Aufrichtige Gedanken bewahren

Vorgetragen auf der europäischen Fa-Konferenz 2016, München

(Minghui.org)

Verehrter Meister, liebe Mitpraktizierende!

Zu dieser besonderen Gelegenheit möchte ich von meinen Prüfungen in der Kultivierung, meinen Erlebnissen und meinem Verständnis berichten.

Bevor ich mich kultivierte, hatte ich Angst vor betrunkenen Menschen. Ich fand sie abstoßend und mied sie. Während meiner Kultivierung kam ich zu dem Verständnis, dass dieses Problem von meinen Gefühlen und Eigensinnen herrührte, die ich früher oder später beseitigen musste.

Die erste Prüfung hierzu hatte ich vor zwei Wochen in Rom während einer Veranstaltung zur Fa-Bestätigung.

Ich kam etwas später als die anderen. Gleich nach meiner Ankunft nahm ich beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken ein sehr starkes Feld der Praktizierenden wahr. Mein Körper war fast augenblicklich eingehüllt in eine Art Substanz und ich spürte weder meine Beine noch meinen Körper. In diesem Zustand sendete ich zum ersten Mal über eine halbe Stunde lang aufrichtige Gedanken aus. Wir verteilten Informationsmaterialien über Dafa und die Verfolgung und ein chinesischer Praktizierender und ich fingen an, die Übungen zu praktizieren. Da tauchten zwei Betrunkene auf, schrien herum und umringten uns. Doch die Soldaten – wir standen an einem U-Bahn-Eingang in einem Bereich, der vom Militär bewacht wird – vertrieben sie auf der Stelle. Obwohl die Soldaten die Männer vertrieben hatten, spürte ich, dass das eine Prüfung war, die bald nochmals auftauchen würde. Und so war es auch. Ich öffnete meine Augen und sah, dass einer der Betrunkenen auf mich zukam und dann in einer aggressiven Haltung vor mir stand. Ich schloss meine Augen wieder und mir kamen die folgenden Worte des Meisters aus dem Zhuan Falun in den Sinn:

„Damit wir uns bei der Umwandlung des Karmas gut beherrschen können und die Dinge nicht wie die alltäglichen Menschen verderben, sollen wir im Alltag ein barmherziges Herz und einen harmonischen, ruhigen Herzenszustand bewahren. Wenn du dann plötzlich auf Probleme stößt, kannst du gut damit umgehen. Wenn dein Herz immer so harmonisch und barmherzig ist, hast du eine Pufferzone, einen Spielraum zum Nachdenken, wenn die Probleme plötzlich auftauchen.“ (Li Hongzhi, 2012, Seite 230)

Ich dachte bei mir: „Ich weiß nicht, von welcher Ebene du kommst, aber ich weiß, dass du für Dafa hierher gekommen bist und dass ich hier für dich stehe, damit du die Chance bekommst, errettet zu werden. Ich möchte, dass du die richtige Entscheidung triffst und dir so eine schöne Zukunft ermöglichst.“

Ich öffnete meine Augen und sah, dass sich seine Haltung verändert hatte und er mich ganz sanftmütig ansah. Dann drehte er sich schweigend um und nahm Informationsmaterial von einem Mitpraktizierenden entgegen, sah es sich an und hörte der Erklärung des Praktizierenden zu.

Das war eine wichtige Prüfung für mich. Ich erkannte, wie wichtig es ist, ein barmherziges Herz und starke aufrichtige Gedanken zu haben, um Lebewesen erretten zu können.

„Wenn ein Mensch mit schlechten Gedanken an unrichtige Dinge denkt, kann er unter der starken Wirkung deines Feldes auch seine Gedanken ändern, vielleicht denkt er in diesem Moment nicht mehr an das Schlechte. Vielleicht will jemand gerade schimpfen, auf einmal hat sich sein Gedanke geändert und er will nicht mehr schimpfen. Nur das Energiefeld bei der Kultivierung eines orthodoxen Fa kann diese Wirkung haben. Deshalb gab es früher im Buddhismus einen Satz, der hieß: ‚Buddhas Licht strahlt weit; Schicklichkeit, Gerechtigkeit, harmonisch und klar‘, so ist das gemeint.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 209)

Eine zweite ähnliche Prüfung ereignete sich bei einer Aktivität zur Fa-Bestätigung in Zlaté Moravce in der Slowakei.

