Sich Sorgen um den Eigensinn der anderen zu machen, kann Eigensinn sein

(Minghui.org) Häufig machen sich Praktizierende Sorgen, wenn ihre Verwandten und Freunde auch praktizieren und sie bei ihnen Eigensinne entdecken, die nach langer Zeit nicht beseitigt wurden. Dann sagen sie: „Ich mache mir doch Sorgen um dich, weil du deine Eigensinne immer noch nicht beseitigt hast.“ Bei familiären Beziehungen können Gefühle im Spiel sein, deshalb ist der Effekt solcher Hinweise häufig nicht gut. Es scheint so, dass man es gut mit dem anderen meint und sich deshalb Sorgen macht. Doch ist der Antrieb dafür nicht reine Selbstlosigkeit und Barmherzigkeit.

Geschehnisse hängen mit eigenem Herzen zusammen

Als Kultivierende wissen wir, dass alle Geschehnisse um einen herum mit dem eigenen Herzen zu tun haben. Warum haben wir die Fehler der anderen gesehen? Wir zeigen sie ihnen auf und sollen auch bei uns selbst nachschauen, ob wir ähnliche Probleme haben. Mindestens sollen wir darüber nachdenken: „Warum kann in meinem Feld ein solches Verhalten auftauchen, das nicht dem Fa entspricht?“ Auch sollen wir nicht vergessen, dass der andere auch ein Kultivierender ist, der Eigensinne hat und Fehler machen kann. Dass diese Eigensinne und Fehler uns offenbart werden, ist ein Hinweis auf unsere menschlichen Gesinnungen.

Wenn man viel auf die Eigensinne der anderen achtet, entsteht bei einem selbst bereits ein Eigensinn. Mit der Zeit kann eine Anschauung gebildet werden, die sowohl einen selbst als auch die anderen behindern kann.

Sorgen um andere hängen mit Bindungen zusammen

Wenn man sich viele Sorgen um die Angehörigen oder Freunde macht, hat es oft mit Gefühlen und Bindung zu tun. Der Grund dafür ist nicht nur Barmherzigkeit. Als Kultivierender soll man seine Gefühle leichtnehmen. Wenn wir Fehler bei anderen entdecken, sollen wir zuerst die Ursache bei uns suchen. Wenn wir bei uns selbst kein ähnliches Problem finden können, sollen wir den anderen mit Barmherzigkeit auf die Fehler aufmerksam machen. Man soll nicht von Gefühlen angetrieben sein. Egal wie die anderen sich verhalten, sollen wir uns selbst kultivieren und keine Beschwerden und andere negativen Gefühle dem anderen gegenüber entstehen lassen.

Ich bin der Meinung, dass es sich am Verhalten eines Kultivierenden gegenüber seinen Angehörigen und Freunden am besten zeigt, ob er gereift ist. Denn in solchen Situationen muss er sich vor niemandem scheuen und zeigt sein wahres Verhalten. Solche Chancen zu nutzen, um sich gut zu kultivieren, bedeutet auch, Verantwortung für sich zu übernehmen.