Der Prozess von eineinhalb Jahren Kultivierung als neue Praktizierende

Vorgetragen auf der Deutschen Fa-Konferenz 2019

(Minghui.org) Ich habe das Fa Mitte Juni 2017 bekommen, so bin ich nun eineinhalb Jahre den Weg der Kultivierung gegangen. Das ist eine sehr kurze Zeit, aber in dieser kurzen Zeit fanden für mich sehr viele Dinge statt. Im Folgenden möchte ich über den Prozess meiner Kultivierung berichten.

Die Xinxing-Prüfung

Ende 2017 flog ich in mein Heimatland zurück, um meine Eltern zu besuchen. Ich hatte das Glück, in Vietnam während dieser Zeit bei einem Medien-Projekt der Falun-Dafa-Praktizierenden mitmachen zu können.

Ich ging morgens früh ins Büro, um das Fa mit dem Team zusammen zu lesen. Beim ersten Mal war ich erschüttert, als ich die große Energie beim gemeinsamen Fa-Lesen spürte.

Zu dieser Zeit hatte ich den Wunsch, nach Deutschland zurückzukehren, und den Wunsch, für ein Medien-Projekt der Praktizierenden zu arbeiten. Während dieser Zeit schrieb ich auch eine Bewerbung und erhielt plötzlich eine Einladung zu einem Interview bei einer Immobilienfirma. Dies ist der Bereich, in dem ich mir immer gewünscht hatte zu arbeiten. Aber in diesem Moment wollte ich wirklich beim Medienprojekt arbeiten. Trotzdem nahm ich die Einladung zu dem Interview bei dem Immobilienunternehmen an.

Überraschenderweise war das erste Interview sehr gut und ich wurde am nächsten Tag zu einem Interview mit den beiden Geschäftsführern des Unternehmens eingeladen. Wie beim ersten Interview hatte ich kein Interesse daran, mich auf das zweite Interview vorzubereiten, aber es lief so gut, dass ich selbst überrascht war.

Die beiden Geschäftsführer wollten, dass ich sofort nach Deutschland zurückkehrte und für ihr Unternehmen arbeitete. In meinem Herzen, das jetzt verwirrt war, zeigten sich meine Anhaftungen an Ruhm und Reichtum. Auf der einen Seite war es ein Traumjob mit guten Zukunftsaussichten und etwas, was ich immer machen wollte. Auf der anderen Seite war da die Möglichkeit, für das Medienprojekt der Praktizierenden zu arbeiten. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich wusste jedoch, dass es ein Pass war, den ich überwinden musste.

Ich sprach mit einem Mitpraktizierenden in Vietnam. Er kannte auch einen Praktizierenden, der bei den Medien hatte arbeiten wollen und dann plötzlich eine Arbeit mit einem sehr hohen und dauerhaften Gehalt gefunden hatte. Ich kenne auch einige andere vietnamesische Mitpraktizierende in dem Medienprojekt. Sie haben ihre normale Arbeitsstelle gekündigt, um hierher zu kommen und eine Arbeit für die Errettung der Lebewesen machen zu können.

Schließlich kontaktierte ich am ersten Tag nach meiner Rückkehr nach Deutschland das Medienprojekt und bat um einen Termin. In dem Moment dachte ich, dass ich vor einer Entscheidung zuerst das Medienprojekt und dann das andere Unternehmen aufsuchen würde. Nach meinem ersten Tag bei dem Medienprojekt beschloss ich, eine E-Mail an die Immobilienfirma zu schreiben und mich aus persönlichen Gründen bei ihnen zu entschuldigen, dass ich doch nicht mehr bei ihrem Unternehmen arbeiten könne. Seit diesem Tag arbeite ich in Vollzeit für das Medienprojekt der Praktizierenden.

Egoismus gefunden

Als ich dort anfing, gab es viele neue Dinge zu lernen. Wenn ich ein Video fertiggestellt hatte, gab es einen Mitpraktizierenden, der sich jedes Video anschaute, das ich gemacht hatte, und Kommentare abgab, damit ich mich verbessern konnte. Manchmal war ich nicht mit seiner Ansicht einverstanden und dann antwortete ich oft mit: „Aber das ist so und so …“ Als ich später immer wieder das Wort „aber“ benutzte, sagte der Praktizierende einmal: „Es gibt überhaupt kein ‚aber‘. Dieses ständige Widersprechen ist Parteikultur.“ Ich war furchtbar unglücklich und dachte, jeder hätte doch seine eigene Meinung. Warum musste ich tun, was er sagte? Nachdem ich mich beruhigt und nach innen geschaut hatte, wurde mir klar, dass die Parteikultur mich stark beeinflusste. Ich musste versuchen, sie loszulassen. Als ich das erkannt hatte, kommentierte der Praktizierende nicht mehr viel und ich verbesserte mich bei der Videoproduktion.

