Keine Kultivierung nach Gefühl

(Minghui.org) Hier möchte ich mit den Mitpraktizierenden über die vielen sehr kleinen Schwierigkeiten oder dämonischen Störungen im Alltag sprechen, die scheinbar keine großen Auswirkungen haben und zufällig auftauchen. Wir dürfen sie nicht außer Acht lassen und uns nicht nach Gefühl kultivieren. Die menschlichen Gefühle sind wirklich gar nichts! 

Ich gehe im Folgenden auf einige Beispiele zu dem Gefühl der „Müdigkeit“ ein.

1. Beispiel:

Am Anfang des Jahres 1999 las ich zum ersten Mal das Buch Zhuan Falun (Li Hongzhi). Ein Praktizierender wies mich darauf hin, dass ich das Buch auf einmal durchlesen sollte. Ich verstand zwar nicht, warum, machte es aber. Ich schloss mich in einem Zimmer ein, nahm mir einen ganzen Tag Zeit und las das Buch von Anfang bis Ende durch. Währenddessen begegnete mir ein merkwürdiges Phänomen: Manchmal war ich sehr müde und wollte einschlafen und manchmal war ich sehr wach und klar im Kopf. Diese Zustände wechselten sich zyklisch ab. Ich verstand den Grund nicht, wusste aber, dass diese Art Müdigkeit nicht normal war. Deshalb kämpfte ich während des Lesens gegen diese merkwürdige und starke Müdigkeit an. Ich tat mein Bestens, um wach zu bleiben und las das Zhuan Falun bis zum Ende durch. Nachdem ich mich eine Zeit lang kultiviert hatte, verstand ich, dass der Meister damals viele meiner Eigensinne beseitigt haben musste, die mich daran hinderten, das Fa zu erhalten. Obwohl ich damals keine anderen Gefühle empfunden und nur die Müdigkeit ausgehalten hatte, waren bestimmt in den anderen Räumen viele grundlegende Veränderungen geschehen.

2. Beispiel:

Am Ende 1999 und Anfang 2000 lernte ich das Fa eines Tages auf dem Bett. Plötzlich tauchte eine starke Müdigkeit auf. Ich bemerkte sofort, dass sie nicht normal war und konzentrierte mich darauf, diese Müdigkeit auszuhalten. Schnell bemerkte ich, dass eine Masse von verdorbenen Substanzen, die so groß wie ein Fußball war, etwa einen halben Meter von der rechten Seite meines Kopfs entfernt schwebte. Ich konnte seine Eigenschaften spüren: Die Masse war kalt und sah wie Asphalt aus. Es versuchte, zu mir zu kommen und mit meinem Gehirn eins zu werden. Während ich versuchte, wach zu bleiben, konnte es sich nicht weiter nähern. Ich merkte außerdem, je näher es zu mir kam, desto mehr stand ich unter seiner Kontrolle und desto müder fühlte ich mich. Als ich mit all meiner Kraft schaffte, die Müdigkeit auszuhalten, wurde ich wieder klar und dieses Ding war komplett beseitigt.

3. Beispiel:

Im Jahr 2002 fühlte ich mich während des Fa-Lernens plötzlich müde. Ich versuchte, diese Müdigkeit zu unterdrücken und lernte weiter das Fa. Allerdings hatte ich einen Sekundenschlaf. Plötzlich sah ich eine Schicht von vielen grau-schwarzen Partikeln, die die Größe von Sesam hatten und über dem Buch in der Luft schwebten. Ich verstand, dass es sich um verdorbene Substanzen handelte. Ich kämpfte weiter gegen die Müdigkeit an und tat mein Bestens, um wach zu bleiben. Es dauerte eine Weile und ich bemerkte plötzlich, dass etwas wie ein Tropfen kaltes Wasser aus meiner Zirbeldrüse herunterfiel und dann verschwand. Danach erreichte ich innerhalb kurzer Zeit einen sehr klaren und reinen Zustand. Dieser reine Zustand veränderte sich zu einer noch höheren Ebene, sodass ich innerhalb kurzer Zeit den reinen Zustand von drei Ebenen erlebte. Als der Zustand in die dritte Ebene umgewandelt wurde, hatte ich das Gefühl, dass mein Herz die Ruhe und Reinheit jener Ebene nicht ertragen konnte – ich bekam Angst. Dann war die Umwandlung zu Ende.

Meine Erfahrung in der Kultivierung zeigt, dass die Schwierigkeiten oder Störungen, die bestimmte ähnliche Gefühle hervorbringen, nicht unbedingt mit den gleichen bösen Faktoren zusammenhängen. Einige Störungen sehen ganz natürlich aus, wie zum Beispiel, dass wir müde sind, wenn wir spät abends das Fa lernen. Die menschlichen Anschauungen halten dies oft für normal und man denkt: Man sollte um diese Zeit schlafen und deshalb wird man müde. Allerding trifft dieser Gedanke überhaupt nicht für einen Praktizierenden zu. Alles, was die Qualität des Fa-Lernens oder das Aussendens der aufrichtigen Gedanken beeinträchtigt, sind dämonische Störungen und wird von bösen Faktoren verursacht. Deshalb sollen wir, während wir die drei Dinge tun, die der Meister von uns fordert, keine Störungen außer Acht lassen, egal wie klein sie sind und welche Form sie haben. Wir sollen sie genau betrachten, ihre Wurzel finden und die bösen Faktoren dahinter beseitigen. Wenn sie von menschlichen Eigensinnen verursacht werden, dann beseitigen wir die Eigensinne. Wenn wir das Böse, das uns durch sogenannte zufällige Kleinigkeiten stört, gleich beseitigen, dann kann das Böse eingeschränkt werden. Dadurch wird das Auftreten großer Schwierigkeiten verhindert.

Wir achten normalerweise nur auf die großen Dinge und neigen dazu, die kleinen Störungen zu ignorieren. Egal wie groß eine Störung ist: Wenn sie bei einem Praktizierenden dauerhaft auftritt, dann hat sie die Funktion einer großen dämonischen Störung erfüllt. Warum sage ich das? Stellen wir uns einmal eine dämonische Störung vor, die vergleichbar ist mit den vielen kleinen Würmern, die etwas Großes fressen können. Wir sind alle wachsam, wenn ein Praktizierender plötzlich verhaftet wird. Aber was ist mit den Störungen, die sehr lange andauern, so wie der Prozess, bei dem die kleinen Würmer etwas Großes fressen? Es ist wie einen Frosch mit warmem Wasser zu kochen. Der Frosch fühlt sich am Anfang noch wohl, er kann bis zu seinem Ende den Grund für seinen Tod nicht erkennen.