Erfahrungen einer westlichen Praktizierenden mit Kultivierung und Koordination

Vorgetragen auf der Falun Dafa Konferenz zum Erfahrungsaustausch in New York 2016

(Minghui.org)Grüße an den verehrten Meister!Grüße an die Mitpraktizierenden!

Fa erhalten und Betreuerin werden

Ich möchte über einige Erfahrungen aus den 19 Jahren meiner Kultivierung als westliche Falun Dafa-Praktizierende berichten sowie über den Prozess, die Rolle einer Betreuerin zu übernehmen.

Im Frühjahr 1997 wurde ich von meiner Mitarbeiterin in einer Hochtechnologiefirma in Silicon Valley mit dem Kultivierungsweg Falun Dafa bekanntgemacht. Sie erzählte mir Näheres über die Praktik, nachdem ich ihr erzählt hatte, dass ich mich bereits auf einem spirituellen Weg befände und nicht nach einer Karriere trachte, wie die meisten Menschen in meinem Alter. Einige Tage später zeigte sie mir dann die englische Version des Buches Zhuan Falun (Li Hongzhi). Als ich den leuchtendblauen Umschlag und auf den ersten Seiten die vielen Falun Embleme unterschiedlicher Größe und das Bild des Meisters in einer orangefarbenen Kasaya sah, hatte ich sofort das Gefühl, dass dieses Buch etwas Besonderes war. Damals wusste ich jedoch nicht, was ich wirklich gefunden hatte: das Dafa des Universums!

Nachdem ich das Buch einige Male durchgelesen hatte, erkannte ich, dass es der Weg war, nachdem ich gesucht hatte. Ich sagte meiner Kollegin dann, dass ich Interesse hätte, die Übungen zu lernen. Sie organisierte ein Treffen mit einer anderen Kollegin, die auch Falun Gong-Praktizierende war, und beide brachten mir die fünf Übungen bei. Damals ahnte ich noch nicht, dass wir drei einmal als Koordinatorinnen des Falun Dafa Vereins für unsere Region Nordkalifornien tätig sein würden. Der Plan des Meisters für jede von uns war wirklich sehr gut arrangiert.

Meine Kolleginnen luden mich zu einigen besonderen Gruppenaktivitäten ein, die am Wochenende stattfanden. Anlässlich der Ein-Jahresfeier der ersten Fa-Erklärung des Meisters in den Vereinigten Staaten fand im Ortega Park in Sunnyvale, Kalifornien eine große Gruppenübung statt. Der Park war der Platz, an dem der Meister seinen Vortrag gehalten hatte, und so spürten viele Menschen, dass es ein besonderer Ort war. Ich traf viele Praktizierende, die mich auf dem Kultivierungsweg willkommen hießen. Später am Tag gingen wir in die Stanford University, wo eine Fa-Konferenz in kleinerem Rahmen stattfand. Alle Vorträge waren in chinesischer Sprache und es gab keine Übersetzungen. So saß ich einfach da und beobachtete die Umgebung. Ich hatte einen guten Eindruck von den Praktizierenden. Das Energiefeld schien sehr aufrichtig zu sein und so entschied ich mich, meinen Kultivierungsweg im Falun Dafa weiterzugehen. Nach dieser Konferenz trennte ich mich von allen anderen spirituellen Büchern, die in meinem Apartment standen.

Einige Tage danach begann der Meister, meinen Körper mit starker, reiner Energie zu reinigen. Begeistert erzählte ich meiner Kollegin von meinen Erfahrungen und sie schlug vor, dass wir eine weitere Fa-Lerngruppe einrichten sollten, damit ich in meiner Sprache Fa lernen und mich mit meinen Mitpraktizierenden austauschen konnte. Ein Stanford-Doktorand fand auf dem Campus einen Raum für uns und ab da lernten wir jeden Freitagabend das Fa auf Englisch. Meistens nahmen einige chinesische Praktizierende daran teil. Nach zwei bis drei Monaten schlug ein langjährig Lernender vor, dass es sinnvoller sei, wenn eine Person mit Muttersprache Englisch die Gruppe betreute. Ich war einverstanden und so wurde ich Betreuerin für die englischsprechenden Lernenden. Da ich mich noch als neue Praktizierende fühlte, war es für mich ein bisschen heikel, die Rolle einer Betreuerin zu übernehmen. Doch es war so für meine Kultivierung arrangiert und so musste ich vortreten und meiner Verpflichtung nachkommen.

