Während der Promotion für Shen Yun das Ego loslassen

Vorgetragen auf der Falun Dafa Konferenz zum Erfahrungsaustausch 2015 in Kanada

(Minghui.org)

Grüße an den Meister! Grüße an die Mitpraktizierenden!

Ich stamme ursprünglich aus Westafrika, wurde in Frankreich geboren, und lebe jetzt in Kanada. Ich bin mir sicher, dass mein Leben arrangiert wurde, um Dafa zu praktizieren.

Im Traum die Verbindung zu Dafa geknüpft

Im Sommer 2005 las ich ein Buch über die Wahrheitsfindung und die Suche nach einem spirituellen Meister. Zu jener Zeit war ich noch Muslimin, praktizierte den Islam aber kaum, weil es mir zu viele Widersprüche darin gab.

Deshalb beschloss ich, das Buch der Wahrheit zu lesen. Es war schon ziemlich spät, so gegen zwei Uhr, als ich das Buch durchgelesen hatte. Danach schlief ich ein und hatte einen Traum. Heute kann ich mich nicht mehr an die Traumbilder erinnern, aber ich hielt damals alle meine Träume in einem Tagebuch fest. So hatte ich auch am 5. August 2005 alles detailliert notiert. Ich schrieb, dass ein junger und begeisterter „Lehrer“ mir die Wahrheit erklärte. Er hatte immer ein Lächeln auf seinem Gesicht und bat mich, auf den Ton, der wie „ING“ klang, zu achten. Er riet mir, dass ich diesen Klang in mir finden solle. Im Traum klang es jedoch eher wie ein „Gong“. Damals hatte ich keine Ahnung, was dies für ein Klang sein könnte. Heute weiß ich, dass dieser Klang der erste Ton der Musik der fünften Übung von Falun Dafa war.

Im Jahr 2007 bestand meine Mutter, eine Dafa-Praktizierende, darauf, dass ich das Zhuan Falun las und die Übungen mit ihr praktizierte. Als ich dann beschloss, Dafa zu praktizieren, hatte ich sogleich die Verbindung zu diesem Traum. Nun wusste ich, dass mich der Meister bereits zwei Jahre zuvor damit in Kontakt gebracht hatte. Welch ein Glück! In einer so komplizierten Welt hätte ich, ohne die Unterstützung meiner Mutter und diesen Traum, nie Dafa praktiziert. Danke, Meister!

Im Jahr 2009 bat mich der Hauptkoordinator, mich dem Shen Yun Promotionteam anzuschließen. Ich hatte keine Ahnung, worum es genau ging, war aber einfach glücklich, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen. Da ich mich jedoch erst relativ kurze Zeit kultivierte, verstand ich die Beziehung zwischen meiner Kultivierung und der Shen Yun Promotion noch nicht. Weil ich gerne dabei war, machte ich ganz einfach mit. Außerdem hatte ich bereits Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt. Während der Shen Yun Promotion zeigte mir der Meister dann gütig, wie man ein besserer Mensch wird.

Erste Lektion: Demut üben

Der Hauptkoordinator beauftragte mich, Sponsoren für den VIP-Empfang zu finden.  Als ich eine Liste von potentiellen Interessenten erhalten hatte, besuchten wir eine iranische Frau, die köstliche Süßigkeiten aus dem Mittleren Osten herstellte. Als ich sie über die Show informiert hatte, war sie gerne bereit, uns Lebensmittel für zweihundert Personen kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Ich war sehr froh!

Während dieser Zeit verhandelte ich auch mit einer Druckerei, die hochwertige Einladungskarten herstellte. Es gelang mir, von ihnen kostenlos 450 individuell personalisierte Einladungskarten zu erhalten. Als Gegenleistung hatten wir für die Firma eine Werbung in unserem Programmheft aufgenommen. Ich war zufrieden und stolz!

Zudem konnten wir eine professionelle PR-Firma finden, von der wir eine Liste mit Top-VIPs bekamen, um sie einzuladen. Ich bat sie, alle Gäste vor, während und nach der Show zu betreuen, und sicherzustellen, dass die Gäste für unsere Medien gute Interviews gaben. Ich war in Bestform und es war vor allem deshalb beachtlich, weil ich all dies zum ersten Mal tat.

