Todesmeldung: 63-Jähriger stirbt nach Jahren der Verfolgung

(Minghui.org) Nachdem er seine Frau, seine Tochter und seine Schwiegertochter durch die Verfolgung von Falun Dafa [1] verloren hatte, wurde einem fast 90-jährigen Mann ein weiterer schwerer Schlag versetzt: Sein Sohn, Wan Yunlong, starb am 20. Mai 2020.

Weil Wan Falun Dafa praktizierte, wurde er wiederholt verhaftet und dreimal für insgesamt sieben Jahre in einem Zwangsarbeitslager eingesperrt. Wan war aus der Stadt Shuangcheng, Provinz Heilongjiang. 2016 war er verhaftet worden. Als er sich dann in einem kritischen Zustand befand, wurde er freigelassen. Er zog von Ort zu Ort, um sich vor der Polizei zu verstecken. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich im Laufe der Jahre; in seinen letzten Tagen war er nur noch Haut und Knochen.

Wans Frau, Wang Liqun, starb nur wenige Stunden nach ihrer Verhaftung im Jahr 2006 in Gewahrsam. Seine Schwester, Wan Yunfeng, die im November 2011 verhaftet und im Zwangsarbeitslager Qianjin gefoltert wurde, starb 2016, vier Monate nach der Verhaftung von Wan und ihrem Sohn Gong Zun.

Wans Mutter, Zhang Guiqin, verstarb aufgrund des seelischen Stresses und der Sorge über die Verfolgung ihrer Kinder.

Nachfolgend berichten wir weitere Einzelheiten von Wans Tortur.

Geheilt durch das Praktizieren von Falun Dafa

Der 37-jährige Wan litt damals an einer schweren Herzkrankheit und einem Magenproblem, wodurch er alles was er zu sich nahm erbrechen musste. Wie erfreut war er, als er 1994 von einem entfernten Verwandten von Falun Dafa hörte! Er kaufte ein Flugticket und flog über 3.200 Kilometer nach Guangzhou in die Provinz Guangdong. Dort nahm er an der letzten neuntägigen Vortragsreihe von Herrn Li Hongzhi teil, dem Begründer von Falun Dafa.

Als Wan zwei Wochen später nach Hause zurückkehrte, war seine Familie überrascht, ihn völlig geheilt vorzufinden, sein Gesicht strahlte, seine Lippen waren nicht mehr blau, und er musste sich nach dem Essen nicht mehr übergeben. Er hatte weder ein Engegefühl in der Brust noch Schmerzen im Bauch. Er nahm an Gewicht zu und ging wieder zur Arbeit. Die Menschen, die ihn kannten, waren erstaunt über seine wundersame Genesung.

Zwei Jahre im Arbeitslager

Sobald das kommunistische Regime am 22. Juli 1999 die Entscheidung zur Verfolgung von Falun Dafa bekannt gab, wandten sich Wan und viele örtliche Praktizierende an die Provinzregierung und forderten ihr Recht auf die Ausübung ihres Glaubens.

Da Wan Betreuer einer Falun-Gong-Gruppe war, wurde er von den örtlichen Behörden ins Visier genommen. Sie verhafteten ihn nach seiner Rückkehr und sperrten ihn für zwei Jahre im Zwangsarbeitslager Yimianpo ein. Davor war er bereits sechs Monate lang in einem Gefängnis festgehalten worden.

In dem Arbeitslager, das aus einem Steinbruch bestand, mussten alle Häftlinge und Falun-Dafa-Praktizierenden die Züge eine Ladung nach der anderen mit Steinen füllen. Jede Ladung betrug über 50 Kilogram. Es dauerte nicht lange, bis die Knochen an seinen Schultern freigelegt waren. Aber auch da schlugen und traten ihn die Wärter immer noch, sobald er langsamer wurde.

Da Wans Familie ihn nicht besuchen durfte, zog seine Familie einen Freund ins Vertrauen, der ihn in ihrem Namen besuchen sollte. Ein Lagerwärter sagte zu dem Freund: „Dieser Typ ist wirklich hart. Wir haben ihn mit allem was wir haben gefoltert, und er sagt immer noch, dass er weiterhin Falun Dafa praktizieren wird“.

Am 29. April 2000 warfen zwei Häftlinge zwei Körbe mit Steinen auf Wans Rücken. Als er zusammenbrach, drohten die Wärter ihm, keinen Ton von sich geben, sonst würden sie ihn schlagen. Sie sagten auch: „Es ist nicht ihre Schuld, dass Sie gestürzt sind. Sie waren es, Sie haben die Steine nicht aufgefangen.“

Jeden Tag, nachdem er Steine getragen hatte, zwangen die Wärter Wan, den Boden zu reinigen und stundenlang mit dem Gesicht zur Wand zu stehen. Da er nicht genug zu essen bekam, war er abgemagert, und die Knochen seines Brustkorbes traten hervor.

