Tot infolge von brutaler Folter und Einschüchterung durch die Polizei (Provinz Jilin)

(Minghui.org) Ein Falun-Dafa-Praktizierender wurde zwei Jahrzehnte lang verfolgt, weil er in seinem Glauben an Falun Dafa [1] standhaft blieb. Er verstarb am 8. Oktober 2020 im Alter von 63 Jahren.

Sun Qunying war aus dem Landkreis Liuhe in der Provinz Jilin.Im Jahr 1997 hatte er angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Nachdem das chinesische kommunistische Regime im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, wurde er mehrfach verhaftet und zwei Mal für insgesamt fünf Jahre zu Zwangsarbeit verurteilt. Eine weitere Verurteilung führte zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und sechs Monaten.

Beginn der Verfolgung

Sun wurde erstmals im April 2000 verhaftet. Polizisten erpressten damals 3.000 Yuan (375 Euro) von ihm. Im Juni 2000 wurde er erneut verhaftet, einen Monat eingesperrt und danach zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Sun erhielt zwar aufgrund seines Gesundheitszustands im September 2001 Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Drei Monate später, am 29. Dezember 2001, wurde er jedoch wieder in Gewahrsam genommen und ins Zwangsarbeitslager Chaoyanggou gebracht.

Am 6. April 2002 begannen die Wärter des Arbeitslagers mit einer Kampagne zur „Umerziehung“ der 400 dort inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden. Die Kampagne sollte dafür sorgen, dass die Praktizierenden ihren Gauben aufgaben. Diejenigen, die sich weigerten, die Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben, wurden mit Elektrostäben geschockt und mit Bambusbrettern geschlagen.

Da Sun sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben, befahlen die Wärter sechs Häftlingen, ihn zu schlagen. Sein Unterkörper, vom Rücken bis zu den Füßen, war mit Blutergüssen übersät. Die Häftlinge schlugen ihn mit solcher Gewalt, dass das Metallrohr, das sie benutzten, verbogen wurde. Sein Unterkörper, vom Rücken bis zu den Füßen, war mit Blutergüssen übersät. Aber die Häftlinge kratzten dann mit einem scharfen Teil des gebogenen Rohres an seinem Bein, wodurch ein langer Schnitt an seinem Bein zurückblieb. Trotz der starken Blutung weigerten sich die Wärter, ihn zu verbinden. Sie zwangen ihn, für längere Zeit auf einem kleinen Schemel zu sitzen, um ihn weiter zu foltern. Ein Wärter mit dem Namen Chen sagte, dass sie dies „zum Vorteil“ von Sun getan hätten.

Da Sun die brutale Folter nicht ertragen konnte, unterschrieb er ein Dokument, in dem er seinen Verzicht auf Falun Dafa erklärte. Am nächsten Tag wurde er in die vierte Station verlegt.

Sun bereute zutiefst, die Erklärung unterzeichnet zu haben, deshalb reichte er am 13. Mai ein Dokument ein, in dem er formell erklärte, dass seine Verzichtserklärung ungültig sei. Die Wärter waren wütend über seinen Entschluss. Vier Wärter schlugen und ohrfeigten ihn. Sie fesselten ihn, legten ihm Handschellen an und zogen ihn bis auf die Unterwäsche aus. Danach steckten sie seinen Kopf zwischen zwei Sprossen einer Leiter, sodass er sich nicht bewegen konnte. Dann schlugen sie mit Gummigurten und Elektrostäben auf ihn ein. Nach stundenlangen Schlägen hatte Sun Verletzungen am ganzen Körper. Er erbrach Blut und wurde ohnmächtig. Die Wärtern zwangen ihn, ein weiteres Dokument zu schreiben. Darin sollte er sich für seine Erklärung entschuldigen und musste dies vor anderen Häftlingen vorlesen.

Ein anderes Mal wurde Sun mitten in der Nacht von Wärtern geschlagen. Er hatte Nasenbluten, war benommen und konnte nicht gehen.

