Zahnarzt will an medizinischem Symposium teilnehmen – und wird verhaftet

(Minghui.org) Der 56-jährige Zhao Ming arbeitet als Zahnarzt im vierten Volkskrankenhaus in der Stadt Hengshui, Provinz Hebei. In der Zeit der jährlichen Plenarsitzungen des Nationalen Volkskongresses und der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes verhaftete man Herrn Zhao und hielt ihn einen Monat lang in der Haftanstalt Hengshui fest.

Seine Verhaftung und Inhaftierung zeigt, dass die öffentlichen Bekenntnisse, „die Staatsangelegenheiten nach dem Gesetz auszurichten“, nicht mehr als schöne Worte sind.

Herr Zhao ist ein angesehener Zahnarzt in Hengshui, der seit über 30 Jahren praktiziert. Zu seinem Tätigkeitsfeld gehören Leistungen wie säubern, Füllungen und Implantate erstellen.

Da Herr Zhao Falun Dafa praktiziert, richtet er sein tägliches Leben nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht aus. Er erlässt daher oft Menschen, die sich in einer schlechten finanziellen Situation befinden, einen Teil ihrer Kosten.

Willkürliche Verhaftung

Herr Zhao eilte am 11. März 2016 zum Bahnhof, um den Zug nach Peking zu erreichen. Er wollte an einem Nationalen Zahnheilkundesymposium teilnehmen. Als er jedoch an dem Schalter seinen Ausweis zeigte, wurde ihm gesagt, er dürfe nicht in den Zug einsteigen.

Polizisten aus der Polizeistation Lubei beschlagnahmten dann seinen Ausweis. Als er seinen Ausweis zurückverlangte, griffen die Polizisten ihn an: Sie legten ihm Handschellen an und verhafteten ihn unter dem Vorwand, er würde „Dienstangelegenheiten behindern“. Anschließend brachten sie ihn in die Haftanstalt Hengshui.

Mehrere Polizisten aus der Polizeibehörde Taocheng, darunter Liu Bin und He Zhibao durchsuchten am 12. März 2016 seine Wohnung und beschlagnahmten mehrere USB-Sticks und SD-Karten, die er für seinen beruflichen Alltag verwendete.

Illegale Verhaftung war von oben angeordnet

Die Zeit der jährlichen Plenarsitzungen des Nationalen Volkskongresses und des Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes wird vom kommunistischen Regime als „sensible Phase“ bezeichnet. In dieser Zeit erhält die Polizei von höheren Ebenen die Weisung, Falun Dafa Praktizierende davon abzuhalten, nach Peking zu gehen. Dies geschieht unter dem Deckmantel der „sozialen Stabilisierung“ des Landes.

Wurde Herr Zhao vom Büro 610 auf eine schwarze Liste gesetzt, weil er eine Strafanzeige gegen den früheren Staatschef Jiang Zemin erstattet hatte? [1]Jiang Zemin befahl im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun Gong.

In China gibt es kein Gesetz, dass Bürgern verbietet, nach Peking zu gehen, um dort an wissenschaftlichen Konferenzen teilzunehmen, oder die Stadt als Tourist zu besuchen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass jemand Falun Dafa praktiziert. Die Behörden in Hengshui hatten daher keinerlei rechtliche Grundlage, um Herrn Zhao von seiner Reise nach Peking abzuhalten oder ihn zu verhaften. Welche „Dienstangelegenheiten“ behindert wurden, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.

Herr Zhao und seine Angehörigen protestieren gegen die staatliche Willkür

Um gegen seine illegale Verhaftung zu protestieren, lehnte Herr Zhao es ab, mit den Mitarbeitern der Haftanstalt zu kooperieren. Als er sich weigerte, die Gefängnisuniform zu tragen, legte man ihm Handschellen und Fußfesseln an und beließ ihn so, bis sein Anwalt einschritt.

Herrn Zhaos Frau und seine Tochter engagierten einen Rechtsanwalt aus Peking, der ihn verteidigt. Die beiden Frauen besuchten auch mehrere einschlägige Behörden, um sich für Zhao einzusetzen.

Die Behörden verlangten jedoch, Herr Zhao solle eine Reueerklärung verfassen und versprechen, auf Falun Dafa zu verzichten. Seine Angehörigen gaben jedoch zu erkennen, dass das nicht stattfinden werde. Dann verlangten die Behörden, Herr Zhao solle eingestehen, dass er selbst an seiner Verhaftung schuld sei, aber auch hier machten die Angehörigen deutlich, dass Herr Zhao so etwas nicht tun werde.


[1] Jiang Zemin befahl im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun Gong. Seit Mai 2015 haben deshalb Tausende von Falun Gong-Praktizierenden in China Strafanzeige gegen ihn erstattet.