Montreal, Kanada: Marsch am Thanksgiving-Day fordert, Jiang Zemin vor Gericht zu stellen

(Minghui.org) Falun Gong-Praktizierende aus Montreal, Ottawa und Sherbrooke veranstalteten am 12. Oktober 2015 einen Marsch und eine Kundgebung in der Chinatown von Montreal. Dieser Tag fiel mit dem kanadischen Thanksgiving Day zusammen, dem zweiten Montag im Oktober.

Herr Wang sprach bei der Kundgebung darüber, wie sehr sich sein seelischer und körperlicher Zustand durch das Praktizieren von Falun Gong verbessert hat. Danach äußerte er, dass er dieser Meditationspraktik mit seinem Gründer Herrn Li Hongzhi sehr dankbar sei. Wegen seiner Überzeugung und weil er anderen von Falun Gong erzählt hatte, war Herr Wang in China zweimal festgenommen worden, einmal wurde er über ein Jahr lang in einem Zwangsarbeitslager eingesperrt. „Die Zwangsarbeit war heftig – mindestens 16 Stunden am Tag“, erinnert sich Herr Wang.

Einerseits wurde bei dieser Veranstaltung das Ende der Verfolgung von Falun Gong in China gefordert, andererseits wollten die Veranstalter auf die jüngsten Strafanzeigen aufmerksam machen, die gegen Jiang Zemin erstattet wurden, weil er die Unterdrückung initiierte. Mehr als 180.000 Strafanzeigen wurden bis jetzt gegen das ehemalige chinesische Staatsoberhaupt erstattet.

Die Tian Guo Marching Band führte am 12. Oktober, dem kanadischen Thanksgiving Day, den Marsch an.

Auf den Transparenten steht auf Chinesisch und Französisch: „Stellt Jiang Zemin wegen seiner Verbrechen vor Gericht”.

Überlebender des Organraubs an Lebenden

Die Falun Gong-Praktizierenden in China erleiden Misshandlungen unterschiedlicher Art. Dies reicht von Festnahmen und Inhaftierungen bis hin zu Folter und Injektionen mit unbekannten Drogen. Besonders beängstigend ist das Töten von inhaftierten Praktizierenden, um deren Organe gewinnbringend zu verkaufen.

Seitdem diese Angelegenheit 2006 öffentlich bekannt wurde, hat sie breite Beachtung gefunden, besonders durch die Bemühungen der Organisation „Doctors Against Forced Organ Harvesting“ (DAFOH, Ärzte gegen Organraub). In mehreren Büchern von Medizinern und Journalisten wurde die Schwere dieses Verbrechens betont, unter anderem in „Blutige Ernte“ (2009), „State Organs - Transplantationsmissbrauch in China“ (2012) und „The Slaughter - Massenmorde, Organraub und Chinas geheime Lösung für sein Dissidenten-Problem“ (2014).

Herr Wang berichtete, dass seine Erfahrungen im zweiten Zwangsarbeitslager Yunnan diese Behauptungen bestätigen. „Während die Wärter die Praktizierenden einerseits rücksichtslos schlagen und foltern, werden alle inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden andererseits gründlichen körperlichen Untersuchungen unterzogen.“ Dazu gehörten Untersuchungen der Herz- und Leberfunktion sowie Blutproben.

Er hatte nicht verstanden, warum sie solchen Untersuchungen und Tests unterzogen wurden, bis er nach seiner Entlassung über den Organraub an Lebenden hörte. Diese Tests, besonders die Blutproben, sind notwendig, um Blut- und Gewebetypen abzugleichen.

„Die Polizisten und Wärter behandelten die inhaftierten Praktizierenden wie Dreck und viele von ihnen verschwanden einfach. Sie könnten Opfer dieser Gräueltat geworden sein, während ich überlebt habe und heute hier von meinen Erfahrungen berichte.“

Herr Zhou, ein weiterer Falun Gong-Praktizierender, der bei der Kundgebung zu Wort kam, berichtete, dass er und vier seiner Familienangehörigen wegen ihrer Überzeugung großes Leid erfahren mussten. „Meine Eltern wurden in der Gefangenschaft geschlagen und gefoltert. Meiner Mutter wurden außerdem gewaltsam unbekannte Drogen gespritzt, die Gedächtnisverlust führten. Eine Freundin meiner Mutter starb im Gefängnis infolge von körperlicher Folter und seelischer Misshandlung.“

„Wir hoffen, dass mehr Menschen die Strafanzeigen gegen Jiang unterstützen“, sagte Herr Zhou. Es ist nämlich nur eine Frage der Zeit, dass er vor Gericht gestellt wird. Wir hoffen, dass dieser Tag bald kommt, bevor noch mehr unschuldige Menschen zu Schaden kommen.“

Fußgänger lesen Plakate und unterschreiben die Petitionen, um den friedlichen Widerstand der Praktizierenden gegen die Verfolgung zu unterstützen.

Unterstützung durch Chinesen

Viele Touristen und Bewohner von Chinatown unterzeichneten die Petitionen, um die Praktizierenden zu unterstützen. Als sie hörten, wie brutal die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ist, entschieden sich einige Chinesen, dieser Organisation den Rücken zu kehren.

Ein junges Paar erklärte, dass sie beide damals in China der kommunistischen Jugendliga beigetreten seien. „Wir waren aber selten bei ihren Veranstaltungen und haben den Mitgliedsbeitrag gar nicht mehr bezahlt“, bemerkten sie. Nachdem ihnen ein Praktizierender erklärt hatte, warum sie sich trotzdem von dem Regime distanzieren sollten, stimmten sie einem Austritt aus der Jugendliga zu.

Ein chinesischer Student, der in Montreal studiert, war froh, diese Veranstaltung zu sehen. Viele Menschen seien nämlich von der Parteipropaganda getäuscht worden. Beispielsweise hatte er nicht gewusst, was 1989 wirklich auf dem Platz des Himmlischen Friedens passiert war. Er hatte auch nicht über die Unterdrückung von Falun Gong Bescheid gewusst, bis er das Land verließ.

„Jiang ist bis in den Kern verdorben und sollte für seine Verbrechen bestraft werden“, sagte der Student, als er eine Petition unterschrieb.

Praktizierende zeigen anlässlich des Welt-Falun-Dafa-Tages am 9. Mai in Montreal die Falun Dafa-Meditation in einer großen Gruppe.