Während ich Lotusblumen aus Papier faltete, führten andere Praktizierende die Übungen vor oder verteilten Informationsmaterial. Irgendwann erschien ein betrunkener Mann. Er setzte sich vor die Praktizierenden, schrie sie an und bewarf sie mit Nüssen. Ich sendete aufrichtige Gedanken aus, um die schlechten Faktoren zu beseitigen, die ihn daran hinderten, eine positive Verbindung mit Dafa zu haben. Auch wünschte ich ihm aus tiefstem Herzen eine gute Zukunft. Ich faltete weiter Lotusblumen, als der Mann plötzlich mit drei Euro in der Hand vor unserem Tisch stand. Er sagte, dass er eine Lotusblume von mir kaufen wolle. Ich erwiderte, dass wir die Blumen nicht verkaufen, sondern sie denjenigen mitgeben würden, die unsere Petition unterzeichnen. Sofort unterschrieb er die Petition und band sich die erhaltene Lotusblume an seinen Rucksack.

Dank unserem barmherzigen Meister konnte ich meine aufrichtigen Gedanken stärken und so diese beiden Prüfungen bestehen.

Gedanken über die Stärkung des einen Körpers der Praktizierenden

Auf meinem Kultivierungsweg lernte und lerne ich immer noch, was der eine Körper der Praktizierenden ist und wie ich ein positives Teilchen sein kann, das dabei hilft, diesen einen Körper zu bilden. Ein paar Mal war ich auf diese Frage fixiert, oft deshalb, weil ich diesen Punkt mit menschlichen Gedanken betrachtete und nicht aus der Sichtweise einer Praktizierenden, die sich auf dem Weg zu einer Gottheit befindet.

Der Meister erinnert uns:

„Wenn man das gut machen möchte, muss man sich natürlich gut kultivieren. Deshalb ist die Kultivierung das Wesentliche für jeden von euch. Wenn du dich nicht kultivierst, wirst du bemerken, dass du den gewöhnlichen Menschen immer ähnlicher wirst, ganz gleich, mit welchem Projekt zur Errettung der Menschen du beschäftigt bist. Die Art wie du dir Gedanken machst und Dinge tust, wird der Art der gewöhnlichen Menschen immer ähnlicher. Wenn du stets im Fa sein kannst, in deiner Kultivierung nicht lockerlässt, dann wirst du bemerken, dass du alles, was du tust, wirklich genauso tust wie ein Kultivierender. Das ist die grundlegende, wesentliche Garantie dafür, dass du die Mission eines Dafa-Jüngers erfüllen kannst. Deswegen dürft ihr euch nicht vom Fa entfernen. Ihr dürft zu keiner Zeit in der eigenen Kultivierung lockerlassen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2015, 02.06.2015)

Ich muss diese Frage als eine Dafa-Jüngerin in der Zeit der Fa-Berichtigung betrachten. Einmal bei einem Gruppentreffen der slowakischen und tschechischen Praktizierenden wurde mir erlaubt, die Schönheit aller Praktizierenden auf dem Weg zu einer Gottheit zu sehen. Sie alle waren so wunderschön, dass ich sehr berührt war und kaum etwas sagen konnte. Ich befand mich in einem Zustand, in dem ich keine Gedanken über meine Mitpraktizierenden hatte, sondern nur die Großartigkeit unserer Mission wahrnahm. Das war der Zustand, den ich mir aus tiefstem Herzen wünsche und den ich aufrechterhalten sollte, wenn ich zur Bildung des EINEN starken Körpers der Praktizierenden positiv beitragen möchte.

Ich erkannte, dass jeder Gedanke, den ich über Mitpraktizierende habe, ein ernsthaftes Hindernis bei unserer gemeinsamen Mission und Bildung eines starken Körpers sein kann. Ich sollte unsere gemeinsame heilige Mission an die erste Stelle setzen und allmählich alle Gedanken loslassen, die den menschlichen Gefühlen entspringen.

Unter den Praktizierenden gibt es viele Missverständnisse, beispielsweise Dinge aus der Vergangenheit, die die Kooperation behindern. Unterschiedliche Meinungen und Erkenntnisse zu bestimmten Fragen können dazu führen, dass sich die Praktizierenden entzweien, anstatt auf die positive Seite des anderen zu schauen und darauf, was die Praktizierenden miteinander verbindet und weshalb sie hier sind. Der Weg, den ich sehe, liegt in unserer gegenseitigen Unterstützung und den aufrichtigen Gedanken füreinander. Er liegt darin, die anderen Verständnisse vom Fa und den Kultivierungsweg der anderen zu respektieren. Dadurch erhielt ich einen großen Spiegel. Als ich nach innen sah, erkannte ich, dass mich viele dieser Dinge innerlich bewegten und dass mich die negativen Meinungen störten, die ich über andere gehört hatte.