Bei einem der besten Restaurants in Montreal organisierte ich zum Selbstkostenpreis einen exklusiven Catering-Service für den VIP-Empfang.

Mit all diesen positiven Ergebnissen sagte ich zu meinem Koordinator, dass wir es wirklich grandios gemacht hätten. Er schaute mir ganz ernst in die Augen und antwortete: „Denke daran - wenn alles gut gelingt, kommt es vom Meister; wenn es schlecht ist, dann bist du verantwortlich!“

Als ich diese Worte hörte, hätte ich mich vor Scham am liebsten in Luft aufgelöst. Während ich später nach innen schaute, erkannte ich, dass es bei allem was ich tat, nicht um mich ging, sondern um die Menschen zu erretten und ihnen eine Gelegenheit zu geben, sich aktiv an dieser Fa-Berichtigung zu beteiligen. Außerdem wurde mir bewusst, dass ich einen Hang zu Angeberei und Stolz hatte. Dies sind Eigensinne, die wir unbedingt beseitigen und vermeiden sollten.

Zweite Lektion: Bedingungslos miteinander kooperieren

Für die Shen Yun-Show im Jahr 2013 sollten wir das Training Level 1 bis Ende Sommer 2012 abgeschlossen haben. Zu jener Zeit arbeitete ich für ein Medienprojekt in Toronto und war nicht am Koordinationsteam beteiligt. Als ich zurückkam, beauftragte mich der Hauptkoordinator, mit einer chinesischen Mitpraktizierenden sofort die Ausbildung für die Praktizierenden zu koordinieren. Wir mussten uns beeilen, denn die Standards für den Ticketverkauf in den Einkaufszentren mussten unbedingt erfüllt sein, denn niemand durfte Tickets verkaufen, ohne dafür geschult worden zu sein. 

Ab Mitte Oktober hatten wir schon die ersten Informationsstände in den Einkaufszentren organisiert. Die Ausbildung dazu begann im August. Wir hatten 13000 Tickets zu verkaufen, und ein enormer Druck lastete auf uns.

Als ich zum ersten Mal den Text für den Level 1 Test durchlas, fand ich ihn nicht optimal. So ergänzte ich ihn mit ein paar Dingen. Bevor ich es allen beim Fa-Lernen präsentierte, merkte ich mir die wichtigsten Sätze. Obwohl ich selbstbewusst auftrat, kritisierten mich alle und meinten, dass es nicht von Herzen käme.

Diese Bemerkungen konnte ich nicht verstehen. Ich antwortete meiner Teamkollegin: „Ich habe den Text umgeschrieben, um sicherzustellen, dass er professionell ist, und nun sagt ihr mir so etwas?“

Sie schlug vor, dass ich mich nur auf die Ausbildung konzentrieren solle, wenn in der kommenden Woche die älteren Mamas (wie wir sie liebevoll nennen) den Level 1-Test machen würden. Am Samstag bestanden die vier Frauen, zwei Westlerinnen und zwei Chinesinnen mit spärlichen Englischkenntnissen, den Test.

Eine nach der anderen rezitierte den Text wortwörtlich. Obwohl sie etwas schüchtern und ängstlich waren, versuchten sie, ihr Bestes zu geben und während der Präsentation zu lächeln und jeden anzuschauen. Wir Jüngeren, die sie beurteilen mussten, waren zu Tränen gerührt. Wir spürten, dass sie das Gespräch mit Mitgefühl und Demut führten. Zudem erkannten wir auch, dass sie um jeden Preis bei der Shen Yun Promotion kooperieren wollten.

Wir fragten sie, wie es ihnen gelungen war, so gut zu sein. Eine Dame erwiderte: „Na ja, ich habe gesehen, dass die jungen Leute versucht haben, dem Text hochtrabende Wörter hinzuzufügen, was wir nicht konnten. Man hatte uns aufgefordert, einfach den Text auswendig zu lernen und alles wäre schon gut. Das haben wir getan.“

An diesem Tag hatte ich eine tiefgründige Erkenntnis. Ich realisierte, dass ich egoistisch gewesen war. Ich wollte die Anweisungen von Shen Yun nicht beachten und die Instruktionen nicht einfach so übernehmen. Zudem merkte ich auch, dass ich wieder allen zeigen wollte, wie gut und fähig ich war. Mein Verhalten als Koordinatorin hätte die anderen von einer Teilnahme an der Promotion von Shen Yun abhalten und bei ihnen Zweifel aufkommen lassen können. Mir wurde klar, dass ich als Koordinatorin mit gutem Beispiel vorangehen sollte. Sie wissen nur das was wir ihnen mitteilen und jedes schlechte Verhalten von meiner Seite könnte sie verwirren.

