Meine drei Erfahrungen bei der Kultivierung

Vorgetragen auf der deutschen Fa-Konferenz 2018

(Minghui.org) Als ich anfing, mir zu überlegen, was ich euch berichten könnte, kamen mir gleich alle möglichen Ideen. Ich hatte aber das Gefühl, dass viele Dinge noch im Prozess waren und die Kultivierung noch nicht abgeschlossen ist. Ich war mir nicht sicher, ob das für euch vorteilhaft ist. Dann hatte ich plötzlich einen anderen Gedanken und fragte mich, welche Erfahrungen von mir für euch nützlich sein könnten und spontan fielen mir diese drei Überschriften ein:

1) Negative Gedanken über mich selbst beseitigen2) Nach innen schauen3) Die Wahrheit umfassend erklären

1) Negative Gedanken über mich selbst beseitigen

Für eine lange Zeit hatte ich einen starken Eigensinn, der mich daran hinderte, Fortschritte zu machen. Ich hatte den Eigensinn, mich immer selbst fertig zu machen, wenn ich irgendetwas nicht geschafft hatte. Beispielsweise wollte ich einmal an Chinesen Zeitungen verteilen und ging zu ihnen hin. Aber niemand wollte die Zeitung annehmen. Deprimiert ging ich dann von den Chinesen weg. Ich beschimpfte mich in Gedanken, weil ich zu blöd war, die Chinesen zu erretten, weil mein Zustand zu schlecht war und ich sowieso das schlechteste Lebewesen war, denn jeder andere hätte es in dieser Situation besser gemacht als ich. So machte ich das auch bei vielen anderen Gelegenheiten.

Einmal hatte ich äußerst düstere Gedanken und machte mich selbst und mein ganzes Leben schlecht. Ich war gerade in einem Supermarkt und während ich an der Kasse wartete, ging ich diesen schlechten Gedanken nach und fühlte mich dabei äußerst finster. Die Kassiererin zog meine Waren über das Band und kassierte schnell das Geld. Dann ging sie schnell weg, so als hätte sie schreckliche Angst vor mir. Ihre Angst zu sehen, schockte mich zutiefst. „Wie kann ein Praktizierender andere in Angst versetzen?“, fragte ich mich. „Wenn meine schlechten Gedanken so schlecht auf mein Umfeld wirken, was machen sie dann mit mir?“ Als ich den Laden verließ, tat mir die Frau schrecklich leid. Da erkannte ich zum ersten Mal, wie schlecht die Wirkung meiner Gedanken für mich und mein Umfeld waren.

Den richtigen Durchbruch erreichte ich dann bei einer Fa-Konferenz in Kassel. Dort erzählte ein Praktizierender von seinen schlechten Gedanken und wie er damit umgegangen war. Plötzlich wurde mir klar, dass es genau diese Gedanken waren, die mich daran hinderten, Fortschritte zu machen. Denn wenn man sich auf den Weg macht, wird man Fehler machen – kleine Fehler oder große Fehler. Manche Sachen macht man gut und manche eben nicht so gut. Wenn man aber gar nicht erst losgeht und einfach stehen bleibt, weil man sich selbst nicht verzeihen kann, etwas falsch gemacht zu haben, wird man niemals ankommen.

Von da an unterdrückte ich die negativen Gedanken und mein ganzer Zustand wurde viel positiver. Heute kann ich sagen, dass ich einen Großteil dieser negativen Gedanken losgeworden bin. Wenn sie auftauchen, erkenne ich sie sofort und versuche aktiv, sie zu verdrängen. Manchmal frage ich mich, wohin mich das führen wird, wenn ich diesen Gedanken folge. Ich frage mich: „Wird es meine Situation verbessern? Werde ich dadurch ein besserer Mensch? Ist es gut für mein Umfeld, so zu denken? Wenn nicht, warum soll ich diesen Gedanken dann folgen?“

2) Nach innen schauen

Nach innen zu schauen, ist der Schlüssel für unsere Erhöhung. Es ist auch ein Zaubermittel, mit dem man alle Konflikte lösen kann.

Vor einigen Jahren saß ich in einer Bibliothek. In meiner Nähe unterhielten sich zwei Studenten lautstark miteinander. Eine alte Frau fühlte sich durch die beiden gestört und bat die beiden höflich, etwas leiser zu sein, denn das laute Gerede würde stören. Plötzlich wurden die beiden sehr aggressiv. Sie drehten der Frau das Wort im Mund herum und erklärten, nicht sie würden stören, sondern die alte Frau würde stören und ob sie das selber nicht merke. Die beiden Studenten wiesen alle Schuld von sich und schoben sie auf die Frau.

