Polizei verschleppte heimlich sieben Praktizierende und verprügelte ihre Anwälte (Provinz Heilongjiang)

(Minghui.org) Die Bezirkspolizei Jiansanjiang in der Provinz Heilongjiang hatte im vergangenen Monat elf Personen festgenommen. Unter ihnen befanden sich vier Anwälte, die brutal verprügelt wurden. Später kamen sie nach einer öffentlichen Protestwelle frei. Die sieben anderen Praktizierenden wurden, kurz bevor ihre Haftzeiten endeten, von Polizisten zu anderen Örtlichkeiten gebracht.

Außerdem dehnten die Beamten die Verfolgung in andere Städte wie Jiamusi, Harbin und Hongxinglong aus.

Mehrere Praktizierende (Frau Wu Dongsheng, Frau Chen Dongmei, Frau Meng Fanli, Frau Ding Huijun, Frau Li Guifang, Frau Wang Yanxin und Herr Shi Mengwen) gingen am 21. März 2014 in ein Hotel, um folgende vier Anwälte zu treffen: Herrn Jiang Tianyong, Herrn Tang Jitian, Herrn Wang Cheng und Herrn Zhang Junjie. Sie wollten mit den Anwälten zusammenarbeiten, um rechtlichen Beistand für ihre Verwandten Herrn Shi Mengchang, Frau Han Shujuan und Frau Jiang Xinbo zu bekommen, die in der Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan eingesperrt waren.

Ortspolizisten nahmen alle sieben Praktizierenden und die vier Anwälte um 08:00 Uhr morgens fest. Dann wurden sie für eine Haftzeit von 15 Tagen eingesperrt.

Die am 21. März inhaftierten Praktizierenden, als sie sich mit Anwälten trafen,
um rechtlichen Beistand zu bekommen.

Praktizierende und Anwälte gefoltert, Besuch untersagt

Die Polizei nahm diese Praktizierenden am 21. März gewaltsam fest:

– Vier Polizisten packten Frau Chen Dongmei und drückten sie unter einen Autositz. Ein Polizist setzte sich auf sie, so dass sie kaum mehr atmen konnte.
– Mehrere Polizisten drückten Frau Wang Yanxin zu Boden, drehten ihr ihre Arme hinter den Rücken und zerrten sie in ein Polizeifahrzeug.
– Frau Li Guifang, eine über 60 Jahre alte Praktizierende, wurde im Polizeifahrzeug geohrfeigt und in der Polizeibehörde Qixing wieder festgehalten.
– Die Polizisten ohrfeigten Herrn Shi Mengwen, bis sein Gesicht mit Blutergüssen übersät war.
– Frau Wu Dongsheng war die letzte, die aus dem Hotel gezerrt wurde. Die Polizisten drehten ihr die Arme auf den Rücken, schlugen zweimal hart auf ihren Kopf und zerrten sie aus dem zweiten Stock hinunter. Vier Personen banden ihr dann den Mund zu und drückten sie unter einen Sitz.

Die sechs weiblichen Praktizierenden wurden in das Gefängnis Tongjiang gebracht, während Herr Shi Mengwen und die vier Anwälte im Gefängnis Qixing eingesperrt wurden.

Alle vier Anwälte wurden während ihrer Haft gefoltert. Bei einer Untersuchung nach ihrer Freilassung stellte man bei Herrn Tang fest, dass er zehn gebrochene Rippen und zersplitterte Zähne hatte. Herr Wang Cheng hatte eine Fraktur zwischen der fünften und siebten Rippe. Herr Jiang hatte auf seinem ganzen Unterleib Blutergüsse. Herrn Zhang Junjies Wirbelsäule hatte drei Brüche. Die Polizisten drohten Herrn Tang, er werde lebendig begraben und seine Nieren würden ihm entnommen, um sie zu verkaufen.

Die Praktizierenden wurden noch viel verheerender misshandelt. Frau Wu Dongsheng, Frau Ding Huijun und Frau Meng Fanli mussten mit schwerwiegenden Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Nachdem die Praktizierenden und Anwälte festgenommen worden waren, gingen viele Leute nach Jiansanjiang, um ihre Freilassung zu fordern. Sie wurden zurückgewiesen und einigen wurde sogar mit Verhaftung gedroht.

