Falun-Gong-Praktizierende verhaftet – droht ein Gerichtverfahren? (Provinz Sichuan)

(Minghui.org) Als Polizisten der Polizeiwache im Stadtteil Anning begannen, sich in der Stadt Xichang nach der Praktizierenden Luo Mingchun zu erkundigen, gingen sie und mehrere andere Praktizierende, darunter ihr Vater Luo Congwen, Zhou Xingzao und Wu Wenxiu zur Polizeiwache, um nachzufragen und die Situation zu klären.

Als Luo und ihr Vater am 14. September 2017 zur Polizeiwache kamen, sagte man ihnen, dass bereits fünf Praktizierende gekommen und dass sie verhaftet worden seien. Die Beamten wollten niemandem zuhören und nahmen auch Luo und ihren Vater fest. Sie ließen sie wissen, dass sie bereits sehr lange nach Luo gesucht hätten.

Luo befindet sich gegenwärtig im Untersuchungsgefängnis Xiaomiao in Strafhaft. Ihr Vater, Wu Wenxiu, und Zhou Xingzao sind im Untersuchungsgefängnis Tuohuang eingesperrt. Luo wird sehr wahrscheinlich vor Gericht gestellt werden.

2016: Haus durchsucht, persönliche Gegenstände beschlagnahmt

Luo besitzt eine Wohnung in der Wohnsiedlung der Fabrik Daxiu. Drei Leute, darunter der Leiter der Sicherheitsabteilung der Fabrik und zwei vom Wohnsiedlungsbüro, kamen am 22. April 2016 zu ihr nach Hause. Sie sahen einige CDs und fragten, ob sie diese selbst gemacht habe. Luo erklärte, dass das gegen kein Gesetz verstoße. Sie blieben noch eine Weile und gingen dann wieder.

Vier Tage später kamen dann zwei Polizistinnen von der Polizeiwache Xijiao und drei Beamte der Staatssicherheit Xichang, darunter Shidu Gaga, Chen Quansheng und Luo, zu ihrer Wohnung. Eine Polizistin und der Beamte Luo brachten Luo Mingchun nach unten, während Shidu Gaga und die anderen die Räumlichkeiten durchsuchten. Sie beschlagnahmten alle ihre Falun-Gong-Bücher, CDs mit Informationen über Falun Gong, einen Laptop und ungefähr 3.000 Yuan (ca. 380 Euro) [1].

Luo wurde zur Staatssicherheit Xichang gebracht, wo sie über ihren Glauben sprach. Um 16 Uhr ließ man sie frei.

Forderung nach Rückgabe der beschlagnahmten Gegenstände bleibt erfolglos

Am Nachmittag des 11. Mai 2016 gingen ihre Mutter und sie zum Büro 610 Xichang und zur Staatssicherheit Xichang und forderten die Rückgabe der beschlagnahmten Gegenstände. Sie trafen auf eine Polizistin, die bestätigte, dass ihr diese zurückgegeben werden sollten. Luo bat sie, die Forderung an die Staatssicherheit weiterzugeben.

Am nächsten Morgen ging Luo dorthin und forderte ihre Gegenstände ein. Man erklärte ihr, dass sie mit Shidu Gaga sprechen müsse, der diese beschlagnahmt hatte.

Vier Tage später gingen Luos Mutter und sie zur Polizeibehörde. Sie sprachen mit einer Beamtin, die ihnen half, mit Shidu zu sprechen. Er bestritt, Geld genommen zu haben. Die Beamtin riet ihnen, beim Inspektionsteam Beschwerde einzureichen.

Sie füllten ein Formular aus und gaben es am 19. Mai 2016 bei der Polizeibehörde ab. Man erklärte ihnen, dass die Gegenstände zurückgegeben werden könnten, wenn sie eine Liste vorweisen würde, die sie von den durchführenden Beamten erhalten haben müsste.

Sie hatte diese Liste aber nicht unterschrieben, weil sie damit eine Schuld eingestanden hätte. Deshalb erklärte man ihr, dass es keinen Beweis gebe, dass Geld oder andere Sachen aus ihrer Wohnung mitgenommen worden seien.


[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.