Shandong-Ingenieur stirbt in Armut

(Minghui.org) Der Falun-Dafa-Praktizierende [1] Wang Hongzhang lebte nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis in Armut und war verzweifelt. Er musste sich alleine um seine erwachsene Tochter kümmern, die psychisch krank ist. Er hatte Schwierigkeiten, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Als ihn ein Freund am 21. Januar 2019 besuchte, war es bei ihm zu Hause düster und kalt. Es lag ein merkwürdiger Geruch in der Luft. Sein Freund ließ Wang etwas Essen da und versuchte, ihn aufzumuntern. Noch an diesem Nachmittag wurde Wang tot aufgefunden. Er wurde 87 Jahre alt.

Wangs Tod beendete ein jahrelanges Martyrium, das er auf sich nehmen  musste, weil er Falun Dafa nicht aufgeben wollte.

Im Jahr 2008 wurde Wang in der Stadt Jinan in der chinesischen Provinz Shandong wegen seines Glaubens zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Damals war er 76 Jahre alt. Nachdem er 2012 Herzrasen bekommen hatte und sich in einem kritischem Zustand befand, gewährte ihm die Gefängnisverwaltung eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Zwischen 2014 und 2016 setzte sein Arbeitgeber seine Pensionszahlungen mit Verweis auf seinen Gefängnisaufenthalt aus. In den letzten beiden Jahren zahlte er ihm eine geringe Beihilfe.

Wang Hongzhang, 87, stirbt am 21. Januar 2019

Seine harte Arbeit über viele Jahre forderte ihren Tribut – bis er auf Falun Dafa traf

Wang arbeitete vor seinem Ruhestand als Ingenieur bei der Jinan Steel Group. Seit dessen Gründung im Jahr 1958 arbeitete er dort. Die harte Arbeit über viele Jahre hin forderte ihren Tribut von seiner Gesundheit. In den 1980er Jahren konnte er nur noch Teilzeit arbeiten. Er nahm viele Medikamente und probierte über zehn verschiedene Arten Qigong aus. Nichts davon half .

Im Januar 1994 war Wang beim Neun-Tages-Seminar in Jinan von Li Hongzhi, dem Gründer von Falun Dafa. Innerhalb weniger Monate wurde er wieder gesund und sein graues Haar wieder schwarz. Da sie durch die positiven Veränderungen neugierig geworden waren, besuchten er und seine Frau insgesamt neun Seminare.

Danach arbeitete Wang noch härter. Er ging sehr rücksichtsvoll mit seinen Kollegen um und hatte weniger Konflikte mit ihnen. Außerdem meldete er sich freiwillig als Helfer für die Organisation eines Gruppenübungsplatzes, wo die Falun-Dafa-Übungen miteinander praktiziert wurden.

Zahlreiche Verhaftungen und Zwangsarbeit

Nach Beginn der Verfolgung 1999 schickte die Jinan Steel Group jemanden, der jeden Tag in einem Auto vor Wangs Wohnung saß und ihn beobachtete. Das ging mehrere Monate lang so. Später stellte die Firma drei Leute an, um ihn regelmäßig zu überwachen. Ein Ruheständler folgte ihm und zwei Nachbarn behielten seine Besucher im Auge.

Zwischen Juli 1999 und Oktober 2000 wurde Wang mehrfach verhaftet. Im Oktober 2000 sperrte man ihn dann für drei Jahre ins Zwangsarbeitslager Liuchangshan.

Als Wang am 4. August 2008 Informationsmaterialien über Falun Dafa aufhängte, wurde er bei der Polizei gemeldet. Er wurde verhaftet und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gesperrt. Die Beamten drohten ihm mit Gefängnis, sollte er seinen Glauben nicht aufgeben. Seine Firma belohnte denjenigen, der ihn gemeldet hatte, mit 10.000 Yuan [2].

Nachdem Wang aus Protest in einen Hungerstreik getreten war, wurde er in ein Polizeikrankenhaus und einen Monat später in die Haftanstalt Licheng gebracht. Seine Zelle war kalt. Die Wärter hatten angeordnet, dass die Tür und die Fenster immer offen sein sollten. Wang bekam nur sehr wenig Essen. Außerdem hatte er Probleme zu schlafen, weil er im Bett von beiden Seiten von anderen Insassen eingezwängt war.

Folter im Gefängnis

Im Dezember 2008 hielt das örtliche Gericht einen geheimen Prozess ab und verurteilte Wang zu fünf Jahren Gefängnis. Weder seine Familie noch sein Arbeitgeber wurden darüber informiert. Zwei Monate später brachte man Wang ins Gefängnis der Provinz Shandong. Dort stifteten die Wärter die Strafgefangenen an, ihn zu foltern. Dafür versprachen sie ihnen Haftzeitverkürzung. Nach wenigen Tagen der Misshandlungen bekam Wang Atembeschwerden und litt unter schweren Hustenanfällen.

In der Abteilung 11 des Gefängnisses wurde Wang untersagt, mit irgendjemandem zu sprechen oder Kontakt aufzunehmen. Zwei Insassen sollten ihn beobachten und ihn zwingen, den ganzen Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Im Juni 2009 schickte ein Wärter Wang in eine andere Abteilung zu Chen Yulei, einem Bandenmitglied des organisierten Verbrechens. Der sollte ihn foltern. In der ganzen Zelle standen Sprüche, die Falun Dafa schmähten. Als Wang nicht nachgab, wurde ihm der Zugang zu Wasser und der Toilette verwehrt. Außerdem wurde er auf Schlafentzug gesetzt.

