Zeichenlehrer wiederholt für seine Überzeugungen verhaftet, aktuell wegen des Versendens von Info-SMS

(Minghui.org) Am 22. April 2014 fand in der Großstadt Sanhe, Provinz Hebei eine neue Verhaftungswelle statt. Im Rahmen dieser Aktion nahmen Polizisten den Zeichenlehrer Wang Zhanqing fest. Wang Zhanqing ist 39 Jahre alt. Er arbeitet in Peking und ist wegen seines standhaften Glaubens an Falun Gong bereits mehrfach verhaftet worden.

Die Polizisten aus der Stadt Sanhe verschafften sich gegen 18:00 Uhr Zutritt zu Wangs Wohnung. Sie durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten dabei zwei Laptops, seine Bankkarte und andere Dinge. Die Polizisten konfiszierten auch mehrere Geräte, die dazu genutzt wurden, Gruppen-SMS zu verschicken.

Die Polizisten waren im Rahmen einer Überwachungsaktion auf Herrn Wang aufmerksam geworden. Sie hatten Praktizierenden überwacht, die mittels spezieller Kommunikationseinrichtung Massen-SMS mit Informationen zu Falun Gong an chinesische Bürger verschickten.

Weitere Details zu dieser Überwachungs-Aktion finden Sie unter: Four Practitioners Arrested for Sending Group Text Messages (Vier Praktizierende wegen Versendens von Textmitteilungen an Gruppen festgenommen)

Herr Wang befindet sich nach letzter Information der Redaktion im Untersuchungsgefängnis Sanhe.

Rückblick:

Für die Ausübung eins Grundrechts verhaftet und verprügelt

Als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die landesweite Verfolgung von Falun Gong startete, gingen Herr Wang, seine Mutter und einige andere Praktizierende zur Beschwerdestelle in Peking, um sich dort für Falun Gong einzusetzen. Sie wurden zusammen mit anderen Praktizierenden festgenommen und einen Tag lang im Fengtai-Stadion festgehalten. Anschließend brachten Militärpolizisten sie in einen Außenbezirk von Baoding. Dort hielt man sie auf einem leeren Feld die ganze Nacht über fest.

Später wurde Herr Wang nach Sanhe zurückgebracht und an seinem Arbeitsplatz weiter überwacht. Zwei Tage später gelang es ihm jedoch zu entkommen. Er nutzte diese Gelegenheit, um erneut nach Peking zu gehen und dort zu appellieren. Dabei wurde er wieder verhaftet. Doch nicht nur das, mehr als zehn Polizisten verprügelten ihn und brachten ihn erneut auf das Feld. Später wurde er von Führungspersonen nach Sanhe zurückgebracht und dort elf Tage lang eingesperrt.

Strafversetzt und überwacht

Die örtliche Dienststelle für Bildung und Erziehung versetzte Herrn Wang anschließend in ein ländliches Gebiet. Dort stellte man eine Person ab, die Herrn Wang Tag und Nacht überwachen sollte, sobald sich die sogenannten sensitiven Tage (wie Parteikongresse usw.) näherten.

Am 25. April 2000 z.B. bekam Herr Wang Besuch von Beamten des Büros 610 und der Bildungsdienststelle. Sie hatten sich in seine Schule begeben, um sicherzustellen, dass er nicht nach Peking geht, um dort zu appellieren. Die Schule brach seinen Unterricht ab und zwang Herrn Wang, in seinem Raum zu bleiben. Als seine Schüler ihn besuchen wollten, wurden sie vom Schuldirektor persönlich verjagt.

Am 20. Juli nahm Herr Wang an einem Trainingskurs teil. Weil der stellvertretende Chef des Bildungsbüros befürchtete, Herr Wang könne diese Gelegenheit nutzen, um nach Peking zu gehen und dort appellieren, zwang er ihn, in die Schule zurückzugehen. Er beauftragte sgar zwei Lehrer, um Herrn Wang zu überwachen und ihn daran zu hindern, nach Peking zu gehen.

Im Dezember 2000 gelang es Herrn Wang trotz all dieser Überwachung zu entwischen. Er nutzte die Chance, um zu appellieren, wurde dabei jedoch erneut festgenommen. Anschließend hielt man ihn zwei Wochen lang im Gefängnis Sanhe fest. Später verlegte man ihn in die Diensträume einer anderen Gemeindeverwaltung und hielt ihn dort weiter fest. Schließlich wurde Herr Wang wieder in die Schule gebracht, wo man ihn weiter überwachte.

In die Obdachlosigkeit getrieben

Im März 2001 wurde Herr Wang vom örtlichen Bildungs- und Erziehungssystem gezwungen, an Gehirnwäsche-Sitzungen teilzunehmen. Um gegen die physische und psychische Folter zu protestieren, traten die Praktizierenden dort in einen Hungerstreik.

Im April schränkte die Schule Wangs Freiheit weiter ein. Der Schuldirektor schloss ihn in einen Raum im zweiten Stock ein und nahm ihm die Schuhe weg, um zu verhindern, dass er ausbrach.

Herrn Wang blieb schließlich nichts anderes übrig, als zu fliehen. Auf diese Weise wurde er in die Obdachlosigkeit getrieben.