Die Kultivierung in diesen Tagen war relativ einfach. Wir praktizierten jeden Morgen die Übungen, gingen tagsüber zur Arbeit und lernten abends das Fa. An den Wochenenden gingen wir in verschiedene Parkanlagen und zu Festivals, um Falun Dafa in der Gesellschaft vorzustellen. Da ich mir nicht sicher war, wie ich eine gute Betreuerin sein konnte, las ich jeden Tag nach der Arbeit das Zhuan Falun (Li Hongzhi) und vor dem Zubettgehen die Artikel in Essentielles für weitere Fortschritte (Li Hongzhi). Die kurzen Artikel des Meisters waren hilfreich für mein Verständnis der Rolle und meiner Verantwortung, Betreuerin zu sein.

In den folgenden Monaten kamen an den Freitagabenden verschiedene westliche Interessierte zum Fa-Lernen oder in den Park, um die Übungen zu lernen. Dann gingen sie wieder. Aus verschiedenen Gründen blieben auf lange Sicht nur wenige. Schließlich kam ein neuer westlicher Praktizierender, der es mit Falun Dafa sehr ernst nahm. Ich entschloss mich, ihm zu helfen, das Fa zu erhalten. Wegen seines frühen Arbeitsplans und seiner Lebensumstände konnte er nur abends mit uns praktizieren. Und so richteten wir ein oder zweimal die Woche, von 20 bis 22 Uhr eine Übungsgruppe ein. Da westliche Praktizierende ihren spezifischen kulturellen Hintergrund und unterschiedliche Meinungen und Anschauungen haben, die sie überwinden müssen, war es uns wichtig, eine stabile Fa-Lerngruppe zu bewahren, in der sie sich wohlfühlen und in ihrer Muttersprache ihre Verständnisse austauschen konnten.

Hervortreten, um das Fa zu schützen und die wahren Umstände zu erklären

Am 20. Juli 1999 begann die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Falun Dafa-Praktizierende im ganzen Land China festzunehmen und zu verfolgen. Das kam für mich unerwartet. Da ich nicht in jener Gesellschaft aufgewachsen war, konnte ich mir nicht vorstellen, dass die Falun Gong-Praktizierenden von einer Regierung als Bedrohung empfunden werden konnten. Doch ungeachtet der Gründe für die Verfolgung blieb uns keine andere Wahl, als darauf zu reagieren und unsere Position in der freien Welt zu nutzen, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen und überall von gutherzigen Menschen Unterstützung zu bekommen. Viele Praktizierende reisten auch nach Washington DC, um der Regierung der Vereinigten Staaten die wahren Umstände zu erklären.

Es war damals schon festgelegt, dass am 24. Juli in San Jose eine großangelegte Konferenz zum Erfahrungsaustausch stattfinden sollte. Uns wurde gesagt, wir sollten mit unserer Planung für die Konferenz weitermachen und die Praktizierenden könnten dann im Anschluss nach Washington DC gehen. Nach der Konferenz wollten einige Praktizierende aus unserem Gebiet nach Washington DC gehen. Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte, da meine Mutter gerade in der Bay Area (San Francisco) angekommen war, um mich zu besuchen. Dies war das erste Mal, dass sie mich besuchte, nachdem ich fünf Jahre zuvor von Chicago weggegangen war. Es war eine Prüfung für mich, ob ich meine Gefühle für die Familie loslassen konnte. Einige Praktizierenden lernten in meinem Apartment das Fa und diskutierten darüber, was wir tun sollten. Ich entschied mich hervorzutreten, um das Fa zu schützen, und buchte ein Ticket für einen Flug nach DC, der schon wenige Stunden später ging.

Als wir in DC eintrafen, schlossen wir uns anderen Koordinatoren an, die im selben Hotel wohnten. Ich wurde gebeten, bei der Koordination der westlichen Vereinigten Staaten zu helfen. Außerdem sollte ich sicherstellen, dass Praktizierende auch wirklich jedes Büro der Kongressabgeordneten und Senatoren aufsuchten, die unsere Region repräsentierten. Es war eine gute Gelegenheit für mich als Koordinatorin, Vertrauen aufzubauen, denn ich hatte in dieser Hinsicht keinerlei besondere Fähigkeiten. Das war das erste Mal, dass ich Praktizierende bedingungslos kooperieren sah, obwohl sich viele von uns nicht kannten. Es war einfach unser Instinkt, uns für Falun Dafa einzusetzen, nachdem wir von der Praktik Vorteile bekommen und ein tiefes Verständnis der Fa-Prinzipien gewonnen hatten.

