Provinz Liaoning: Drei Praktizierende wegen ihres Glaubens vor Gericht

(Minghui.org) Der Anwalt eines Falun-Dafa-Praktizierenden [1] aus der Stadt Dandong, Provinz Liaoning forderte den Richter auf, seinen Fall abzuweisen.

Ju Shimiao, 45, ist eine Führungskraft im Finanzwesen. Er wurde zusammen mit Sun Zhongqin (w), 68, und Tong Xiuhong (w) am 8. Dezember 2019 verhaftet, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatten. Polizisten durchsuchten die Wohnungen der drei Praktizierenden und verhafteten auch Zhou Chunling, die zufällig bei Ju vorbeikam, als die Polizisten gerade dort waren.

Die Frauen Sun, Tong und Zhou wurden an diesem Abend in das Untersuchungsgefängnis Dandong gebracht. Ju hielt man im Untersuchungsgefängnis Fengcheng fest. Zhou wurde nach 12 Tagen Haft entlassen, Tong später gegen Kaution freigelassen.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Zhen'an genehmigte die Verhaftungen von Sun, Tong und Ju am 15. Januar und klagte sie am 28. Juni 2020 an. Die Familien von Sun und Ju beauftragten Anwälte, sie zu vertreten.

Am 4. September legte Jus Anwalt beim Bezirksgericht von Zhen'an einen Brief vor, in dem er den Richter aufforderte, die Anklage gegen Ju fallen zu lassen.

Der Anwalt schrieb: „Religionsfreiheit ist das Grundrecht eines jeden Menschen. Sie wird nicht durch seine Rasse, sein Geschlecht, seine Nationalität oder seinen Glauben beeinträchtigt. Dieses Recht kann niemals durch eine Regierung in irgendeiner Form vorenthalten oder verletzt werden.“

Er fügte hinzu, dass die Gedanken einer Person nicht als Beweismittel der Anklage gegen sie verwendet werden könnten und dass nur tatsächliche Verbrechen bestraft werden sollten. In Anbetracht dessen sollte jemand nicht wegen seines spirituellen Glaubens bestraft oder strafrechtlich verfolgt werden.

Der Anwalt sagte auch, dass in China kein Gesetz Falun Dafa kriminalisiere. Unabhängig davon, ob Ju, wie in der Anklageschrift angegeben, Informationsmaterialien über Falun Dafa besessen oder verbreitet habe, verletze er damit daher keine Gesetze.

Es war nicht das erste Mal, dass Ju und Sun wegen ihres Glaubens ins Visier genommen wurden. Ju war zuvor mehrmals nach Peking gereist, um Gerechtigkeit für Falun Dafa zu fordern. Damals wurde zu vier Jahren Haft in einem Arbeitslager verurteilt. Sun wurde 2007 zu einem Jahr Haft im Zwangsarbeitslager Masanjia und 2011 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, wo man sie schlug, nackt auszog und mit kaltem Wasser übergoss.

Früherer Bericht:

Neun Bürger aus Liaoning wegen ihres Glaubens während des chinesischen Neujahrs inhaftiert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.