Der Meister erklärte:"Wenn ihr nicht gut miteinander kooperieren könnt, dann würdet ihr nicht in der Lage sein, das effektiv zu machen, was die Dafa-Jünger machen sollen. Es kommt oft vor, dass ihr hin und her diskutiert, wenn ihr bestimmte Projekte machen sollt. Jeder besteht auf seiner eigenen Meinung, sodass es zum Schluss zu keinem Ergebnis kommt, sodass die Dafa-Jünger vieles nicht machen können oder sogar nicht gut machen können.“ (Li Hongzhi, Noch fleißiger voranschreiten, 24.07.2010)

Wieder einmal erkannte ich, dass mein Engagement nicht für mich selbst war, sondern um den Praktizierenden zu helfen, den Test erfolgreich zu bestehen, und danach den nächsten Schritt zu tun. In diesem Moment versprach ich dem Meister, in vollem Umfang mit allen zusammenzuarbeiten und verfügbar zu sein, wann immer sie mich benötigten.

Der Trainingsprozess war nicht so einfach. Zusammen mit den chinesischen Praktizierenden mussten wir das Training drei Monate lang jedes Wochenende durchführen. Während der Woche organisierten wir die Prüfungen. Dies motivierte wirklich alle, sich daran zu beteiligen. Vor allem waren es Mütter und sehr beschäftigte Praktizierende mit normalen Jobs, die nicht an den Wochenenden kommen konnten.

Während der Ticket-Verkaufsperiode von Mitte Oktober bis Mitte Januar tauschten wir untereinander unsere Erfahrungen aus. Dies fand jeweils nach der Rückkehr von den Einkaufszentren statt, und ermunterte uns, voneinander zu lernen. Obwohl es sehr anstrengend war, spürten wir gleichzeitig die enorme Heiligkeit.

Als wir bereits 12096 Tickets verkauft hatten, waren wir völlig überrascht. Wir erkannten, dass wir wirklich einen Körper bildeten, indem wir uns während der Ausbildung gegenseitig halfen, uns dann austauschten, auf eine gütige Art und Weise Konflikte lösten und uns drei Monate lang in den Einkaufszentren gemeinsam einsetzten!

Ohne den Einsatz und die Zusammenarbeit jedes Einzelnen, wären wir nicht in der Lage gewesen, alle Tickets zu verkaufen. Nur weil wir gut miteinander kooperierten, konnte ein Wunder geschehen.

Der Meister sagte auch:

„Ihr wisst, dass viele Dafa-Jünger Projekte zum Einsatz gegen die Verfolgung, zur Wahrheitserklärung und zur Errettung der Menschen aufgebaut haben. Die Hauptsache ist eine gute Zusammenarbeit, nur wenn ihr gut zusammenarbeitet, könnt ihr die Dinge gut machen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Washington D.C., Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, 16.07.2011)

Dritte Lektion: Beim Kontaktieren von Sponsoren die Angst beseitigen

Die beiden folgenden Geschichten ließen mich während der Fa-Bestätigung klar meine Angst erkennen und überwinden.

Wir wurden angewiesen, mit den Ausgaben bei der Shen Yun Promotion sorgfältig umzugehen. Der Hauptkoordinator bestand darauf, dass wir nach Sponsoren Ausschau hielten, die bereit waren Lebensmittel kostenfrei zu liefern.

Ich wurde beauftragt, ein Restaurant zu finden, das Shen Yun einen kostenlosen gesunden Brunch offerierte, bevor das Ensemble nach Quebec City weiterfuhr.

Es gibt eine Restaurant-Kette in Quebec, das gesunde Brunchs und Mittagessen anbietet. In meinem Netzwerk von Geschäftsfreunden traf ich zufällig eine Frau, die mit dem Gründer dieser Nahrungskette befreundet ist. Bei einer privaten Veranstaltung lernte ich sie kennen. Während ihrer Rede lobte sie den Gründer dieser Restaurantkette. Also ging ich auf sie zu und schilderte ihr mein Anliegen. Sie empfahl mir, ihr eine E-Mail zu senden, danach würde sie mich mit ihm in Kontakt bringen.