Mit Elektroschocks gefoltert

Im Juni 2001, Herr Wang hatte sich inzwischen eine Wohnung besorgt, brachen Polizisten der Polizeistation Yangzhuang in seine Wohnung ein. Sie durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten ein Motorrad und zwei Drucker. Außerdem folterten sie Herrn Wang: Mehrere Beamte pressten ihn auf den Boden und schockten ihn mit Elektrostöcken.

Folterdarstellung: Anwendung von Elektroschock

Die Polizisten brachten Herrn Wang anschließend auf die Polizeistation und folterten ihn dort weiter. Sie schockten ihn immer wieder mit Elektrostöcken und schlugen auf ihn ein. Dann wurde er in einen eisernen Käfig gesperrt. Am nächsten Tag überführte man ihn in das Gefängnis Sanhe, wo er in einen Hungerstreik trat. Acht Tage später wurde in seine Schule zurückgebracht und dort in einen Raum mit vergitterten Türen und Fenstern gesperrt. Tag und Nacht wurde er überwacht. Er durfte den Raum nur verlassen, um auf die Toilette zu gehen.

Der Schuldirektor Jia Jianmin stellte persönlich einen Hochspannungselektrostock zur Verfügung, um Herrn Wang an der Flucht zu hindern. Der Schuldirektor gestand Herrn Wang jeden Tag nur Nahrung im Wert von 50 Cent zu.

Weitere Schikanen

Ende Juni 2001 konnte Herr Wang erneut fliehen. Doch bereits im September wurde er erneut verhaftet, dieses Mal in dem Zimmer, das er angemietet hatte. Dabei wurden auch sein Laptop und sein Drucker beschlagnahmt. Man brachte ihn zuerst in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in Sanhe und später in das Zwangsarbeitslager Tangshan.

In den Jahren 2001 bis 2004 wurde Herr Wang an allen „sensiblen Tagen“ von Beamten des örtlichen Erziehungsbüros und des Büros 610 belästigt.

Im Mai 2004 kam es dann zu einer erneuten Verhaftung. Mehr als zehn Beamte kamen anmarschiert, um ihn mitten in der Unterrichtszeit ferstzunehmen. Unter ihnen befand sich auch der stellvertretende Direktor des Erziehungsbüros. Herr Wang wurde einer Gehirnwäsche unterzogen, sein Computer und andere Gegenstände wurden konfisziert.

Als Herr Wang im Oktober 2004 zu einer Haftstrafe verurteilt werden sollte, sah er sich gezwungen, Familie und Arbeitsplatz zu verlassen. Er machte sich auf den Weg nach Peking.

Hungerstreik

Kurz vor dem Beginn der der Olympischen Spiele 2008 in Peking ermittelte das Büro 610 Herrn Wangs neuen Arbeitsplatz. Bei der Festnahme arbeiteten Polizisten aus Sanhe und Peking zusammen. Sie durchsuchten auch seinen Arbeitsplatz und „beschlagnahmten“ sein Bargeld und seinen MP4-Player. Anschließend schlugen sie auf Herrn Wang ein, fesselten ihm seine Hände auf den Rücken und ließen ihn die ganze Nacht in dieser Position.

Anschließend wurde Herr Wang in das Gefängnis Qinghe des Bezirks Haidian in Peking gebracht. Dort trat er in einen Hungerstreik. Auf diesen Protest gegen die Verfolgung reagierte das Gefängnis mit Zwangsernährung, was in China wie eine Foltermethode ist. Später wurde Herr Wang in das Gefängnis Sujiatuo überführt, wo er seinen Hungerstreik fortsetzte. Aufgrund seines schlechten Zustandes brachte man ihn zwei Tage später in einen nahegelegenen Notfallraum. Eine normale medizinische Behandlung bekam er dort jedoch nicht. Stattdessen wurden seine Füße mit schweren Fußfesseln gefesselt und seine Hände an ein Bett gefesselt. Er wurde zwangsernährt und erhielt Bluttransfusionen.

Folterdarstellung: Ans Bett gefesselt

Zwangsarbeit

Schließlich wurde Herr Wang zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Zuerst kam er für etwa sechs Monate in ein Auffanglager, das sich im Pekinger Bezirk Daxing befindet. Am 20. Januar 2009 wurde er dann in das Arbeitslager Tumuji in der Inneren Mongolei überführt.

Kurz nachdem Herr Wang im Juni 2010 aus dem Arbeitslager entlassen worden war, begaben sich einige Mitarbeiter der Staatssicherheit und des Büros 610 zu seiner Wohnung, um ihn weiter zu schikanieren und ihm zu drohen. Einer dieser Personen war Jia Zhixue.

An der Verfolgung beteiligt:

Fu Lijun (付立军), Leiter des Polizeidezernats Sanhe: +86-316-8335999 (Privat, +86-13931680999 (Mobil);
Guo Lichen (国立臣), Politkommissar des Polizeidezernats Sanhe: +86-316-3175808 (Büro), +86-316-3132359 (Privat), +86-13603260114 (Mobil);
Zan Qingcai (昝庆才), Leiter des Büros 610 Sanhe: +86-316-3113955 (Privat), +86-13903163052 (Mobil);
Shi Liandong (石连东), Leiter der Staatssicherheit: +86-316-3115636 (Privat), +86-13832669588 (Mobil);
Jia Zhixue (贾志学), stellvertretender Leiter der Staatssicherheit: +86-316-3212291 (Privat), +86-13832626910 (Mobil);
Wang Chaohe (王朝河), Leiter des Gefängnis Sanhe: +86-13833616158 (Mobil)