Der Meister hat uns erklärt:

„Als Meister registriere ich nie eure Fehler bei der Kultivierung, ich registriere nur die guten Sachen, die ihr gemacht habt und euren Erfolg.“ (Li Hongzhi, Aus dem Todespass herauskommen, 09.05.2006)

Diese Dinge konnten störend auf mich wirken, weil ich mich nicht über die menschlichen Gefühle hinaus erhöht hatte. Heute bin ich mir über diese Frage sehr viel klarer und verstehe, dass ich unsere heilige Mission, die wir als Dafa-Jünger in der End-Fa-Zeit haben, stets allem anderen voranstellen muss.

Als Praktizierende begegnen wir einander nicht, um Freund oder Feind zu sein, wie das unter den alltäglichen Menschen der Fall ist. Unsere Schicksalsverbindung ist heilig. Auf diesem großartigen Weg müssen wir einen Körper bilden, miteinander kooperieren und einander helfen, sei es durch Taten oder mithilfe von aufrichtigen Gedanken.

Zwei Vorfälle auf der Arbeit verhalfen mir zu diesem Verständnis.

Den ersten Impuls, meine Gedanken zu ändern, erhielt ich, als ich die Chat-Nachrichten der Firma las. Da waren verschiedene Gefühlssymbole, von denen mich eines besonders neugierig machte. Überall auf seinem Kopf waren kleine Herzen; dann schloss es seine Augen und die Herzen gingen durch die Augen hindurch. Ich erkannte, dass unsere Augen von einer Substanz bedeckt sind und wir die Dinge nicht vernünftig betrachten und nicht so sehen, wie sie wirklich sind, wenn wir zulassen, dass die Gefühle uns beeinflussen.

Die zweite Ermahnung, die Dinge aus der Vergangenheit loszulassen, bekam ich eines Morgens, als ich meinen Computer einschaltete und das Archiv mit all meinen alten E-Mails verschwunden war. Ich rief einen Techniker, der zu mir sagte: „Es sieht so aus, dass Sie die Dinge der Vergangenheit vergessen sollten. Konzentrieren Sie sich auf den Weg, der vor Ihnen liegt.“ Und sofort fanden wir alle meine verlorenen E-Mails wieder.

So fing ich an, alles zu bereinigen und zu beseitigen, was mich davon abhielt, Teil des EINEN Körpers der Praktizierenden zu werden. Ich verstand, dass ich mein Herz viel weiter öffnen musste als bisher.

Dank eines Gedichtes des Meisters erkannte ich zutiefst, dass wir unsere Herzen erleuchten und reinigen müssen. Erst wenn wir alle auf demselben Boot stehen, das der Meister lenkt, uns gegenseitig unterstützen, die Dinge vom Fa her und nicht durch menschliche Gefühle erkennen, werden wir in der Lage sein, alle Lebewesen zu erretten, die hierher gekommen sind.

Selbst klar im Herzen

„Fa erlöst alle Wesen, der Meister lenkt das SchiffEin Segel gehisst, hundert Millionen Segel ziehen aufEigensinn ablegen, das leichte Boot geschwindMenschenherz gewöhnlich und schwer, schwierig das Meer überquertWind und Wolken jäh verändert, als ob der Himmel fälltBerge stürzen, Meere tosen, grausame Wellen schlagenDafa standhaft kultivieren, dem Meister fest folgenEigensinn zu schwer, die Richtung verlorenSchiff gekentert, Segel gebrochen, sich selbst errettenErde und Sand abwaschen, restlos, goldenes Licht scheintLeben und Tod, spricht nicht durch großes WortSchaffen, nicht schaffen, wahres Antlitz sehenWenn eines Tages vollendetDie Wahrheit erscheint gänzlich, die Welt in Staunen“(LI Hongzhi, Selbst klar im Herzen, 12.10.1999, in: Hong Yin II)

Das ist nur mein Verständnis auf meiner Ebene. Bitte zeigt mir alles Unangemessene auf. Ich wünsche allen Praktizierenden Erfolg in ihrer Kultivierung und eine gute Zusammenarbeit.

Danke, Meister!Danke, Mitpraktizierende!

Rubrik: Fa-Konferenzen