Als Chen sah, dass Wang seinen Glauben nicht aufgab, wies er mehrere der schlimmsten Insassen an, ihn zu foltern. „Um Mitternacht zerrten sie mich aus meinem Bett und verprügelten mich sehr übel. Danach quetschte ein Verbrecher meine Hand, während ein anderer einen Stift zwischen meinen Fingern drehte, bis die Haut und das Fleisch an meinen Fingern abgerieben war. Anschließend hielten mich die Verbrecher auf dem Bett fest und schlugen mit dem Stiel eines Besens auf mein Gesäß. Die Anderen schlugen mit kleineren Stöcken auf meine Handflächen, Fußsohlen und Waden ein. Es war so schmerzhaft, dass ich schrie. Sie prügelten mich mehrfach und schleiften mich über den Boden. Als ich später ins Bad ging, hatte ich Blut im Urin. Als ich zurück kam, konnte ich weder sitzen noch schlafen“, so Wangs Beschreibungen dieser Zeit.

Die brutalen Prügel gingen am nächsten Tag weiter. Wang bemerkte einen unregelmäßigen Herzschlag und verlangte daraufhin, zu einem Arzt gebracht zu werden. Chen antwortete: „Es ist uns egal, ob du hier stirbst. Im Bericht wird stehen, dass du an einem Herzinfarkt gestorben bist und dann kommst du direkt ins Krematorium.“ Wangs Beine waren stark angeschwollen. Er konnte nicht mehr mit einem Löffel essen.

Die Folter dauerte fünf Tage. Danach hatte Wang Brustschmerzen und Schmerzen beim Atmen. Sein Gesäß war verletzt und seine Unterwäsche war mit Blut getränkt. Chen forderte einen anderen Insassen mit Namen Liu Jian auf, Wang in der Nacht zu Tode zu foltern. An diesem Tag starb Lv Zhen, ein anderer Praktizierender. Wegen dessen Tod wollte ein Wärter nicht, dass noch ein Vorfall geschieht und hielt Liu davon ab.

Später ordneten die Wärter eine medizinische Untersuchung von Wang an. Es wurde festgestellt, dass er einen unregelmäßigen Herzschlag, geschwollene Beine hatte und sich in einem kritischen Zustand befand. Ein Arzt empfahl, ihn ins Krankenhaus einzuweisen. Die Gefängnisbeamten lehnten das ab.

Erst am 4. August 2009 wurde Wang ins Krankenhaus eingeliefert. Da war er schon äußerst geschwächt.

Sechs Monate später brachte man ihn ins Gefängnis zurück. Die Insassen misshandelten ihn weiter. Sie misshandelten auch den Praktizierenden Shao Chengluo, der in Wangs Zelle war. Shao war seit ungefähr vier Monaten im Hungerstreik und wog nur noch 50 Kilogramm. Ab Juni 2011 richtete ein Insasse ständig einen Ventilator auf Wang und Shao und sagte, dass er das so lange tun werde, bis sie stürben. Wang bekam einen Rückfall seiner Herzprobleme und wurde für vier Monate ins Krankenhaus gebracht.

Im Dezember 2011 kam Wang erneut ins Krankenhaus. Im März 2012 fing er an, unter unregelmäßigem Herzschlag zu leiden. Er konnte sich weder hinlegen noch schlafen.

Die Gefängnisverwaltung fürchtete, dass er während der Haft sterben könne, und entschloss sich, ihm eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zu gewähren und ihn zu entlassen. Sie versuchten, Wang zu zwingen, Dokumente zu unterschreiben, in denen er Falun Dafa abschwören sollte. Er protestierte mit Schweigen. Tags darauf war er zu Hause.

Betriebsrente zurückgehalten

Als Wang nach Hause kam, konnte er kaum stehen und zitterte die ganze Zeit. Als er die Falun-Dafa-Übungen praktizieren konnte, erholte er sich wieder.

Seine Firma hörte nicht auf, ihn zu schikanieren. Sie schickten Leute, um ihn zu Hause zu belästigen, und ließen ihn von jemandem 24 Stunden am Tag vor der Wohnungsanlage aus einem Auto heraus überwachen. Das ging so weiter bis zu Wangs Tod.

Im Jahr 2000 stellte die Jinan Steel Group die Pensionszahlungen an Wang und seine Frau ein, die beide bei dieser Firma gearbeitet hatten. Als Grund gaben sie an, dass Wang und seine Frau Falun Dafa praktizieren würden. Während Wang 2011 im Gefängnis saß, verhaftete die Firma seine Frau.

Als Wang sich nach seiner Freilassung nach seiner Pension erkundigte, stellte er fest, dass seine Pension in Wirklichkeit regelmäßig gezahlt worden war. Jedoch hatte die Verwaltung seiner Firma die Zahlungen unter dem Vorwand seiner Haft wieder abgezogen.

Später bekam Wang ungefähr 500 Yuan (ca. 65 Euro) im Monat. Im Jahr 2018 wurde die Zahlung auf 1.900 Yuan (ca. 250 Euro) im Monat erhöht. Zum Zeitpunkt seines Todes im Januar 2019 wurde die Höhe der zurückgehaltenen Pensionszahlungen auf über 200.000 Yuan (ca. 26.500 Euro) geschätzt.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 1.300 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.