Dongling-Gefängnis: Folter und Misshandlungen sind hier an der Tagesordnung

(Minghui.org) Es geht um die 100-prozentige Erfolgsquote bei der „Umerziehung“ von Falun-Gong-Praktizierenden. Zu diesem Zweck setzt das Dongling-Gefängnis in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning eine Vielzahl von Foltermethoden ein. Ziel ist, dass die Praktizierenden ihren Glauben aufgeben und körperlich und geistig zerstört werden.

Dieses Gefängnis in der Dongling Straße 88 ist einer der Orte, an denen männliche Falun-Gong-Praktizierende aus der Provinz Liaoning festgehalten und gefoltert werden.

Im Folgenden wird nur ein kleiner Bruchteil von dem beschrieben, was die Praktizierenden im Dongling-Gefängnis erleiden müssen.

Beispiele typischer Verfolgungsmethoden

1. Bai Yufu - Zwangsernährung, Quetschen der Füße, Wunden mit einer Zahnbürste bearbeiten

Bai Yufu, 42, ist ein Falun-Gong-Praktizierender aus der Stadt Tieling, Provinz Liaoning. Am 25. April 2009 begann er einen Hungerstreik, um gegen die Misshandlungen zu protestieren, denen er ausgesetzt war. Zur Bestrafung wurde er drei Tage später ins Gefängniskrankenhaus gebracht und zwangsernährt. Seine Hände und Füße fesselte man an das Bett, dann verabreichte man ihm eine Mischung aus Maisbrei und Schlaftabletten durch eine Nasensonde in den Magen.

Vier Insassen überwachten ihn abwechselnd und hinderten ihn am Einschlafen. Sie schlugen ihn – sogar wenn er nur mit den Augen blinzelte.

Folternachstellung: gefesselt und zwangsernährt

Sieben Tage später ersetzte eine weitere Gruppe von vier Häftlingen die ersten vier und überwachte ihn weiter. Chen Mingqiang, der Leiter der Gefängnisverwaltung, und Cai Guangze, Leiter der Gefängnisermittlungsabteilung, sagten zu der zweiten Gruppe: „Ihr könnt alles tun, was ihr wollt, um ihn am Schlafen zu hindern. Wenn ihr die Arbeit gut macht, könnt ihr euch eine Verkürzung eurer Strafzeit verdienen.“ Die Häftlinge erhielten dann Zahnstocher, um Bai Yufu bei Bedarf damit die Augen offenzuhalten.

Bai Yufus Zehen wurden am 4. Mai 2009 gequetscht, was dazu führte, dass die Nägel seiner großen Zehen und zweiten Zehen abfielen. Am 6. Mai rief Verwaltungsleiter Chen Mingqiang die Häftlinge dazu auf, Bai Yufus Wunden mit einer Metallplatte und Zahnbürste auszuschaben. Am 8. Mai wurde Bai von dieser Folter ohnmächtig. Als er aufwachte, wurde er gezwungen, von 5:00 bis 21:00 Uhr auf einer kleinen Bank sitzen. Dann musste er den gerade gekochten Maisbrei zu sich nehmen und anschließend  stündlich eine große Tasse kaltes Wasser trinken – bis zum 28. Mai 2009 wurde er auf diese Weise gefoltert.

2. Xu Dawei – Gefoltert bis zum mentalen Zusammenbruch, 13 Tage nach der Freilassung gestorben

Xu Dawei ist ein Falun-Gong-Praktizierender aus dem Kreis Qingyuan, Stadt Fushun in der Provinz Liaoning. Im Januar 2001 verhafteten ihn Polizisten der Polizeiwache Shengli, Bezirk Heping der Stadt Shenyang. Später verurteilte man ihn zu einer achtjährigen Haftstrafe. Während der acht Jahre wurde Xu in verschiedene Gefängnisse verlegt, darunter das Gefängnis Dabei, das Gefängnis Lingyuan Nr. 1, das Gefängnis Fushun Nr. 2 und das Gefängnis Dongling.

Er wurde im Gefängnis verschiedenen Formen der Folter ausgesetzt, besonders während der zwei Jahre im Gefängnis Dongling. Dazu gehörte, dass er lange Zeit in Handschellen und Fußfesseln gefesselt war; an den Armen aufgehängt, zwangsernährt und/oder mit einem Gummirohr geschlagen wurde, Elektroschocks bekam usw.

