[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Koreanerin lernt Chinesisch – und dabei das Fa auswendig

(Minghui.org) Über den 19. Welt-Falun-Dafa-Tag freue ich mich aus tiefstem Herzen und möchte für die Gnade des Meisters aufrichtig danken. Meine Kultivierungserfahrungen auf der Minghui-Website mitteilen zu können, schätze ich sehr.

Bei Minghui arbeiten und Chinesisch lernen

Ich habe das Fa durch meinen älteren Bruder erhalten. Das war im Oktober 2000, noch vor meinem 18. Geburtstag. Anfang 2004 ergab sich die Gelegenheit, dass ich bei der koreanischen Minghui-Website Artikel Korrektur lesen konnte.

Anfangs war es schwierig für mich, aus dem Chinesischen übersetzte Artikel zu verstehen. Ich musste Wort für Wort auf Koreanisch und Chinesisch in einem Wörterbuch nachschlagen und dann den Inhalt vergleichen.

Auf diese Weise lernte ich viele chinesische Zeichen. Nach und nach lernte ich, chinesische Artikel zu übersetzen. Etwa einen Monat später konnte ich einfache Artikel selbst übersetzen.

Dennoch waren meine Kenntnisse der chinesischen Sprache begrenzt. Das erschwerte die Übersetzung. Aus Neugierde begann ich einige Jahre später, das Zhuan Falun von Li Hongzhi auf Chinesisch zu lesen. Dabei wollte ich gar nicht Chinesisch lernen. Damals hatte ich Bücher auf Chinesisch zu Hause, bei denen es mir nie in den Sinn kam, sie zu lesen.

Zu meiner Überraschung konnte ich etwa die Hälfte der Wörter im Zhuan Falun verstehen. Ich dachte deshalb, ich sollte vielleicht das Zhuan Falun sorgfältig auf Chinesisch lesen. Dennoch konnte ich mich nicht dazu entscheiden, da ich nicht wusste, wie man die chinesischen Wörter ausspricht. Ich dachte: „Dieses Buch ist so dick. Kann ich es jemals schaffen? Ich kann das Fa auf Koreanisch lesen, das reicht.“ Einige Zeit später, als ich das chinesische Zhuan Falun erneut durchblätterte, war ich überrascht, da ich noch mehr chinesische Wörter erkennen konnte. Da dachte ich mir: „Es wäre doch ein Verlust, kein Chinesisch zu lernen, jetzt, wo ich so viele chinesische Wörter kenne.“

Am Ende entschloss ich mich, gestärkt durch das starke Gefühl der Dringlichkeit, das Zhuan Falun auf Chinesisch zu lernen.

Zuerst war ich ein wenig eingeschüchtert und wusste nicht, wo ich beginnen sollte. In meiner kleinen Stadt gab es keinen Chinesisch-Kurs. Hätte es einen gegeben, hätte ich ihn mir auch nicht leisten können. Ich war die einzige Falun-Dafa-Schülerin in meiner Gegend und es gab keine chinesischen Praktizierenden.

Ich beschloss, die Aussprache zu ignorieren und nur die chinesischen Schriftzeichen zu erkennen und zu lernen, indem ich den Text durchlas, um ihre Bedeutung zu verstehen. Ich merkte, dass ich sehr privilegiert, dankbar und gesegnet wäre, wenn ich das erreichen könnte.

So fing ich an, das Zhuan Falun auf Chinesisch zu transkribieren.

Zhuan Falun transkribieren

Als ich die Schriftzeichen der chinesischen Ausgabe des Zhuan Falun in koreanische Zeichen umschrieb, verglich ich Wort für Wort mit der koreanischen Ausgabe. Zuerst konnte ich kaum ein einziges Schriftzeichen ersetzen. Es brauchte mehrere Versuche, es richtig zu machen.

Dann kaufte ich mir ein sechs Zentimeter dickes Lexikon, um die chinesischen Zeichen und Begriffe nachzuschlagen. Mit der Zeit war ich in der Lage, die Wörter schneller nachzuschlagen. Manchmal landete ich bei dem gesuchten Wort, indem ich ein paar Seiten umblätterte oder das Wörterbuch genau auf der Seite öffnete. Ich wusste, dass der Meister mir half.

Abschnitte, die ich aus dem „Zhuan Falun“ transkribierte

Der Prozess, bei dem ich das Zhuan Falun in die Lautzeichen der koreanischen Version umschrieb, war auch ein Prozess der Xinxing-Kultivierung. Mein Handgelenk schmerzte zum Beispiel vom Schreiben und meine Gelenke versteiften sich, da ich mich zu sehr auf den Inhalt konzentrierte und den Stift zu fest hielt.

