Ärztebrief an die Redaktion einer Zeitung: „China begeht entsetzliche Verbrechen hinter verschlossenen Türen“

(Minghui.org) Delaware County Daily Times veröffentlichte am 4. August 2017 einen Brief von mehreren Ärzten an die Redaktion mit dem Titel „Brief an die Redaktion: China begeht entsetzliche Taten hinter verschlossenen Türen“. Die Verfasser sind Jessica D. Russo, Psy.D., Torsten Trey, PhD, MD und Ann Corson, MD von der Organisation „Ärzte gegen erzwungene Organentnahmen (DAFOH).[1]

Der Brief spricht die lange Geschichte des staatlich geförderten Organraubs an lebenden Falun-Gong-Praktizierenden in China an. Seit dem 20. Juli 1999 hat das kommunistische Regime in China eine brutale Verfolgung von Falun Gong durchgeführt. Viele Praktizierende starben während der Verfolgung aufgrund von Polizeigewalt. Hunderttausende Praktizierende wurden eingesperrt, um sie zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. In der Kampagne gegen die unschuldigen Praktizierenden arbeiten die von der Kommunistischen Partei gesteuerten Systeme – Militär, Justiz, Polizei – und medizinische Fachkräfte zusammen und führen insgeheim den Organraub an Lebenden kommerziell durch.

Bildschirmfoto des Briefes an die Redaktion von der Webseite von „The Delaware County Daily Times“.

Der Brief beginnt mit dem Nürnberger Prozess. Hier sein Inhalt.

„Am 20. August ist der 70. Jahrestag des ‚Nürnberger Ärzteprozesses‘. Wie weit sind wir seither gekommen?

Der Ärzteprozess, der ansonsten als ‚Vereinigte Staaten von Amerika gegen Karl Brandt et al.‘ bekannt war, war die erste von zwölf Verhandlungen, die von den US-Behörden in Bezug auf die Kriegsverbrechen deutscher Ärzte während des Zweiten Weltkrieges durchgeführt wurden. Karl Brandt war Hitlers Leibarzt und einer der ausschlaggebendsten Verbrecher vor Gericht. Die Verhandlungen fanden in der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von den Vereinigten Staaten besetzten Zone Nürnberg statt.

Der Prozess begann am 9. Dezember 1946, und die Entscheidung wurde am 20. August des folgenden Jahres verkündet. Zwanzig der 23 Angeklagten waren Ärzte, die beschuldigt wurden, an den an Menschen vorgenommenen Experimenten der Nazis und an Massenmorden beteiligt gewesen zu sein. Von den 23 Angeklagten wurden sieben freigesprochen und sieben zum Tode verurteilt. Die anderen saßen Gefängnisstrafen von zehn Jahren bis zu lebenslanger Freiheitsstrafe ab.

Der Hauptankläger Brigadegeneral Telford Taylor stellte fest, dass der Prozess gegen die Ärzte ‚kein bloßer Mordprozess‘ sei, da die Angeklagten Ärzte seien, die versprochen hätten, dem hippokratischen Eid zu folgen und ‚niemandem zu schaden‘. Unter dem Nazi-Regime waren die Ärzte jedoch nicht mehr Heiler zur Gesundheitsversorgung der Menschen, sondern zu Agenten des Staates geworden, die diejenigen aussortierten, die [vom Nazi-Regime] als verabscheuungswürdig und daher als wertlos eingestuft wurden.“

Weiter heißt es in dem Brief, die medizinischen Verbrechen des Holocaust seien so ungeheuerlich gewesen, dass viele davon überzeugt gewesen seien, mit starken ethischen Grundsätzen und rechtlichen Bestimmungen würde so etwas niemals mehr in solch großem Ausmaß wieder auftreten.

Dann schreiben die Ärzte: „Doch heute werden wir – trotz der Existenz international anerkannter Maßstäbe – leider daran erinnert, wie ein nicht transparentes, nicht rechenschaftspflichtiges System, das von einer mächtigen Regierung beaufsichtigt wird, zu schrecklich zerstörerischen Ergebnissen führen kann.

Seit über 15 Jahren weist die chinesische Regierung die Ärzte an, gewaltsam lebenswichtige Organe von lebenden Falun-Gong-Praktizierenden zu entnehmen, während sie in Haft sind. Diese friedlichen Menschen wurden, wie es die europäischen Juden Jahrzehnte früher waren, als überflüssig und sogar gefährlich eingestuft. Mit immerhin 70 Millionen Menschen in China, die Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht praktizieren – zentrale Grundsätze der Falun-Gong-Praktik – wie kann sich die Regierung auf die Folgebereitschaft der Bevölkerung stützen, um ihre Agenda von Fehlinformationen, Korruption und Intoleranz voranzutreiben?

