68-Jährige zweimal inhaftiert – 100.000 Yuan Rente einbehalten

(Minghui.org) Eine Frau aus dem Kreis Xuyong in der Provinz Sichuan wurde zu zwei Haftstrafen von insgesamt siebeneinhalb Jahren verurteilt, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert.

Während ihrer zweiten Haftstrafe spritzte man Wang Manqun unbekannte Medikamente und sperrte ihre Rente. Ab 2018 wurden die Zahlungen wieder aufgenommen. Die fehlende Rente in Höhe von 100.000 Yuan (rund 13.000 Euro) haben die Behörden jedoch nicht erstattet.

Mit Falun Dafa beginnen

Wang fing im Juli 1999 an, Falun Dafa zu lernen. Im selben Monat begann das kommunistische Regime die Anhänger dieser geistigen und meditativen Praktik uneingeschränkt zu verfolgen.

Wang ließ sich von diesem Terror nicht abschrecken und lernte beharrlich weiter. Sie stellte auch erfreut fest, dass ihre langwierigen nervlichen Erschöpfungszustände, Blutarmut, Gelenkentzündungen und Organbeschwerden verschwanden. Sie wurde nicht nur gesund, sondern gab auch das Glücksspiel auf. Sie kümmerte sich verantwortungsvoll um ihre Schwiegereltern und Kinder.

Erste Verhaftung

Am 4. April 2006 brach die Polizei in die Wohnung von Wang ein. Die Beamten durchsuchten die Räumlichkeiten ohne Haftbefehl und ohne sich auszuweisen. Sie beschlagnahmten Wangs Falun-Dafa-Bücher und persönliche Sachen. Sie stießen sie in den Streifenwagen und fuhren sie zur Haftanstalt Luzhou.

Dreimal wurde sie dort von einem Beamten verhört. Er drohte Wang, sie in ein Arbeitslager zu bringen und ihre Rente zu sperren.

Zu vier Jahren Gefängnis verurteilt

Am 20. September 2006 wurde Wang vom Kreisgericht Xuyong verurteilt. Sie verteidigte sich selbst und sagte, dass sie nicht gegen irgendein Gesetz verstieße, indem sie Falun Dafa praktiziert.

Am 21. November 2006 verurteilte das Gericht Wang zu vier Jahren Gefängnis. Ihre Berufung vor dem Mittleren Volksgericht Luzhou wurde in der Anhörung am 9. Februar 2007 abgewiesen.

Im April 2007 wurde Wang in das Frauengefängnis Longquanyi gebracht.

Polizei erkauft sich erfundene Aussagen gegen Wang

Das zweite Mal wurde Wang verhaftet, weil sie am 16. September 2014 Flugblätter über Falun Dafa verteilt hatte. Für erfundene Aussagen gegen Wang bezahlte die Polizei vier angeblichen Zeugen jeweils 20 Yuan (ca. 2,50 Euro).

Während des Verhörs hielten die Polizisten die Praktizierende fest und nahmen ihr Finger- und Zehenabdrücke ab. Ein Beamter trat ihr dabei auf den rechten Fuß.

In der Haftanstalt bekam Wang nicht genügend Essen. Sie musste für das Essen einen hohen Preis bezahlen. Die Preise für Artikel des täglichen Bedarfes waren ebenfalls überteuert. Die Wärter behielten auch Dinge ein, die ihr von der Familie geschickt wurden.

Die Wärter befahlen Wang, sich einer Blutprobe für einen angeblichen AIDS-Test zu unterziehen. Wang widersetzte sich. Sie argwöhnte, dass die Bestimmung der Blutgruppe für Organspenden verwendet werden könnte.

Zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Am 7. Januar 2015 wurde Wang vor dem Kreisgericht Xuyong angehört. Sie plädierte auf nicht schuldig und sagte aus, dass kein Gesetz in China Falun Dafa verbiete.

Am 17. Juni 2015 verurteilte der Richter Wang zu dreieinhalb Jahren Haft. Sie reichte eine Berufung beim Mittleren Volksgericht Luzhou ein.

Am 1. Dezember 2015 hielt das Berufungsgericht eine geheime Verhandlung in einem notdürftig eingerichteten Gerichtsraum in der Haftanstalt Naxi ab. Familiemitglieder durften nicht teilnehmen.

Das Gericht blieb beim Urteil der ersten Instanz.

Im Gefängnis gefoltert

Am 20. Januar 2016 wurde Wang in das Frauengefängnis Longquanyi in der Stadt Chengdu gebracht. Drei Wärter entnahmen ihr an diesem Tag gewaltsam eine Blutprobe.

In den ersten drei Monaten durfte Wang ihre Zelle nicht verlassen. Die Wärter stifteten Gefangene an, Wang zu foltern und sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Sie sollte ihren Glauben aufgeben. Die Mitgefangenen zwangen Wang, die Zelle zu putzen und andere Aufgaben für sie zu erledigen.

Wangs Gesundheitszustand verschlechterte sich. Sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Ein Arzt verabreichte ihr unbekannte Medikamente, die ihren Zustand weiter verschlechterten. Wang konnte nicht schlucken und nicht laufen. Trotz ihres schlechten Zustandes brachten andere Gefangene sie zur Arbeit.

Eines Tages sprach Wang mit dem Leiter einer Gefängnisabteilung und verteidigte Falun Dafa. Dafür wurde sie für drei Monate unter „strenge Führung“ gestellt. Tagsüber musste sie arbeiten und wenn sie in ihre Zelle kam, musste sie bis Mitternacht still sitzen. Die Wärter warfen ihre warmen Kleidungsstücke und die Bettdecke weg. Während des eisigen Winters wurden ihr nur dünne Kleidung und Bettwäsche gelassen.

Neben der Folter durch Kälte rationierten die Wärter Wangs Mahlzeiten so, dass sie ständig hungrig war.

Ein Wärter namens Zhong sagte einmal zu ihr: „Du hast gesagt, dass ich dich verfolgt habe. Jetzt verfolge ich dich wirklich.“

Nach den drei Monaten „strenger Führung“ hatte sich Wangs Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert. Ihre Beine waren stark geschwollen. Sie erbrach unaufhörlich und es zeigten sich Anzeichen von Leukämie. Eines Nachts im April 2017 wurde sie ohnmächtig und kam wieder ins Krankenhaus.

Rente gesperrt

Im März 2018 wurde Wang freigelassen. Sie stellte fest, dass die soziale Sicherheitsbehörde ihre Rente seit Oktober 2014 gesperrt hatte. Das war ein Monat nach ihrer zweiten Verhaftung. Obwohl ihre Rentenzahlungen im November 2018 wieder aufgenommen wurden, verlor Wang durch die vier Jahre dauernde Unterbrechung über 100.000 Yuan (etwa 13.000 Euro).

Die Polizei und regionale Beamte kamen weiterhin von Zeit zu Zeit zu ihr nach Hause und schikanierten sie.

Früherer Bericht:

Polizei kauft Falschaussage um 68-jährige Praktizierende aus Sichuan zu verurteilen


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.