Pressekonferenz in Kanada: „Kriminalisierung von Unschuld“ – betitelt Ex-Justizminister Sun Qians Inhaftierung

(Minghui.org) Nach Angaben der Familie der chinesisch-kanadischen Falun-Gong-Praktizierenden Sun Qian sollte Sun am 12. September 2018 um 9:00 Uhr in Peking vor Gericht erscheinen. Falun-Dafa-Praktizierende aus ganz Kanada haben sich angesichts des bevorstehenden rechtswidrigen Prozesses vor den lokalen chinesischen Botschaften oder Konsulaten versammelt und Sun Qians bedingungslose und sofortige Freilassung gefordert.

Am 10. September hielten Praktizierende in Ottawa und Toronto eine Kundgebung und eine Pressekonferenz ab.

Praktizierende fordern vor der chinesischen Botschaft in Ottawa die Freilassung von Sun Qian.

Praktizierende halten vor dem chinesischen Konsulat in Toronto eine Pressekonferenz ab.

Der ehemalige kanadische Justizminister Irwin Cotler und der Generalsekretär von Amnesty International Canada, Alex Neve, veröffentlichten Erklärungen, in denen sie die Verfolgung und Verletzung der Rechte von Sun durch das kommunistische Regime Chinas verurteilten. 

David Kilgour, der ehemalige Staatssekretär für den asiatisch-pazifischen Raum, sprach sich bei der Kundgebung in Ottawa für die sofortige Freilassung von Sun Qian aus.

Ehemaliger Justizminister: Inhaftierung von Sun Qian ist eine „Kriminalisierung von Unschuld“

Der ehemalige kanadischer Justizminister und bestens bekannte internationale Menschenrechtsanwalt Irwin Cotler, der als Suns Rechtsbeistand in Kanada tätig ist, gab am 10. September eine Erklärung ab. Er sagte, dass Suns Inhaftierung „eine dramatische Fallstudie für die Kriminalisierung von Unschuld ist – die Verfolgung und Strafverfolgung einer unschuldigen Frau, nicht für irgendetwas, was sie getan hat, sondern für das, was sie ist: Sie steht für Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“. Er forderte ihre bedingungslose Freilassung.

In seiner Erklärung führte er zehn Formen auf, wie Sun Qians Rechte verletzt wurden: Kriminalisierung ihrer Grundrechte auf Gewissens- und Glaubensfreiheit; Verstöße gegen ihre Grundrechte auf Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit; willkürliche und rechtswidrige Verhaftung; verlängerte und rechtswidrige Verhaftung; Folter in Haft, die sowohl ihr körperliches als auch ihr geistiges Wohlbefinden bedroht; Aufhebung der Unschuldsvermutung; Verweigerung des Rechts auf Beratung; Schikanen, Einschüchterungen, Bedrohungen und Verhaftungen von über elf Rechtsanwälten, die sich mit ihrer Rechtssache befassten, und so weiter.

Erklärung des ehemaligen Justizministers Irwin Cotler

Ehemaliger Sekretär für asiatisch-pazifischen Raum legt sogenannte „Gerichtsverfahren“ des kommunistischen Regimes Chinas offen

Der ehemalige Kabinettsminister David Kilgour sprach bei der Kundgebung in Ottawa. Er sagte: „Offensichtlich wurden ihre Anwälte unter Druck gesetzt, sie nicht zu verteidigen. Das ist keine Überraschung, denn Anwälte, die Falun Gong verteidigen, werden normalerweise verfolgt.“

David Kilgour spricht vor der chinesischen Botschaft in Ottawa und fordert die Freilassung von Sun Qian.

Er betonte: „Was passiert ist, verletzt jedes Prinzip von rechtsstaatlichen Nationen in der ganzen Welt.“ Er forderte Suns sofortige und bedingungslose Freilassung und forderte die kanadische Regierung auf, ihr Äußerstes zu tun, um diese Freilassung zu erreichen.

Generalsekretär von Amnesty International Canada: Die Verfolgung in China ist weit verbreitet und bedeutet auch für die Kanadier Leid

Der Generalsekretär von Amnesty International Canada, Alex Neve, sagte, dass die jetzt 19 Jahre währende Verfolgungskampagne gegen Falun-Dafa-Praktizierende „ungeheures Leid und weit verbreitete Menschenrechtsverletzungen in ganz China verursacht hat. Anlass zu Befürchtungen sind willkürliche Verhaftungen, rechtswidrige Inhaftierungen, zutiefst ungerechte Gerichtsverfahren, schwere Folter und Misshandlung, harte Haftbedingungen und der Tod unzähliger Gefangener. Das Ausmaß dieser Verstöße ist enorm.“

Neve sagte, dass das Gerichtsverfahren gegen Sun „unweigerlich weit hinter den Anforderungen an ein gerechtes und nach anerkanntem Völkerrecht durchgeführten Verfahren zurückbleiben wird.

