Keine Behandlung im Gefängnis: Todkranker Rentner stirbt nach Zwangsarbeit

(Minghui.org) Am 30. Mai 2020 gegen acht Uhr morgens erhielt die Familie eines Praktizierenden von Tangshan (Provinz Hebei) einen Anruf vom Gefängnis Jidong. Sie wurde darüber informiert, dass Cao Jinxing gerade an „Herzstillstand“ gestorben sei, mit 69 Jahren. Er war sieben Jahre wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] inhaftiert gewesen. 

Als Caos Familie am 2. Juni zum Gefängnis eilte, legten die Verantwortlichen den Angehörigen einige Dokumente über Cao vor. Notizen oder Fotos durften sie davon jedoch nicht machen. Seine Familie erfuhr zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal, dass bei Cao bereits 2018 eine unbekannte unheilbare Krankheit diagnostiziert worden war. Eine medizinische Behandlung war jedoch nicht erfolgt.

Caos Familie erfuhr weiter, dass die Gefängniswärter ihn trotz seines schlechten Zustandes Zwangsarbeit haben verrichten lassen.

Das Gefängnis beharrte darauf, dass Cao „eines natürlichen Todes“ gestorben sei. Es hieß, dass man erwäge, Caos Familie eine finanzielle Entschädigung zu gewähren.

Cao war ein pensionierter Arbeiter der städtischen Behörde für Landwirtschaftsmaschinen in Tangshan. Während einer am 7. Juni 2017 in ganz China großangelegten Verfolgungskampagne gegen Falun-Dafa-Praktizierende war er in Tangshan verhaftet worden. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung drei Stunden lang und beschlagnahmte viele seiner persönlichen Gegenstände. Während des Überfalls wurde Cao zu Boden geworfen und erlitt Verletzungen. Als er später im Gefangenenlager Nr. 1 von Tangshan festgehalten wurde, bekam er am Rücken einen Ausschlag.

Nachdem Cao am 26. Juni 2018 vom Bezirksgericht Lubei zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war, legte er Berufung beim Mittleren Volksgericht von Tangshan ein.

Ein Angestellter der dortigen Staatsanwaltschaft suchte Cao im Untersuchungsgefängnis auf und versprach, dass das Mittlere Volksgericht eine Anhörung zu seinem Fall ansetzen würde.

Der zuständige Richter Li Zhuo beschloss jedoch nach einigen internen Gesprächen, das ursprüngliche Urteil ohne das rechtlich erforderliche Anhörungsverfahren aufrechtzuerhalten.

Im November 2018 verlegte man Cao aus dem Untersuchungsgefängnis in das Gefängnis Jidong. Während seiner Haft durfte ihn seine Familie zu keinem Zeitpunkt besuchen.

Drei weitere Falun-Dafa-Praktizierende im Gefängnis Jidong misshandelt

Neben Caos Fall wurde von Minghui.org bestätigt, dass drei weitere Falun-Dafa-Praktizierende im gleichen Gefängnis misshandelt werden und/oder ihnen der Familienbesuch nicht erlaubt wird.

Li Congchun, der ehemalige stellvertretende Polizeichef von Handan, wurde 2016 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Man verwehrte ihm jeglichen Kontakt mit seiner Familie.

Lai Zhiqiang aus Tangshan wurde 2016 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Er erlitt einen Schlaganfall und kann seitdem nicht mehr gehen. Als seine Frau ihn besuchte, erkannte er sie nicht. Den Anträgen seiner Familie auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung wurde erst nach einer langen Wartefrist entsprochen.

Wang Zhiqin aus dem Kreis Leting wurde zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er erlitt ebenfalls einen Schlaganfall im Gefängnis und kann seitdem nicht mehr sprechen und für sich sorgen. Der Antrag der Familie auf Haftaussetzung zur medizinischen Bewährung wurde abgelehnt.

Frühere Berichte:

Mittleres Volksgericht hält sieben Jahre Haft ohne Gerichtsverfahren aufrecht

67-jähriger Rentner zu sieben Jahren Haft verurteilt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.