In Konflikten wirklich bei sich selbst suchen

(Minghui.org) Vor kurzem geriet ich an meinem Arbeitsplatz in einen Konflikt. Es wurde behauptetet, ich hätte zwei Mitarbeiter gezwungen, Dinge zu erledigen, die nicht zu ihren Aufgaben zählten. In Wirklichkeit war es so gewesen, dass ich sie gefragt hatte, weshalb die Arbeit so schlecht ausgefallen sei. Dann hatte ich mit ihnen über Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert. Irgendwie wurde dann diese Sache falsch verbreitet.

Gleich zu Beginn verstrickte ich mich in diese Angelegenheit. Ich wollte die Umstände klarstellen, merkte aber im Laufe der Zeit, dass die Situation umso unklarer wurde, je mehr ich sie klarstellen wollte. Es wurde sogar behauptet, dass ich früher schon einmal zwei Mitarbeiter gezwungen hätte, solche Arbeiten zu verrichten. In Wirklichkeit hatten sich diese beiden nicht an die festgelegte Arbeitsweise gehalten, daher hatte ich sie korrigiert.

An jenem Tag war ich unruhig und dachte: „Wieso können die Menschen heutzutage nicht ehrlich sein? Weshalb verdrehen sie die Tatsachen beliebig?“ Doch aus der Sicht eines Kultivierenden hatte dieser Vorfall bestimmt noch einen anderen Grund. Gerade eben habe ich auf der Minghui-Website Erfahrungsberichte über das Nach-innen-Suchen gelesen: „Wenn man die Probleme der anderen sieht, denkt man über sich selbst nach und kultiviert sich selbst.“ Das Verhalten der anderen ist ein Spiegel – man dreht die Situation um und sucht die Eigensinne, die man beim anderen sieht, bei sich selbst. Wenn ein Mitpraktizierender verärgert ist, sollte man bei sich selbst schauen. Diese Berichte waren für mich sehr hilfreich.

Ich weiß, dass ich unbedingt bei mir selbst suchen und nach innen schauen muss, egal wie der andere sich verhält. Ein Mitpraktizierender sagte einmal: „Man begegnet allen möglichen Situationen, wenn man mit alltäglichen Menschen und Praktizierenden zu tun hat.“ Oft verstricken wir uns in die Angelegenheiten und schauen, wer recht hat und wer nicht. Eigentlich geht es nicht darum, wer recht hat. Vielmehr geht es um die Kultivierung der Gesinnung. Wenn du nichts zu kultivieren hast, dann passieren solche Dinge nicht. Es gibt keine Zufälle auf dem Weg der Kultivierung.

Der Meister hat uns das eigentlich schon früher erklärt. Ich dachte: „Wenn mir keine Konflikte begegnen, habe ich alles richtig gemacht. Unter solchen Umständen würde ich einen Pass überwinden können.“ Aber wenn die Prüfung dann tatsächlich kommt und man den betreffenden Eigensinn hat, fällt es einem nicht leicht, klar zu bleiben. Dann vergisst man, die menschlichen Eigensinne wegzukultivieren.

Ich tauschte mich auch mit einem anderen Kollegen, der auch ein Mitpraktizierender ist, über dieses Thema aus. Er wurde auch oft ungerecht behandelt. Er verglich sich selbst mit dem alten Mönch aus der chinesischen Geschichte, der ein Kind adoptierte, um einer Frau zu helfen, wodurch Gerüchte entstanden. Wenn man Beleidigungen aushält und Schweres erträgt, kultiviert man sich dadurch. In dieser Hinsicht hatte ich jedoch keine Probleme, mein Herz war unbewegt geblieben. Was mich beunruhigte, war die Tatsache, dass sie alles verdrehten!

Einige Tage später las ich einen Minghui-Artikel. Darin erklärte ein Mitpraktizierender: „Wenn man übertreibt oder untertreibt, kann sich dadurch der ursprüngliche Inhalt der Angelegenheit verändern. Dann ist es nicht mehr wahr.“ Plötzlich verstand ich meinen Eigensinn in diesem Konflikt. Ich hatte unrecht. Wenn ich zurückblicke, beurteilte ich oft einen Vorfall mit Emotionen und erzählte es unbewusst aus meinem eigenen Verständnis heraus. Übertreibungen und Untertreibungen waren dabei fast nicht auszuschließen. In Wirklichkeit hatte ich die Tatsachen verdreht. So zeigt sich auch, dass ein Kultivierender nicht den Mund kultiviert. Ist es bei diesem Konflikt nicht genauso? Hatte auch ich mein Verhalten nicht ernst genommen? Das war es, was ich kultivieren sollte!

Das Verhalten meiner Kollegen sollte mir zeigen, dass ich im Unrecht war und meinen Mund nicht kultivierte. Das ganze Theater war dazu da, mich erkennen zu lassen, welcher Schaden dadurch für andere verursacht wurde und wie wichtig die kosmische Eigenschaft „Wahrhaftigkeit“ ist. Es ging nicht darum, dass ich im Nachhinein mühsam die Fakten aufklären musste.

Nachdem ich herausgefunden hatte, was ich kultivieren sollte, war ich sehr erleichtert. Ich dachte nochmals an die Kollegen und stellte fest, dass sie keine Schuld hatten. Sie hatten sich Mühe gegeben, damit ich mich erhöhen konnte. Ich verstand jetzt besser, warum der Meister sagt, dass wir uns bei dem Menschen, der uns den Konflikt bereitet, bedanken sollen. Ich schämte mich dafür, dass ich während des Passes unausgeglichen gewesen war. Zusätzlich fand ich noch Neid und Groll, die ich nicht völlig losgelassen hatte. Ich habe immer noch so viele menschliche Gesinnungen und Eigensinne, obwohl ich mich seit 20 Jahren kultiviere. Ich darf die wahrhaftige Kultivierung wirklich nicht mehr vernachlässigen!

Die Eigensinne sind in der Tat schädlich für einen selbst und auch für die anderen. Besonders in der jetzigen, speziellen historischen Zeit werden sie von den alten Mächten ausgenutzt, um zu sabotieren und Disharmonie zu verursachen. Dadurch wird die Errettung der Menschen beeinträchtigt. Daher sollten Kultivierende besonders achtsam sein und den alten Mächten keine Gelegenheit geben, die Lücken auszunutzen, die durch Eigensinne hervorgerufen werden. 

Ich habe diesen Erfahrungsbericht geschrieben in der Hoffnung, dass ich mit den Mitpraktizierenden gemeinsam fleißig vorankomme.