Aber immer wenn ich zu Hause war, setzte ich die Tätigkeit fort. Das Nachschlagen der Zeichen im Wörterbuch raubte mir die Zeit fürs Schreiben.

Durch Zufall erfuhr ich, dass es elektronische Wörterbücher gab, und so kaufte ich eines. Es stellte sich heraus, dass es sehr beliebt war und aufgrund des freundlichen Arrangements des Meisters war es das, was am besten zu mir passte. So konnte ich auch Wörter aussprechen. Aus Neugierde hörte ich mir die Aussprache an und versuchte, die Wörter nachzusprechen.

Als ich dabei war, das Zhuan Falun in koreanische Schriftzeichen umzuschreiben, wurde mir plötzlich klar: „Ist es nicht ein Verlust, das Buch durchzublättern, ohne es laut zu lesen?“ So beschloss ich, die chinesische Aussprache zu lernen und ich begann damit, nachdem ich das ganze Buch zum ersten Mal transkribiert hatte.

Das Fa auf Chinesisch lesen

Als ich damit anfing, war ich zuerst etwas hilflos. Es gab keinen Chinesisch-Lehrer, von wem sollte ich also lernen?

Ich dachte an die chinesischen Praktizierenden, die ich kennengelernt hatte. Aber ich zögerte, denn das würde sie zu viel Zeit kosten. Also beschloss ich, für mich alleine zu lernen.

Als ich noch zweifelte, kam mir ein Gedanke: „Natürlich habe ich schon einen Chinesisch-Lehrer, einen Meister, der mir Chinesisch beibringen wird!“ Bei diesem Gedanken war ich mehr als ermutigt. Ich wusste, dass kein Chinesisch-Lehrer sich mit dem Meister vergleichen kann, egal wie viel sprachliche Fähigkeiten er hat. Wenn der Meister mich führte, würde ich nichts falsch verstehen.

Als ich die chinesische Aussprache lernte, fing ich an, das Zhuan Falun laut zu lesen. Ich hatte durch das Transkribieren die Bedeutung der chinesischen Zeichen gelernt. Ich kaufte mir auch ein paar Notizbücher, schrieb mir jedes Schriftzeichen auf, das ich nicht kannte, und sprach jedes Schriftzeichen beim Lesen langsam aus. Ich schrieb mir auch auf, auf welcher Seite des Zhuan Falun die Schriftzeichen standen.

Durch das elektronische Wörterbuch lernte ich sowohl die Bedeutungen als auch die Aussprache der Zeichen. Ich fing mit so vielen neuen Wörtern an, sie füllten die Seiten meines Notizbuches.

Aber ich zwang mich nicht, bestimmte Wörter auswendig zu lernen. Einem natürlichen Weg folgend versuchte ich, mich an die Aussprache der Zeichen, die ich kannte, zu erinnern und ließ diejenigen los, die ich nicht kannte.

Dabei spürte ich, dass ich in erster Linie nicht die chinesische Sprache sondern das Fa lernte.

Als ich anfing, vereinfachte chinesische Schriftzeichen zu lernen, füllten neue Worte mein erstes Notizbuch.

Manche Wörter musste ich ein dutzend Mal nachschlagen und beherrschte ihre Aussprache und Tonlage dann immer noch nicht. Aber ich gab nicht auf, bis ich sie auswendig konnte. Eines Tages schlug ich ein Wort nach und plötzlich lief es durch meinen Körper; es fühlte sich so an, als hätte etwas wie eine mächtige Wucht buchstäblich meinen Geist angestoßen, obwohl ich keinen Schmerz spürte.

Ich nahm meine geistige Klarheit wahr. Dann fing das Wort an, ausgehend vom Inneren meines Körpers, sich auszubreiten – wie Energiewellen. In diesem Moment wusste ich, dass ich das Wort verstand und es beim nächsten Mal wiedererkennen würde. So war es dann auch.

Manche Wörter, die ich in mein Notizbuch geschrieben hatte, schienen in meinem Geist zu sein, aber hinter einer Art Trennwand, die mich davon abhielt, die Wörter auch nach einigen Versuchen im Gedächtnis zu behalten. Mit der Zeit war ich in der Lage, die Trennung zu beseitigen und sie auswendig zu lernen.