Familien, die sie abholen wollten, wurden angelogen: „Gar nicht mehr hier“

Die Haftstrafe endete am 6. April. Die Familien von Frau Chen Dongmei, Frau Wang Yanxin, und Frau Li Guifang kamen am 5. April nachts zum Gefängnis Tongjiang. Als sie am frühen Morgen am Tor erschienen, wurde ihnen von den Beamten gesagt, sie müssten bis nach 08:00 Uhr warten. Als sie dann nach 08:00 Uhr wiederkamen, erhielten sie die Nachricht, dass die Praktizierenden „gar nicht mehr hier“ seien.

Gerade als sie gehen wollten, hörten sie, wie Frau Ding Huijun aus einer Zelle um Hilfe schrie. Die Haftanstalt weigerte sich, sie freizulassen und erklärte, dass ihre Familie gar nicht da sei. Als Frau Dings Tochter jedoch später ankam, weigerten sich die Behörden trotzdem, sie freizulassen.

Die Polizisten zwangen die Anwälte, am 6. April zu gehen. Frau Wu Dongsheng wurde wegen ihres lebensbedrohlichen Zustands entlassen, aber die sechs anderen Praktizierenden wurden heimlich woanders hingebracht.

Polizisten von Jiansanjiang bedrohen weiterhin Praktizierende und schikanieren sie

Nach der Festnahme der Anwälte und Praktizierenden kamen viele Leute aus verschiedenen Orten, um sie zu unterstützen. Etliche zusätzliche Polizisten wurden jedoch in der Nähe von Bahnstationen und Bushaltestellen postiert, um diese Leute aufzuhalten. Sie behaupteten fälschlicherweise, dass sich Praktizierende versammeln und gewaltsame Aktionen planen würden.

Auch bewaffnete Polizei war an den Hauptstraßenkreuzungen im Einsatz und stoppte die Fahrzeuge, um zu überprüfen, ob Praktizierende darin saßen. Gu Songhai, der Leiter des Büros 610 der Provinz Heilongjiang, reiste nach Jiansanjiang, um die Einsätze zu leiten.

Am 28. März ließen die Beamten Herrn Shi Mengchang und Frau Han Shujuan frei und forderten von ihnen, dass sie ihren Sohn Shi Lei und Herrn Shi Mengwen dazu bringen sollten, Falun Gong aufzugeben. Das Ehepaar war mehr als sechs Monate eingesperrt gewesen. Mindestens sechs Personen wurden zur Rund-um-die-Uhr-Überwachung dieser zwei Personen nach ihrer Freilassung eingeteilt.

Die Praktizierende Frau Jiang Xinbo wird immer noch in der Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan festgehalten. Beamte schickten außerdem zwei Personen, die in ihrer Wohnung wohnen sollten und ihren Ehemann 24 Stunden am Tag überwachen sollten. Dies störte das normale Familienleben erheblich.

Außerdem wurden Herr Fan Longsheng, Herr Zhang Yunhe und seine Frau Liu Qiuling sowie eine weibliche Praktizierende mit Familiennamen Zhang festgenommen. Darüber hinaus wurden örtliche Praktizierende überprüft, besonders diejenigen, die in der Vergangenheit eingesperrt gewesen waren, ob irgendwer bei der Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan war, um die inhaftierten Anwälte und Praktizierenden zu unterstützen.

Die Verfolgung weitete sich in andere Gebiete aus:

– Polizisten aus Hongxinglong schikanierten Praktizierende, manchmal täglich, um festzustellen, ob sie in Jiansanjiang gewesen waren.
– Polizisten der Stadt Harbin besuchten örtliche Praktizierende, drohten ihnen, dass sie keine Anwälte kontaktieren sollten und auch nicht nach Jiansanjiang gehen sollten. Einige Praktizierende waren gezwungen, zu Hause zu bleiben, um nicht verhaftet zu werden. Die Polizei von Jiamusi nahm am 3. April Frau Liu Lijie und ihren Mann zuhause fest. Als ihre Familienangehörigen und der Anwalt kamen, um ihre Freilassung zu fordern, wurden sie zurückgewiesen. Jiang Bo, ein Praktizierender aus Qiqihar, der in der Stadt Harbin arbeitete, wurde vor kurzem festgenommen. Es ist nichts darüber bekannt, wo er sich jetzt befindet.

Die zentrale chinesische disziplinarische Inspektion schickte eine Einsatzmannschaft nach Heilongjiang, um die Überwachungen in diesem Fall weiterhin aufrecht zu erhalten.