Der Meister hat in „Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika“ gesagt:

„Wenn du auf Probleme stößt, musst du unbedingt im Inneren suchen. Ich habe vorhin gesagt, es ist nicht so, dass dir die anderen etwas antun, sondern dass bei dir etwas nicht stimmt. In den ganzen Himmelskörpern verläuft es zum Beispiel sehr reibungslos; wenn bei dir etwas nicht stimmt, gibt es bei dir ein Problem, das eine Gegenkraft erzeugt, du bist es, der sich mit den anderen nicht verträgt. Wenn du bei dir die Ursachen suchst und die Sache in Ordnung bringst, dann stimmt es wieder und es läuft wieder glatt, die anderen sind dir gegenüber wieder freundlich.“ (Li Hongzhi, 1998 in New York, USA)

Beschwerde und Bequemlichkeit loslassen

Eines Tages hörte ich, wie ein Mitpraktizierender sich beschwerte, weil es zu viele Dinge zu tun gebe. Er sagte, er müsse viel mehr Sachen machen als ich und dafür müsse er schon um 5 Uhr aufstehen. Ich entgegnete, dass alle um 5 Uhr aufwachen müssten. Dann sagte ich nichts mehr dazu, aber mein Gedanke war, dass ich niemandem erzählte, wenn ich bis mitten in die Nacht hinein arbeiten musste, und dabei keinen Grund sah, mich zu beschweren. Warum musste er sich dann so viel beschweren?

Aber seit diesem Tag konnte ich nach den Aufrichtigen Gedanken nicht mehr wach bleiben und wollte weiterschlafen. Ich war sehr frustriert und verstand nicht, warum. Als ich nach innen schaute, wurde mir klar, warum sich mein Herz bewegt hatte, als ich die Beschwerde des Mitpraktizierenden hörte. In der Tat ist der Praktizierende wie ein Spiegel, der meinen Charakter widerspiegelte. Was die Arbeit angeht, beschwere ich mich nicht, aber immer wenn ich nach Hause gehe, beschwere ich mich, weil ich zuhause noch viele Aufgaben erledigen muss.

Der Meister hat in „Essentielles für weitere Fortschritte I“ gesagt:

„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides.Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.Ein gütiger Mensch ist immer barmherzig.Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.Ein erleuchteter Mensch ist frei von Eigensinn.Ruhig beobachtet er die Menschen auf dieser Welt, die durch die Illusion verwirrt sind.“ (Li Hongzhi, Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995)

Mir wurde klar, dass mein Beschweren sehr schlecht war. Ich sah dabei auch, wie sich meine Anhaftung an Komfort zeigte. Ich schlief nach dem weltweiten Aussenden der Aufrichtigen Gedanken noch eine Weile, fühlte mich aber den ganzen Tag wegen dieser Faulheit schlecht und es war mir peinlich.

Der Meister hat in der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2016“ gesagt:

„Dafa-Jünger: Du errettest deine Lebewesen nicht mehr, die unzähligen Lebewesen warten darauf, von dir errettet zu werden. Aber du kannst sie nicht mehr erretten. Manchmal bist du so unachtsam wie ein gewöhnlicher Mensch. Du findest, dass das alles nur eine einfache Sache ist. Du findest, dass jede Handlung von dir und jeder Gedanke von dir sehr selbstverständlich und einfach ist. Du meinst, dass das alles nicht so wichtig ist und nichts ausmacht. Was heißt ‚nicht so wichtig‘?! Du trägst eine große Verantwortung! Wie kann das ‚nicht so wichtig‘ sein?! Du begehst schon eine äußerst große Sünde, wenn du nur ein guter Mensch unter den gewöhnlichen Menschen bist und dich nicht kultivierst! Denn du errettest die Lebewesen nicht, die du erretten sollst!! Denn du setzt den Vertrag, den du früher unterschrieben hast, nicht um!!“ (Li Hongzhi, 30.05.2016)

Mir war klar, dass diese Anhaftung an Komfort in mir immer stärker werden würde, vor allem wenn es zu viel Arbeit gab und ich keine Zeit hatte, die Übungen zu machen. Wenn ich nach innen schaute, wurde mir klar, dass ich zu wenig Entschlossenheit hatte und auch nicht wirklich an Dafa glaubte. Seitdem ich diesen Eigensinn erkannt habe, kann ich mich nach FZN nicht mehr weiter schlafen legen, sondern mache die Übungen.

Der Meister hat nämlich in der „Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika“ gesagt:

„Ihr sagt, dass ihr sehr beschäftigt seid und keine Zeit habt. In Wirklichkeit befürchtet ihr, dass ihr euch nicht gut ausruhen könnt. Habt ihr nicht darüber nachgedacht, dass die Kultivierung die beste Erholung ist? Sie kann die Erholung ermöglichen, die du auch durchs Schlafen nicht bekommen kannst, niemand sagt: Ich habe die Übungen gemacht und fühle mich so müde, dass ich heute nichts mehr machen kann. Er kann nur sagen: Ich habe die Übungen gemacht, so dass ich mich am ganzen Körper leicht fühle; auch wenn ich die ganze Nacht nicht geschlafen habe bin ich nicht müde und habe Kraft am ganzen Körper. Nach der ganztägigen Arbeit bin ich immer noch sehr fit, nicht wahr?“ (Li Hongzhi, 29. - 30.03.1998)

Beim Shen Yun Projekt nicht die Fehler bei anderen suchen

Als wir vor den Theatern Shen-Yun-Flyer verteilten, gab es einen Abend, an dem die Vorstellung schon lange vorbei war, als wir ankamen. Ich war sofort verärgert, dass der Koordinator nicht nachgesehen hatte, bevor er die Planung für die Theater-Verteilung angekündigt hatte. Ich wollte den Mitpraktizierenden fragen, warum er diesen Fehler begangen hatte.

