Bei Konflikten nach innen schauen

(Minghui.org) Ich praktiziere Falun Gong seit 1997. Früher war ich so schwach, dass mir mein Mann beim Treppensteigen helfen musste. Selbst an warmen Tagen waren meine Gliedmaßen kalt; ich hatte auch Magenprobleme, Schlafstörungen und andere Beschwerden. Nachdem ich mehrere Tage Falun Gong praktiziert hatte, kehrte meine Kraft zurück und ich konnte die Treppen ohne Hilfe hochsteigen.

Jedoch lernte ich das Fa nicht fleißig und kultivierte meine Xinxing nicht, die Übungen machte ich auch nur gelegentlich. 2004 erkrankte ich plötzlich, fühlte mich schwach und atemlos. Ich konnte nicht mehr gehen, ohne dass mich jemand unterstützte. Es war ein Kampf auf Leben und Tod.

Ich glaubte an Falun Dafa und bat den Meister um Hilfe. Bereitwillig las ich die Vorträge des Meisters und bedauerte es, dass ich die Kultivierung nicht ernst genommen hatte. Von da an kultivierte ich mich fleißig. Allmählich lernte ich, den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit, Nachsicht zu folgen und nach den Anforderungen des Fa zu handeln.

Im Folgenden berichte ich über einige Ereignisse, bei denen ich lernte, nach innen zu schauen und meine Kultivierung zu verbessern.

Gewinn und Verlust loslassen

Ich war Abteilungsleiterin. Während einer Firmenumstrukturierung kam ein neuer Leiter in unsere Abteilung. Mein Vorgesetzter schätzte die harte Arbeit, die ich geleistet hatte, und schlug vor, ich sollte die Abteilung wechseln. Er sagte, ich könne selbst wählen, wohin ich gehen wolle.

Der Meister sagt im Zhuan Falun:

„Zhen, Shan, Ren ist der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und schlechten Menschen“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 19)

„Ein Kultivierender muss sich also entsprechend den kosmischen Eigenschaften fordern und nicht dem Maßstab der alltäglichen Menschen entsprechen. Wenn du zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren willst, wenn du dich nach oben kultivieren willst, musst du nach diesem Maßstab handeln.“ (ebenda, Seite 23)

Ich beschloss, sein Angebot auszuschlagen. Da der neue Abteilungsleiter mit der aktuellen Situation in unserer Abteilung nicht vertraut war, war es meine Aufgabe, ihm bei der Einarbeitung behilflich zu sein.

Als sich der neue Manager eingearbeitet hatte, begann er,  andere zu kritisieren. Ich wurde zurückgestuft. Falun Dafa lehrt uns, Ruhm und Gewinn loszulassen. Ich beklagte mich nicht und war auch nicht verbittert. Später wurde ich als verantwortliche Person gebeten, sein Büro zu reinigen. Niemand sonst sei in der Lage, es so gut zu reinigen wie ich, hieß es.

Ich fühlte mich ungerecht behandelt und weinte. Doch dann erinnerte ich mich an Worte des Meisters im Zhuan Falun:

„Aber normalerweise, wenn der Konflikt kommt und das Herz eines Menschen nicht gereizt ist, zählt es nicht und hat auch keine Wirkung, er kann sich dann nicht erhöhen.“ (ebenda, Seite 226)

Ich dachte mir: „Ist das keine Chance, mich zu erhöhen? Ich sollte doch froh sein.“ Ich war entschlossen, es gut zu machen. Ich räumte das Zimmer des Managers auf und ordnete sogar die Dokumente im Büro.

Ich arbeitete hart und ging immer rücksichtsvoll mit anderen um. Meine Vorgesetzten vertrauten mir und übertrugen mir die Akquisitionen für die Firma. Ich lehnte die von den Lieferanten angebotenen Bestechungsgelder und Geschenke ab. Heutzutage gibt es in China viele Fälschungen und mangelhafte Produkte. Ich wählte alle Produkte sorgfältig aus und verglich Qualität und Preise.

Zu den Lieferanten sagte ich, sie sollten ehrliche Geschäfte machen und andere nicht schädigen, ansonsten müssten die zukünftigen Generationen die Konsequenzen für diese Verfehlungen tragen. Ein Lieferant erwiderte, er respektiere mich sehr wegen der Art meines Verhaltens. Viele Menschen, mit denen ich geschäftlich in Kontakt kam, erfuhren so die wahren Umstände über Falun Gong und stimmten einem Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas zu.