Notizen, die ich mir machte, als ich anfing, traditionelle chinesische Schriftzeichen zu lernen; nur die umkreisten Worte sind neu. Zu dem Zeitpunkt brauchte ich diese Notizbücher nicht mehr.

Eines Nachts hatte ich einen Traum, in dem ich fließend Chinesisch sprach – mit korrekter Aussprache, in normaler Geschwindigkeit. Später hatte ich diesen Traum erneut. Mir wurde klar, dass der Meister mir den Hinweis gab, dass ich in einem meiner vergangenen Leben eine Chinesin gewesen war.

Also dachte ich bei mir, ich habe nicht „gerade eben“ begonnen, Chinesisch zu lernen. Auf einer Skala von 0 bis 100 – was die Kenntnis der chinesischen Sprache betrifft – fing ich bei 100 an. Was immer wir getan oder gesagt haben, wurde im Universum aufgezeichnet. Wenn ich früher einmal Chinesin gewesen war, dann existierte das Chinesisch, das ich damals gesprochen hatte, noch in meinen Raumfeld.

Weil ich Koreanerin bin, ist meine Fähigkeit, Chinesisch zu sprechen, in einer tiefen Dimension verschlossen oder komprimiert. Ich bin sicher, dass der Meister die Kontrolle über meine Erinnerungen an vergangene Leben hat.

Während ich Chinesisch lernte, schloss der Meister meine Fähigkeiten auf und half mir bei meinen Defiziten.

Nachdem ich meine Sorgen über die Aussprache des Chinesischen überwunden hatte, entwickelte ich mit der Zeit andere Sorgen. Wann würde ich in der Lage sein, das gesamte Zhuan Falun laut vorlesen zu können? Um mich zu beruhigen, hörte ich Minghui-Radio, bevor ich schlafen ging.

Dann hatte ich eines Tages einen Traum, in dem ich jemanden traf, der genau so aussah wie ich.

Er sagte: „Ich bin Du.“ Dann fing er langsam an, Chinesisch zu sprechen. Ich sagte ihm, er könne schneller sprechen, und das tat er dann auch. Er fing an, so schnell zu sprechen, wie die Vögel zwitschern.

Als er sah, wie betroffen ich war, verlangsamte er das Tempo und sagte: „Das ist das Niveau, das du jetzt hast.“ Ich deutete das so: „Du bist Anfänger. Ich lehre dich, ausgehend von deinem momentanen Stand. Du sollst nicht hetzen.”

„Die Zeit wird dich lehren“, echote es im Raum. Dann sagte er: „Obwohl du mich nicht sehen kannst, bin ich immer bei dir.“

Ich verstand, dass der Meister mir den Rat gab, nicht so sehr an der Zeit festzuhalten. Die Dinge brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Kurz danach war ich allmählich in der Lage das zu verstehen, was der Meister in den Aufnahmen seines Neun-Tage-Seminars sagte. Nach einigen Monaten hatte ich das Zhuan Falun dann zum ersten Mal komplett durchgelesen.

Zur gleichen Zeit lernte ich auch traditionelle chinesische Schriftzeichen zu schreiben. Nachdem ich das Zhuan Falun durchgelesen hatte, war ich in der Lage, es flüssiger laut zu lesen. Obwohl es Zeit brauchte, war ich von Glück und Freude erfüllt.

Ich verwendete mehrere Notizbücher, um die chinesischen Worte, die ich nicht kannte, aufzuschreiben. Jetzt brauche ich diese Notizen nicht mehr.

Das Zhuan Falun auswendig lernen

Ich hatte versucht, das Zhuan Falun auf Koreanisch auswendig zu lernen, hörte aber damit auf, bevor ich das erste Kapitel abgeschlossen hatte. Eines Tages rezitierte ich das Fa, als ich auf den Feldern der Farm arbeitete.

Wenn niemand in der Nähe war, rezitierte ich laut. Wenn andere da waren, rezitierte ich im Stillen. Plötzlich hatte ich ein Blackout und konnte mich nicht daran erinnern, was ich mir vorgenommen hatte. Angestrengt versuchte ich, meinen leeren Verstand zu füllen. Einen Moment später, fühlte ich, dass eine Wand in mir zusammengefallen war. Auf der anderen Seite der Wand schlugen Lebewesen Trommeln, um zu feiern.

Das nahm ich wahr, sah es aber nicht. Es war dennoch sehr lebhaft. Tränen rannen mir übers Gesicht und ich fühlte die Glückseligkeit dieser Lebewesen.