Ich sah diese Szene und dachte dann über mich selbst nach. Plötzlich sah ich den Zusammenhang, der Meister zeigte mir etwas auf. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits erkannt, dass ich hinsichtlich der Erotik höhere Anforderungen an mich stellen sollte. Aber ich hatte diese Anforderungen immer zurückgeschoben und dies mit Argumenten begründet wie: „Was ist denn heute für eine Zeit? Wie soll man denn eine Frau finden, die sich noch darauf einlässt, keinen Sex vor der Ehe zu haben? Da bliebe einem ja nichts anderes übrig, als den Rest des Lebens alleine zu bleiben. Würde die Menschheit nicht aussterben, wenn alle so handeln würden?“ Ich war genau wie diese Studenten. Der Meister wies mich auf etwas hin und ich schob alles wieder zurück auf den Meister.

Vor kurzem gab es auf der Arbeit nicht so viel zu tun und man konnte während der Arbeit Musik oder Hörbücher hören. Eine Kollegin erklärte, ich solle unbedingt ein bestimmtes Buch hören. Nachdem sie mich mehrfach darauf hingewiesen hatte, hörte ich es mir also an. Es stammte aus den 30er Jahren und erklärte, wie man sich als Mensch in der Gesellschaft gut verhält, um gut mit den Menschen zurechtzukommen. Unter anderem wurde empfohlen, seinen Mitmenschen mehr zuzuhören und nicht so viel von sich selbst zu erzählen. Der Autor erzählte dies anschaulich und erklärte, wie ein Gespräch oft abläuft. Oft würde der ungeduldige Gesprächspartner unterbrechen und dann mit Sätzen beginnen wie: „Ich denke, Ich will, Ich … Ich … Ich“. Dieses „Ich, Ich, Ich“ rüttelte etwas in mir auf.

Plötzlich erkannte ich, dass ich nicht gut zuhören konnte und dies, weil ich immer nur an mich dachte und daran, was ich wollte. Manchmal wurde ich richtig nervös, wenn jemand lange etwas von sich erzählte und ich nicht zu Wort kam. Dieses „Ich, Ich, Ich“ zeigte mir den Grund. Es war mein Ego, das nicht zuließ, dass ich mich für andere Menschen interessierte, und es war an der Zeit, es zu beseitigen.

Nach innen zu schauen, ist der Schlüssel für unsere Erhöhung und wenn man im Fa ist, inszeniert der Meister immer wieder kleine Theaterstücke, um uns unsere Unzulänglichkeiten aufzuzeigen. Wenn man den Grund für diese Szene erkannt hat, endet sie plötzlich und es beginnt ein neuer Akt.

3) Umfassend die wahren Umstände erklären

Schon von Anfang an erkannte ich die Dringlichkeit der Fa-Berichtigung und gab mein Bestes, um möglichst viele Menschen über Falun Dafa zu informieren. Als ich noch zur Schule ging, sammelte ich vor meiner Schule Unterschriften für die Petition gegen den Organraub. Es unterschrieben über 100 Schüler und einige Lehrer. Als ich später auf die Uni ging, sammelte ich dort auch Unterschriften. Ich traf viele Bekannte und freute mich darüber, ihnen die wahren Umstände über Falun Dafa erklären zu können.

Als ich in einem Wettbüro arbeitete, erklärte ich dort meinen Kollegen die wahren Umstände und sammelte Unterschriften. Eines Tages kam eine Kollegin vorbei und ich nutze die Gelegenheit, mit ihr über Falun Dafa und die Verfolgung zu sprechen. Daraufhin unterschrieb sie die Petition. Als sie dann ging, sagte sie sinngemäß: „Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich hier wollte. Ich gehe dann mal wieder“ und verließ dann den Laden. Es war mir sofort klar, dass der barmherzige Meister sie vorbeigeschickt hatte.

Als ich mein Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Bremen absolvierte, sammelte ich zuerst bei meinen Referendarskollegen Unterschriften. 19 von 20 unterschrieben. Später stellte ich bei unserem wöchentlichen Unterricht fest, dass wir fast jedes Mal von einem neuen Richter oder Anwalt unterrichtet wurden. So dachte ich, ich sollte auch diese Menschen darüber informieren, was in China mit Falun Dafa geschieht. Viele Anwälte und Richter erhielten einen Flyer oder unterschrieben die Petition.

Später arbeitete ich im Jobcenter. Eines Tages bemerkte ich, dass die Petition in Kürze ablaufen würde, und ich war traurig, dass ich noch keinen Mitarbeitern informiert und um seine Unterschrift gebeten hatte. Da ich nicht wusste, ob es zulässig ist, in einer Behörde Unterschriften zu sammeln, war ich ein wenig ratlos. Ich wusste nicht, wie ich es anstellen sollte. So nahm ich die Unterschriftenliste einfach mit. Kurz vor der Mittagspause kam eine Kollegin zu mir und erklärte, sie gehe nun zum Mittagessen. Eine andere Kollegin sei auch mit dabei. Dann kamen zwei weitere Kolleginnen zu mir und erklärten, sie würden jetzt auch zum Mittagessen gehen. Eigentlich müssten wir zwar warten, bis alle Kunden gegangen seien, aber die eine Kollegin würde schon aufpassen und wir könnten ja alle zum Essen gehen. Plötzlich erkannte ich das Arrangement. Der barmherzige Meister hatte es so eingerichtet, dass ich unten in der Kantine meinen Kollegen die wahren Umstände erklären konnte, so dass das Behördenproblem nicht berührt wurde. Alle Kollegen unterschrieben dort in der Kantine die Petition. Später informierte ich auch noch andere Kollegen.

