VOA: Untersuchungsbericht ergibt, dass Gewissensgefangene die Hauptquelle für die Organtransplantationen in China sind

(Minghui.org) Ein Update einer Untersuchung über die letzten zehn Jahre stellt fest, dass das chinesische Regime die Anzahl der Organe erhöht hat, die Gewissensgefangenen entnommen werden, seitdem der Organraub im Jahr 2006 zum ersten Mal internationale Aufmerksamkeit erfuhr. Hauptbetroffen von diesem Organraub sind Falun Gong-Praktizierenden. 

Diese Ergebnisse finden weltweit Beachtung.

Falun Gong-Praktizierende protestieren am 15. Juni 2006 vor der Europäischen Kommission gegen den Organraub an lebenden Praktizierenden durch das kommunistische chinesische Regime.

Voice of America (VOC) berichtete am 23. Juni 2016, dass der kanadische Menschenrechtanwalt David Matas und der ehemalige kanadische Staatssekretär für den asiatisch-pazifischen Raum David Kilgour im Jahr 2006 ihre unabhängige Untersuchung aufgenommen hätten. Ihr erster Bericht, der 2009 veröffentlicht wurde [1], beleuchtete den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden in China, wo Millionen von ihnen wegen ihres Glaubens eingesperrt oder in Gefängnissen interniert sind.

Untersuchungsbericht nennt Gewissensgefangene als Hauptquelle für Organtransplantationen in China

Der kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas

Herr Matas sagte, dass sich die umfassenden Ermittlungen von ihm, Kilgour Matas und Ethan Gutmann auf Medienberichten, medizinischen Fachzeitschriften, Websites von Krankenhäusern und Web-Archiven gründen würden. Es gebe über 900 Krankenhäuser in China, die Organtransplantationen durchführen würden. Obwohl sie keine genaue Zahl vorliegen hätten, seien sie zu dem Schluss gekommen, dass China jedes Jahr mindestens 60.000 Organtransplantationen durchführt.

Der frühere chinesische Gesundheitsminister Huang Jiefu habe gesagt, dass die Mehrheit dieser Organe von exekutierten Gefangenen stamme. China exekutiere jedoch jedes Jahr nur ein paar tausend Gefangene. Das führe zu der Frage nach den Quellen dieser transplantierten Organe.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Hauptquelle für die Organe Gefangene aus Gewissensgründen sind. Dafür spreche auch, dass es zahlreiche Fälle gebe, in denen Falun Gong-Praktizierende verschwinden würden. Außerdem würden medizinische Tests an Falun Gong-Praktizierenden in staatlichem Gewahrsam durchgeführt werden.

David Kilgour, ehemaliger kanadischer Staatsekretär für den asiatisch-pazifischen Raum

Herr Kilgour sagte, dass es traurig sei, dass das Töten von Falun Gong-Praktizierenden, Uighuren, Tibetern und Christen immer noch in großem Umfang in China stattfinde. Er forderte den Rest der Welt dringend dazu auf, mehr Druck auf China auszuüben, um dem autokratischen Regime das Handwerk zu legen.

Dokumentation gibt Aufschluss über die Ermittlung

Der Dokumentarfilm „Human Harvest: China's Illegal Organ Trade“ unter der Regie des kanadischen Chinesen Leon Lee gewann 2015 den Peabody Award.

Die Dokumentation geht aus Interviews hervor, die Matas und Kilgour mit Patienten und deren Verwandten geführt hatten. Die Interviewten hatten Transplantationen in China bekommen. Daraus ergaben sich viele Hinweise und auch Beweise für den Organraub.

Leon Lee, Regisseur, Schriftsteller und Produzent

Leon Lee äußerte, dass ein Patient außerhalb Chinas normalerweise zwei bis drei Jahre warten müsse, bis eine geeignete Niere oder Leber für ihn gefunden werde. Die Patienten, die sie besucht hätten, hätten jedoch nur 2-4 Wochen warten müssen. Für tausende Patienten habe bereits nach einer derart kurzen Wartezeit in China ein Organ gefunden werden können, bei dem der Gewebeabgleich gepasst habe.

„Und vor 2010 gab es dort kein Organspende-System. Wo befindet sich die Quelle für diese Organe?“, fragte Herr Lee.