Nichts war wichtig im Vergleich zu der Sicherheit und dem Glück der Lebewesen. Es war nicht mehr wichtig, ob ich meinen Körper hatte, oder ob die Lebewesen von meiner Existenz wussten, als ob das Einzige, was von mir übrig blieb, mein Bewusstsein war, das sie vor Schaden schützte.

In diesem Moment versprach ich mir selbst, das ich das Fa auswendig lernen würde und zu meinem wahren Ursprung zurückkehren würde – im Auftrag der Lebewesen.

Diese Erinnerung verblasste, bis ich mich erinnerte, das Fa auf Chinesisch auswendig zu lernen. Ich bereute es, das Fa nicht früher, auf Koreanisch auswendig gelernt zu haben.

Ich hatte mein Versprechen vergessen, der Meister jedoch nicht. Als ich in der Lage war, das Fa auf Chinesisch zu lesen, öffnete der Meister meinen Gedächtnisspeicher und ließ es mich auf Chinesisch auswendig lernen. Mit einem Gefühl der Sehnsucht und Dringlichkeit, begann ich erneut, das Fa auswendig zu lernen. Am Anfang setzte ich mir jedoch keinen strengen Maßstab.

„Ich bin keine chinesische Praktizierende“, dachte ich. „Und ich kann nicht in Abschnitten rezitieren, so wie es die chinesischen Mitpraktizierenden tun. Aber ich kann es Satz für Satz machen, was nicht so schlecht ist. Es ist auch einfacher, Fortschritte zu sehen und weiter zu machen.“

Aber dieser Gedanke störte mich und ich fühlte, dass ich mit mir zu nachlässig war. Später wurde mir klar, dass das Fa die gleichen Maßstäbe für alle setzt.

Ich sollte nicht anders sein als chinesische Praktizierende. Also fing ich an, einzelne Absätze auswendig zu lernen, dann zwei und drei Absätze zusammen und dann noch mal ganz von vorn.

Der Meister lehrt uns:

„Beim Rezitieren des Namens des Buddhas soll kein einziger anderer Gedanke dabei sein, im Herzen an nichts anderes denken, wobei andere Teile des Gehirns durch das Rezitieren betäubt sind und von nichts mehr wissen, ein Gedanke ersetzt zehntausend Gedanken, jedes Schriftzeichen des Namens „Buddha Amitabha“ kann vor den Augen erscheinen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 537)

Eines Abends saß ich zuhause mit geschlossenen Augen in der Lotusposition, mein Kopf war klar und all meine Aufmerksamkeit beim Rezitieren des Fa. Als ich mich gedanklich während des Rezitierens auf jedes Wort konzentrierte, konnte ich fühlen, wie jeder Satz des Fa in meinen Körper schoss, was überall Energie verbreitete und nach außen strahlte.

Mir war nur bewusst, dass ich den Gedanken hatte das Fa zu rezitieren. Es war, als ob mein Körper verschwand. Der Absatz des Fa, den ich rezitierte, erschien in goldener Farbe vor mir und manchmal zeigte er sich auf einer Schieferplatte.

Jedes chinesische Schriftzeichen war mit 3D-Effekten darauf eingraviert. Je konzentrierter ich rezitierte und mit vollkommener Ruhe, so wurde jeder Strich jedes chinesischen Schriftzeichens auf dem Schiefer nach und nach golden; sie wurden eng beieinander ausgelegt. Sie waren alle aus dem Zhuan Falun.

Dann wollte ich die Rückseite des Schiefers sehen und er drehte sich um. Auf der Rückseite stand das Zhuan Falun auf Koreanisch. Ich drehte ihn dann noch mehrmals um.

Als ich mehr Details sehen wollte, verschwand alles. Ich versuchte es eine Weile lang, aber es tauchte nicht mehr auf. Was ich an diesem Abend so lebhaft auf dem Schiefer gesehen hatte, stärkte meine Entschlossenheit, das Fa auswendig zu lernen.

Eines frühen Morgens nickte ich beim Rezitieren des Fa ein. Plötzlich hörte ich einen ohrenbetäubenden Donnerschlag, wie ein Erdbeben im Himmel. Ich wachte vor Angst auf, konnte aber meinen Körper nicht bewegen und meine Augen nicht öffnen.

Dann kam schöne Musik vom Himmel, mehrere Sekunden lang. Als die Musik aufhörte, nahm ich sehr deutlich eine heilige Stimme wahr. Sie sprach vier Zeichen aus und ich war in der Lage, sie zu wiederholen. Als ich meine Augen öffnete, um sie zu wiederholen, sah ich die vier Zeichen und konnte sie nicht mehr sagen, aber an die Bedeutung erinnere ich mich ganz deutlich.