Noch in derselben Nacht mailte ich ihr und wartete eine Woche lang auf eine Antwort. Als sie auf meine Anrufe und E-Mails nicht reagierte, wurde ich ängstlich. Ich fragte mich, ob ich sie wieder anrufen oder den Gründer direkt kontaktieren sollte. Als ich sie wieder anrief, antwortete sie immer noch nicht. Auch konnte ich ihre Privatnummer nicht ausfindig machen. Meine Angst spitzte sich noch zu, als der Koordinator mich drängte, endlich einen Ort zu finden, denn in der folgenden Woche würde Shen Yun bereits kommen.

Daraufhin beschloss ich, mich nicht mehr auf andere zu verlassen und direkt den Lizenz-Besitzer anzurufen. Da es aber so viele gab, wusste ich nicht, welchen ich anrufen sollte. Ich erinnere mich noch, wie ich den Telefonhörer in der Hand hielt und mir zuflüsterte: „Wenn ich es jetzt nicht wage, werde ich nie wissen, ob jemand noch darauf wartete, Shen Yun zu helfen. Denk daran, dass alles für Dafa erschaffen wurde. Gebe ich ihnen so nicht eine Gelegenheit, daran teilzunehmen? Das Schlimmste, was passieren kann, ist eine Absage. Also, warum bin ich dann noch so ängstlich?“

In Gedanken wiederholte ich ständig diese Sätze. Den Meister bat ich, mir die nötige Kraft zu geben, um diesen Pass zu überwinden. Ich sah im Telefonbuch nach und fand das nächste Restaurant, das für das Shen Yun-Ensemble gebucht worden war. Als ich anrief, teilte man mir mit, dass der Besitzer zu beschäftigt sei. Jedoch konnte ich mein Anliegen mitteilen, und man versicherte mir, dass der Chef zurückrufen würde. Zwei Tage später hatte er immer noch nicht zurückgerufen. Nun war ich fest entschlossen. Ich rief nochmals an und sprach mit dem gleichen Herrn wie zuvor. Er erwiderte: „Oh, hat Tony Ihnen nicht geantwortet? Warten Sie einen Moment.“ Dann hörte ich ihn im Hintergrund sagen, dass Tony mich sofort zurückrufen solle. Kurz darauf bestätigte er, dass mich der Chef um 14:30 Uhr treffen wolle.

Ich war weder aufgeregt noch ängstlich. Stattdessen bereitete ich mein Video und das Sponsoren-Paket vor und sandte aufrichtige Gedanken für ein gutes Gelingen aus.

Bei meinem Eintreffen lächelte der Chef offen und entschuldigte sich, dass er auf meinen Anruf nicht geantwortet hatte. Als er mir sagte, dass er sehr beschäftigt gewesen war, antwortete ich, dass das kein Problem sei.

Er bot mir ein Getränk an und schaute sich sorgfältig das 30-Sekunden-Promo-Video an. Gleich danach sah er mich mit einem breiten Lächeln an und meinte: „Oh, das ist eine wunderbare Show. Ich habe es schon im Fernsehen gesehen. Wie schön. Sagen Sie mir, wie ich Ihnen helfen kann.“ Bis dahin hatte ich noch nichts gesagt, nur das Video gezeigt. Ich antwortete: „Nun, das Team braucht einen Brunch, bevor es nach Quebec City geht. Es benötigt eine Menge an Lebensmitteln; gut wäre auch viel Obst.“

Er erwiderte: „Kein Problem, das kann ich machen.“ Ich dachte, dass er als nächstes den Preis nennen würde. So bot ich ihm als Gegenleistung unverzüglich eine Werbeanzeige und Tickets an. Als ich ihm das Programmheft zeigte, stimmte er einer Anzeige zu und bat mich, den Grafiker zu kontaktieren. Gern wollte er auch zwei Paar Tickets haben, um diese dann unter seinem Personal zu verlosen. Da sie alle hart gearbeitet hätten, wolle er ihnen etwas Gutes gönnen.

