Frau wird vor Gerichtsverhandlung wiederholt unter Drogen gesetzt

(Minghui.org) Als am 10. Oktober 2014 gegen eine Frau aus Harbin verhandelt wurde, war sie offensichtlich geistesabwesend und erkannte noch nicht einmal ihre Anwältin. Ihre Familie vermutete, dass ihr Drogen verabreicht worden waren, die ihre auffallende Verhaltensänderung in einer sehr kurzen Zeit hervorgerufen hatten.

Als Frau Zhang Haixia zwei Monate später von ihrer Anwältin Wang Yu im zweiten Haftzentrum von Harbin besucht wurde, bestätigte diese die Vermutung der Familie: Sie sah überall an den Armen ihrer Klientin Nadeleinstiche.

Frau Zhang konnte sich selbst nicht mehr erinnern, was mit ihr geschehen war. Sie berichtete ihrer Anwältin nur von Ereignissen, die ihr von ihren Zelleninsassen erzählt worden waren.

Während ihrer Inhaftierung trat Frau Zhang in einen Hungerstreik, um gegen ihre Verhaftung zu protestieren. Irgendwann verlor sie das Bewusstsein und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Vom Krankenhaus zurückgekehrt, bemerkte sie frische Nadeleinstiche und Narben auf ihrem Arm und konnte sich nur schwer an Dinge erinnern.

„Ich war entsetzt, als ich sie sah“, sagte die Anwältin. „Sie leidet unter schwerem Gedächtnisverlust, weiß nicht mehr, wie ihr Mann und ihre Tochter aussehen und erinnert sich nur vage an deren Namen. Sie erkennt noch nicht einmal mehr, dass ich ihre Anwältin bin, und hat vollständig vergessen, warum sie verhaftet und zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Sie weiß auch nicht mehr, dass man ihren Mann zu vier Jahren verurteilt hat.“

Die einzige Sache, an die sich Frau Zhang klar erinnern kann, ist, dass sie durch das Praktizieren von Falun Gong keinerlei Verbrechen begangen hat und sie deshalb bedingungslos freigelassen werden sollte.

Ihre Anwältin bat sie, alles niederzuschreiben, an das sie sich erinnern könne. Sobald Frau Zhang damit fertig war, kam ein Wärter herbei und zerriss die Niederschrift.

Der Wärter verbot Frau Zhang, irgendein Dokument zu unterzeichnen, das ihre Anwältin für sie vorbereitet hatte. Das Treffen vom 11. Dezember endete deshalb, bevor die Anwältin eine Unterschrift von ihrer Mandantin bekommen konnte.

„Ihre Arme waren mit Einstichen und Narben übersät, die durch Nadeln verursacht worden waren“, erzählte Frau Wang, „Sie war geistesabwesend und abgemagert, und hatte in kurzer Zeit über 80 Pfund abgenommen. Ihre Familie und ich sind extrem um ihre Sicherheit besorgt.“

Als die Anwältin erfahren hatte, dass Frau Zhang bereits ihre Besprechung vergessen hatte, entschloss sie sich, sie am Nachmittag erneut aufzusuchen. Von ihrer Anwältin aufgefordert, unterzeichnete Frau Zhang alle Dokumente, die für ihren Einspruch notwendig waren. Der Wärter las alle Dokumente sorgfältig durch, bevor er diese der Anwältin gab – eine eklatante Verletzung der Vertraulichkeit zwischen Klient und Anwalt.

Wegen des Besitzes einer Satellitenschüssel verhaftet

Frau Zhang Haixia

Frau Zhang Haixia und ihr Mann Wen Yingzhou

Frau Zhang und ihr Mann Wen Yingzhou, der kein Praktizierender ist, wurden am 18. Juni 2014 verhaftet, weil sie eine Satellitenschüssel besaßen, über die sie zu Hause Programme des Fernsehsenders NTDTV anschauten. NTDTV ist ein unzensierter chinesischsprachiger Nachrichtensender mit Sitz in den Vereinigten Staaten. Ihre 21-jährige Tochter Wen Bo wurde ebenfalls verhaftet, doch später wieder freigelassen.

