Dankschreiben an die finnische Regierung

(Minghui.org) An finnische Regierungsbeamte:

Die Feiertage sind eine Zeit für Zusammenkünfte und Familientreffen. Jahrelang träumte ich von einem Wiedersehen mit meiner Familie. Vor sechs Jahren erhielt ich kurz vor Weihnachten ein besonderes Geschenk von der finnischen Regierung: Meine Frau erhielt ein Visum, um zu mir nach Finnland kommen zu können.

Ich heiße Wu Zhiping, und meine Frau ist Zhu Luoxin. Sie verbrachte zehn Jahre in einem chinesischen Gefängnis, weil sie Falun Gong praktizierte. Nach elf Jahren der Trennung kam meine Frau dank der Hilfe der finnischen Regierung endlich zu mir zurück. Nach Jahren der Inhaftierung, Folter und Misshandlung wurde sie im Oktober 2009 freigelassen. Allerdings hatte sie keine wirkliche Freiheit.

Wu Zhiping und Zhu Luoxin

Als meine Frau im März 2010 einen Brief von der finnischen Einwanderungsbehörde erhielt, in dem sie aufgefordert wurde, ihr Visum beim finnischen Konsulat in Guangzhou zu beantragen, war ich mich zwiegespalten. Während ich mich über die Hoffnung auf ein Wiedersehen freute, war ich auch um ihre Sicherheit besorgt. Wir wussten nicht, wie sie China verlassen konnte.

Sie stand unter strenger polizeilicher Überwachung. Wegen ihres Dienstplans kehrte sie manchmal spät in ihre Wohnung zurück und normalerweise wartete ein Spitzel auf ihre Rückkehr, bevor er nach Hause ging. Einmal wurde sie in eine lokale Regierungsbehörde gerufen und bis Mitternacht verhört. Die Polizeischikane wurde für sie zur Lebensart. Trotz ihrer Bemühungen schaffte meine Frau es nicht, wegen ihres Visums zum finnischen Konsulat zu gelangen.

Vor dem chinesischen Neujahr 2010 wartete meine Frau auf eine Gelegenheit, die Stadt Guangzhou zu verlassen. Andere Familien bereiteten sich während dieser Zeit auf ein frohes Wiedersehen und Festessen mit Freunden und Verwandten vor.

Meine Frau schaffte es schließlich, der Polizeiüberwachung zu entkommen. Nachdem sie über 2.000 Kilometer gereist war, kam sie in Jinghong an, einer Stadt südwestlich der chinesischen Stadt Kunming und in der Nähe von Burma. Von dort aus überquerte sie die Grenze und kam nach Thailand. Es war nicht leicht für eine zarte Frau, über die Berge zu gehen und die Grenze zu überqueren, um aus China zu fliehen.

Die Flucht nach Thailand war für sie anfangs keine Option, aber sie hatte keine andere Wahl. Sie sollte mit einem Motorboot, das sie abholte und den Mekong-Fluss hinunterfuhr, auf dem Wasserweg nach Myanmar einreisen. Leider lief das Boot um Mitternacht auf einer Sandbank in der Mitte des Flusses auf Grund. Die Reise war voller traumatischer Erlebnisse. Sie wich burmesischen Militärkontrollpunkten aus, wehrte den Vergewaltigungsversuch eines Bootsfahrers ab und verlor ihr Geld und ihren chinesischen Personalausweis, bevor sie in Chiang Mai, Thailand, ankam.

Zu der Zeit, als die Chinesen anlässlich des chinesischen Neujahrsfests zusammenkamen, um zu trinken und zu feiern, habe ich mich auch vorübergehend etwas entspannt, als Fremder, der in einem fremden Land lebt. Aber meine Stimmung war wie eine Achterbahnfahrt in einem Vergnügungspark, mit Höhen und Tiefen in jedem Moment. Unser Wiedersehen war immer noch unsicher und riskant. Ein kurzzeitiges Versehen könnte alle bisherigen Bemühungen zunichtemachen.

Meine eigenen Erfahrungen in Thailand waren ähnlich gewesen. Ich hatte zehn Monate in einer Einwanderungshaftanstalt verbringen müssen. Bevor ich China Anfang Mai 2001 verließ, war ich wegen meines Glaubens an Falun Gong ohne Prozess zu zwei Jahren in einem Zwangsarbeitslager verurteilt worden. Ich erlitt eine Vielzahl von Folterungen und andere grausame Misshandlungen.

Meine ganze Familie wurde seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999 entsetzlich behandelt. Meine Mutter wurde zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, und ihre Schwester wurde dreimal in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gesperrt. Meine Mutter starb 2006 im Alter von 70 Jahren und meine 65-jährige Tante starb 2004 nach schwerer Folter. Außerdem wurde mein Bruder zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, seine Frau wurde in ein Zwangsarbeitslager gebracht.

Vor Weihnachten 2011 stellte die finnische Botschaft in Bangkok mit Hilfe der finnischen Polizei, der Einwanderungsbehörde und des Außenministeriums ein Visum für meine Frau aus. Wir sind auch dankbar für die aktiven und vielseitigen Bemühungen des finnischen Roten Kreuzes, zu unterstützen und zu helfen. Am 27. Januar 2012 kam meine Frau endlich in Finnland an. Zufälligerweise war dieser Tag der Tag der Menschenrechte in Finnland.

Als ich endlich die Nachricht über unser Wiedersehen erhielt, war ich so aufgeregt und voller Freude in meinem Herzen und hatte keine Angst oder Traurigkeit mehr in mir. Ich fühlte mich wie neugeboren.

Alle kommunistischen Länder haben Gräueltaten an ihrem eigenen Volk begangen, und China bildet da keine Ausnahme. Im heutigen China hat die Regierung die schönen Traditionen Chinas zerstört. Sie hat auch Umweltverschmutzung verursacht.

China wird zu einer Nation ohne Moral, ohne soziale Gerechtigkeit und ohne Menschenrechte. Das kommunistische Regime hat in den 18 Jahren der Verfolgung viele Falun-Gong-Praktizierende wegen ihrer lebenswichtigen Organe getötet.

Wir möchten der Regierung Finnlands unseren aufrichtigen Dank dafür aussprechen, dass sie ihre Prinzipien und ihre Rechtsstaatlichkeit verteidigt und meiner Familie geholfen hat. Wir werden ewig dankbar sein.