Lange Zeit hatte ich mir auch vorgenommen, Unterschriften bei meiner Familie zu sammeln, aber ich sah sie meistens nur zu Weihnachten. Und jedes Mal saßen wir die ganze Zeit an einem großen Tisch und es schien mir unpassend, dort die wahren Umstände zu erklären. Außerdem hätte ich mit allen Personen gleichzeitig sprechen müssen und dass funktioniert meistens nicht gut. Einmal beschloss ich dann, die Unterschriftenliste mitzunehmen und vorher meine Tante zu fragen, ob es in Ordnung sei, Unterschriften zu sammeln. Meine Tante war damit einverstanden und erklärte dann, wir sollten alle mal spazieren gehen. Als wir dann zurückkamen, hatte sie den Tisch abgebaut und viele kleine Tische aufgestellt. Ich konnte dann von Tisch zu Tisch gehen und immer genau zwei Personen die wahren Umstände über Falun Dafa erklären und Unterschriften gegen den Organraub sammeln. Alle meine Verwandten wählten an diesem Tag eine gute Zukunft. Ich danke dem Meister für dieses barmherzige Arrangement.

Einmal wollte ich andere Verwandte in Sachsen-Anhalt besuchen und hatte einen Aufenthalt in Dessau. Als ich mir die Zugverbindung anguckte, fragte ich mich, was in eine Stunde lang in Dessau machen sollte. Plötzlich kam mir die Idee, ich könnte dort ja Flyer verteilen, vielleicht gebe es ja dort nicht so viele Praktizierende. Als ich mich schließlich auf den Weg machte, fühlte ich mich so, als wollte ich lieber sterben, als das wirklich zu machen. Aber ich hatte es mir vorgenommen und hielt das Versprechen an mich selbst. So stand ich schließlich am Bahnhofs-Eingang und verteilte Flyer. Viele Menschen nahmen die Flyer mit. Als ich zum Schluss FZN machte und in meinen Zug einstieg, sah ich überall Menschen stehen, die den Flyer lasen.

Als ich noch in Bremen wohnte, ging ich öfter in meiner Gegend spazieren. Eines Tages fielen mir die Briefkästen auf, die alle draußen angebracht waren, meistens sogar direkt an der Straße. Da dachte ich mir, es wäre doch eine super Idee, Flyer in die Briefkästen zu verteilen, um die Menschen in meiner Wohngegend zu informieren. Also bestellte ich erst einmal 5.000 Stück und machte mich auf dem Weg. Später unterstütze mich noch ein weiterer Praktizierender und wir verteilten an die 20.000 Flyer in Briefkästen in seiner Wohngegend und in meiner Wohngegend. Als ich einmal spazieren ging, realisierte ich, dass ich über 45 Minuten mit der Gewissheit laufen konnte, dass ich schon in jeden Briefkasten, den ich unterwegs sah, einen Flyer verteilt hatte. Das war irgendwie ein beruhigendes Gefühl.

Ich nutze auch viele persönliche Begegnungen. So verteilte ich Flyer an Postboten, wenn sie ein Paket brachten; an Schornsteinfeger, die vorbeikamen, um den Schornstein zu reinigen; an die Zeugen Jehovas, die mit mir über Gott und die Welt reden wollten; an Kioskmitarbeiter, wenn ich etwas kaufte; an alle möglichen Mitarbeiter in Geschäften, Restaurants, Hotels und Behörden, wie der Meldebehörde, der Ausländerbehörde, dem Sozialamt, dem Standesamt, der Arbeitsvermittlung usw. Die Reaktionen waren eigentlich immer positiv, die Menschen freuten sich, Flyer zu bekommen.

Vor kurzem dachte ich darüber nach, warum ich diesen Erfahrungsbericht schreiben soll. Ich bemerkte, dass sich das Gefühl für die Dringlichkeit etwas verflüchtigt hat. Es gab in letzter Zeit einige Situationen, die ich hätte nutzen können, um Menschen über die wahren Umstände zu informieren. Mir wurde klar, dass es Zeit wird, wieder zum früheren Zustand zurückzukehren und wieder jede Situation so zu nutzen, wie ich es früher getan habe.

Ich danke dem Meister für diese wertvolle Erkenntnis und für all die unzähligen Mühen, die er sich gegeben hat, um mich zu erlösen und mich auf den rechten Weg zu bringen.

Rubrik: Fa-Konferenzen