Als man Xu am 3. Februar 2009 freiließ, hatte er einen Nervenzusammenbruch hinter sich. Sein Gesicht war stumpf, seine Augen bewegten sich nur noch langsam und sein Körper war mit Wunden bedeckt. Er war stark untergewichtig und konnte seine Familie nicht mehr erkennen.

Als er nach Hause kam, versteckte er sich in einer Ecke und sah völlig verängstigt aus. Seine Familie versuchte, ihn zu beruhigen: „Keine Angst! Du bist jetzt zu Hause.“

Manchmal war er verwirrt. Sobald er klar war, verhielt er sich normal. Er sagte zu seiner Familie: „Das Dongling-Gefängnis war sehr bösartig. Sie haben mir ein paar Medikamente gespritzt, um eine Geisteskrankheit hervorzurufen. Sie haben mich auch gezwungen, noch andere Medikamente einzunehmen. Ich wurde in einer Ecke mit Handschellen gefesselt und geschlagen, bis ich ohnmächtig wurde. Man sperrte mich oft in Einzelhaft in einen kleinen, dunklen Raum.“

Xu Dawei verstarb am 16. Februar 2009 im Alter von 36 Jahren, nur 13 Tage nach seiner Ankunft zu Hause.

Xu Dawei nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis

3. Kang Tiewei – Gebrochenes Bein und ausgeschlagene Zähne; wurde gezwungen, Wasser mit Zigarettenkippen und Fliegen zu trinken

Kang Tiewei ist ein Falun-Gong-Praktizierender aus der Stadt Benxi, Provinz Liaoning. Er wurde am frühen Morgen des 13. April 2007 zu Hause verhaftet. Im Juli 2008 verurteilte das Bezirksgericht Huxi in der Stadt Benxi ihn zu sechseinhalb Jahren Gefängnis. Anschließend kam er in die 4. Abteilung des Dongling-Gefängnisses. 

Im Juni 2011 wurde Kang bei einer Gehirnwäsche-Sitzung geschlagen, was zu einem gebrochenen Bein und zum Verlust einiger Zähne führte. Man zwang ihn, Wasser zu schlucken, das mit Zigarettenkippen und zerfetzten Fliegen verunreinigt war.

Folternachstellung: Schlagen

4. Lang Qingsheng – gezwungen, für 48 Stunden in der Hocke zu sitzen; Schlafentzug; Schlagen bis zur Bewusstlosigkeit

Lang Qingsheng, 62, ist ein Falun-Gong-Praktizierender aus der Stadt Donggang, Provinz Liaoning. Am 25. Dezember 2007 verurteilte das Stadtgericht Donggang ihn heimlich zu einer sechsjährigen Haftstrafe; danach überführte man ihn am 12. Juni 2008 ins Dongling-Gefängnis.

Wärter Tian Kuncheng schloss Lang am 6. Juli 2011 in einem kleinen Raum ein und wies mehrere Insassen an, ihn zu beobachten. Sie zwangen ihn, zwei Tage und Nächte lang auf dem gleichen Fleck in der Hocke zu verharren und ließen ihn nicht schlafen. Er wurde geschlagen, wann immer er die Augen schloss.

Zwei Tage später fing Lang an, das Bewusstsein zu verlieren. Seine Beine waren angeschwollen und sein Blutdruck stieg auf 220 mm/Hg.

5. Jiao Lin - brutal geschlagen, mit der Methode „Großes Aufhängen“ gefoltert, Tag und Nacht gefesselt

Jiao Lin ist ein Falun-Gong-Praktizierender aus der Stadt Fengcheng, der früher für die Fengcheng Supercharger-Fabrik arbeitete. Am 30. Mai 2011 verurteilte das Stadtgericht Fengcheng ihn zu einer dreijährigen Haftstrafe; anschließend wurde Jiao ins Dongling-Gefängnis gebracht. In der Gefängnisabteilung Nr. 2 verprügelten vier oder fünf Häftlingen ihn mehrmals in seiner Zelle, woraufhin er zur Notfallbehandlung ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Die Oberaufseher der Abteilung Nr. 2, Li Ronghua, Li Runbin und Yan Zhengyuan, ließen Jiao an einem fixierten Platz mit Handschellen fesseln, so dass er sich 24 Stunden lang nicht bewegen konnte. Das führte dazu, dass sein ganzer Körper wegen mangelnder Durchblutung geschwollen war.

Als die Familie Jiao am 17. November 2011 besuchte, waren seine Hände in Handschellen gefesselt und er war deutlich untergewichtig. Auch seine Hände waren stark geschwollen und er hatte Schwierigkeiten beim Gehen.