Nach zwei Jahren höllischer Misshandlungen kehrte Wan im Mai 2001 nach Hause zurück. Er nahm das Praktizieren von Falun Dafa wieder auf und erholte sich allmählich wieder.

Weitere drei Jahre Zwangsarbeit 

Wan wurde im Oktober 2001, als er in einem Zug saß, durchsucht. Als das Sicherheitspersonal Falun-Dafa-Schriften bei ihm fand, nahmen sie ihn sofort fest. Die 5.000 Yuan (626 Euro), die er bei sich trug, nahmen sie an sich.

Er weigerte sich, seinen Namen und seine Adresse anzugeben, und ging in den Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Wärter des Zwangsarbeitslagers Changchun flößten ihm mit Gewalt konzentriertes Salzwasser ein, schlugen ihn, verweigerten ihm die Benutzung der Toilette und fesselten ihn mit gespreizten Gliedmaßen auf ein Bett. Er wurde inkontinent.

Folterillustration: Auf ein Bett gefesselt

Die Behörden verurteilten ihn später zu drei Jahren Zwangsarbeit. Regelmäßig schlugen die Wärter auf ihn ein und verletzten ihn schwer. Das extreme körperliche Leiden trieb ihn an seine Grenzen, und er hätte beinahe Selbstmord begangen. Erst als er sich erinnerte, dass es in Falun Dafas Lehre eine schwere Sünde ist, sich das Leben zu nehmen, gab er den Versuch auf.

Aber während er ums Überleben kämpfte, folterten ihn die Wärter weiter und zwangen ihn zu intensiver Arbeit. Im Mai 2002 erbrach er Blut, nachdem ihm befohlen worden war, einen sehr schweren Sack mit Erde zu tragen.

Anfang 2003 befand sich Wan in kritischem Zustand. Er hatte Schwierigkeiten beim Atmen und Sprechen. Sein Puls schlug über 140 Mal pro Minute.

Ein Wärter rief seine Familie an und befahl ihnen, Wan innerhalb von zwei Stunden nach Hause zu holen. Er sagte, dass das Arbeitslager nicht verantwortlich sei, wenn Wan sterben würde. Als seine Familie in das Arbeitslager eilte, sagte der Sicherheitsmann an der Eingangstür zu ihnen: „Versuchen Sie nicht, ihn zu retten. Einer, der vor kurzem hier entlassen wurde, starb, nachdem seine Familie 20.000 Yuan (2.504 Euro) für seine Wiederbelebung ausgegeben hatte. Das war doch reine Geldverschwendung!”

Um polizeiliche Schikanen zu vermeiden, blieb Wan bei einem Verwandten. Zuerst konnte er sich nicht einmal bewegen und lag einfach nur im Bett. Einige Tage, nachdem er die Audiovorträge des Meisters gehört hatte, konnte er sich für einige Minuten an die Wand setzen und Wasser aus einem Löffel trinken. Wochen später stand er auf und machte alleine die Falun-Dafa-Übungen im Stehen. Dann war er in der Lage, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Drei Monate später hatte er sich fast vollständig erholt.

Ehefrau stirbt Stunden nach Verhaftung, Tochter eingeschüchtert

Die Polizei in der Stadt Shuangcheng leitete 2006 eine neue Verfolgungsrunde ein. Den ganzen Tag standen Polizeiautos vor Wans Haus. Da er nicht nach Hause zurückkehren konnte, war er gezwungen, von Ort zu Ort zu ziehen und verrichtete Gelegenheitsarbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Wang Liqun

Am 28. September 2006 wurden seine Frau, Wang Liqun, und seine Tochter, Wan Meijia, die eine andere Praktizierende namens Jia Junjie, besuchten, während einer Polizeirazzia verhaftet. Jia sprang aus dem Fenster im zweiten Stock und wurde verletzt.

Im Gefängnis Nr. 2 von Shuangcheng hielt die Polizei Wan [die Tochter] in einem separaten Raum ohne Fenster fest und verhörte sie. Sie schalteten kein Licht an, sondern zündeten nur vier Kerzen in dem dunklen Raum an. Sie versuchten, sie zur Aussage zu zwingen, dass Jia nicht selbst gesprungen sei, sondern dass andere Leute sie aus dem Fenster gestoßen hätten. Sie drohten Wan mit einer Anklage wegen Unterstützung von Falun Dafa, falls sie dem nicht nachkäme.

In der Zwischenzeit schüchterte die Polizei Wang [Wans Frau] weiter ein und sagte, dass die Zukunft ihrer Tochter zerstört werden würde. Während des vierstündigen Verhörs ihrer Tochter war Wang äußerst ängstlich und nervös. Als sie plötzlich ohnmächtig wurde, bestand die Polizei darauf, auf die Ankunft des Gefängnisarztes zu warten, bevor sie ins Krankenhaus gebracht wurde. Als der Gefängnisarzt eine Stunde später endlich eintraf, wartete er weitere 20 Minuten, bevor er nach Wang sah. Er stimmte zu, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden sollte. Aber es war zu spät. Wang starb später an diesem Tag.

