Die Kraft der aufrichtigen Gedanken und aufrichtigen Taten – meine Erlebnisse in zwei Zwangsarbeitslagern

(Minghui.org) Vor einigen Jahren wurden die Zwangsarbeitslager in China abgeschafft, doch was Dafa-Praktizierende darin durchgemacht haben, wird für immer in historischen Aufzeichnungen überliefert bleiben.

Im Jahr 2007 war ich im Zwangsarbeitslager Masanjia eingesperrt und im Jahr 2012 im Zwangsarbeitslager der Inneren Mongolei.

Dort habe ich viel gesehen und erlebt. Meine Erfahrungen in diesen Lagern möchte ich als Zeugnis für die Geschichte festhalten.

Zwangsarbeitslager Masanjia

Am Abend vor dem Mitteherbstfest 2008 informierte mich eine Praktizierende, die anderen Insassen im Zwangsarbeitslager würden sich wünschen, dass wir gemeinsam „Falun Dafa ist gut“ riefen. Sie fragte mich, ob ich die Aktion anführen könne. Sie würde mir folgen, dann würden die anderen auch mitmachen.

Ich stimmte zu und als die Zeit kam, stand ich auf – voller aufrichtiger Gedanken – und rief: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut! Dafa-Praktizierende zu verfolgen, ist ein Verbrechen!“

Die Praktizierende, die mich darum gebeten hatte, stand auf und machte es mir nach. Danach schlossen sich auch die anderen Praktizierenden an.

Unsere Stimmen hallten für kurze Zeit nach. Anschließend zerrte man mich hinaus und hängte mich an gespreizten Armen und mit den Füßen über dem Boden auf.

Nach ungefähr drei Stunden ließ man mich wieder herunter. Die leitende Wärterin sagte zu mir, dass sie nun nach Hause gehen werde, um mit ihrer Familie das Fest zu feiern, doch wolle sie mich am nächsten Tag sprechen.

Sie hörte mir aufmerksam zu, als ich über Falun Dafa sprach und sagte: „Eine von euch hat mir geraten, zu meiner eigenen Sicherheit den Job hier aufzugeben.“

„Wenn Sie gehen, wird ein anderer Ihren Platz einnehmen“, erwiderte ich. „Es geht nicht darum, ob Sie in dieser Position verbleiben. Das Entscheidende ist, ob Sie sich weiterhin an der Verfolgung von Praktizierenden beteiligen.“

Anfang Oktober weigerten sich einige von uns, ihre Gedanken in dem vorgeschriebenen, monatlichen Selbstbeurteilungsbericht niederzuschreiben.

Daraufhin schlugen oder schockten die Wärter uns mit Elektrostäben. Einige Praktizierende wurden über dem Boden aufgehängt. Man holte eine nach der anderen zur Folterung heraus. Als ich an der Reihe war, schlug und trat ein männlicher Wärter boshaft auf mich ein. Einer der anderen Wärter benutzte einen Elektrostab, um meinen Rücken und meinen Hals zu schocken.

Man zerrte mich in einen Raum, wo mir ein Wärter mit dem Absatz seines Schuhs ins Gesicht schlug. Ich sagte zu ihm: „Treten Sie aus der Kommunistischen Partei Chinas aus! Sichern Sie sich eine gute Zukunft!“

Er schlug mich drei Mal – und ich wiederholte bei jedem Schlag meine Worte. Danach sah er etwas beschämt aus und hörte auf.

Ein anderer Wärter übernahm seine Stelle und ich sagte dasselbe zu ihm. Dann beschlossen sie, mich aufzuhängen. Aufgrund der Schmerzen verlor ich in der Nacht das Bewusstsein.

Als ich es nicht mehr länger ertragen konnte, gab ich am nächsten Tag den Forderungen der Wärter nach.

Nachdem man mich heruntergenommen hatte, wurde eine andere Praktizierende aufgehängt. Sie war so still wie eine Statue und sah ganz friedlich aus. Ich wusste, dass sie ertragen konnte, was ich nicht ausgehalten hatte.

Sie blieb zwei Tage lang aufgehängt, eine andere für acht Tage. Keine gab den Forderungen nach.