Der Besuch wurde genauestens überwacht und unterbrochen, wenn der Wärter etwas hörte, was er im Gespräch für unzulässig hielt. Aus dem Zustand von Jiao kam seine Familie zu dem Schluss, dass er einer Folterung mit dem Namen „großes Aufhängen“ ausgesetzt gewesen war, bei der die vier Gliedmaßen angebunden und dann gestreckt werden.

Folternachstellung: „Großes Aufhängen“

6. Tong Haibo - Heftig geschlagen, Schamhaare herausgezogen, zum Trinken von Urin gezwungen

Tong Haibo ist ein Falun-Gong-Praktizierender aus der Stadt Chaoyang. Er wurde am 27. Oktober 2014 vom Bezirksgericht Heping in der Stadt Shenyang zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt.

Am 27. April 2015 brachte man ihn ins Dongling-Gefängnis. Während des ersten Monats im Gefängnis rief Ju Chuanzai, der damalige Leiter der 8. Station, Häftlingeauf, Tong zu foltern. Sie entzogen ihm den Schlaf, zogen ihm die Schamhaare heraus, gossen ihm Urin in den Mund und schlugen ihn.

7. Li Lun - Geschlechtsteile mit Zahnstochern gestochen; Elektroschocks; zum Trinken von Urin gezwungen

Li Lun ist ein Falun-Gong-Praktizierender aus der Stadt Dengta, Provinz Liaoning. Er wurde am 20. Januar 2016 verhaftet und später zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Man hielt ihn in der 8. Abteilung des Dongling-Gefängnisses fest.

Die Wärter riefen Insassen dazu auf, ihn zu foltern, damit er mehrere Tage nicht schlafen konnte. Sie schlugen ihm mit ihren Schuhsohlen auf den Kopf, steckten Zahnstocher in seine Genitalien und gossen ihm Urin in den Mund. Er war Elektroschocks ausgesetzt und in Einzelhaft.

Folternachstellung: Elektroschock

8. Wang Pengyi - Gesicht deformiert vom Schlagen

Wang Pengyi, ein Falun-Gong-Praktizierender aus der Stadt Fushun, Provinz Liaoning, wurde im April 2016 ins Gefängnis Dongling gebracht. Die Wärter Sun Peng und Chen Fei begannen am 19. Mai mit seinen Gehirnwäsche-Sitzungen. Sie beschimpften ihn öffentlich und ließen ihn nicht schlafen. Sun schlug Pengyi wiederholt den ganzen Nachmittag lang mit seiner Schuhsohle auf den Kopf und ins Gesicht. Danach taumelte Wang und schien wie weggetreten zu sein. Sein Gesicht war deformiert und sein Kopf so geschwollen, dass es seine Sehfähigkeit beeinträchtigte.

Einige Tage später wurde er noch einmal heftig geschlagen. Wärter Chen Fei begann am 22. Mai um 20:30 Uhr damit und hörte nicht vor 3:00 Uhr morgens auf.

Folternachstellung: Mit Schuhsohle ins Gesicht schlagen

9. Zheng Shoujun – Ermordet nach zwei Wochen Gefängnis

Zheng Shoujun, ein Falun-Gong-Praktizierender aus dem Bezirk Liaozhong, Stadt Shenyang, wurde im Februar 2006 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis Liaozhong gebracht. Li Wei, der Leiter der Staatssicherheitsabteilung Liaozhong, schlug ihn  so brutal, dass Zheng schwere Kopfverletzungen erlitt. Er trat in einen Hungerstreik, um gegen die Misshandlung zu protestieren, und wurde daraufhin zwangsernährt. Später verurteilte man ihn zu einer vierjährigen Haftstrafe.

Zheng Shoujun

Am 6. August 2008 wurde Zheng heimlich ins Dongling-Gefängnis gebracht. Seine Familie erhielt einen Anruf von der Gefängnisbehörde. Sie wurde aufgefordert, Zheng im Gefängniskrankenhaus zu besuchen. Als die Angehörigen ankamen, fanden sie nur noch seinen leblosen Körper vor. Sein Kopf war geschwollen und von seinen Verletzungen verformt. Sein Gesicht war voller blauer Flecken und sein Bauch geschwollen. Er trug nur seine Unterwäsche. Die Familie  bemerkte, dass seine Hände wie in einem Kampf fest zusammengeballt waren. 

Weniger als zwei Wochen nach der Einlieferung ins Gefängnis war Zheng im Alter von 44 Jahren ermordet worden.