Es war eine ernste Ermahnung, dass ich beim Rezitieren des Fa nicht Einschlafen sollte. Ich zitterte vor Angst und konnte meine Augen erst öffnen, als die Stimme verschwunden war. Ich saß für lange Zeit nur da, mein Kopf war leer.

Ich dachte, diese vier Zeichen waren dem Chinesischen ähnlich, dennoch waren sie kein Chinesisch. Sie gehörten nicht zur menschlichen Sprache. Was sie implizierten, war dem Chinesischen ähnlich, aber viel unermesslicher, als man es in einer menschlichen Sprache ausdrücken könnte. Ich schämte mich, den Maßstäben, die der Meister mir gesetzt hatte, nicht gerecht geworden zu sein.

Mir wurde bewusst, dass ich konzentriert bleiben muss, wann immer ich das Zhuan Falun zur Hand nehme, ohne Ausreden, egal wie müde ich werde. Um das Fa zu lernen, muss ich es tun, und zwar ohne störende Gedanken.

Das Fa in der Gruppe auswendig lernen

Auf meinem Weg hatte ich jahrelang ein Hindernis; ich konnte das Fa nicht online mit anderen Praktizierenden lernen. Ich war sogar zu schüchtern, um ein Mikrofon zu halten.

Vergangenes Jahr installierte ich eine Software, um das Fa online zu lernen. Ich rezitierte zu dieser Zeit das Fa immer noch, aber in einem sehr langsamen Tempo. Außerdem war es schwer, Zeit dafür zu finden.

Es ängstigte mich immer noch, das Fa in der Gruppe zu lesen. Wenn ich früher das Fa gelernt hatte, beneidete ich die Praktizierenden in Changchun, die das Fa in der Gruppe zusammen rezitieren konnten.

Damals fand ich keine Mitpraktizierenden in meiner Nähe, die mit mir das Fa gemeinsam aufsagen wollten. Obwohl ich keine Lösung fand, hatte ich die Hoffnung nicht aufgegeben. Jetzt half mir ein Mitpraktizierender bei der Installation der Software; ich war überrascht, dass es mehrere virtuelle Räume zum Rezitieren des Fa gab.

Als ich das erste Mal an einer Sitzung zum Fa-Lernen teilnahm, geriet ich in Panik. Ich musste tief durchatmen und mir sagen: „Den Pass kann ich schaffen.“ Als ich an der Reihe war, fühlte sich mein Mund trocken an, ich begann zu zittern und hatte Schüttelfrost. Aber ich las trotz meiner wackeligen Stimme weiter. Mein Kopf schmerzte und ich kann mich nicht erinnern, wie es mir danach ging. Das zweite Mal klappte es dann schon besser. Beim dritten Mal war alles wieder normal, genau wie sonst, wenn ich das Fa für mich allein lernte. Manchmal fühlte ich mich während des Fa-Lernens in der Gruppe noch gehemmt, konnte aber die Nervosität überwinden.

Eines Nachts in meinem Traum sagte mir ein Mitpraktizierender: „Lasst uns das Fa in der Gruppe lernen!“ Ich war überrascht. Hatte ich das Fa nicht online gemeinsam mit den anderen und offline alleine studiert? Warum hatte der Praktizierende diese Worte zu mir gesagt?

Mir wurde bewusst, dass ich seit einiger Zeit das Fa nur noch aus Routine lernte und die Qualität ignorierte. Wenn andere lasen oder das Fa rezitierten, wartete ich darauf, dass ich an der Reihe war. 

„Ihre“ Abschnitte hatten nichts mit mir zu tun. Mit dieser Einstellung lernte ich das Fa alleine, obwohl ich es in der Gruppe lernte. Dazu kam noch, dass ich davon besessen war, schnell das gesamte Buch auswendig zu lernen. Während die anderen ihre Abschnitte lasen, sprang ich zu weiter hinten liegenden Abschnitten. Manchmal war ich sogar geistesabwesend und dachte an andere Dinge. Meine Körperhaltung während des Fa-Lernens war auch nicht angemessen. 

Endlich wurde mir klar, dass es weder ihr noch mein Abschnitt war, sondern wir in einer Gruppe das Fa lernten – wir sind alle Teil eines Ganzen und wir lernen das Fa zusammen.