Die Polizei verhörte ihre Tochter am nächsten Tag und versuchte, sie zu zwingen, eine vorbereitete Erklärung zu unterschreiben. In der stand, dass die Polizei die Situation gut gemeistert habe und dass der Arzt kurz nach Wangs Bewusstlosigkeit eingetroffen sei. Als Wan sich weigerte, dem nachzukommen, hielt die Polizei ihr die Hände fest und zwang sie, ihre Fingerabdrücke darauf zu drücken. Bevor sie entlassen wurde, sagte die Polizei zu ihr: „Wir können Sie heute entlassen, und wir können Sie auch wieder festnehmen.“

Die Polizei drängte auch die Familie, Wangs Leiche schnell einäschern zu lassen. Bei ihrer Beerdigung waren vier Kleinbusse voller Polizeibeamter vor Ort, die ihre Familie beobachteten. Eine Beamtin blieb bei Wangs Leiche, bis diese in die Verbrennungsanlage gelegt wurde. Die Beamtin verriet einem Zuschauer, dass sie dies tat, um Falun-Dafa-Praktizierende daran zu hindern, Wangs Leiche wegzubringen.

Einem Zeugen zufolge war Wangs Gesicht fast blau gewesen, und sie hatte Verletzungen an der rechten Seite ihres Halses gehabt. Ein Beamter, der in den Fall verwickelt war, enthüllte später, dass sie Mist gebaut hätten und dass sie 10.000 Yuan (1.354 Euro) bekommen hätten, wenn Jia nicht aus dem Fenster gesprungen und Wang nicht gestorben wäre.

Wans dritte Haftzeit im Arbeitslager

Wan wurde am 13. November 2011 erneut verhaftet. Die Wärter und Insassen der Haftanstalt Nr. 1 in Harbin schlugen ihn, fügten ihm mit einem Schuh eine Platzwunde am Kopf zu und ließen ihn nicht schlafen. Sie versuchten ihn durch diese Misshandlungen dazu zu zwingen, seinen Namen preiszugeben. Die Polizei brachte ihn später für weitere zwei Jahre in das Zwangsarbeitslager Suihua.

Als seine Familie ihn besuchte, waren seine Augen blutunterlaufen, und er konnte kaum gehen. Später erfuhren sie, dass die Wärter ihn mit elektrischen Schlagstöcken geschockt, an den Handgelenken aufgehängt und getreten hatten.

Monate später wurde bei ihm Flüssigkeit in der Lunge diagnostiziert und er wurde am 25. April 2013 entlassen.

Gezwungen, das Zuhause zu verlassen

Wan wurde am 6. Mai 2016 bei einer Gruppenverhaftung erneut aus seiner Mietwohnung abgeführt. Seine Falun-Dafa-Bücher, sein Computer und viele andere persönliche Gegenstände wurden beschlagnahmt.

Die Polizei zog ihm eine schwarze Kapuze über den Kopf und brachte ihn in das Gefängnis des Bezirks Shuangcheng. Sie ließ seine Familie über seinen Aufenthaltsort im Dunkeln. Als Wans Angehörigen zur Polizeiwache und zum Gefängnis gingen, um ihn zu suchen, führte die Polizei sie an der Nase herum.

Wan litt im Gefängnis an Herzversagen und einem Brusterguss und wurde am 20. Mai 2016 ins Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei hatte seine Familie immer noch nicht über seinen Zustand informiert. Erst als sein Anwalt darum bat, ihn zu sehen, teilte ihm der Leiter der Polizeiwache mit, dass Wan „fast gestorben“ sei.

Nach den unerbittlichen Bemühungen von Wans Familie wurde er schließlich freigelassen, er stand kurz vor dem Tod. Trotz seines kritischen Zustands lebte er von Zuhause entfernt, um sich vor der Polizei zu verstecken, da er befürchtete, erneut verhaftet zu werden.

In den zwei Jahrzehnten der Verfolgung hat Wan Yunlong nicht einen Tag in Frieden gelebt. Nach all den unvorstellbare körperlichen und seelischen Qualen starb er am 20. Mai 2020 im Alter von 63 Jahren.

Frühere Berichte:

Harbin, Provinz Heilongjiang: Leben eines Falun Gong-Praktizierenden aufgrund der Verfolgung in Gefahr

Falun Gong-Praktizierender rechtswidrig verhaftet – danach spurlos verschwunden

Falun Gong-Praktizierende von Wärtern im Zwangsarbeitslager Suihua, Provinz Heilongjiang, grausam gefoltert

56 Praktizierende in der Provinz Heilongjiang verhaftet

Frau Wang Liqun, 48, wurde im zweiten Haftzentrum der Stadt Shuangcheng in der Provinz Heilongjiang zu Tode gefoltert

Thirty-six Practitioners Sent to Forced Labor Camp after Large-scale Arrests in Shuangcheng City, Heilongjiang Province

Approximately 80 Practitioners Arrested in Harbin in December 2011


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.