Erkenntnisse über das Trachten nach Genuss am Beispiel des Fleischessens

(Minghui.org) Vor einiger Zeit konnte ich plötzlich wieder kein Fleisch mehr essen, nachdem ich es längere Zeit vertragen hatte. Der Zustand von „kein Fleisch mehr essen können“ war bereits einige Male in meiner Kultivierung aufgetreten.

Als ich dieses Mal kein Fleisch essen konnte, dachte ich einmal zur Essenszeit darüber nach, was ich denn sonst essen sollte. In meinem Kopf tauchten nur verschiedene Fleischgerichte auf. Ich erkannte dadurch, dass mein Eigensinn auf das Fleischessen durch den Genuss von Fleisch mit der Zeit unbewusst wieder entstanden war.

Ich fragte mich, warum dieser Eigensinn immer wiederkam und sich nicht vollständig beseitigen ließ. Danach war ich ein paar Tage ratlos. Beim Fa-Lernen las ich gerade im Zhuan Falun (Li Hongzhi) das Unterkapitel „Über das Fleischessen“.

Dort erklärt der Meister:

„Daher haben viele Mönche aller Zeitalter, die sich hoch kultiviert haben, auch gesehen, dass das Fleischessen keine Hauptsache ist, die Hauptsache ist, ob jenes Herz losgelassen werden kann oder nicht; ohne Eigensinn ist es ganz egal, was man auch isst, um satt zu werden.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 414)

Als ich das las, stachen die Worte „um satt zu werden“ hervor. Ich verstand: Wenn ich meinen Eigensinn losgelassen hätte, dann hätte das Essen nur eine Funktion, nämlich satt zu machen. Ich fragte mich: „Geht es bei diesem Eigensinn nur um das Fleischessen?“

In der heutigen Gesellschaft, die vom Trachten nach verschiedenen materiellen Dingen erfüllt ist, versuchen die gewöhnlichen Menschen beim Essen, ihren Wunsch zu befriedigen, etwas Neues und Ungewöhnliches zu erleben. Sie nennen es „das Leben genießen“. Obwohl ich mich seit meiner Kindheit im Dafa kultiviere und die ganze Zeit versuche, der Verführung von Essen und Trinken zu widerstehen, habe ich mich doch darin in den letzten Jahren von der Gesellschaft beeinflussen lassen. Nicht nur bei den vielen großen und kleinen feierlichen Essen, auch beim wöchentlichen Restaurantbesuch mit Freunden und Kollegen ging es schon lange nicht mehr nur darum, satt zu werden. Das Essen wurde mit der Zeit zu einem Teil meines Programms, das Leben zu genießen. Da ich mein Trachten nach Essen nicht zügelte, wurde ich auch von den Verführungen der gewöhnlichen Menschen gefesselt. Die meisten Gerichte im Restaurant sind Fleischgerichte, weil damit mehr Geld verdient werden kann. Dadurch wurde mein Wunsch, Fleisch zu essen, immer wieder geweckt.

Wenn ich manchmal mit Mitpraktizierenden unterwegs war und wir etwas essen wollten, suchte ich oft ein Restaurant auf und bestellte ein Menü oder irgendetwas von der Karte. Wenn ich sah, dass die schon etwas betagten Mitpraktizierenden sparsam waren und kein Geld für das Essen ausgeben wollten, schaute ich immer nach außen. Ich meinte, dass sie zu sparsam seien und zu sehr auf materielle Vorteile achten würden. Die meisten jungen Praktizierenden meines Alters haben das gleiche Problem. Wenn wir aber zusammen waren und essen gingen, dachten wir gar nicht darüber nach, ob es richtig war. Wir suchten ein schönes Lokal aus und bestellten das, worauf wir Lust hatten. Nach dem Hauptgang bestellten wir oft noch ein Getränk oder eine Nachspeise. Das Essen dauerte mindestens ein oder zwei Stunden. Weil die gewöhnlichen Menschen um uns herum dies auch taten, wurde das Essengehen zu einem Teil unseres Alltagslebens.

Kauf von elektronischen Geräten – Trachten nach Genuss

Das Trachten nach Genuss zeigt sich auch in anderen Aspekten meines Lebens. Zum Beispiel beim Kauf von elektronischen Geräten. Ein Desktopcomputer reichte mir nicht und ich kaufte noch einen Laptop dazu. Doch auch das reichte immer noch nicht, dann noch ein Tablet dazu. Als das auch noch nicht genug war, nahm ich noch zwei, drei Smartphones dazu. Damit konnte ich, wenn ich müde war und auf dem Bett lag, ins Internet, mit dem Tablet Musik hören oder mir Videos anschauen und mit dem Handy über WeChat kommunizieren. Diese Bequemlichkeiten verstärkten wiederum meine Faulheit. Außerdem führte es dazu, dass ich mich beim Surfen im Internet verlor und die Zeit dabei verstrich.

Das Trachten nach Genuss durch materielle Dinge zeigte sich auch darin, dass ich gute Sachen kaufen wollte. Wenn ich etwas Interessantes sah, egal, ob es Kleidungsstücke oder Alltagsgegenstände waren, wollte ich sie kaufen, auch wenn sie kaum Nutzen hatten. Ich trachtete zwar nicht wie die gewöhnlichen Menschen nach bekannten Marken, aber ich kaufte die besten Sachen, die ich mir leisten konnte. Der Grund war beispielsweise, dass teurere Sachen oft länger hielten und eine bessere Qualität hatten. Das führte dazu, dass ich oft eine bestimmte und sehr bekannte Webseite besuchte oder durch die Geschäfte dieser Firma schlenderte.

Der Meister erklärte:

„Je mehr Leiden der kleine Mönch ertrug, desto leichter war es für ihn, zur Öffnung der Kultivierungsenergie zu kommen. Je bequemer der großer Mönch lebte, umso schwerer war es für ihn, zur Öffnung der Kultivierungsenergie zu gelangen, weil es die Frage der Umwandlung des Karmas gibt.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 430)

Als Kultivierender soll ich mich gemäß den hohen Maßstäben fordern und nicht wie die gewöhnlichen Menschen nach Bequemlichkeit trachten, weil es meinen Wunsch nach Kultivierung mindert und gleichzeitig meine Faulheit, mein Trachten nach Bequemlichkeit und meine Angst vor Leiden verstärkt. Ich hoffe, dass die Mitpraktizierenden, die den gleichen Eigensinn haben wie ich, auch auf das Problem aufmerksam werden. Wir sollen uns bei jeder Angelegenheit im Leben beherrschen, ansonsten können große Lücken bei der Kultivierung entstehen.