Ein anderer Praktizierender, der mich begleitete, erinnerte mich plötzlich daran, dass ich nicht nach Fehlern der anderen fragen sollte. Er bat darum, mich stattdessen um den Mitpraktizierenden zu kümmern, um zu sehen, ob er gerade irgendwo Schwierigkeiten hatte.

Ich erkannte, wie schlecht mein Herz beim „Suchen nach Fehlern bei anderen“ ist und dass ich dabei keine Barmherzigkeit mit dem Mitpraktizierenden habe und nicht an ihn denke. Nachdem ich nach innen geschaut hatte, fand ich, dass diese Anhaftung von mir nicht gut ist. Ich hätte ja auch selbst nachschauen können, wann die Veranstaltung zu Ende sein sollte. Dabei sah ich auch noch meine Abhängigkeit, „mich auf andere zu verlassen“.

Der Meister hat in Hong Yin III geschrieben:

„KultivierenderBei sich die Fehler suchtViele menschliche Gesinnungen beseitigenGroßer Pass, kleiner Pass, nicht vermeidenRecht hat erUnrecht habe ichWozu streiten“(Li Hongzhi, Wer hat recht, wer hat unrecht, 16.05.2011) 

Anhaftungen an Ruhm und Reichtum

Das Ende des Jahres ist eine Zeit, in der es viel zu tun gibt, wenn wir uns auf die bevorstehende Aufführung von Shen Yun vorbereiten. Plötzlich erhielt ich eines Tages eine Nachricht von meinem ehemaligen Kollegen. Er bat mich, etwas für sein Projekt zu tun. Er versprach, mich dafür zu bezahlen und meinen Namen in den internationalen Artikel hinzuzufügen, den sie über das Ergebnis geschrieben hatten. Ich zögerte und antwortete, dass ich darüber nachdenken müsse. Aber dann erkannte ich innerlich, dass ich eine Anhaftung an Ruhm und Reichtum hatte, als ich hörte, dass er einiges dafür zahlen und meinen Namen in dem internationalen Artikel veröffentlicht würde.

Der Meister hat im „Zhuan Falun“ geschrieben:

„Andere sagen: ‚Ich komme in die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen wie in ein Hotel, in dem ich mich nur ein paar Tage aufhalte. Dann gehe ich schnell wieder weg.‘ Manche hängen jedoch einfach sehr an diesem Ort und haben ihr eigenes Zuhause vergessen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 539)

In der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2015“ hat der Meister noch gesagt:

„Die Wahrheit zu erklären, die Menschen zu erretten, das ist eben das, was du tun sollst. Etwas anderes brauchst du nicht zu tun. Auf dieser Welt brauchst du nichts anderes zu tun. Was du zu tun hast, ist eben das. Aber manche nehmen ihre eigene Kultivierung leicht und die Anliegen der gewöhnlichen Menschen schwer. Seid ihr dann nicht vom Weg der Kultivierung eines Dafa-Jüngers abgewichen?“ (Li Hongzhi, 02.06.2015)

Ich schämte mich. Die Shen-Yun-Zeit kommt, viel Arbeit ist zu tun und ich habe noch diese Anhaftungen. Ich weiß, dass es kein Zufall ist. Die Shen-Yun-Zeit wird viele Prüfungen mit sich bringen, um zu sehen, wie man sich dem Problem stellt. Ich entschuldigte mich bei meinem ehemaligen Kollegen und sagte, dass ich keine Zeit hätte zu helfen.

In mir klang der Satz des Meisters im „Zhuan Falun“:

„Ganz gleich welcher Buddha, welcher Tao, welche Gottheit, welcher Dämon es auch sein mag: ‚Versuch nicht, mein Herz zu bewegen.‘ Auf diese Weise ist der Erfolg in Sicht.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 356)

Zum Schluss möchte ich ein Zitat aus „Störungen beseitigen“ zitieren:

„Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.“ (Li Hongzhi, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Ich bis fest entschlossen, diesem Kultivierungsweg zu folgen, weil ich möchte, dass alle Lebewesen gerettet werden und Frieden finden können. Ich habe keine Angst, nach innen zu schauen, damit ich alle Anhaftungen beseitigen und mich fleißig kultivieren kann, um so viele Lebewesen wie möglich zu erretten.

Oben sind einige meiner Erfahrungen im Prozess der Kultivierung aufgeführt. Wenn es etwas gibt, das nicht dem Fa entspricht, bitte ich darum, dass die Mitpraktizierenden es barmherzig korrigieren.

Vielen Dank, großartiger barmherziger Meister!Vielen Dank, Mitpraktizierende!

Rubrik: Fa-Konferenzen