Nach grausamer Folter droht Buchhalter erneute Anklage

(Minghui.org) Ein Ehepaar wurde am 15. Juli 2021 wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] verhaftet. Während die 49-jährige Frau am Nachmittag freigelassen wurde, nahmen Beamte ihren Mann in Administrativhaft [2] im Untersuchungsgefängnis Jingzhou.

Zhang Jun und Miao Yuhuan

Miao Yuhuan und ihr Mann Zhang Jun leben in der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning.Am 2. August suchte Zhangs Familie die Polizeiwache Dengshahe auf. Sie verlangten die beschlagnahmten Gegenstände zurück. Der Beamte Li Jin teilte ihnen mit, dass die Staatsanwaltschaft Jinzhou die Verhaftung von Zhang am 22. Juli genehmigt hatte. Die Angehörigen habe er nicht informiert, weil er ihre Telefonnummer nicht habe. Zhangs Familie bat darum, das Dokument abfotografieren zu dürfen. Li lehnte ab.

Verhaftung

Am 14. Juli 2021 fragten drei Beamte des Komitees für Politik und Recht Dalian nach Zhang und Miao in der Mittelschule 123, in der sie arbeiteten.

Einen Tag später klopfte eine Frau an ihre Wohnungstür. Sie gab sich als Mitarbeiterin des Nachbarschaftskomitees aus. Miao weigerte sich, die Tür zu öffnen. Kurze Zeit später hörte sie, wie jemand die Tür mit einem Schlüssel öffnen wollte. Erfolglos.

Nach Zeugenangaben umringten mehr als 20 Zivilbeamte Zhang, als er etwa 20 Minuten nach dem Vorfall heimkehrte. Miao wurde gezwungen, die Wohnung zu verlassen. Beide mussten in einen schwarzen Lieferwagen einsteigen und wurden zur Polizeiwache Dengshahe gebracht.

Drei Beamte blieben zurück und durchsuchten die Wohnung des Paares. Sie beschlagnahmten Laptop, Mobiltelefone und ihre abgeschriebenen Falun-Dafa-Bücher.

Am Nachmittag kamen Polizisten noch einmal und befragten Nachbarn, ob die Praktizierenden mit ihnen über Falun Dafa gesprochen oder von ihnen Materialien über die Praktik erhalten hätten. Die Beamten wollten auch wissen, wann das Ehepaar die Falun-Dafa-Dekoration an der Tür angebracht hatte.

Um 15 Uhr rief Zhang seine Mutter an und erzählte von seiner Verhaftung. Drei Stunden später wurde Miao freigelassen.

Schikanen vor der jüngsten Verhaftung

Die jüngste Verhaftung des Paares waren ein weiterer Schritt der seit November 2020 andauernden Schikanen im Rahmen der landesweiten „Null-Fälle-Kampagne“ der Behörden. Ihr Ziel ist es, dass jeder Falun-Dafa-Praktizierende, der auf der schwarzen Liste der Regierung steht, seinen Glauben aufgibt.

Am 3. November 2020 warteten einige Beamte gegen 6.30 Uhr im Flur des Wohngebäudes und nahmen Zhang fest, als er herauskam. Polizisten brachten das Paar auf die Polizeiwache, während andere ihre Wohnung durchsuchten. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, ein Laptop, einige DVDs, zwei Poster, einen Wandkalender und mehrere Lautsprecher. Gegen Zhang wurden zehn Tage Administrativhaft verhängt. Als das Untersuchungsgefängnis wegen seines Gesundheitszustands seine Aufnahme ablehnte, wurde er am nächsten Tag freigelassen. Auch Miao durfte am selben Tag nach Hause.

Auf Druck des Komitees für Politik und Recht [3] des Neuen Bezirks Jinpu setzte die Bildungsbehörde die Gehälter des Paares mit Wirkung vom November 2020 aus. Man drohte ihnen mit Entlassung, falls sie nicht bis zum Ende des Jahres ihren Glauben aufgeben würden.

Am 20. April 2021 wurde Zhang von dem Leiter der Bildungbehörde, Wu Jianchang, und seinem Stellvertreter Gong Xueli vorgeladen. Sie befahlen ihm, Falun Dafa abzuschwören.

Zhang weigerte sich. Am 11. Mai sprachen Gong und die Schulleitung sowie ein Beamter des Komitees für Politik und Recht erneut mit ihm.