Ich sagte ruhig: „Kein Problem“, war aber eigentlich ziemlich sprachlos! Ich hatte ihm nur das Video gezeigt und nichts dazu erklärt. Shen Yun ist so großartig! Dieser Mann hatte gerade auf diesen Moment gewartet. Das gab ihm die Gelegenheit, das zu erfüllen, was er eigentlich in dieser Fa-Berichtigung tun sollte. Nach dieser Begegnung erkannte ich, dass die Dämonen meinen mangelnden Glauben an den Meister voll ausgenutzt hatten. So konnten sie meine Angst verstärken, mit der Absicht, dass ich bei der Suche aufgeben würde.

Der Meister sagte:

„Es heisst nicht, dass es bei dir nicht mehr geht, wenn du Angst hast. Es geht darum, wie man seine Angst überwinden kann und die drei Dinge mit mehr aufrichtigen Gedanken gut tun soll. Dann ist das großartig (Applaus). Ganz egal wie viel Angst ihr habt, ihr sollt die Verantwortung der Errettung der Lebewesen übernehmen und es tun. So ist das großartig.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz des Großraums New York, 09.05.2013)

Als die Shen Yun Truppe im Restaurant ankam, wurde ihnen ein spezielles Buffet mit vielen gesunden Früchten präsentiert. Auf der anderen Seite gab es einen reichhaltigen, kontinentalen Frühstücksbrunch. Jeder konnte sich unbeschränkt mit Kaffee und Saft bedienen.

Die nächste Geschichte ereignete sich im vergangenen Jahr. Ich besuchte mit einer anderen Praktizierenden die Besitzerin einer Boutique. Diese Boutique liegt neben einem schicken Hotel; die Dame spendet auch viel für die Kunst.

Als wir sie das erste Mal besuchten, war sie gerade mit Kunden beschäftigt. Sie bat uns, am nächsten Tag wiederzukommen, was wir auch taten. Gemäß des Level 1 Tests erklärte meine Begleiterin sehr langsam unser Anliegen, während ich aufrichtige Gedanken aussandte. Am Ende sagte die Dame, dass sie Shen Yun im Jahr 2008 gesehen und es ihr gefallen habe. Über eine mögliche Spende würde sie nachdenken, da ihr Spenden-Budget in diesem Jahr knapp sei. Sie versicherte jedoch, dass sie uns informieren würde. Bevor wir gingen, fügte sie noch hinzu: „Oh, ich denke, dass diese Show großartig für meine chinesischen Freunde ist! Ich habe viele Geschäftsfreunde im chinesischen Konsulat. Ich bin mir sicher, dass sie es schätzen werden! Ich werde ihnen davon erzählen. Geben Sie mir ein paar Flyer. So habe ich die Informationen stets bei mir.“

Wir bedankten uns bei ihr und Sie versicherte uns noch einmal, dass sie sich wegen der Spende melden werde. Als wir gegangen waren, hatten wir beide das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Wir setzten uns nahe der Boutique hin und erörterten die Angelegenheit: „Sie hat Freunde im Konsulat. Natürlich werden diese Leute ihr sagen, dass die Show nicht gut sei.“ Meine Mitpraktizierende erwähnte, dass wir sie über die Fakten der Verfolgung umgehend hätten aufklären sollen. Wir hatten diese Chance aber nicht ergriffen. Uns war klar, warum das geschehen war. Wir hatten Angst bekommen und uns nicht mehr getraut, weiter mit ihr zu reden. Diese Gelegenheit verpasst zu haben, machte uns hilflos und traurig, weil wir ihr nicht ermöglicht hatten, sich gut zu positionieren. Wir beschlossen, ihren Anruf abzuwarten, um ihr dann alles zu erklären.

Als ich auf dem Weg nach Hause war, fühlte ich mich ziemlich unbehaglich, so als hätte ich ein Loch in meinem Herzen. Ich sagte mir: „Heute hattest du Angst, die Fakten zu erklären? Nach allem, was der Meister dir gezeigt hat, nach all den Erfahrungen, die du gemacht hast?“ Darauf antwortete ich mir: „Aber dieses Mal war es anders. Ich hatte vorher noch nie einen potenziellen Sponsor, der einen Freund im chinesischen Konsulat hat.“ Ich ließ diesen Gedanken fallen und wartete auf ihren Anruf. Sie rief aber nicht zurück!