Nach der Rückkehr von Washington DC organisierten wir Pressekonferenzen sowie Proteste vor dem chinesischen Konsulat in San Francisco und erzählten unseren Freunden, unseren Familien und Mitarbeitern von der Verfolgung. Ein Praktizierender schlug vor, Einführungsseminare abzuhalten, damit noch mehr Menschen etwas über den Kultivierungsweg erfuhren konnten. Wir konnten ihnen dann erklären, wie irrational die Verfolgung in China ist, da wir Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht kultivierten und keinerlei Interesse an politischer Macht hatten.

Der Mitpraktizierende half mit, Seminare in verschiedenen Städten in Nordkalifornien zu organisieren, und schaltete Inserate in örtliche Tageszeitungen. So wurden die Menschen darüber informiert, dass wir kamen. Meine Aufgabe war es, die Präsentationen vorzunehmen und den Teilnehmern anschließend die Übungen beizubringen. Wir beantworteten auch Fragen der Menschen, denn es war für Amerikaner etwas schwierig zu verstehen, warum die bösartige KPCh solch friedliche Mitglieder der Gesellschaft verfolgte. Viele gutherzige Amerikaner drückten ihre aufrichtige Sorge für Falun Gong-Praktizierende aus und wünschten uns Glück.

Wir reisten mehrere Monate durch den Bundesstaat Kalifornien und legten Entfernungen von 500 Meilen zurück, um diese Seminare abzuhalten. Es war eine großartige Gelegenheit für mich als Kultivierende, die Scheu abzulegen, in der Öffentlichkeit zu sprechen und für die Lebewesen ein barmherziges Herz zu entwickeln und sie zu erretten. 

Im November 1999 kamen die wichtigen Koordinatoren des Falun Dafa Vereins während der Seattle WTO Proteste an die Westküste. Ich wurde gebeten, mich dem westlichen US Falun Dafa Verein anzuschließen, um bei der Koordination der Aktivitäten in unserer Region mitzuhelfen. Obwohl ich nicht wusste, was diese Rolle von mir verlangen würde, war es wieder etwas, das für meine Kultivierung arrangiert war. Und so übernahm ich die Verantwortung.

Kümmernisse überwinden und dem Medienteam beitreten

Im Jahr 2000 unternahmen wir dann Anstrengungen, mit den Betreuern im Westen der Vereinigten Staaten in Kontakt zu kommen. Wir besuchten einige Betreuer, um sie persönlich kennenzulernen, und hielten Telefonkonferenzen ab, so dass wir uns gegenseitig informieren konnten, wie die Dinge in unseren Gebieten liefen. Es war wichtig, dass Praktizierende an jedem Ort mit dem Voranschreiten der Fa-Berichtigung Schritt hielten und halfen, die Lebewesen zu erretten, mit denen sie eine Schicksalsverbindung hatten, ganz gleich, wo sie gerade lebten. Die Staaten in der westlichen Region sind sehr weiträumig und in manchen Staaten leben nur wenige Praktizierende. Deshalb war es für sie noch wichtiger, Teil einer größeren Gruppe zu sein und in diesem Kultivierungsumfeld die notwendige Unterstützung zu bekommen, wie wir das in Nordkalifornien hatten.

Gerade als ich anfing, die volle Aufgabe einer Koordinatorin zu übernehmen, stieß ich auf dem Weg meiner Kultivierung auf eine sehr große Schwierigkeit. Einige Praktizierende, die nach Peking gereist waren, um das Fa dort zu bestätigen, wurden inhaftiert und später freigelassen. Als sie in die Vereinigten Staaten zurückkehrten, brachten sie einiges körperliche Karma mit, das von den alten Mächten benutzt wurde, um Praktizierende in den Gefängnissen in China zu verfolgen. Aus irgendwelchen Gründen musste es in meiner Kultivierung eine Lücke gegeben haben und es traten auch bei mir körperliche Symptome auf, genau wie sie die Praktizierenden haben, wenn sie im Gefängnis sind. Die körperlichen Schwierigkeiten verschlimmerten sich im Laufe von mehreren Monaten immer mehr. Schließlich war mein Gesundheitszustand so schlecht, dass ich nicht mehr in der Lage war zu arbeiten.

