Zwei Praktizierende im Ersten Gefängnis von Nanchang – nach wiederholten Verhaftungen jetzt erneut festgenommen

(Minghui.org) Das Erste Gefängnis in Nanchang, Provinz Jiangxi wurde seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa [1] als wichtige Einrichtung zur Inhaftierung von Falun-Dafa-Praktizierenden genutzt. Mit verschiedenen Foltermethoden versuchen die Wärter dort, die Praktizierenden zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen.

Zwischen Februar und April dieses Jahres befand sich das Gefängnis inmitten der Coronavirus-Pandemie in Isolation. Jede Station in dieser Einrichtung war überfüllt. Denn die Gefängnisse in der Provinz nahmen keine neuen Häftlinge mehr auf. Täglich benötigte Dinge, insbesondere Toilettenpapier, waren knapp, da alle Lieferungen eingestellt worden waren.

Aufgrund begrenzter Ressourcen erhielten die dort wegen ihres Glaubens internierten Falun-Dafa-Praktizierenden nicht genügend zu essen und waren gezwungen, auf dem Zementboden zu schlafen. Es war ihnen nicht erlaubt, Dinge zu kaufen oder von ihren Familien Dinge zu erhalten.

Gegenwärtig sind mehr als zehn Falun-Dafa-Praktizierende in dieser Haftanstalt eingesperrt: unter anderem Zhang Li (w), Deng Guiying (w), Jiang Lanying (w), Hu Shuiying (w), Wan Lihua (w), Yang Dexin (m) und Zhang Wentao (m).

Im Folgenden berichten wir über zwei Frauen, Zhang und Deng, die 2019 verhaftet wurden und seitdem im Ersten Gefängnis von Nanchang eingesperrt sind.

Zhang Li

Zhang Li ist um die 60 Jahre und aus der Stadt Nanchang, Provinz Jiangxi. Sie wurde im Juli 2019 verhaftet, befindet sich also seit mehr als zehn Monaten in Haft.

In den vergangenen zwanzig Jahren wurde Zhang mehr als zehn Mal festgenommen und zweimal für insgesamt sieben Jahre inhaftiert. Auch ihre Wohnung wurde mehrfach geplündert. Sie wurde von ihrem Posten als leitende Kassenwartin entlassen. Durch die Verfolgung erlitt sie enorme körperliche und seelische Schmerzen und erhebliche finanzielle Verluste.

Verhaftungen in der Vergangenheit

Zwischen Juli 1999 und Januar 2000 wurde Zhang mehrmals festgenommen, weil sie sich bei der Regierung für das Recht, Falun Dafa praktizieren zu können, eingesetzt oder an einer Versammlung örtlicher Praktizierender teilgenommen hatte.

Am 13. Februar 2001 verhafteten Beamte der Polizei von Xihu Zhang auf ihrem Arbeitsplatz. Sie schockten sie mit elektrischen Schlagstäben und folterten sie mit verschiedenen Methoden. Durch die Folter wollten sie erzwingen, dass Zhang die Quellen der in ihrem Haus gefundenen Falun-Dafa-Materialien preisgab.

Das Bezirksgericht Xihu verurteilte Zhang schließlich zu drei Jahren Haft, die sie im Frauengefängnis der Provinz Jiangxi zubringen musste.

Ihr Mann konnte dem Druck durch ihre Verfolgung nicht standhalten und ließ sich 2002, als sie noch im Gefängnis saß, von ihr scheiden. Im selben Jahr erhielt sie eine Kündigung von ihrem Arbeitgeber.

Am 29. Mai 2005 wurde Zhang von einem Polizeibeamten in Zivil beim Verteilen von Falun-Dafa-Broschüren verhaftet. Es kam zur erneuten Verurteilung – diesmal zu vier Jahren Haft, die sie in demselben Gefängnis absitzen musste.

Deng Guiying

Deng Guiying ist 66 Jahre und kommt aus der Stadt Nanchang. Sie arbeitete früher für die Dongfeng-Druckerei.

Beamte der Polizeiwache von Sandian und der Bezirkspolizei von Qingyunpu suchten sie am 20. September 2019 auf, als sie gerade mit ihrer Mutter zu Abend aß. Sie nahmen sie fest. Seitdem befindet sich Deng im Ersten Gefängnis in Nanchang. Ihre Familie hat keine Möglichkeit, Informationen über sie zu erhalten.

Deng war in der Vergangenheit mehr als drei Jahre lang im Gefängnis. Während ihrer Haft erlitt sie körperliche und seelische Schäden. Wenn sie nicht in Haft war, fuhr sie ihr Fahrradtaxi, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Von ihrem Einkommen musste sie auch noch ihre Mutter und ihren drogenabhängigen Sohn unterstützen.

Vergangene Festnahmen

Auf ihrem Weg nach Peking wurde Deng eines Tages im Januar 2001 im Zug verhaftet. Polizisten brachten sie auf die Polizeiwache der Shizi Straße. Nach einigen Stunden Haft wurde sie wieder freigelassen.

Fünf Tage später täuschten Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees Deng, sodass sie auf das örtliche Polizeirevier ging. Sie wurde dann in eine Gehirnwäsche-Einrichtung innerhalb der Polizeiakademie Changbei gebracht. Dort musste sie sich Fernsehprogramme ansehen, in denen Faun Dafa verleumdet wurde. Drei Monate lang war sie dort eingesperrt.

Am 6. Februar 2003 kam ein Beamter der Bezirkspolizei Xihu zu Deng zu Hause und nahm sie erneut fest. Es folgte eine Durchsuchung ihrer Wohnung. Auf der Polizeiwache gingen die Beamten rabiat vor: Um etwa 2 Uhr morgens schlugen ihr die Beamten mit Handschellen auf den Rücken und traten ihr gegen die Beine. Die brutale Folter dauerte fast drei Stunden.

Deng wurde dann in das Gefängnis Nr. 2 in Nanchang gebracht, wo sie ein Jahr lang inhaftiert war. Bei den Verhören während ihrer Haft wollten die Polizisten wissen, woher sie die Falun-Dafa-Materialien bekam, welche die Beamten aus ihrer Wohnung konfisziert hatten.

Sie wurde zu drei Jahren Haft verurteilt und in das Frauengefängnis von Jiangxi gebracht, wo die Misshandlungen weitergingen.

Im Gefängnis musste sie eine außergewöhnliche Arbeitsbelastung und schlechte Arbeitsbedingungen ertragen. Infolgedessen war ihr linker Daumen stark deformiert und sie konnte ihn nicht beugen oder strecken. Auch ihr linkes Bein schmerzte und tut bis heute noch weh. Während ihrer Haft erlitt sie ein psychisches Trauma.

Im September 2005 wurde Deng aus dem Gefängnis entlassen. An diesem Tag brachten Beamte des Polizeireviers von Xufang sie auf das Polizeirevier. Sie wollten sie zwingen, ihre Fingerabdrücke auf einem Dokument zu hinterlassen. Darin sollte sie versichern, dass sie monatlich Gedankenberichte an die Polizei schicken würde. Deng lehnte diese rechtswidrige Forderung ab, da dies ihre Freiheit verletzte.

Als Deng im Oktober 2013 zur Polizeiwache ging, um ihren Personalausweis zu erneuern, wurde sie erneut von der Polizei schikaniert.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.