Wieder kam Angst in mir hoch. In meinem Kopf spielte sich ein Film ab, wie die Dame vom Bösen vergiftet worden war. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Als ich dann mit meiner Mitpraktizierenden telefonierte, beschlossen wir, die Frau erneut aufzusuchen, um sie über die Fakten der Verfolgung von Falun Gong zu informieren.

In Gedanken sagte ich: „Meister, am Ende des Tages geht es nicht um den Sponsor. Es geht um die Errettung der Lebewesen! Mir ist es egal, ob sie spendet oder nicht. Aber sie muss informiert werden.“

Der Meister lehrt uns:

„Ich habe es nur aus der Perspektive der Kultivierung her erklärt. Wenn du im Herzen wirklich keine Angst hast, sehr offen und aufrichtig bist und das tust, was du tun sollst, wenn du ohne Angst und auf aufrichtige Weise auf dem Weg zur Gottheit gehst.“(Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz des Großraums New York, 19.05.2013)

Am Montagmorgen pünktlich um 10:00 Uhr standen meine Begleiterin und ich in der Boutique. Wir waren entschlossen, ihr eine Chance zu geben, sich gut zu positionieren. Sie begrüßte uns mit einem Lächeln und entschuldigte sich, dass sie sehr beschäftigt gewesen war und keine Zeit gehabt hatte, uns anzurufen. Sie erklärte uns dann, dass sie beschlossen habe, uns nicht Geld, sondern Waren zu spenden, falls wir eine Tombola veranstalten wollten. Ich schaute kurz zu meiner Begleiterin und sie begann zu reden. Wir klärten die Dame über die Fakten auf, beginnend mit der Verfolgung und wie die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Aufführungen von Shen Yun in den Städten zu verhindern versuche. Auch erzählten wir ihr, wie bereichernd diese Show für die Gesellschaft ist. Wir konnten sie über alles tiefgründig aufklären.

Die Dame lächelte uns an und sagte ganz ruhig: „Ich weiß von all dem. Glauben Sie mir, ich weiß es. Ich bin Geschäftsfrau, und Leute des Konsulats können mir nicht diktieren, wem ich mein Geld  gebe, oder mit wem ich Geschäfte mache. Ich kenne diese Leute. Sie haben ihre eigene Art, wie sie mit Dingen umgehen. Aber glauben Sie mir, ich werde mir die Show mit meinem guten chinesischen Freund anschauen. Ich bin mir dessen bewusst und sehe es sehr klar. Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Aber, danke für Ihr Interesse.“ Dann fügte sie noch hinzu: „Ich möchte noch betonen, dass ich in den 25 Jahren im Umgang mit Menschen noch nie zwei so charmante Damen wie Sie getroffen habe. Sie sind sehr taktvoll! Sie haben wirklich mein Herz berührt. Sie waren respektvoll und haben mich nicht ständig belästigt. Als Sie das erste Mal kamen, hatte ich Kunden. Sie haben daraufhin leise das Geschäft verlassen, ohne mich zu stören. Ich war beeindruckt. Ich kann sagen, dass Sie dies aus ganzem Herzen tun.“

Meine Mitpraktizierende und ich wussten, dass wir ihr nicht nur die Fakten erklärt hatten. Vielmehr hatten wir auch das Dafa bestätigt, indem sie die Güte und den Respekt der Dafa-Praktizierenden erlebte. Sie schenkte uns einen Pelzartikel für unsere Tombola.

Wenn ich auf meinem Kultivierungsweg mit Projekten beschäftigt bin, gibt mir der Meister die Gelegenheit, auch die Fakten über die Verfolgung zu erklären. Deshalb sollte ich es nicht als eine Herausforderung ansehen und mit Angst und Entmutigung vermischen. Im Gegenteil sollte ich jede Gelegenheit schätzen, die mir begegnet.

Dies ist mein begrenztes Verständnis über das Buddha Fa auf meinem Kultivierungsweg.

Ich muss immer noch viele Eigensinne loslassen. Die Erinnerung an all die Menschen, die ich während meiner Kultivierungserfahrungen getroffen habe, hilft mir, einen Schritt nach dem anderen vorwärts zu gehen.

Bitte weist mich auf Unangemessenes hin.

Danke gütiger Meister! Danke, Mitpraktizierende!