Die Polizei durchwühlte die Wohnung und stahl die Satellitenschüssel, Informationsmaterialien mit Bezug zu Falun Gong, zwei Sparbücher mit über 60.000 Yuan und andere Wertsachen.

Die Polizei führte in der Wohnung des Ehepaars eine Razzia durch

Während ihrer ersten Anhörung musste Frau Zhang von Gerichtsvollziehern des Bezirksgerichtes Xiangfang gestützt werden, da sie durch den Hungerstreik sehr geschwächt war. Trotz ihres kritischen Zustandes war sie bei klarem Bewusstsein und konnte sich an alle Details ihrer Verhaftung erinnern.

Während der zweiten Anhörung am 10. Oktober litt Frau Chang bereits unter schwerem Gedächtnisverlust. Ihr seltsames Verhalten löste bei ihrer Familie große Sorge aus, die vermutete, dass sie vor der Verhandlung mit Drogen misshandelt worden war.

Kurz nach der Behandlung wurden Frau Zhang und ihr Mann zu Gefängnisstrafen verurteilt, doch weigerte sich das Gericht, der Tochter des Ehepaares ein Exemplar des Urteils auszuhändigen.

Richter betrügt Ehemann und Anwalt, um Einspruch fallenzulassen

Während seine Frau in der Hafteinrichtung unter Drogen gesetzt wurde, erlebte ihr Mann unerwartete Störungen bei seinem Einspruch.

Sein Anwalt Tang Tianhao erhielt am 5. Dezember einen Anruf von Richter Xuan Jian vom mittleren Volksgericht in Harbin, in dem er aufgefordert wurde, zum Gericht zu kommen, um einige Dokumente für seinen Klienten Wen Yingzhou einzusehen.

Als Tang am 10. Dezember in Harbin eintraf, entschloss er sich, zuerst seinen Mandanten in der Hafteinrichtung zu besuchen. Dort hörte er überrascht von Herrn Wen, dass der Richter seinen Mandanten am 3. Dezember davon überzeugt hatte, seinen Einspruch fallenzulassen.

Erneut erklärte Herr Tang seinem Mandanten, dass er das Recht habe, gegen die vierjährige Haftstrafe Einspruch zu erheben, und dass es sehr gut möglich sei, dass das übergeordnete Gericht das Urteil aufhebe. Daraufhin beauftragte Herr Wen seinen Anwalt erneut, Einspruch einzulegen.

Am Nachmittag rief Herr Tang den Richter an, um einen Termin zur Durchsicht der Dokumente zu erhalten, doch teilte ihm der Richter mit: „Ihr Mandant hat den Einspruch bereits zurückgezogen, deshalb können sie die Dokumente nicht mehr einsehen.“

Dem Anwalt wurde weiterhin mitgeteilt, dass er eine schriftliche Erlaubnis von Herrn Wen benötigen würde, wenn er darauf bestehe, einen Einspruch einzureichen. Dies stellte sich jedoch als schwierig heraus, da die Hafteinrichtung sich weigerte, den Anwalt zu seinem Mandanten zu lassen.

„Der Richter hat uns betrogen und verletzt mein Recht, meinen Mandanten zu vertreten“, sagte Herr Tang. Nun beabsichtigt er, eine Beschwerde gegen Richter Xuan einzureichen.

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Kontaktinformationen der Täter:Liu Fang, Leiter der ersten Hafteinrichtung von Harbin+86-13945155333Xuan Jian, Vorsitzender Richter des mittleren Volksgerichts von Harbin+86-451-82377334Yuan Yue, Richter der ersten Instanz des Gerichtes Xiangfang+86-451-87260177Sun Junting, Leiter der Polizeiabteilung Xiangfang+86-13351006767,+86-451-82110979 (Büro),+86-451-82386767 (privat)Qian Luping, Leiter der Staatssicherheit+86-13796678267Wang Dianbin, Angestellter der Staatssicherheit+86-13936438610Mao Linchang, Angestellter der Staatssicherheit+86-13845156823