Eine Praktizierende protestierte gegen die Zwangsarbeit und wurde für sechs Tage aufgehängt. Die Wärter ließen sie erst runter, als sie merkten, dass sie sie nicht dazu bringen konnten, ihren Glauben aufzugeben.

Danach wurde sie in Ruhe gelassen und verbrachte danach die Zeit mit Fa-Lernen und dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Später berichtete sie mir, dass sie keine Schmerzen gehabt habe, während sie aufgehängt gewesen sei. Sie habe das Gefühl gehabt, eine leere Muschel zu sein.

Der Meister sagte:

„Große Erleuchtete, keine Furcht vor BitternisWillen diamantfestKein Festhalten an Leben und TodEdelmütig auf dem Weg der Fa-Berichtigung”(Li Hongzhi, Aufrichtige Gedanken, aufrichtiges Verhalten, 29.5.2002 in: Hong Yin II)

Praktizierende haben verschieden hohe Xinxing und verschiedenes Durchhaltevermögen. Einige Praktizierende sind kilometerweit entfernt von anderen. Vielleicht liegt der Grund darin, dass sie dem Meister und Dafa vollkommen vertrauen und der Meister ihnen dann helfen kann, standhaft zu bleiben; vielleicht ist es auch deshalb, weil sie in der Not an den Meister denken und ihn um Hilfe und Unterstützung bitten und sie diese Hilfe dann auch erhalten.

Ihre Herzen sind rein und ruhig wie stilles Wasser. Ohne Hass und mit Barmherzigkeit für die Verfolger können sie das Leid ertragen. Mit genügend aufrichtigen Gedanken kann sie nichts berühren.

Einige Praktizierende wurden durch die Schläge und Elektroschocks schwer verletzt, einer Praktizierenden wurde der Arm gebrochen. Ich selbst wurde so heftig geschlagen, dass meine Nase blutete.

Nach dem Aufhängen hatte ich mich auch nach zwei Wochen noch nicht von der Folter erholt. Ich schrieb einen Brief an die Leitung, um meine Worte, die ich unter Zwang über Dafa gesagt und aufgeschrieben hatte, für null und nichtig zu erklären.

Als ich den Brief schrieb, half mir der Meister, meinen Körper zu reinigen. Die Energie in meinen Körper begann wieder frei zu fließen. Er fühlte sich warm an und mein Gesicht glühte. Bald darauf war ich genesen.

Unser gnädiger Meister hatte meine vergangenen Fehler gesehen und mich ermutigt, mich zu erheben und auf meinem Weg der Kultivierung voranzuschreiten.

Zwangsarbeitslager der Inneren Mongolei

Im März 2012 schrieb ich einen offenen Brief an den Nationalen Volkskongress und zeigte darin die Folter auf, die in Zwangsarbeitslagern eingesetzt wurde. Ich forderte die Schließung der Lager.

Daraufhin wurde ich verhaftet und landete in einem Zwangsarbeitslager der Inneren Mongolei.

Wenn das Masanjia die Hölle auf Erden ist, dann ist das Lager in der Inneren Mongolei die Hölle in der Hölle. Mitpraktizierende und ich wurden dort brutal geschlagen und mit Elektrostäben geschockt.

Einmal war mein Hals ein blutiges und eitriges Gemisch und zwei meiner Rippen waren gebrochen. Mehrmals stopften mir die Wärter Nase und Mund zu, bis ich fast erstickte, sobald ich „Falun Dafa ist gut“ rief.

 Ich wurde so heftig gefoltert, dass ich zum Schluss tagelang nichts mehr essen konnte. In diesen schwierigen Zeiten beruhigte ich mich mit dem Fa des Meisters:

„Viele Dafa-Jünger haben auch etwas Riesengroßes ertragen. Sie haben auch große mächtige Tugend errichtet. Aber warum müsst ihr so etwas Großes ertragen? Mancher fragt mich, warum er so schwer verfolgt wird? Vielleicht erträgt er es für viele Lebewesen, die sich hinter ihm verstecken. Wen er beschützen und erretten wird, sind einfach viel zu viele. Vielleicht haben seine eigenen Faktoren und die der zu errettenden Lebewesen das verursacht. Es ist zu viel Karma und es sind zu viele zu ertragende historische Faktoren. Vielleicht existieren noch viel ungelöster Groll und viele Knoten, die gar nicht mehr zu lösen sind. Manche müssen es mit dem Leben eines Menschen bezahlen. Deshalb gibt es die komplizierten Fälle der Verfolgung.” (Li Hongzhi, Die Fa-Erklärung zum 20. Jahrestag, 13.05.2012)