Im Juni 2021 sprach Sun Pengfei, der Schuldirektor, mit dem Praktizierenden. Er teilte Zhang mit, dass die Schule seinen Arbeitsvertrag nicht verlängern und auch den Beförderungsantrag nicht berücksichtigen werde.

Zhang erwiderte, dass es gesetzwidrig sei, das Gehalt zu streichen oder ihn zu entlassen. Er bat den Schuldirektor eindringlich, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen, und verwies darauf, dass er in Zukunft für seine Taten zur Verantwortung gezogen würde. Sun erwiderte, keine andere Wahl zu haben, wenn er seine Arbeit als Schulleiter behalten wolle.

Frühere Verfolgung

Zhang und Miao hatten angefangen, Falun Dafa zu praktizieren, noch bevor das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung von Falun Dafa anordnete. Früher hatte Miao unter ernsthaften Magenproblemen und Hühneraugen gelitten. Ihre Beschwerden verschwanden, nachdem sie mit Falun Dafa begonnen hatte. Zhang hörte mit dem Rauchen und Trinken auf.

Das Paar richtet sich nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und ist stets hilfsbereit. Eine Nachbarin erinnerte sich, dass sie einmal ihren Wasserhahn nicht zugedreht hatte. Als Zhang das fließende Wasser hörte, informierte er sie telefonisch. Er holte sie von der Arbeit ab und brachte sie nach Hause, sodass sie den Wasserhahn zudrehen konnte.

Nach Beginn der Verfolgung reiste Zhang 2000 nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Er wurde verhaftet und musste drei Jahre Haft im berüchtigten Zwangsarbeitslager Dalian verbringen.

Am 19. März 2001 kamen mehrere Krankenwagen zum Arbeitslager. Auf Anweisung des stellvertretenden Leiters Zhang Baolin mussten die Wärter Qiao Wei, Wang Jun, Jing Dianke, Zhu Fengshan und Sun Jian eine Gruppe von Gefangenen herausbringen. Sie befahlen Hunderten Praktizierenden, nacheinander Falun Dafa aufzugeben.

Diejenigen, die sich weigerten, wurden auf den Flur gezerrt. Sie wurden mit Gummiknüppeln geschlagen und mit Elektrostöcken geschockt. Das Gebrüll der Täter, das Geräusch der Elektroschocks und die verzweifelten Schreie der Praktizierenden versetzten alle Gefangenen in Angst und Schrecken.

Nach stundenlanger, grausamer Folter wurden viele Praktizierende gegen ihren Willen gezwungen, Falun Dafa aufzugeben. Auch am Abend, als es schon dunkel wurde, setzten die Wärter ihre Folter fort.

Der Gefangene Jiao Bo sagte zu Zhang, der in Handschellen auf dem Flur stand: „Du bist der Nächste.“ Zu dieser Zeit waren Zhangs Hände schon taub, weil die Handschellen so eng waren und in seine Handgelenke schnitten.

„Zhang Jun, gibst du Falun Gong auf oder nicht?“; brüllte der Wärter Wang Jun.

„Ich gebe nicht auf“, antwortete Zhang.

Als Jiao Zhang in den Folterraum zerrte, rannte dieser mit dem Gedanken, lieber sterben als „umerzogen“ zu werden, gegen einen Heizstrahler. Sein Kopf war blutverschmiert und die Nase gebrochen. Er stürzte ohnmächtig zu Boden und blieb liegen. [Anm. d. Red.: Die Lehre von Falun Dafa verbietet Mord und Selbstmord. Aufgrund der brutalen Verfolgung sahen sich einige Praktizierende zu irrationalen Handlungen gezwungen – ein weiteres Zeichen der Brutalität der Verfolgung.]

Die Häftlinge glaubten, dass Zhang tot sei und bekamen Angst. Der Wärter Wang Jun gab ihnen ein Zeichen, die Folter abzubrechen. Sie wickelten Zhang in einen Armeemantel und brachten ihn in die Klinik des Arbeitslagers. Der dortige Arzt sagte, dass er nicht die erforderliche medizinische Ausrüstung habe, um Zhang zu behandeln. Er bat die Wärter, ihn ins Krankenhaus zu bringen.

Zhang wurde mit mehr als zehn Stichen am Kopf genäht, ohne dass er an der Stelle betäubt wurde. Am Abend brachte man ihn zurück ins Arbeitslager. Die Wärter hielten ihn in einer Lagehalle gefangenen und fesselten ihn mit Handschellen an das Bett.

