Frau rechtswidrig zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt – Anwalt durfte nicht einmal Fallakte einsehen

(Minghui.org) Hou Lifeng aus dem Kreis Fangzheng, Provinz Heilongjiang wurde am 26. September 2018 vom Kreisgericht Yilan rechtswidrig zu zwei Jahren Haft verurteilt und mit einer Geldstrafe von 10.000 Yuan [1] belegt. Ihr Anwalt hat Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Hous Mann kontaktierte Zhang Anke vom Kreisgericht Yilan am 2. November 2018. Dabei erfuhr er, dass nur Hou über das Urteil informiert worden war. Der Beamte weigerte sich, der Familie irgendetwas zu sagen.

Hou teilte ihrem Anwalt am 13. November 2018 mit, dass sich jemand vom Gericht einige Tage zuvor mit ihr getroffen und sie aufgefordert habe, sich bereit zu erklären, keine Berufung einzulegen.

Ihr Sohn und ihre Tochter leben in Japan. Sie bitten gutherzige Menschen und Menschenrechtsorganisationen, sich für die unverzügliche Freilassung ihrer Mutter einzusetzen.

Hintergrund

Hou Lifeng, 66, und ihr Mann begannen 1997, Falun Dafa zu praktizieren. Zuvor litt Hou an verschiedenen Krankheiten. Nachdem die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, schikanierte die örtliche Polizei Hou und ihren Mann oft zu Hause. Aus Angst gab Hou das Praktizieren auf, woraufhin sich ihre Gesundheit wieder verschlechterte. Einige Jahre später nahm sie die Praxis wieder auf.

Polizeibeamte der Polizeiwache Xingfang verhafteten Hou und ihren Mann am 12. Juni 2018 wegen der Verteilung von Informationsbroschüren über Falun Dafa. Später wurden sie heimlich von Beamten der Staatssicherheitsabteilung des Kreises Fangzheng weggebracht. Drei Polizisten durchsuchten auch ihre Wohnung.

Als ihre Kinder von der Verhaftung erfuhren, riefen sie die Polizeiwache und die Staatssicherheitsabteilung des Kreises an. Der Teamleiter der Staatssicherheit sagte, dass das Paar für 15 Tage inhaftiert werde, weigerte sich aber, ihnen mitzuteilen, in welcher Haftanstalt ihre Mutter festgehalten wurde oder wie sie ihre Eltern kontaktieren könnten.

Hou wird im Haftzentrum Nr. 2 der Stadt Harbin festgehalten. Ihr Fall wurde am 15. August 2018 der Provinzverwaltung Yilan übergeben. Ihre Schwägerin, die Analphabeten ist, unterschrieb ein unbekanntes Dokument der Polizei.

Ihr Anwalt durfte die Fallakte seiner Mandantin bei der Staatsanwaltschaft nicht einsehen. Der Fall wurde am 5. September 2018 an das Kreisgericht Yilan übergeben.


[1] Das sind umgerechnet ca. 1.300 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.