Sie kultiviert sich in der Einsamkeit: Ein Gedicht des Meisters motiviert mich

(Minghui.org) Anmerkung der Redaktion: Die Kultivierung im Falun Dafa hat keine Form. In diesem Artikel schreibt eine Praktizierende, die den Weg der Kultivierung in der Einsamkeit geht, wie sie mit Hilfe eines Gedichtes des Meisters die Herausforderungen überwindet.

Sehnsucht nach einer Gruppe

Ich bin eine junge Falun-Dafa-Praktizierende und kultiviere mich seit sechs Jahren. Seit Beginn meiner Kultivierung bin ich eine einsame Kultivierende. Ich lernte Falun Dafa durch das Internet kennen und brachte mir selbst die Übungen durch das Lehrvideo bei. Niemand begleitete mich beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken oder beim Fa-lernen. Ich fertigte die Materialien zur Erklärung der Fakten über Falun Dafa und über die Verfolgung alleine an und verteilte sie dann.

Gestern las ich einen Artikel auf der Minghui-Webseite, der davon handelte, dass manche Praktizierende in China die Praktizierenden im Ausland beneiden. Das tun sie, weil die Praktizierenden im Ausland ohne Sicherheitsbedenken gemeinsam das Fa lernen und Fa-Konferenzen besuchen können.

Ich beneide sie auch. Im Ausland kann man gemeinsam das Fa bestätigen und in der Öffentlichkeit die Fakten über Falun Dafa erklären. Man kann sogar den Meister sehen. Ich beneide die Künstler von Shen Yun, weil sie vom Meister direkt geführt werden und in einer Umgebung sind, in der man sich gegenseitig bei der Kultivierung helfen kann.

Im Vergleich zu den Praktizierenden im Ausland beneide ich aber die Praktizierenden in China, die eine Gruppe haben, noch mehr. Sie können sich treffen, um das Fa gemeinsam zu bestätigen. Wenn einer dabei ist, einen Pass zu überwinden, kann er sich mit anderen darüber austauschen. Sie können sich bei Schwierigkeiten gegenseitig helfen.

Dies alles habe ich nicht. Ich weiß, dass der Meister bei mir ist, und solange ich die drei Dinge gewissenhaft tue, wird mir nichts fehlen. Aber meine Sehnsucht nach einer Gruppe war ständig vorhanden. Auch wenn ich wusste, dass das Eigensinn war, konnte ich es nicht beseitigen.

Herausforderungen der Kultivierung in der Einsamkeit

Es ist wirklich schwer, die Fakten über Falun Dafa in China zu erklären. Die alten Mächte halten die Menschen unter Kontrolle; sie sind von der Lüge der Kommunistischen Partei vergiftet. Wenn die Praktizierenden ihnen die wahren Umstände über Falun Dafa erklären, werden sie zuerst misstrauisch und unterstellen den Praktizierenden böse Absichten. Nur ein Falun-Dafa-Jünger kann die Verzweiflung und Trauer verstehen und nachempfinden, die uns dann überkommt. Ich muss dies alles alleine verkraften. Manchmal wünschte ich mir sehr, dass ein Mitpraktizierender in meiner Nähe wäre.

Ich neigte auch dazu, mich oft selbst zu kritisieren, weil ich die Aufgaben einer Falun-Dafa-Jüngerin nicht fleißig erledigte und meine Schwächen nicht beseitigen wollte. Es ging so weit, dass ich phasenweise den Erfahrungsaustausch auf der Minghui-Webseite nicht mehr lesen wollte.

Bei der einsamen Kultivierung kann ich mich mit niemandem austauschen. „Habe ich das Problem richtig betrachtet?“ „Ist meine Handlung in Ordnung?“ – Ich kann mich nicht erinnern, wie oft ich ins Büffelhorn gekrochen bin [1]. Mehrere Male fühlte ich mich angesichts der Prüfung angeschlagen. Mit meinem Kultivierungszustand ging es nicht rapide bergab, sondern er verschlechterte sich nach und nach. Der Wunsch, Dinge gut zu machen und fleißig voranzukommen, verringerte sich unbemerkt. Bis ich die Verschlechterung wahrnehmen konnte, war die Lage oft bereits sehr ernst. Der Prozess der Verbesserung war sehr schmerzhaft. Nur wenn ich den wahren Grund des Problems fand und ihn mit Entschlossenheit beseitigte, konnte ich meinen Zustand verbessern.

Neulich befand ich mich wieder in einer solch schlechten Phase. Zwei Monate zuvor war ich beruflich sehr beschäftigt, deshalb ließ ich bei der Kultivierung locker. Meinen Plan, das Fa auswendig zu lernen, gab ich auf. Bis ich mir über meinen Zustand klar wurde, fühlte es sich bereits so an, als ob meine Kultivierung ruiniert wäre. Sobald ich an das Fa-Lernen dachte, bekam ich Kopfschmerzen. Ich konnte mich nicht konzentrieren, und den ganzen Tag fühlte sich der Kopf unklar an.