Damals hatte der Meister das Fa, wie man aufrichtige Gedanken aussendet, noch nicht gelehrt und ich verstand nicht, wie ich mit diesem schwierigen Pass umgehen sollte. So zog sich diese Trübsal über viele Monate hin und ich musste unbezahlten Urlaub nehmen. Ich zog mich von der Kultivierungsumgebung zurück und ertrug einfach die Trübsal. Ich dachte nur, wenn das Karma beseitigt sei, würden die Dinge besser werden. Das war eine sehr passive Art, mit dieser Schwierigkeit umzugehen. Sie führte dazu, dass sie viel länger anhielt, als es sein sollte. Obwohl uns das Werkzeug des Aussendens der aufrichtigen Gedanken noch nicht gegeben war, hätte ich die Kraft des Fa-Lernens und der Übungen nutzen sollen, um das bösartige Ding in meinem Körper zu beseitigen. Da ich aber nicht so fleißig war, verbesserten sich die Dinge auch nicht. Das Alleinsein und das Leiden, das ich in diesen Monaten durchmachte, war fast zu viel, um es zu ertragen. Ich verlor das Vertrauen in mich als Praktizierende. Das einzige, was mir half weiterzumachen, waren die Artikel zum Erfahrungsaustausch auf der Minghui-Website, die ich jeden Tag las. Ich fühlte mich den Praktizierenden in China nahe, die unter der Verfolgung litten.

Im Frühjahr 2001 hielt der Meister auf der Fa-Konferenz in Kanada einen Vortrag und lehrte uns, wie man aufrichtige Gedanken aussendet. Ich schloss mich den Mitpraktizierenden vor dem chinesischen Konsulat an, um weltweit zu bestimmten Zeiten aufrichtige Gedanken auszusenden. Allmählich fing ich an, vom passiven Erdulden der Schwierigkeit zu einem aktiven Beseitigen dieser bösartigen Dinge aus meinem Körper überzugehen. Ich schloss mich wieder der Gruppe der Kultivierenden an und erlangte dann auch wieder meinen normalen Gesundheitszustand. 

Doch danach war ich nie wieder der gleiche Mensch. Ich hatte innerlich ein Gefühl von Leere, als ob ein Teil von mir weggenommen worden wäre. Ich verstand, wie ernsthaft die Kultivierung ist und dass wir bei Schwierigkeiten unbedingt dem Fa des Meisters folgen müssen.

In den folgenden Jahren gab es mehrere wichtige Veränderungen in meinem Leben: Ich heiratete, ging auf die Hochschule, um einen höheren akademischen Grad zu erhalten und legte meinen Fokus auf meine Karriere – wie ein alltäglicher Mensch. Zu jener Zeit wurde die englische Epoch Times eingerichtet. Einige örtliche Praktizierende entschlossen sich, eine englische Ausgabe der Epoch Times in San Francisco herauszugeben. Der Projektkoordinator bat mich, dabei mitzuhelfen. Ich nahm die Aufgabe an und übernahm die Rolle als leitende Redakteurin für die englische Epoch Times in San Francisco. Zuvor waren es hauptsächlich die chinesischen Praktizierenden gewesen, die in den verschiedenen Projekten die führende Rolle innegehabt hatten. Nun gab es einen Weg für Englischsprechende, ihr eigenes Projekt zu leiten. Durch diesen Prozess konnten wir als Kultivierende reifen und gleichzeitig viele Lebewesen erretten. Ich schätzte diese Gelegenheit sehr und verbrachte die nächsten siebeneinhalb Jahre damit, als Redakteurin für EET zu arbeiten.

