Mein Herz kultivieren – Erfahrungsberichte für andere Praktizierende schreiben

(Minghui.org) Oftmals berühren mich die aufrichtigen Gedanken anderer Praktizierender sehr, wenn ich für sie Erfahrungsberichte schreibe. Es war für mich sehr vorteilhaft von so vielen großartigen und interessanten Kultivierungserfahrungen hören zu dürfen. Und ich bin sehr dankbar für solche Gelegenheiten.

Berührt von der Einstellung einiger Praktizierender

Einige der älteren Praktizierenden haben nie eine Schule besucht und können weder lesen noch schreiben. Seit Jahren hören sie das Fa und machen auch alle Dinge, um die uns der Meister gebeten hat. Sie haben auch nie mit ihren Taten angegeben und halten sich selbst nicht für bemerkenswert.

Einer dieser Praktizierenden begann 1994 mit der Kultivierung. Er wurde einige Male festgenommen und auch gefoltert. Er musste extrem großes Leid erdulden, aber sein Glaube an den Meister und Dafa gerieten dadurch trotzdem nie ins Schwanken.

Vor einigen Jahren arbeiteten die Praktizierenden nicht wie „ein Körper“ zusammen. Während andere nur ungern Koordinatoren waren, war er immer dazu bereit, egal wie schwierig das auch war. Durch seine Bemühungen erhöhten wir uns als ein Körper.

Dieser Praktizierende hat sehr starke aufrichtige Gedanken und hat es geschafft, sein Ego loszulassen und seine Angst.

Er packte es an und erklärte dem Polizeichef, dem Leiter der Abteilung für Staatssicherheit und dem Parteisekretär des Komitees für Politik und Recht die wahren Umstände. Und auch andere, die ihn in der Vergangenheit verfolgt hatten, klärte er über die Verfolgung von Falun Gong auf. Vielen davon half er aus der Kommunistischen Partei und deren Jugendorganisationen auszutreten.

In unserer Gruppe gibt es aber noch zwei weitere Personen, die sich fleißig kultivieren. Eine Praktizierende davon schläft nur zwei oder drei Stunden. In den vergangenen 13 Jahren hat sie fast jeden Tag mit den Menschen über Falun Gong und die Verfolgung gesprochen. Mit sehr starken aufrichtigen Gedanken hat sie es geschafft, den Mitarbeitern der Polizeibehörde, der Staatsanwaltschaft und des Gerichts einige Male die wahren Umstände zu erklären. Einmal stand sie mehr als zehn Polizeibeamten gegenüber und sagte zu ihnen: „Denken Sie daran: ,Falun Dafa ist gut!´“

Eine weitere Praktizierende war die erste aus unserer Region, die sich traute den Mitarbeitern der Polizeistation, der Staatsanwaltschaft und des Gerichts die wahren Umstände über die Verfolgung zu erklären. Sie war auch die führende Person, als es um die Rettung anderer Praktizierender ging.

Praktizierenden mit Geduld helfen

Die meisten Praktizierenden unseres Ortes hatten niemals die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Sie können daher keine Erfahrungsberichte schreiben und so helfe ich ihnen dabei. Zuerst diktieren sie mir alles, was sie sagen wollen und ich übernehme dann die Schreibarbeit.

Das Schreiben der Erfahrungsberichte ist ein Prozess, der sehr viel Geduld erfordert, da viele ältere Praktizierende nicht genau wissen, was sie eigentlich sagen wollen. Dann spreche ich ein wenig mit ihnen und notiere mir die relevanten Informationen. Dieses Prozedere muss man öfter wiederholen bis der Artikel fertig ist.

Um den Welt-Falun-Dafa-Tag herum oder in Zeiten, wenn die Minghui-Website dazu aufruft, Artikel für die Online-Konferenz zum Erfahrungsaustausch einzureichen, habe ich immer auf einen Schlag sehr viel zu tun, da ich fast alle Artikel aus unserer Region schreibe. Aber auch wenn ich in der Vergangenheit oft sehr viel zu tun hatte, habe ich noch nie jemanden zurückgewiesen, der mich darum bat.

Wann immer ich davon höre, dass jemand gern einen Erfahrungsbericht schreiben würde, aber das nicht allein kann, ergreife ich die Initiative. Ich kontaktiere ihn, dann nehme ich beim Treffen seine persönlichen Erlebnisse auf und strukturiere sie erst einmal. Die meisten Praktizierenden ermutigt diese Vorgehensweise, mir noch mehr von ihren Erlebnissen zu berichten.

Alles ist vorherbestimmt. Um die Erfahrungen während des Gespräches sofort aufzeichnen zu können, muss ich sehr schnell schreiben. Ich habe nie einen Kurs in Stenografie gemacht, aber als ich in der Schule war, wurde ich einige Jahre darauf getrimmt, schnell zu schreiben und mir diesbezüglich auch einige Techniken anzueignen.

