Mein Verständnis über Nachsicht

(Minghui.org)

Der Meister lehrte uns:

„Nachsicht ist der Schlüssel für die Erhöhung der Xinxing. Wut, sich ungerecht behandelt fühlen und Nachsicht üben unter Tränen gehört zur Nachsicht eines gewöhnlichen Menschen, der an Bedenken festhält. Überhaupt keine Wut entstehen lassen und sich nicht ungerecht behandelt fühlen, das ist die Nachsicht eines Kultivierenden.“ (Li Hongzhi, Was bedeutet Nachsicht, 21.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Immer wenn ich das las, wusste ich, dass es wichtig war. Aber ich merke erst jetzt, dass mein Mangel an Nachsicht der Grund war, warum meine Kultivierung sich nicht verbessert hat.

Meine Frau, die nicht praktiziert, sagte vor Kurzem: „Du sagst immer, dass du dich verbessern willst, aber du bist starrköpfiger geworden. Du bist weder freundlich noch tolerant. Du praktizierst seit 20 Jahren. Glaubst du, es wird noch 20 Jahre dauern, bis du dich verbessert hast?“

Wenn sie über etwas anderes sprach, konnte ich mein Verhalten erklären. Aber hier musste ich zugeben, dass ich es in diesem Aspekt nicht gut gemacht hatte.

Manchmal bemerkte ich, dass andere Praktizierende Mängel hatten, aber ich dachte nicht, dass es mit mir zu tun hätte, nur weil ich es gesehen hatte. Zum Beispiel hatten einige Praktizierende früher den Taoismus praktiziert und waren unabsichtlich dem taoistischen Prinzip der Wahrheit gefolgt, hatten dabei aber das Mitgefühl übersehen. Andere Praktizierende hatten womöglich den Buddhismus praktiziert und betont, dass sie gutherzig seien. Wenn ein Praktizierender nicht nachsichtig ist, wird es schwer für ihn, in seiner Kultivierung voranzukommen. Tatsächlich praktiziert er nicht aufrichtig.

Als ich an meine Kultivierung dachte, erkannte ich, dass ich Chancen verpasst hatte, mich zu verbessern. Ich hatte nicht darauf geachtet, tolerant zu sein. Wann immer jemand nicht meiner Ansicht war oder sich über mich beschwerte, war meine erste Reaktion, mich zu verteidigen. Außerdem beschwerte ich mich über diese Person und unsere Beziehung wurde angespannt. Weil ich um meinen Ruf besorgt war, sprach ich meinen Zorn nicht an. Mit anderen Worten, ich verhielt mich wie ein alltäglicher Mensch.

Ein wahrer Kultivierender hätte die Prinzipien des Fa angewendet und gedacht: „Was habe ich getan oder gesagt, das sie veranlasst, das zu sagen?“

Etwas mit Beschwerden und Tränen auszuhalten, bedeutet, man stellt die Sorge der alltäglichen Menschen um Gewinn und Verlust in den Vordergrund. Wenn ein Praktizierender wütend wird oder Vergeltung übt, dann benimmt er sich sogar noch schlechter als ein gewöhnlicher Mensch.

Wenn ein Praktizierender das Prinzip kennt, ihm aber nicht folgt, dann kultiviert er sich nicht wirklich.

Der Meister sagt:

„Fa lernen, Fa erhalten,Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen,Jede Tat danach richten,Das erreichen ist kultivieren.“(Li Hongzhi, Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)