Manchmal fühlte ich mich als westliche Praktizierende unter den mehr als 90% chinesischen Praktizierenden in unserem Gebiet als Außenseiter. Es war schwierig, konzentriert zu bleiben und dem Fortschritt der Fa-Berichtigung zu folgen. Doch nun, mit meinem Engagement in der Englischen Epoch Times, konnte ich mit der Geschwindigkeit der Fa-Berichtigung bei jedem Abschnitt des Weges Schritt halten. Weil unsere Zeitung wöchentlich herausgegeben wurde, gab es keine Gelegenheit nachzulassen und in das Leben eines alltäglichen Menschen zurückzufallen. Wir wussten, dass die Leser auf uns warteten, und so mussten wir unsere Aufgabe auch erfüllen.

Mich auf meine Rolle als Betreuerin konzentrieren

Im Jahr 2011 reformierte der Hauptkoordinator den örtlichen Falun Dafa Verein. Mit der Entwicklung von Falun Dafa in der Gesellschaft und der Tournee von Shen Yun Performing Arts durch viele Städte wurden an unterschiedlichen Orten Dafa Vereine eingerichtet. Der westliche US Falun Dafa Verein war also nicht mehr nötig. In San Francisco wurde eine neue Koordinatoren-Gruppe gegründet, die ihre Bemühungen auf die Verbesserung des Kultivierungsumfeldes in Nordkalifornien richtete. Ich wurde gebeten, Teil dieser neuen Vereinigung zu werden und so fing ich an, mich wieder neu auf die Rolle einer Betreuerin zu konzentrieren.

Der Meister gab unseren örtlichen Praktizierenden einige Belehrungen und so wussten wir, dass San Francisco der Schwerpunkt für die Aufklärung der Menschen über die wahren Umstände in unserem Gebiet sein sollte. So richteten wir in San Francisco eine neue Fa-Lerngruppe für englischsprachige Praktizierende ein und mehrere Praktizierende zogen von der Ostküste in die Stadt um, um die englische Epoch Times zu unterstützen. In diesem Sommer hielten wir eine kleine Fahui ab, bei der hauptsächlich Englisch gesprochen wurde. Als Verantwortliche für die Fahui ermutigte ich alle Englisch sprechenden Praktizierenden, Artikel zum Erfahrungsaustausch zu schreiben. Dann überprüfte ich jeden Artikel und arrangierte die Übersetzung ins Chinesische. Es war für uns alle ein besonderer Tag; viele Leute kamen anschließend zu mir und sagten, dass sie von dem offenen und ehrlichen Austausch der Praktizierenden berührt seien.

Nach längerem Nachdenken entschloss ich mich, aus der Zeitung The Epoch Times auszuscheiden, um mich mehr auf meine Aufgabe als Betreuerin zu konzentrieren. Es war eine schwierige Entscheidung, da ich mich wirklich als Teil des Medienteams betrachtete und auch wusste, dass wir einen gewissen Mangel an Englisch sprechenden Mitarbeitern hatten, die als Redakteure arbeiten konnten. Ich hatte das Gefühl, als würde ich gleichzeitig in zwei Booten sitzen und könnte nicht in beiden Positionen einen guten Job tun, als Redakteurin und als Betreuerin. Deshalb reichte ich meine Kündigung ein und arbeitete weiter an der Verbesserung der Kultivierungsumgebung für Englisch sprechende Praktizierende.

Ein weiterer Höhepunkt bei meiner Aufgabe als Betreuer in den letzten Jahren war, eine Konferenz zum Erfahrungsaustausch für junge Dafa-Jünger in San Francisco durchzuführen. Wir wandten uns an die Lernenden der Fei Tian Kunstakademie Kalifornien sowie an andere junge Lernende am Ort. Noch einmal hatte ich die Gelegenheit, eine kleine Fa-Konferenz zu organisieren, die Artikel zum Erfahrungsaustausch zu überprüfen und sicherzustellen, dass für die Konferenz alles gut arrangiert war. Ein Thema, das in vielen Artikeln auftauchte, war, dass junge Lernende stark vom Eigensinn auf Videospiele beeinflusst wurden. Bei manchen Kindern ist der Eigensinn so stark, dass es schon eine Sucht geworden ist, sie schaffen es schon nicht mehr, nicht daran zu denken. Das ist für uns praktizierende Eltern mit kleinen Kindern eine Warnung, die wir ernst nehmen sollten.