Bei der Lösung von Konflikten nach innen schauen

Einmal sagte eine Praktizierende zu mir: „Ich habe sehr hohe Prinzipien erkannt und brauche jetzt keine Übungen mehr zu machen.“ Verächtlich fragte ich: „Wie ist das möglich? Solange du nicht zur Vollendung gekommen bist, musst du die Übungen machen.“ Sie sagte, meine Kultivierungsebene sei zu niedrig und ich hätte die Prinzipien auf höheren Ebenen noch nicht verstanden. Am liebsten hätte ich zu ihr gesagt, sie sei vom Weg abgekommen und suche nur eine Ausrede, um die Übungen nicht zu machen.

Als ich nach Hause kam, schaute ich schnell die Übungsanleitungen des Meisters an und zeigte sie ihr. Sie war anderer Meinung. Eine andere Praktizierende war der gleichen Meinung wie sie. Wir gerieten in Streit. Auf dem Heimweg fragte ich mich, warum es mir nicht gelungen war, sie umzustimmen. Was hatte ich falsch gemacht?

Es war doch verantwortungsbewusst, als ich ihr sagte, ihr Verständnis sei falsch. Im Stillen sagte ich zum Meister: „Die Praktizierende hat meine Worte nicht akzeptiert, also muss es bei mir etwas geben, was ich verbessern sollte.“

Ich befasste mich nicht weiter mit der Sache. Als ich anschließend Fa lernte, erkannte ich, was ich falsch gemacht hatte: Ich war darauf aus gewesen, den Streit zu gewinnen. Ich hatte im ärgerlichen Tonfall gesprochen, daher war das Ergebnis nicht so ausgefallen, wie ich es erhofft hatte.

Der Meister sagte:

„Der Sprachstil, Gutherzigkeit bei der Arbeit und dazu die Argumente können das Menschenherz ändern, aber niemals Befehle. Die Herzen der anderen sind nicht überzeugt, sondern nur gehorsam an der Oberfläche. Und dann, wenn ohne Aufsicht, wird die Sache wieder nach eigenem Willen durchgeführt.“ (Li Hongzhi, Klar und wach, 13.06.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Waren diese Praktizierenden nicht ein Spiegel für meine Mängel? War ich nicht nachlässig beim Praktizieren der Übungen? Als Praktizierende mir sagten, ich hätte keine höheren Prinzipien erkannt, war das nicht ein Hinweis, dass ich gerne prahlte? Ich war in keiner Weise freundlich zu den Mitpraktizierenden und wollte nur Recht behalten. Richtete sich das nicht gegen die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit, Nachsicht? Hinterher hörte ich von anderen Praktizierenden, dass die betreffende Praktizierende eingeräumt habe, sie sei nicht im Recht gewesen und meine Worte seien richtig gewesen.

Durch diese Erfahrung lernte ich, dass es ein wunderbares Gefühl ist, sein Ego loszulassen. Selbst wenn ich den Streit gewonnen hätte, wäre es nur ein Sieg auf der menschlichen Seite gewesen. Ist das Kultivierung? Wenn ich bei Praktizierenden etwas Falsches sehe, bedeutet das nicht, dass ich Eigensinne habe, die ich loslassen sollte?

Anderen die Fakten über Falun Dafa erzählen

Der Meister sagte:

„Es ist erforderlich, dass die Dafa-Jünger die tägliche Kultivierung gewährleisten. Es ist die Mission der Dafa-Jünger, die Wahrheit zu erklären und die Menschen zu erretten. Auf dem Weg zur Vollendung darf keines dieser Dinge fehlen. Wie gut man es schafft, zeigt, ob man in der Kultivierung fleißig vorankommt. Die aktuelle gesellschaftliche Lage kann sich ändern, aber die Anforderungen für die Kultivierung werden sich nie ändern, weil sie der Maßstab des Kosmos und der Maßstab des Dafa sind. “ (Li Hongzhi, Erinnerung, 31.07.2016)

Außer der Beteiligung an Projekten, die eine Zusammenarbeit erfordern, um Menschen zu erretten, spreche ich in meiner Freizeit mit Menschen über die Fakten von Falun Dafa. Zuerst war ich aufgeregt, doch allmählich bekam ich mehr Selbstvertrauen. Ich entdeckte, dass die meisten Leute die Fakten akzeptierten, wenn ich ehrlich und barmherzig sprach. Oft waren die Resultate nicht gut, wenn ich es nicht aus dem Herzen tat, sondern es nur als eine Aufgabe betrachtete.

Einmal wurde ich bei der Verteilung von Informationsmaterialien der Polizei gemeldet, weil ich die Sache schnell erledigen wollte. Ich bat den Meister, meine aufrichtigen Gedanken zu verstärken. Ich war ruhig und sprach mit den Polizeibeamten über Falun Dafa und die Verfolgung. Danach suchte ich im Inneren nach Eigensinnen, daraufhin wurde ich bereits nach ein paar Stunden wieder freigelassen.