Die Chirurgen, die diese schrecklichen Handlungen durchführen, sind Beweis für diese Agenda der Regierung: Einige dieser Mörder können als eine andere Art Opfer verstanden werden, die nicht durch den Tod zum Schweigen gebracht werden, sondern durch eine meinungsbetäubende Propaganda, die ihnen sagt, wer des Lebens würdig ist und wer nicht. Enver Tohti, einer der wenigen Chirurgen, die heraustraten, um ihre Erfahrungen mit der Entnahme von Organen aus lebenden Gefangenen in China mitzuteilen, hat Folgendes zu sagen: ‚Sie [Regierungsbeamte] haben dich dazu gebracht, dass du nicht mehr für dich selbst denken konntest. Mein ganzer Körper wurde einfach zu einem Roboter ..., der nur das tat, wozu ich programmiert worden war. So wird jeder, der sich selbst als etwas anderes bezeichnete als Kommunismus, Kommunistische Partei oder Parteimitglied, als Feind des Staates behandelt. Deshalb sind sie nicht einmal berechtigt, als Mensch bezeichnet zu werden. Und deshalb unterliegen sie der Strafe. Sie brachten dich dazu, wirklich zu glauben, dass das, was du tust, für einen guten Zweck ist.‘

Der Ärzteprozess verfolgte strafrechtlich Ärzte und verurteilte diejenigen, die des Missbrauchs von medizinischem Wissen überführt worden waren. Obwohl die Nazi-Ärzte keine bestehenden Gesetze gebrochen hatten, wurden die Urteile auf der Grundlage der Verletzung der im Hippokratischen Eid umrissenen Leitlinien gefällt. Das Fehlen eines Rechtsrahmens, der sonst unethische menschliche Experimente verhindert hätte, trug wahrscheinlich zu der relativen Offenheit bei, mit der die Verbrechen in den Konzentrationslagern begangen wurden.

Heutzutage haben sich die Grundrechte des Menschen als Versuchsperson und der Patienten nicht verändert. Sie sind zu allererst am hippokratischen Eid ausgerichtet. Doch das Bewusstsein über das Begehen eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit hat sich verändert. Weil man über das Gefahrenpotential bei der Verfolgung solcher Verbrechen Bescheid weiß, ist Transparenz der allerwichtigste Faktor, um medizinischen Missbrauch zu verhindern. China ist in der Lage, entsetzliche Taten zu begehen, nicht nur wegen eines intensiven Propaganda-Bombardements, sondern weil diese Verbrechen hinter verschlossenen Türen begangen werden. 70 Jahre nach den Nürnberger Prozessen müssen sich die Ärzte der Moderne daran erinnern, dass volle Transparenz der beste Weg ist, um medizinische Missbrauchspraktiken zu verhindern und zu unterbinden.

Ohne dass irgendwelche unabhängigen Untersuchungen in China durchgeführt werden und weil die Regierung keine Aussage über das Töten von Gefangenen des Gewissens um ihrer Organe willen macht, können wir nicht sicher sein, dass die notwendigen Änderungen umgesetzt werden.“

Die Ärzte fordern Maßnahmen gegen ein solches Verbrechen: „Wenn wir den Geist des Ärzteprozesses bewahren wollen, dürfen wir nicht auf China warten, um Transparenz zu schaffen, sondern müssen stattdessen darauf bestehen. Das ist unsere Verantwortung als Menschen und ein moralischer Imperativ für diejenigen, die im medizinischen Bereich arbeiten. Darüber hinaus müssen wir die guten Absichten jener Regierungen und die medizinischen Einrichtungen schützen, die unermüdlich daran gearbeitet haben, dass ethische Behandlung rund um den Globus praktiziert wird.

Jetzt ist es an der Zeit, unseren gewählten Beamten und Führungskräften in der Transplantation und der medizinischen Gemeinschaft zu sagen: ‚Nie wieder. Niemals wieder werden wir eine solche Brutalität von irgendeiner staatlichen Behörde erleben. Nie wieder sollen wir untätig dabeistehen, wenn diejenigen, die zur Heilung ausgebildet wurden, stattdessen Völkermord begehen.“

Jessica D. Russo, Psy.D., Beraterin von DAFOH; Torsten Trey, PhD, MD, Geschäftsführer, DAFOH; Ann Corson, MD, Chefredakteurin, DAFOH. Russo und Corson sind in der Region Philadelphia angesiedelt.


[1] DAFOH: Doctors Against Forced Organ Harvesting, Ärzte gegen erzwungene Organentnahmen, mit Sitz in Washington DC wurde von Ärzten verschiedener Fachrichtungen aus der ganzen Welt gegründet und organisiert. Vollständige Mitgliedschaft kann von Ärzten und medizinischen Fachleuten beantragt werden, die die Notwendigkeit sehen, dass die Praktiken der illegalen Organentnahmen unterbunden werden. Nicht-medizinische Fachleute können sich als Unterstützer anmelden.