In den letzten beiden Jahren bezogen sich unsere Anstrengungen darauf, jeweils am Samstagabend eine große Fa-Lerngruppe zu organisieren. Verschiedene Betreuer und Projektleiter bekamen die Gelegenheit, nach dem Lernen des Fa die Diskussionsrunde zu führen. Im vergangenen Jahr war unser Hauptkoordinator anwesend, er sollte die Diskussion an jenem Abend leiten. In letzter Minute wurde er aus dem Raum gerufen, um etwas Dringendes zu erledigen. Er übergab mir das Mikrofon und bat mich, während seiner Abwesenheit die Diskussion zu leiten. Obwohl ich zuvor schon die große Gruppendiskussion geführt hatte, war es das erste Mal, dass mir die Aufgabe ohne vorherige Ankündigung übertragen wurde. Und so hatte ich keine vorbereiteten Redner oder Diskussionsthemen. Ich stand vor mehr als 200 Menschen und fragte, ob jemand etwas austauschen wolle. Im Raum war es sehr still und niemand wollte freiwillig etwas mitteilen. Weil ich das Mikrofon in der Hand hatte, beschloss ich, damit anzufangen und eines meiner größten Probleme anzusprechen: den Eigensinn der Begierde, ein Problem, das ich noch nicht völlig beseitigen konnte. Ich hatte es früher schon einmal ansprechen wollen, war aber zu besorgt gewesen, dass ich dem Ruf des Dafa-Vereins schaden und vielleicht das Vertrauen der örtlichen Praktizierenden verlieren könnte. Glücklicherweise gelang es mir in diesem Moment, alle meine Hindernisse zu überwinden und einfach aus dem Herzen heraus zu sprechen. Ich bin dankbar, dass wir so ein reines Umfeld haben, in dem wir einander helfen können, diese Art Schwierigkeiten zu durchbrechen.

Vor etwa einem Jahr beschlossen wir, in San Jose eine weitere große Fa-Lerngruppe einzurichten, um die Hauptgruppe in San Francisco zu ergänzen. Die beiden Städte liegen etwa 95 Kilometer voneinander entfernt, so dass einige Praktizierende in San Francisco nicht regelmäßig daran teilnehmen konnten. Die neue Gruppe in San Jose würde diesen Praktizierenden eine Möglichkeit bieten, dort teilzunehmen und mit der Entwicklung der Fa-Berichtigung Schritt zu halten. Ich wurde gebeten, die Verantwortung für diese neue Gruppe zu übernehmen. Diese neue Aufgabe bot mir dann eine weitere Gelegenheit, mich zu verbessern und als Koordinatorin noch mehr Erfahrungen zu sammeln. Ich musste eine Örtlichkeit für das Gruppenlernen suchen und sicherstellen, dass die Miete jeden Monat pünktlich bezahlt wurde. Und ich musste mit den alltäglichen Menschen, denen die Einrichtung gehörte, gute Kontakte pflegen. Für jede Woche war eine Person festzulegen, die die Gruppendiskussion leitete. 

Manchmal versuchen Praktizierende, dieser Herausforderung auszuweichen. Dann ermuntere ich sie so lange, bis sie die Aufgabe übernehmen. Es gehört nicht zu meinen Vorlieben, so etwas zu tun. Besonders wenn ich Anweisungen an chinesische Praktizierende geben muss und sie zögern, ist das nicht so angenehm. In der Vergangenheit war es immer so gewesen, dass die chinesischen Praktizierenden den westlichen Praktizierenden sagten, was sie tun sollten. Inzwischen habe ich mich an meine neue Rolle gewöhnt. Vor allem denke ich, dass die große Gruppe zum Fa-Lernen in San Jose einen positiven Einfluss auf unser Gebiet hat.

Als Betreuerin versuche ich mich immer an die Lehren des Meisters zu erinnern. Es hilft mir, meine Einstellung und mein Verhalten danach auszurichten.

Der Meister sagte:„In der Übungsgruppe sind die Übungsleiter streng gegenüber sich selbst und nachsichtig gegenüber den anderen. Sie achten gut auf die Xinxing und sind hilfsbereit und liebevoll.“ (Li Hongzhi, Falun Gong – Der Weg zur Vollendung, Seite 137)

Lasst uns den Praktizierenden in unserem Gebiet helfen, ihre Mission zu erfüllen, und versuchen, alle Menschen mit Schicksalsverbindung zu erretten.

Vielen Dank, verehrter Meister!Vielen Dank, Mitpraktizierende!