Ich hatte nie eine berufliche Tätigkeit, in der man gut schreiben können musste. Aber ich mochte Literatur schon immer und habe vor der Kultivierung sehr viele verschiedene Bücher gelesen. Damals wusste ich allerdings nicht, dass mich das vorbereiten sollte. Erst jetzt verstehe ich: diese Fähigkeiten bilden heute eine gute Grundlage für das Schreiben von Erfahrungsberichten.

Mit Vorwürfen anderer Praktizierender umgehen

Einmal wurde ein Erfahrungsbericht auf der Minghui-Website veröffentlicht. Der Praktizierende Jian (Pseudonym) erwähnte darin die Konflikte, die es in seiner Familie gab. Eine seiner Verwandten – wir nennen sie Hui – kultivierte sich ebenfalls. Sie lass den Artikel und fühlte sich angegriffen.

Hui organisierte später ein Treffen mit einigen Praktizierenden. Sie war sehr aufgebracht und kritisierte Jian dafür, dass er sich solche Dinge ausgedacht und auf der Minghui-Website öffentlich gelogen hatte. Zuerst war ich verärgert, als ich davon hörte. Ich war der Meinung, dass ihre Vorwürfe ungerechtfertigt und sie selbst einfach kleinlich sei.

Es ging beispielsweise um Kleinigkeiten wie das Alter: Jian ist 58 Jahre alt, aber in dem Artikel stand, dass sie über 60 Jahre alt sei. Ist das eine große Sache? Wo ist da das Problem?

Zuerst dachte ich, dass Hui eifersüchtig war und wegen Nichts ein riesiges Fass aufmachte. Aber als ich etwas später noch einmal darüber nachdachte, wurde mir klar, dass nichts Zufall ist. Es musste einen Grund geben, warum mir diese Dinge begegneten.

Ich erkannte, dass es wegen der falschen Informationen im Artikel war. Sie zeigte mir das auf und demnach musste es etwas geben, wo ich mich verbessern und erhöhen konnte. Ich schaute sorgsam nach innen und erkannte, dass ich tatsächlich dazu neigte, es beim Schreiben nicht so genau zu nehmen und zu übertreiben. Das ist etwas aus der Parteikultur, was ich mir durch die Indoktrination unbewusst angewöhnt habe. Es ist auf jeden Fall etwas, was ich mir abgewöhnen muss. Ich war Hui sehr dankbar dafür, dass sie mir geholfen hatte, meine Mängel zu finden.

Als ich Hui das nächste Mal traf, erwähnte sie mir gegenüber den Artikel. Ich entschuldigte mich ehrlichen Herzens bei ihr und übernahm die Verantwortung für den unwahren Inhalt, der zu Konflikten zwischen Praktizierenden geführt hatte.

Hui hegte keinen Groll und der Konflikt verursachte keine emotionale Distanz zwischen uns.

Eigensinn beseitigen: Nicht sich selbst bestätigen

Angeben und sich selbst bestätigen sind meine schlimmsten Eigensinne, wenn ich Artikel schreibe. Jedes Mal wenn ich einen Artikel eingereicht hatte, schaute ich immer wieder nach, ob er veröffentlicht worden war. Wenn er auf der Website erschien, war ich zufrieden und von mir selbst eingenommen. Ich neige dann auch immer dazu, andere Praktizierende wissen zu lassen (absichtlich oder unabsichtlich), wie viele Artikel aus unserer Region vor kurzem veröffentlicht wurden.

Ich habe erkannt, dass das Angeberei ist und Selbstbestätigung. Und ich habe versucht, diese Eigensinne loszuwerden. Aber sie sind sehr hartnäckig. Und so arbeite ich immer noch daran sie loszuwerden, und werde mir auch noch mehr Mühe geben.

Weil ich die meisten der Artikel unserer Region geschrieben habe, haben die anderen Praktizierenden und ich diesbezüglich eine Anschauung gebildet. Alle kommen jetzt fast wie automatisch zu mir, wenn sie einen Artikel schreiben möchten. Ich bin sozusagen „die Person zu der man gehen muss“. Im Laufe der Zeit habe ich dahingehend auch eine starkes „Ich-Denken“ entwickelt: Ich würde mich getroffen oder angegriffen fühlen, wenn jemand anderes einen Artikel schreiben würde. Das muss ich wieder loslassen.

Einmal arbeitete ich mit einer Praktizierenden gerade an einem Bericht, da erwähnte sie, dass jemand anderes einen Artikel über den „Einen-Körper“ in unserer Region schrieb. Sie bat mich, diesem Praktizierenden ein paar Informationen zur Verfügung zu stellen. Sofort fühlte ich mich schlecht.

In diesem Moment erkannte ich mein Ego und beseitigte es mit aufrichtigen Gedanken. Ich beschloss, bedingungslos zu kooperieren und dem Praktizierenden alle Informationen zu geben, die er für seinen Artikel brauchte.