Ein zwölfjähriges Mädchen – mein Spiegel

(Minghui.org) In der zweiten Hälfte des Jahres 2017 adoptierte meine Schwiegertochter das 12-jährige Mädchen unserer Verwandten. Das Kind hatte eine schwierige Zeit hinter sich. Ihr Vater war früh an einer Krankheit gestorben, später wurde ihre Mutter ebenfalls krank, sodass das Kind und seine Geschwister von den Großeltern aufgezogen wurden. Als dann der Großvater starb, entschied sich meine Schwiegertochter, das Mädchen zu uns zu nehmen.

Das Mädchen hatte einen schwierigen und eigenwilligen Charakter. Es war introvertiert, sprach nicht gerne und wollte sich nicht mit uns Angehörigen unterhalten. Wenn es etwas nicht gerne hörte, ärgerte es sich darüber, schloss sich im Zimmer ein und weinte. Als ich ihr Verhalten sah, dachte ich: „Wie kann es solch ein Kind geben?“ Die ganze Familie stand unter Druck.

Gleichzeitig erkannte ich, dass es einen Grund dafür gab, dass es in unsere Familie gekommen war. Ich bin eine Dafa-Kultivierende, alle Geschehnisse haben mit mir zu tun. Sie hatte sicher auch eine Schicksalsverbindung mit Dafa. Ich sollte meine menschlichen Gesinnungen loslassen. Wenn sie zufrieden war, sagte ich ihr, Falun Dafa ist gut. Ich sagte ihr auch, dass sie nicht so launisch sein sollte, und wünschte mir, dass sie offener und lebhafter wurde.

Aber es ist schwierig, den Charakter einer Person zu ändern. Manchmal war sie sehr unhöflich und verdeckte ihre eigenen Fehler. Es mangelte ihr an guter Kinderstube.

Manchmal antwortete sie nicht, auch wenn wir sie wiederholt riefen – als ob sie es nicht gehört hätte. Sie hatte einen ungeselligen Charakter und nahm keine Kritik an. Die Atmosphäre in unserer Familie war angespannt.

Ihr Verhalten erschien mir so, wie wenn sich ein Film vor mir abspielte. Ich fühlte mich sehr unwohl und beschwerte mich manchmal bei meinem Sohn.

Wenn ich jedoch nach innen schaute, erkannte ich, dass ihr Verhalten meine schlechten Gesinnungen reflektierte: wenn andere sie kritisierten, konnte sie sich gut verteidigen, eigene Fehler vertuschen und sie nicht akzeptieren. Ich fand bei mir ähnliche Eigensinne. Ich war selbstgefällig, wollte keine Kritik annehmen, hörte gerne Komplimente und fand oft Ausreden, um meine Fehler zu verdecken. Ihr Verhalten war wie ein Spiegel von mir.

Wenn ich sah, dass sie die Sache nicht sorgfältig machte, kritisierte ich sie. Sie blieb stur und wollte meine Kritik nicht akzeptieren. Dahinter verbarg sich die Gesinnung, mich selbst zu bestätigen und anderen meine Meinung aufzudrängen. Ich war ebenfalls sehr rechthaberisch und dachte immer, dass ich recht hätte.

Wenn mir ihre Kleider nicht gefielen, kritisierte ich sie. Manchmal akzeptierte sie meine Meinung und wechselte sie, manchmal jedoch nicht. Meine Schwiegertochter kaufte ihr ab und zu neue Kleidungsstücke. Ein unzufriedenes Gefühl kam in mir hoch: „Warum kaufst du dem Kind so viele neue Kleider? Sie kann sie doch nicht alle anziehen.“ Entstammten meine Worte nicht dem Neid? Wenn es den anderen gut ging, freute ich mich nicht für sie, stattdessen war ich neidisch.

Seit das Mädchen bei uns wohnte, schaute ich nur auf ihre Schwächen und bemerkte ihre guten Seiten überhaupt nicht. Wenn ich mich mit den Fa-Grundsätzen verglich, dann war das ein typisches Nach-außen-Schauen. Kultivierte ich mich wirklich? Ich benutzte meine eigenen Vorstellungen um andere zu messen und wollte nur die anderen ändern, aber nicht mich. All dies zeigte mir mein Ego auf, ich neigte dazu, selbstsüchtig zu sein.

Der Meister lehrt uns:

“Neue Geburt

Orthodoxes Fa verbreitet,Zehntausend Dämonen behindern,Alle Wesen erlösen,Anschauungen gewandelt,Verdorbenes vernichtet,Licht scheint auf.“

(Li Hongzhi, Neue Geburt, 07.09.1998, in: Hong Yin I)

Als ich meine menschliche Denkweise erkannt und geändert hatte, besann ich mich auf mich selbst. Hatte der Meister das Mädchen nicht in unsere Familie gebracht, um mir zu helfen, meine Xinxing (Herzensqualität) zu erhöhen? Als Dafa-Jüngerin sollte ich es anerkennen und gutherzig aufnehmen. Eigentlich leidet das Mädchen sehr, seit ihrer Kindheit hat es keine elterliche Fürsorge gehabt – das war wirklich traurig. Als ich meine Unzulänglichkeiten diesbezüglich erkannte, sandte ich oft aufrichtige Gedanken aus, um die schlechten Substanzen, meine menschlichen Gesinnungen, meine erworbenen Anschauungen und die Denkmuster der Parteikultur in meinem eigenen Raumfeld zu beseitigen.

Nach und nach wurden meine menschlichen Gesinnungen schwächer. Mit der Erhöhung der Xingxing und der Angleichung an die Fa-Grundsätze half mir der Meister, die schlechten Substanzen aufzulösen. Seither ist auch das Mädchen nicht mehr so eigenwillig.

Dieses Jahr besucht sie die sechste Klasse. Sobald sie ihre Schulaufgaben fertig gemacht hat, kommt sie zu mir. Dann erzähle ich ihr Geschichten über die Fa-Verbreitung auf der ganzen Welt und von den Wundern von Dafa. Manchmal finde ich sie sehr liebenswert.

Eines Tages sagte sie plötzlich zu mir: „Oma, ich möchte auch das Fa lernen. Dafa ist so gut.“ Ich holte ihr das Buch Zhuan Falun von Li Hongzhi, das Hauptwerk von Falun Dafa. Jetzt weiß sie, dass sie ihre Zeit gut nutzen muss. Nach den Schulaufgaben teilt sie sich ihre Freizeit gut ein, um das Fa zu lernen. Bei den meisten Prüfungen hat sie die besten Noten von der Klasse. Sie ist ein gutmütiges, höfliches und liebenswürdiges Mädchen geworden, das tatkräftig im Haushalt mithilft und sich um andere kümmert.

Falun Dafa hat einem störrischen Kind ein neues Leben geschenkt und sein Schicksal positiv verändert.