Ich dachte, dass etwas von der Verfolgung auch durch meine eigenen menschlichen Anschauungen und durch meine Unvernunft, Impulsivität, Angeberei, Konkurrenzdenken und den Wunsch, immer die Oberhand zu behalten, verursacht worden war.

Ich wollte an der Spitze stehen, ich wollte mächtige Tugend aufbauen. Ich dachte, ich sei jemand. Ich war stolz, doch auch arrogant.

Ich erkannte, dass die grundlegende Ursache meiner Eigensinne Gefühle und Egoismus waren. Ich legte mein festes Vertrauen in den Meister und Dafa und war die letzte, die aus dem Arbeitslager der Inneren Mongolei herausging, als es Mitte 2013 geschlossen wurde.

Die Kraft der aufrichtigen Gedanken und aufrichtigen Taten

Durch die heftige Verfolgung, die ich am eigenen Leib erfuhr, erkannte ich Folgendes: Wenn unsere Gedanken und Taten aufrichtig und in Übereinstimmung mit dem Fa sind, kommt der Meister zu unserer Rettung.

Eines Tages ordnete die leitende Wärterin eine körperliche Durchsuchung an. Ich hatte gerade die neuen Lektionen des Meisters in der Tasche.

Ich blieb ruhig und sandte aufrichtige Gedanken aus. „Lasst sie die Lektionen des Meisters finden. Vielleicht hören sie dann auf, die Lügen der Kommunistischen Partei zu glauben, wenn sie sie gelesen haben. Und danach behandeln sie die Dafa-Praktizierenden gut.“

Praktizierende werden heftig verprügelt, wenn die Wärter etwas bei ihnen finden, doch dieses Mal war es anders. Die befehlshabende Wärterin sagte nur ein paar Worte und ließ mich gehen.

Die Arbeit, die mir im Lager zugeteilt wurde, war, Plastikblumen mit Sprayfarbe zu besprühen. Der Spray besteht aus giftigen Chemikalien und das ständige Einatmen schädigte den Körper.

Ich begann regelmäßig zu husten und spuckte sogar Blut. Doch ich sorgte mich nicht, weil ich wusste, dass dies nur eine Illusion war. Ich behielt den einen aufrichtigen Gedanken: „Ich bin eine Praktizierende. Ich habe Dafa, das mich beschützt. Nichts kann mir schaden.“

Und wirklich: nichts passierte.

Ich fand sogar, dass sich meine Haare dunkler färbten und schöner glänzten. Ich kam zu der klaren Erkenntnis, dass sogar Schlechtes gut werden kann, wenn wir den Dingen mit aufrichtigen Gedanken und Taten begegnen.

Am 10. Jahrestag des Beginns der Verfolgung von Falun Dafa trat ich aus Protest in einen Hungerstreik.

Am dritten Nachmittag zwangsernährten mich die Wärter mit „Essen“, wodurch so viel Schleim in meinen Hals gelangte, dass ich fast daran erstickte. Mein Mund verzog sich etwas und Speichel floss unkontrolliert heraus. Ich konnte meinen Körper nicht bewegen. Das Essen musste mit etwas versetzt worden sein.

Im tiefsten Innern rief ich laut: „Meister, bitte retten Sie mich!“

Plötzlich spürte ich, wie sich etwas durch meinen Körper bewegte und schon bald darauf hörte ich auf zu sabbern und konnte mich wieder bewegen. Ich dankte dem Meister von Herzen.

Im Oktober hängten sie mich wieder auf. Die extremen Schmerzen verursachten, dass meine Schenkel zuckten und sich verkrampften. Ich musste mich übergeben.

