einzufüllen. Ich versuchte mich in eine andere Position zu bewegen, doch Wu hielt mich mit voller Kraft fest. Es war ein Gefühl als ob mein Tod kurz bevor stand.

Die volle Portion wurde in meine Lungen geleert. Ich konnte die ganze Milch zusammen mit einem Mund voll Blut erbrechen. Das rettete mir das Leben. In den folgenden zwei Tagen führten sie den Schlauch wieder in meine Luftröhre ein. Es brachte mich fast um.

Insassen für Zwangsernährung bestimmt (2005)

Um mehr Druck auf die Praktizierenden auszuüben und sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu bewegen, durchkämmten die Beamten das ganze Gefängnis, um Insassen zu finden, die für ihre Rücksichtslosigkeit bekannt waren. Sie einigten sich auf Xiang Shufen und Shan Yuqin.

Shan war um die 50. Sie hatte früher in der Armee gedient und hatte Erfahrung bei der Überwachung von Praktizierenden. Sie verprügelte mich oft. An einem Tag war sie besonders brutal und trat auf meine Arme und Beine und versuchte sie zu brechen. Ich konnte danach meine verletzten Gliedmaßen nicht mehr strecken, geschweige denn laufen.

Eine dritte Insassin, Wang Xinhua, wurde angewiesen, mich zu misshandeln. Eines Morgens hielt mich Wang auf einem Bett fest und schlug mit einem Besen in mein Gesicht. Sie tat dies eine Stunde lang, bis sich die Borsten lösten. Mein geschwollenes Gesicht war blutüberströmt.

Wenn Wang die barbarische Zwangsernährung durchführte, war es ihr egal, ob ich überlebte. An einem Tag im Dezember brachte sie einen Sack Salz mit und mischte die Hälfte davon unter mein Essen. Sie vermischte die andere Hälfte mit Flüssigkeit und goss die Mixtur über mich. Damit tränkte sie meine Kleidung, Unterwäsche und Bettdecke. Während ich mich umzog, öffnete sie ein Fenster, um die eiskalte Winterluft hereinzulassen.

Um meinen Mund bei der Zwangsernährung aufzubekommen nahmen die Insassen einen Uterusdilatator. Shan saß hinter mir und hielt meine Arme fest. Andere hielten meinen Kopf und meine Füße fest. Wang stemmte meinen Mund mit einem Löffel auf, während Shang den Dilatator bis zur weitesten Position öffnete. Sie hielten meinen Mund so über eine Stunde lang offen. Jede Sekunde davon war entsetzlich.

Wenn mein Mund bis zur weitesten Öffung aufgespreizt war, benutzten die Insassen einen Löffel und eine Spritze, um die Nahrung tief in meinem Mund zu platzieren, wo die flüssige Mischung leicht in meine Luftröhre geraten konnte. Einmal passierte das. Ich weiß nicht, wie ich es alles ausspucken konnte. Shan ließ mich schließlich los und sagte, es sei zu gefährlich. Wang und Shang sagten den anderen Insassen, dass sie mich weiter festhalten sollten, ungeachtet wie sehr ich schrie. Ich würgte oft. Sie hätten sich nicht weniger um mein Leben scheren können.

Mein Mund wurde von dem Löffel und Dilatator verletzt. Ich hatte keine Energie mehr, um mich gegen die Misshandlung zu wehren. Ich war in einem schrecklich schlechten Zustand. Neben der Zwangsernährungsfolter fesselten sie auch meine Arme auf den Rücken und meine Beine an einen Stuhl. Unter Schlafentzug fiel ich mehrmals mit dem Stuhl um. Außerdem fesselte Shan meine Hände tagelang an einen Stuhl und zwang mich so für vierzehn bis fünfzehn Stunden am Tag zu sitzen.

Yuan Anfen, eine verurteilte Mörderin, war stark und rücksichtslos. Eines Abends lief Yuan zu mir herüber. Ich saß gerade und sendete aufrichtige Gedanken aus. Sie schubste mich zu Boden, dann trat sie auf mein Gesicht.

Ich rief: „Falun Dafa ist gut!“ Sie stopfte mir eine Unterhose in den Mund und trat mir weiter mit beiden Füßen in das Gesicht. An meinem Kopf entstanden drei oder vier Beulen. Ich sendete weiter aufrichtige Gedanken aus. Mit einem Bürstenstiel schlug sie auf meinen Handrücken, bis er zur Größe eines Dampfbrötchens anschwoll.