Ein anderes Mal schlief eine Mitpraktizierende während des Lesens fast ein. Sie gab sich allerdings mehr Mühe, die Müdigkeit zu überwinden, als der Rest von uns.

Wir rezitierten das gesamte Buch dreimal, während sie es fünf oder sechs Mal aufsagte, aber sie konnte die Schläfrigkeit immer noch nicht überwinden. Ich war nicht zufrieden: Wie langsam sie das Fa rezitierte! Sie hielt mich auf, das Buch schneller durchzubekommen. Ich konnte mich fast nicht zurückhalten, ihr zu sagen, sie solle aufwachen und sich beeilen. Dann wurde ich selbst sehr müde, was mich nun auch sehr störte.

Nun war ich in derselben Situation. Ich schloss daraus, dass ich ihr gegenüber nicht barmherzig gewesen war. Das hatte diesen ähnlichen Geisteszustand erzeugt. Ich hatte ihr nicht geholfen, diesen Pass zu überwinden, ich hatte mich sogar in Gedanken über sie beschwert.

Ich wusste, wie hart es für sie sein musste, in diesem schläfrigen Zustand festzustecken. Ich begann zu fühlen, wie fabelhaft sie war, trotz all der Störungen, und ich entwickelte Barmherzigkeit für sie.

Ich hörte auf sie zu drängen und wartete still, wenn sie las. Ich rezitierte in ihrem Tempo leise für mich. Ich bemerkte, dass es nicht nur ihre Prüfung war, sondern die von uns allen, von der ganzen Gruppe.

Außerdem stellte sich heraus, dass mich diese Einstellung in keiner Weise einschränkte.

Jetzt schätze ich mehr denn je diese Umgebung zum Auswendiglernen des Fa. Es ist nun sieben Monate her, seit ich die tägliche Sitzung zum ersten Mal besucht habe. Sie ist Teil meines Lebens geworden.

Manchmal werde ich durch Selbstgefälligkeit oder andere Eigensinne abgelenkt. Aber wenn ich einen Tag verpasse, bedauere ich es am nächsten Tag. Also werde ich mich weiter korrigieren und mich gut um diese Umgebung kümmern, denn der Meister hat sie für mich arrangiert.

Die folgende Lehre des Meisters möchte ich allen mitgeben:

„Alle, die dazu fähig und jung sind, außer denjenigen, die schon alt sind und kein gutes Gedächtnis haben, sollen das Buch einmal auswendig lernen. Vielleicht habe ich damit schon sehr hohe Anforderungen gestellt und zu viel verlangt. Aber es gibt viele Regionen, in denen die Lernenden das Buch sehr gut auswendig können.“ (Li Hongzhi, Erläuterung von Bedeutungen des Falun Dafa, 02.01.1995)

Auf der Minghui-Website las ich Artikel von älteren Praktizierenden, die das Fa auswendig lernten, was wirklich lobenswert ist. Ich war über 30 Jahre alt, als ich anfing, Chinesisch zu lernen.

Zuerst musste ich jedes Zeichen in einem Wörterbuch nachschlagen. Ich brauchte ein oder zwei Stunden, um auch nur ein oder zwei Seiten im Zhuan Falun durchzugehen. Es schien von außen betrachtet schwer zu sein, aber ich empfand es damals nicht als Mühsal - es war die glücklichste Sache der Welt.

Ich hatte von dem Tag geträumt, an dem ich das Zhuan Falun fließend würde lesen können, dieser Gedanke hatte mich mit Freude und Glück erfüllt. Jetzt bin ich in der Lage, das zu tun; der Meister gab mir aufrichtige Gedanken, so dass ich dieses Ziel erreichen konnte.

Der Meister kennt meine Ebene des Verstehens und hat die Messlatte allmählich höher gelegt. Rückblickend kam ich zu der plötzlichen Erkenntnis, dass ich jetzt wirklich das Fa rezitiere. Der Meister hat so viel durchgemacht, um mich auf diese Stufe zu bringen.

Um das Dafa zu bestätigen, habe ich dies alles aufgeschrieben.

Wenn ich Fehler gemacht habe, hat mich der Meister korrigiert und mich wieder zu Dafa zurückgebracht, anstatt mich aufzugeben. Ich möchte dem Meister für seine Barmherzigkeit danken. Heshi!

Mitpraktizierende, bitte korrigiert mich, wenn ihr etwas Unangemessenes oder Unzulängliches seht.

(Beitrag zur „Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages 2018“ für die Minghui-Website)