Von da an schrieb er jedes Mal „Falun Dafa ist gut“, wenn die Wärter ihn schlugen und ihn zwangen, Gedankenberichte zu schreiben. Jedes Mal, wenn er das schrieb, verlängerten die Wärter seine Haftzeit um weitere 20 Tage. Seine Haftzeit wurde insgesamt um 218 Tage verlängert.

Als Suns Familie am 18. August 2003 ihn abholen kam, konnten sie ihn nicht wiedererkennen. Er war abgemagert, sein Gesicht war blass und voller Narben, seine Sehkraft war stark beeinträchtigt und seine Beine so schwach, dass er kaum gehen konnte.

Trotz seines körperlichen Zustands hörten Polizisten nicht auf, Sun zu verfolgen. Am 9. Mai 2004 schikanierten sie ihn und versuchten, ihn zur Unterzeichnung einer Erklärung zu zwingen, in der er erneut auf Falun Dafa verzichten sollte. Sun konnte entfliehen, doch wurde er verhaftet, als er am Abend nach Hause zurückkehrte. Polizisten plünderten seine Wohnung und beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher und das Foto des Begründers von Falun Dafa. Er wurde für einen unbekannten Zeitraum im Untersuchungsgefängnis des Landkreises Liuhe festgehalten. Laut den auf Minghui.org verfügbaren Informationen war er bis März 2005 noch nicht freigelassen worden.

Es ist unklar, wann Sun zu einer zweiten Haft in einem Zwangsarbeitslager von mehr als zwei Jahren verurteilt worden war.

Die letzte Verhaftung, Traumatisierung durch Schikanen

Am 15. Juli 2016 wurde Sun gegen 19:30 Uhr erneut verhaftet. Polizisten durchsuchten seine Wohnung und beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher. Sie beschlagnahmten auch sechs Satellitenschüsseln, die er für Menschen installierte, damit diese unzensierte Nachrichten von ausländischen Medien empfangen konnten. Polizisten brachten ihn noch am selben Tag ins Untersuchungsgefängnis des Landkreises Liuhe.

Einen Monat später brachte man ihn zu einer Untersuchung ins Krankenhaus. Dort wurde bei ihm hoher Blutdruck und ein Herzleiden festgestellt. Am 28. Juli ließ man ihn gegen Kaution frei, nachdem seine Familie eine Kaution in unbekannter Höhe gezahlt hatte. Die Bezirksstaatsanwaltschaft von Liuhe genehmigte seine Verhaftung am Tag nach seiner Freilassung.

Am 24. März 2017 stellte man Sun vor Gericht, am 20. Juni erfolgte die Verurteilung zu 3,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (375 Euro). Aufgrund seines lebensbedrohlichen hohen Blutdrucks gab das Gericht dem Antrag seiner Familie statt, Sun seine Haftstrafe zu Hause absitzen zu lassen.

Während dieser Zeit kamen immer wieder Polizisten und schikanierten ihn. Im November 2019, als nur noch zwei Monate seiner Haftzeit verblieb, kamen Polizisten und nahmen ihn zu einer körperlichen Untersuchung mit. Jiang Hui, der Leiter der Abteilung für Innere Sicherheit, behauptete, dass die Zeit, die Sun zu Hause abgesessen hatte, nicht zähle und er immer noch im Gefängnis eingesperrt werden müsse.

Die Schikanen und Einschüchterungen traumatisierten Sun zutiefst. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich stetig. Er bekam Schwierigkeiten beim Gehen und konnte nicht mehr klar sehen. Am 7. Oktober 2020 wurde er nach einer Hirnblutung zur Wiederbelebung ins Krankenhaus eingeliefert, wo er gegen 17 Uhr am nächsten Tag verstarb.

Früherer Bericht:

Provinz Jilin: Sechs Bewohner des Kreises Liuhe zu Gefängnis verurteilt – weil sie Falun Gong nicht aufgeben wollten


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.