Ich hatte nur Dafa-Lehren in meinem Kopf. Ich wusste, dass ich unschuldig war. Um mich dazu zu bringen, auf sie zu hören, fügten die Insassen Knoblauch zu meiner Nahrung hinzu. Es war zu scharf, um es auszuhalten.

Eines Tages rief Zhao Yingling, die Leiterin des Krankenflügels, Xiang Shufen in ihr Büro und gab den Befehl, dass alle Insassen, die zu meiner Überwachung eingeteilt waren, Punktabzüge bekommen würden, wenn man mich wieder beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken erwischte. Das knnte dazu führen, dass ihre Gefängnisstrafen verlängert würden. Die Gefängnisbeamten benutzten diese Punkte dazu, die Insassen zu motivieren, die Misshandlungen auszuführen. Das Ergebnis der Anweisung war, dass sie ihren eigenen Schlaf aufgaben, um mich rund um die Uhr zu foltern.

Schließlich konnten sie nicht ohne Schlaf durchhalten. Xiang gab nach und sagte: „Li, du kannst jetzt schlafen. Wir werden keinen Knoblauch mehr in dein Essen tun.“ Sie hörten wirklich auf Knoblauch hinzuzufügen. Sie erlaubten mir jedoch weiterhin nicht mit anderen Praktizierenden zu sprechen.

Ich gab nicht nach. Ich bin eine Dafa-Praktizierende und wollte über die Situation mit anderen Praktizierenden vom Standpunkt der Fa-Prinzipien sprechen. Ich war entschlossen, diese Einschränkung zu durchbrechen. Ich setzte mich regelmäßig auf die Betten anderer Praktizierender in anderen Zellen. Oft schleppten mich die Wärter in meine Zelle zurück.

An einem Tag stieß mich Yuan Anfen zu Boden und verletzte meinen Kopf und meine Hüfte. Der Schmerz dauerte über ein Jahr an. In dieser Zeit konnte ich nicht sitzen. Am zweiten Tag des chinesischen Neujahrs ging ich los, um Praktizierende in anderen Zellen zu besuchen. Xiang schubste mich zurück, zog an meinen Haaren und schlug meinen Kopf ein Dutzend Mal gegen die Heizungsrohre. Mein Kopf war mit Beulen übersät.

Eines Morgens sendete ich aufrichtige Gedanken aus und hielt meine Hände in der Form einer Lotusblüte. He Yingjie, eine Insassin, die mir gegenüber schlief, kam zu mir rüber, schnappte sich meinen linken Daumen und knickte ihn schlagartig um. Der Daumen brach mit einem knackenden Geräusch. Ich hielt meine Hände weiter in der Lotusposition. Sie war fassungslos und sagte nach ein paar Augenblicken: „Wenn jemand keine Angst vor dem Tod hat, können wir nichts machen.“

Jahre der brutalen Zwangsernährung haben mich schwer verletzt

So, wie ich meinen Hungerstreik über die Jahre aufrecht erhielt, dauerte auch die Zwangsernährung an. An einem Tag im Jahr 2013 führte eine Insassin mit Namen Gu Yaru den Schlauch durch meine Nasenlöcher ein. Weil sie den Schlauch nach mehreren Versuchen nicht einführen konnte, wurde sie wütend und ungeduldig. Der Schlauch war geknickt und steckte in meinem Nasenloch fest.

Es war entsetzlich, als sie versuchte, den geknickten Schlauch vorwärts zu schieben. Es kam auch keine Nahrung durch. Der Schlauch konnte noch nicht einmal herausgezogen werden. Dann zog Gu mit beiden Händen an dem Schlauch und bekam ihn schließlich heraus. Dann fing sie an, ihn wieder in mein Nasenloch einzuführen, während sie gleichzeitig auf meinen Kopf einschlug.

Jahre der Zwangsernährung auf diese Weise hinterließen großen Schaden für meine Gesundheit. Einen Monat nach meiner Entlassung in Mai diesen Jahres sind an meinem Körper immer noch Verletzungen zu sehen. Doch dies sind nur die äußeren Verletzungen; am schlimmsten wurden meine Nasenlöcher, Luftröhre, Speiseröhre und mein Magen verletzt.

(Fortsetzung in Teil 2)

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