Wir fordern China auf, Sun Qian und alle anderen Falun-Gong-Praktizierenden, die zu Unrecht im Land festgehalten werden, bedingungslos freizulassen. Es ist an der Zeit, dass sich Gerechtigkeit durchsetzt.“

Erklärung von Alex Neve, Generalsekretär von Amnesty International in Kanada

Vorsitzender des Falun-Dafa-Vereins: Verfolgung lässt Charakter des kommunistischen Regimes in China deutlicher erkennen

Laut Li Xun, dem Vorsitzenden des Falun-Dafa-Vereins von Kanada, finden in ganz Kanada Proteste statt. Er nannte Ottawa, Vancouver, Toronto, Calgary, Edmonton und andere Städte.

Er sagte, dass die Verfolgung von Falun Dafa, insbesondere die Verhaftung, Inhaftierung, Folter und Gehirnwäsche der kanadischen Staatsbürgerin Sun Qian, den Kanadiern ermögliche, die Natur des kommunistischen Regimes klarer zu erkennen.

Alice, eine Sprecherin des Falun-Dafa-Vereins von Toronto, verlas die Erklärung des Falun-Dafa-Vereins von Kanada auf der Pressekonferenz: „Heute fordern wir ihre bedingungslose und sofortige Freilassung, denn das Praktizieren von Falun Dafa ist kein Verbrechen. Anderen Menschen zu sagen, dass man mit Falun Dafa Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht praktiziert, dass Falun-Dafa-Praktizierende gute Menschen sind, dass Falun Dafa von der Kommunistischen Partei Chinas brutal verfolgt wird, ist kein Verbrechen.“

In der Erklärung wird festgestellt, dass die Verfolgung von Falun Dafa durch das kommunistische Regime Chinas nicht nur gegen das Völkerrecht – einschließlich des von China unterzeichneten „Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte“ – sondern auch gegen seine eigenen Gesetze verstoße. Die Praktizierenden in Kanada fordern ein Ende der rechtswidrigen Aberkennung der Rechte und Grundfreiheiten von Sun Qian und fordern ihre sofortige Freilassung.

Hintergrund

Sun Qian, 52, hatte eine sehr erfolgreiche Karriere als Gründerin der Beijing Leadman Biochemistry Co., Ltd. Sie wurde zweimal in Chinas Hurun Report der wohlhabenden Personen genannt. Ihr Erfolg ging jedoch zu Lasten ihrer Gesundheit, bis ihr nichts bei Herzklopfen, Leberproblemen und Depressionen half.

Ihre Symptome verschwanden, kurz nachdem sie 2014 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte. Ihr neuer Glaube brachte sie jedoch in Polizeigewahrsam. Am 19. Februar 2017 wurde Sun in ihrer Wohnung in Peking verhaftet. Seitdem hält man sie im Pekinger Untersuchungsgefängnis Nummer eins fest.

Während ihrer Haft beauftragte ihre Familie insgesamt 13 Anwälte. Elf legten aufgrund von Druck und Einschüchterung durch die Behörden das Mandat nieder. Auch die beiden neu engagierten Anwälte werden unter Druck gesetzt.

Als Suns Anwalt sie am 27. Mai 2017 besuchte, bemerkte er sichtbare Prellungen und Schnitte an ihren Handgelenken, die von den Handschellen herrührten. Nach dem Besuch des Anwalts wurde Sun von vier männlichen Wärtern niedergedrückt und bekam eine scharfe Chemikalie ins Gesicht gesprüht, so Suns Schwester Sun Zan.

Sun wurde auch auf andere Weise gefoltert. Im vergangenen Mai wurde sie etwa zwei Wochen lang rund um die Uhr in Handschellen und Fußfesseln gehalten, auch wenn sie zu Bett und zur Toilette ging. Sie wurde auch an einen Metallstuhl gefesselt und mit Pfeffer besprüht, wonach sie zehn Tage lang ihre Kleidung nicht wechseln durfte. Zu Beginn ihrer Inhaftierung wurde sie regelmäßig in einem kleinen Raum in Isolationshaft eingesperrt.

In den letzten 18 Monaten haben Suns Qualen die breite Aufmerksamkeit der kanadischen Bürger, Politiker und Medien sowie der internationalen Gemeinschaft erhalten.