Provinz Jilin: Zehn Praktizierende in Nong´an zu zwei bis zehn Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Am 26. Juli 2021 wurden zwei Männer und acht Frauen wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu bis zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Die zehn inhaftierten Praktizierenden leben im Kreis Nongán in der Provinz Jilin. Das gegen die Frauen verhängte Strafmaß lautet:

Zhang Xiuzhi, 64 – zehn JahreGao Xiaoqi, 56, und Cai Yuying, 66, – je neun JahreWu Dongmei 50 – sieben JahreYu Jiaoru (Cais Tochter), 34 – sechs JahreZhao Xiulan, 67 – fünf JahreSun Xiuying, 68 – vier JahreSun Fengxian, 68 – vier Jahre

Gegen die Männer verhängte das Gericht fürShan Weihe – sechs JahreZhang Jingyuan – zwei Jahre.

Die drei weiteren Praktizierende Feng Liqi (m), Lu Xiangfu (m) und Dong Xiuhui warten noch auf ihr Urteil.

Die 13 Praktizierenden waren bei einer Razzia am 15. Juli 2020 verhaftet worden – wenige Tage vor dem 21. Jahrestag der Verfolgung von Falun Dafa am 20. Juli. Zudem war für den 23. Juli der Besuch von Parteichef Xi Jinping in der Region geplant. Am selben Tag wurden zwei weitere Praktizierende verhaftet: Jiang Quande, der Mann von Sun Xiuying, der einen Monat nach seiner Freilassung Anfang August 2020 verstarb, und Ren Yongping, die Frau von Zhang. Sie wurde am 4. März 2021 nach Freispruch entlassen.

Die Beamten inhaftierten die meisten der festgenommenen Frauen im Untersuchungsgefängnis Nr. 4 der Stadt Changchun; die Männer im Untersuchungsgefängnis Dehui.

Drei Beamte hatten die Festnahmen angeordnet: Ma Yanfeng und Zhang Kainan – beide Sekretäre des Komitees für Politik und Recht [Ma in Changchun und Zhang im Landkreis Nong´an] – sowie Li Xingtao, der Polizeichef des Landkreises.

Ende Oktober 2020 reichte die Polizei den Fall der Praktizierenden bei der Staatsanwaltschaft Dehui ein, wo die Zuständigkeit bei den Staatanwälten Teng Jikun und Wang Zhiqing lag.

Acht der zehn Praktizierenden wurden am 9. April 2021 vom Gericht Dehui angehört. Bei ihnen handelte es sich um Shan Weihe, Zhang Jingyuan, Gao Xiaoqi, Zhao Xiulan, Sun Fengxian, Cai Yuying, Yu Jiaoru und Sun Xiuying. Die Anwälte durften die Praktizierenden vor Gericht nicht verteidigen. Es war auch nur jeweils ein Angehöriger pro Praktizierendem erlaubt, an der Anhörung teilzunehmen. Allerdings mussten sie eine Bescheinigung vorlegen, dass sie selbst nicht Falun Dafa praktizieren.

Lediglich Zhangs Vater nahm teil; er hatte das Schreiben zum Termin von der örtlichen Polizei erhalten. Alle anderen Verwandten und Verteidiger wurden am Betreten des Gerichtssaals gehindert. Der Vorsitzende Richter Wang Rongfu sprach dennoch von einer „öffentlichen Anhörung“.

Die vom Gericht bestellten Anwälte wurden angewiesen, ein Schuldanerkenntnis für ihre Mandanten abzugeben. Die Praktizierenden weigerten sich jedoch, sie zu bevollmächtigen. Der Richter widerum lehnte die von den Praktizierenden beauftragten Verteidiger ab. Er spottete sogar, dass die Praktizierenden keine derartigen Rechte hätten. Daher verteidigten sich die Praktizierenden letzten Endes selbst und plädierten auf nicht schuldig.

Zwei Wochen später, am 20. April 2021, standen bei einer Video-Anhörung vier weitere Praktizierende vor Gericht: Zhang und Dong (w) sowie Lu und Feng (m).

Über Wus Prozess sind keine näheren Einzelheiten bekannt. Ihre Verhaftung war zehn Tage nach dem Tod ihres Mannes Zhao Dazhi erfolgt. Die älteste Tochter hat gerade ihr Studium abgeschlossen und kümmert sich nun um ihre jüngeren Geschwister.

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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Der Ausschuss für Politik und Recht ist eine außergerichtliche Behörde, die eine zentrale Rolle bei der Planung und Durchführung der Verfolgungsmaßnahmen spielt.