Lees Ermittler tätigten Telefonanrufe mit mehr als 100 chinesischen Krankenhäusern. Sie nahmen die Telefongespräche auf. Bei den Telefonaten gaben sie vor, Patienten zu sein, die ein Organ benötigten. Dabei stellten sie fest, dass ungefähr 15 % der Ärzte zugaben, dass ihre hauptsächliche Organquelle inhaftierte Falun Gong-Praktizierende sind. Sie schlossen daraus, dass der Organraub mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit von der Regierung gelenkt wird oder zumindest mit Genehmigung der Regierung stattfindet.

Außerdem stellten sie einen raschen Anstieg bei der Anzahl der Organtransplantationen fest, die nach 2000 durchgeführt wurden. Sie nahmen an, dass dieser Organraub landesweit stattfindet, und zwar unter der Kontrolle der Regierung. Es sind nicht nur ein paar Ärzte und Personen im Justizwesen involviert.

Sogar 2014, als die chinesischen Ärzte mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit von den internationalen Ermittlungen im Hinblick auf den Organraub wussten, konnten die Ermittler mehrere Gespräche aufnehmen, in denen als Organquelle inhaftierte Falun Gong-Praktizierende bestätigt wurden.

Ein Ausweis, den die Falun Gong-Praktizierende hatte, als sie in einem Arbeitslager im chinesischen Guangzhou inhaftiert war.

Chen Hua wurde zweimal in ein Arbeitslager gesteckt, bevor sie in die Vereinigten Staaten floh. Sie erinnert sich, dass Falun Gong-Praktizierende in den Arbeitslagern gefoltert wurden, aber andererseits auch „besondere medizinische Beachtung” fanden und regelmäßigen Bluttests unterzogen wurden. Bemerkenswert war, dass sich diese Blutuntersuchungen nur auf Falun Gong-Praktizierende beschränkten.

Ma Chunmei macht am 26. Mai 2016 bei der Anhörung vor dem US-Kongress eine Zeugenaussage.

Die Praktizierende Ma Chunmei machte am 26. Mai 2016 bei der Anhörung vor dem US-Kongress eine Zeugenaussage. Bevor sie 2004 nach Amerika kam, war sie zweimal im Frauenzwangsarbeitslager Heizuizi in der Provinz Jilin eingesperrt.

Im Jahr 2002 wurde sie in das Provinzkrankenhaus Jilin gebracht, wo ihr eine Knochenmarksprobe entnommen wurde. Dabei war sie zu dem damaligen Zeitpunkt überhaupt nicht krank.

Als sie entlassen wurde, erklärte ihr eine andere Falun Gong-Praktizierende, die Ärztin war, dass die Probe dazu diene, eine passende Niere für eine Transplantation zu finden.

Zhang Erping, ehrenamtlicher Sprecher von Falun Gong

Zhang Erping, der ehrenamtliche Sprecher von Falun Gong, erklärte, dass die chinesische Regierung die Falun Gong-Praktizierenden nicht ohne Grund als Organquelle nutze.

„Als ein Reporter der westlichen Medien vorgab, Patient zu sein, und nach der Organquelle fragte, teilten ihm einige Krankenhäuser mit, dass das Organ von einem Falun Gong-Praktizierenden stamme. Die Falun Gong-Praktizierenden würden Übungen machen und einen guten Gesundheitszustand haben. Somit sei die Qualität der Organe garantiert“, berichtete Zhang.

Der ehemalige uighurische Arzt Enver Tohti lebt im Exil in Großbritannien.

Enver Tohti, ein Chirurg mit uighurischer Abstammung, floh im Jahr 1998 nach London. Er sagte im Dezember 2013 vor dem Europäischen Parlament aus, dass ihm aufgetragen worden sei, Organe von einem sterbenden Gefangenen zu entnehmen.

Der Chefchirurg habe ihm 1995 befohlen, die Leber und zwei Nieren bei einem exekutierten Gefangenen in Xinjiang zu entfernen.

Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten verabschiedete am 13. Juni 2016 einstimmig die Haus-Resolution Nr. 343 zur Verurteilung der systematischen, staatlich sanktionierten Zwangsorganentnahmen an Gefangenen aus Gewissensgründen einschließlich Falun Gong- Praktizierenden in großer Anzahl und anderen Gefangenen religiöser sowie ethnischer Minderheitsgruppen in China.


[1] Hier wird auf den ersten Bericht von Matas und Kilgour in Buchform verwiesen, ein revidierter und erweiterter Untersuchungsbericht mit dem Titel „Blutige Ernte“ wurde bereits im November 2007 veröffentlicht.