Die Wärter boten mir an, mich runterzunehmen, wenn ich den Meister und Dafa verleumdete. Ich erklärte ihnen jedoch: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut! Dafa-Praktizierende zu verfolgen, ist ein Verbrechen!“

Sie gaben mir ein vorgeschriebenes Dokument zum Unterschreiben. Es war ein Geständnis und eine Zustimmung, Falun Dafa aufzugeben. Ich sandte den starken aufrichtigen Gedanken aus: „Verbrenne!“

Sofort gab es einen Brandgeruch. Ich wusste, dass das Dokument in einer anderen Dimension zerstört worden war.

Als sie mich schließlich herunterließen, konnte ich meine Arme nicht mehr bewegen und daher meine Kleider nicht mehr wechseln. Auch konnte ich nur noch mit gebeugten Knien gehen.

Eines Tages lachte mich eine Wärterin aus: „Schau, wie du gehst! Und du nennst dich eine Dafa-Praktizierende.“

Ich dachte: „Sie hat recht. Wie kann ich es zulassen, dass sie mich, eine Dafa-Praktizierende, in diesem Zustand sehen? Ich muss meinen Rücken aufrichten und gerade und mit Würde gehen.“

Daraufhin streckte ich meine Knie und meinen Rücken durch und ging aufrecht und gerade. Die Wärterin sah meine Veränderung und sagte: „Man braucht nur einen aufrichtigen Gedanken, was?“

2012 schrieb ich einen offenen Brief an den Nationalen Volkskongress und forderte die Auflösung des Zwangsarbeitslagers. Danach wurde ich verhaftet und in ein Zwangsarbeitslager gebracht.

Weil ich „Falun Dafa ist gut“ rief, durfte ich das Badezimmer nicht mehr benutzen. An diesem Abend hatte ich solche Bauchschmerzen, dass ich nicht schlafen konnte.

Die Menschen bedauerten mich und auch einige Wärter schlugen vor, dass ich mich in der Zelle erleichtern sollte. Doch ich lehnte strikt ab. Auch wenn mein Bauch platzen würde, würde ich das nicht tun, da es die anderen beeinträchtigen würde. Nach Mitternacht ließ mich ein Wärter schließlich zur Toilette gehen.

Einmal wurde eine Praktizierende so sehr gefoltert, dass sie einen Nervenzusammenbruch erlitt. Als ich sie dort liegen sah, dachte ich an das Leiden der anderen Praktizierenden und brach in Tränen aus.

Eine der Wärterinnen sah das und bedeckte ihre Augen und ihr Gesicht mit beiden Händen. Auch sie war emotional berührt.

Strafanzeige gegen Jiang Zemin

Als ich die „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz zum 10. Jahrestag der Minghui-Webseite“ las, beschloss ich, Jiang Zemin anzuzeigen.

Ein Praktizierender half mir 2011, meine Strafanzeige zu drucken. Als ich sie nach Peking zum Obersten Volksgericht und zur Obersten Volksstaatsanwaltschaft brachte, wurde sie nicht angenommen.

Bei meinen dritten Versuch wurde sie dann mehrere Tage später von der Staatsanwaltschaft der Stadt angenommen.

Später erhielt ich einen Anruf: „Wir haben nicht die Befugnis, Ihre Anzeige gegen Jiang Zemin zu behandeln, aber Sie können die Polizisten, die an der Verfolgung beteiligt waren, anzeigen.“

Ich fühlte mich etwas getröstet. Zumindest hatte sich jemand die Zeit genommen, meine Anzeige zu lesen. Ich war mir sicher, dass diese Person die Anzeige mit ihrem Vorgesetzten besprochen hatte und sie vielleicht von anderen geprüft wurde. So hatte ich getan, was ich erreichen wollte.

Ein Praktizierender werden zu können, unsere Mission bei der Fa-Berichtigung zu erfüllen und Lebewesen erretten zu können, sind seltene Gelegenheiten, die feierlich und heilig sind.

Der Meister bietet uns eine Zukunft voller unvergleichlicher Güte und Schönheit, mit mächtiger Tugend, die herrlich ist und für immer existiert. Meine Leiden verblassen in Vergleich zu den Belohnungen, die Falun Dafa bringt.