In der Lagerhalle befanden sich auch Qu Hui, dessen Wirbelsäule durch die Prügel gebrochen war, der ohnmächtige Wang Zhiyong sowie Yin Yanjun, Gao Feng, Zhang Fuming, Liu Zongyao, Zhang Ximing, Zheng Wei, Teng Zhizhou und Li Jisheng. Sie alle waren mit Handschellen gefesselt und wurden gezwungen, auf dem Betonboden zu sitzen. Alle hatten schwere Verletzungen aufgrund der brutalen Folter. Mehrere Praktizierende starben später oder waren behindert.

Während der gesamten Haftzeit im Arbeitslager riefen die Wärter Zhang oft zu: „Jiang Zeming [der frühere KPCh-Vorsitzende] hat gesagt, dass es keine Rolle spielt, wenn wir euch totprügeln! Es verstößt nicht gegen das Gesetz, wenn wir euch zu Tode prügeln.“

Nach Zhangs Freilassung kündigte ihm die Schule die Stelle als Buchhalter. Stattdessen schickte man ihn in den Heizungsraum, um für Schüler und Lehrer Reis zu kochen. Zwei Beamte der Stadtverwaltung Dengshahe, Bai Guirong und Song Fujin, schikanierten den Praktizierenden häufig und forderten von ihm eine Verzichtserklärung, mit der er Falun Dafa aufgeben sollte.

Am 15. Oktober 2004 drang Song mit anderen Beamten in den Heizungsraum ein und wollte Zhang während der Arbeit verhaften. Zhang ergriff die Flucht. Polizisten suchten daraufhin die ganze Schule nach ihm ab.

Bi Kefeng und Lu Zhiqiang von der Staatssicherheit Jinzhou kamen am 4. Dezember 2008 zur Schule, um Zhang zu verhaften. Da sie ihn nicht finden konnten, nahmen sie seine Frau Miao mit. Sie beschlagnahmten ihre Wohnungsschlüssel und durchsuchten die Zimmer.

Miaos Familie suchte die Polizeiwache Liangjiaodian auf, um ihre Freilassung zu fordern. Ein Beamter äußerte, dass Zhang kein guter Ehemann sei, weil er sich nicht selbst stelle, damit seine Frau freigelassen wird.

Zhang tauchte unter und versteckte sich vor der Polizei. Daher ließ die Polizei Miao ins berüchtigte Zwangsarbeitslager Masanjia bringen. Zu diesem Zeitpunkt war ihre Tochter zwei Jahre alt.

Beteiligt an der Verfolgung:

Wu Jianchang, Leiter des Amts für Bildung des Neuen Bezirks Jinpu: +86-411-87683220, +86-13504950900Sun Pengfei, Schulleiter der 123 Middle School: +86-13354082333, +86-13842616208, +86-411-87583300Wang Ruiping, Sekretär des Komitees für Politik und Recht im Neuen Bezirks Jinpu: +86-13904111155, +86-411-87930817, +86-411-87650005, +86-411-87679913, +86-411-87878821Yu Dequan, Sekretär des Komitees für Politik und Recht: +86-411-82758910, +86-411-82722880, +86-411-82758905, +86-411-82722880, +86-411-82800318, +86-1390411558, +86-13604090009Yu Zongwen, politischer Sekretär des Sicherheitsamtes Dalian: +86-13304097989, +86-411-88056988, +86-411-88052356

(Weitere Kontaktinformationen zu den Beteiligten finden Sie im chinesischen Originalartikel).


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
[2] Diese Strafe wird von einer Polizeidienststelle verhängt. Die maximale Haftdauer beträgt drei Jahre. Die Polizeibehörde kann einen Beschuldigten nach einem nur vage festgelegten Verfahren verurteilen, die Bestimmungen der Strafprozessordnung finden keine Anwendung.
[3] In jedem Bereich der chinesischen Regierung gibt es ein Komitee für Politik und Recht. Das ist eine außergerichtliche Behörde, die mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt wurde. Sie hat die Befugnis, das Justizsystem zu übergehen. Seit Beginn der Verfolgung hat das Komitee zahlreiche Gehirnwäsche-Einrichtungen eingerichtet; dort hält sie Falun-Dafa-Praktizierende beliebig und ohne rechtliche Schritte fest.