Mit Hungerstreik gegen Misshandlung in Shenyangs Gefängnis protestiert

(Minghui.org) Sun Jun aus Zhongshan, einem Bezirk der Stadt Dalian, wurde Ende 2017 inhaftiert. Man sperrte ihn ins Gefängnis Nr. 1 von Shenyang. Aus Protest gegen die Inhaftierung, die nur wegen seines Glaubens an Falun Dafa erfolgt war, trat Sun immer wieder in Hungerstreik. Seine über 80-jährigen Eltern versuchten zehn Mal, ihn zu besuchen, wurden aber immer wieder abgewiesen. Als sie es am 29. November 2018 erneut versuchten, genehmigten die Wärter einen Besuch unter einer Bedingung: Sie sollten Sun überreden, den Hungerstreik zu beenden.

Suns Frau Zhang Xia praktiziert auch Falun Dafa. Sie arbeitete als Lehrerin an der Grundschule Qingyun in Zhongshan. Das Paar war im März 2017 verhaftet und zu jeweils über sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sun wird derzeit auf der Station 4 des Gefängnisses Shenyang Nr. 1 im Stadtteil Pingluo festgehalten, während sich seine Frau im Frauengefängnis der Provinz Liaoning befindet, unweit des Gefängnisses Shenyang Nr. 1. Ihr psychischer Zustand ist sehr schlecht und sie hat Schwierigkeiten mit ihren Beinen. Ihr Sohn studierte in Japan, musste aber nach Hause kommen, nachdem seine Eltern verhaftet worden waren.

Misshandelt im Hochsicherheitstrakt

Bevor Sun auf die Station 4 gebracht wurde, war er auf der Station 19, ein Hochsicherheitstrakt im Gefängnis. Aus Protest gegen die Misshandlungen dort trat er in einen Hungerstreik. Der Wärter Xu Bowen veranlasste daraufhin den Häftling Wen Tie, Sun zu schlagen und ihm eine Plastiktüte über den Kopf zu ziehen, an der Sun fast erstickt wäre.

Folternachstellung: eine Plastiktüte über den Kopf stülpen

Im März 2018 brachte man Sun auf die Station 4, aber der Wärter Yang Hao brachte ihn bald darauf wieder auf die Station 19 zurück, weil Sun sich weigerte, Zwangsarbeit zu leisten. Kurz nach seiner Ankunft dort trat Sun wieder in einen Hungerstreik, diesmal für einen Monat. Während des Hungerstreiks bat er wiederholt um ein Treffen mit einem Beamten der Staatsanwaltschaft, der im Gefängnis stationiert war.

Seine Anträge wurden jedoch abgelehnt. Etwa zwanzig Tage nach seinem Hungerstreik schlug der 25-jährige Praktizierende Jiang Shilin, der auf der gleichen Station wie Sun festgehalten wurde, mit dem Kopf gegen die Wand. Er wollte so die Gefängnisbeamten zwingen, diesen Beamten treffen zu dürfen. Mit Erfolg – Jiang konnte seine Beschwerden beim Staatsanwalt vorbringen. Dabei informierte er ihn darüber, dass Sun sich ebenfalls mit ihm treffen wolle.

Beschwerde einreichen – Beamte reden sich heraus

Danach traf sich der Beamte mit Sun. Sun erklärte ihm, dass er unschuldig sei und von Wen Tie und anderen Häftlingen auf der Station 19 gefoltert werde. Sun wollte Beschwerde gegen Wen Tie und die beteiligten Täter einreichen.

Der Staatsanwalt wich der Verantwortung aus und sagte Sun, dass die im Gefängnis stationierten Staatsanwälte diese Beschwerden nicht mehr beaufsichtigen würden, sondern eine Einheit mit dem Namen „Überwachungsabteilung“. Der dortige Beamte sagte ihm dann, dass er den Fall an die Strafverfolgungsabteilung übergeben werde.

Zwei Tage nach dem Treffen kam Wang, der Leiter dieser Abteilung, und traf sich mit Sun. Wang lieferte unbegründete Ausreden, um die illegale Verfolgung zu rechtfertigen. Suns Fall wurde offen gelassen.

Protest mit Hungerstreik zeigt Wirkung

Durch seinen Hungerstreik bekam Sun jedoch sein schriftlich verfasstes „Schuldbekenntnis“ und das Versprechen, dass er seinen Glauben aufgeben würde, zurück. Dieses „Schuldbekenntnis“ hatte man ihm aufgezwungen, als er während der Folterungen nicht mehr klar denken konnte. Sun erklärte nun, dass er keine Zwangsarbeit mehr leisten werde, denn eine unschuldige Person sollte nicht dazu gezwungen werden. Die Beamten der Station 19 und der Station 4 stimmten zu.

Erneute Misshandlungen

Nachdem er auf die Station 4 zurückgekehrt war, saß Sun in der Nähe der Hintertür der Fabrik, wo die Häftlinge arbeiteten. Nach der Rückkehr in die Gefängniszelle praktizierte er die Falun-Dafa-Übungen, das tat er jeden Morgen.

Einige Tage später sah Zhang Lin, der Leiter der Disziplinarabteilung der Station 4, Sun in der Fabrik meditieren. Er schrie Sun an und wollte ihm untersagen, die Beine zu kreuzen. Als Sun ihn ignorierte, schleppte Zhang Sun in ein Büro hinter der Fabrik. Die Leute hörten Geräusche, wie wenn jemand gegen die Bürotür geschlagen wurde. Nach einiger Zeit kam Sun heraus und schien geschlagen worden zu sein. Ein Insasse brachte ihn zur Toilette und wusch ihm das Gesicht.

Sun trat daraufhin erneut in einen Hungerstreik. Später sagte er aus, dass Zhang Lin seine Augen mit Pfefferspray besprüht habe.

Wieder im Hochsicherheitstrakt – erneuter Hungerstreik

Die Wärter schickten Sun wieder auf die Station 19 und injizierten ihm gewaltsam eine sogenannte lebenserhaltende Nährstofflösung. Die gleiche Flüssigkeit hatten sie ihm auch beim vorherigen Hungerstreik eingeflößt.

Sun blieb wieder über einen Monat lang im Hungerstreik. Am Ende rief Zhang Lin Suns Vater und seinen Sohn an und bat sie zu kommen und zu versuchen, Sun zu überreden, den Hungerstreik zu beenden. Als Sun darum bat, seinen Glauben praktizieren zu dürfen, gab Zhang Lin keine klare Antwort.

Sun übt die Übungen nun jeden Morgen und Abend in der Gefängniszelle und sitzt tagsüber im hinteren Teil der Fabrik.

Er bestand darauf, Beschwerden gegen Wen Tie und die anderen, die ihn misshandelt haben, einzureichen. Er bat Guo Liang, den Aufseher der Station 4 wiederholt, ihm Stift und Papier zu geben, damit er die Beschwerden aufschreiben konnte. Guo wich immer wieder aus und weigerte sich, ihm etwas zu geben.