Mein ganzer Kultivierungsweg verlief so – ich fiel immer wieder hin und stand dann auf. Niemand erinnerte mich daran, dass sich mein Zustand verschlechtert hatte und niemand bot mir seine Hilfe an. Egal wie groß meine Angst war, ging ich hinaus, um die Plakate für die Erklärung der Fakten aufzuhängen, ohne jemanden, der mir dabei half.

Ich erkannte, dass mein Wunsch, Mitpraktizierende bei mir zu haben, eine Art Abhängigkeit war. Wahrscheinlich war mein Kultivierungsweg, den der Meister arrangierte, eine einsame Kultivierung, überlegte ich. Und ich machte mir bewusst, dass ich eine Falun-Dafa-Jüngerin bin und die Gottheiten mich beneiden und dass ich nichts zu befürchten habe. Aber als ich auf Schwierigkeiten stieß und hinfiel, beschwerte ich mich, warum ich einen solchen Weg hatte. Viele Umwege wären doch nicht notwendig. Wenn ein Mitpraktizierender in meiner Nähe wäre, ließen sich die Schwierigkeiten vielleicht vermeiden.

Ein Gedicht des Meisters schenkt mir Klarheit

Einmal las ich Erfahrungsartikel auf der Minghui-Webseite und hatte dann die Idee, mich an diesem Austausch zu beteiligen. Danach hatte ich aber das Gefühl, dass ich nichts zu schreiben hatte. Als ich eines Tages kurz nach dem Aufwachen mitten in der Küche stand, war mein Kopf bereits mit der Frage beschäftigt, warum ich den Weg der einsamen Kultivierung ging. Dann rezitierte ich innerlich folgendes Gedicht des Meisters:

„Nicht mit allen Blumen um Schönheit wetteifernBeißende Kälte allein vom Selbst des Dufts verströmt“(Li Hongzhi, Noch schöner, 17.10.2007, in: Hong Yin III)

Diese Zeilen rezitierte ich immer wieder sehr gerne. Als ich es an diesem Tag rezitierte, bekam ich plötzlich Klarheit: Ich halte an der Wahrheit fest und kultiviere mich mit Entschlossenheit, und zwar trotz Gefahr und trotz des großen Druckes durch das Böse. Das alles ist an sich schon Kultivierung und Fa-Bestätigung. All die Schwierigkeiten, denen ich begegnete, gehörten zum Prozess der Kultivierung und waren notwendig. Ohne die Anleitung von Falun Dafa, ohne die aufrichtigen Gedanken, – wie könnte ich als normaler Mensch die viele Dinge schaffen? In diesem Gedicht geht es um Pflaumenblüten. Die Pflaumenblüten duften, egal ob gerade Menschen da sind, die sie bewundern. Ich erkannte, dass ich nicht mehr so viele Gedanken an die Einsamkeit bei der Kultivierung verschwenden sollte. Wenn ich einen schlechten Kultivierungszustand habe, bedeutet es, dass ich etwas zu verbessern habe und mich stabil weiter kultivieren soll.

Wenn mein Kultivierungszustand nicht gut war, gab der Meister mir oft im Traum Hinweise. Der Meister gab mich nie auf, obwohl ich es nicht gut machte. „Bis auf den Meister hat niemand den Wunsch, dass wir zur Vollendung kommen.“ Als ich diesen Satz in einem Artikel auf der Minghui-Webseite las, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Nur die wahren Kultivierenden können die tiefe Bedeutung verstehen.

Ich habe hier mein Verständnis über das Gedicht des Meisters niedergeschrieben. Wenn es etwas Unpassendes gibt, bitte ich meine Mitpraktizierenden um barmherzige Korrektur. Meine Kultivierung lief nicht glatt. Vor den Schwierigkeiten wurde ich passiv und fühlte mich angeschlagen, sodass meine Kultivierung gefährdet war. Aber anlässlich dieses Austausches möchte ich dem ganzen Kosmos meine Entschlossenheit bei der Kultivierung im Falun Dafa zeigen: In einem Ort in China gibt es eine kleine Pflaumenblüte, die die Kälte überstehen und schließlich ihre Schönheit vollkommen entfalten wird. Ich werde die Aufgaben eines Falun-Dafa-Jüngers in der Einsamkeit gut machen.

Am Schluss lasst uns zusammen das Gedicht des Meisters lesen:

Noch schönerNicht mit allen Blumen um Schönheit wetteifernBeißende Kälte allein vom Selbst des Dufts verströmtHeftiger Wind traktiert Äste fast zehn Jahre langDer Himmel klärt sichSchnee auf den Ästen geschmolzen, im Garten überall Pflaumenblüten(Li Hongzhi, Noch schöner, 17.10.2007, in: Hong Yin III)


[1]Ins Büffelhorn kriechen bedeutet so viel wie: in einer Sackgasse landen, ohne Aussicht auf Erfolg…