Frau wegen ihres Glaubens zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt (Provinz Liaoning)

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning wurde am 10. August 2021 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Liu Gangli

Liu Gangli, 56, verteilte am 2. Februar 2020 beim Einkaufen mit ihrer Tochter Informationsmaterialien über Falun Dafa. Jemand hatte die beiden bei der Polizei angezeigt. Auf dem Heimweg verhaftete die Polizei sie. Ihre Tochter wurde gegen Mitternacht freigelassen. Liu ließ man am nächsten Nachmittag gegen Kaution frei, als bei ihr hoher Blutdruck festgestellt wurde. Sie musste eine Kaution von 5.000 Yuan (ca. 635 Euro) bezahlen.

Nur vier Stunden später verhaftete die Polizei sie erneut und hielt sie über Nacht auf dem Polizeirevier von Qimalu fest. Am nächsten Tag wurde sie einer ärztlichen Untersuchung unterzogen, die sie bestand. Danach brachte man Liu in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Shenyang. Als man dort erfuhr, dass sie während des chinesischen Neujahrsfestes Ende Januar an mehreren Familientreffen teilgenommen hatte, beschloss die Haftanstalt, sie nicht aufzunehmen. Die Behörden befürchteten, dass sie möglicherweise das Coronavirus in sich trug. So kehrte Liu am 5. Februar gegen 1:00 Uhr in der Nacht nach Hause zurück.

Im Juni hob die Polizei die Kautionsauflagen für Liu auf und gab ihre Kaution von 5.000 Yuan (ca. 635 Euro) zurück. Einen Monat später legte sie ihren Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks für wirtschaftliche und technologische Entwicklung vor.

Sun Hongliang, der stellvertretende Leiter des Polizeireviers Qimalu, rief Liu am 2. November an und forderte sie auf, sich regelmäßig auf dem Polizeirevier zu melden, andernfalls würde man sie verhaften.

Es ist nicht klar, ob Liu dieser Aufforderung nachkam, denn Sun nahm sie am 8. Dezember fest. Sie wurde am nächsten Tag in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Shenyang eingeliefert.

Als Lius Familie den Polizisten Sun zu ihrer Verhaftung befragte, behauptete dieser, sie habe im Februar Materialien verteilt und die Verhaftung sei von der Staatsanwaltschaft angeordnet worden. Lius Familie rief jedoch bei der Staatsanwaltschaft an, um sich diesbezüglich zu erkundigen. Doch wurde sie vom Staatsanwalt und der Polizei hingehalten. Lius Familie bestätigte später, dass die Staatsanwaltschaft ihre Verhaftung am 22. Dezember genehmigt hatte. Kurz darauf gab die Staatsanwaltschaft ihren Fall an die Polizei zurück und forderte mehr Beweise.

Am 26. Februar 2021, vier Tage nachdem die Polizei Lius Fall erneut vorgelegt hatte, erhob Staatsanwalt Wang Min Anklage gegen sie und übergab ihren Fall dem Bezirksgericht (Bezirk für wirtschaftliche und technologische Entwicklung). Liu wurde am 13. Mai 2021 in der Haftanstalt vor Gericht gestellt. Ihre Familie beantragte, der Anhörung beizuwohnen, wurde aber vom Richter abgewiesen. Als sie am 19. Juli erneut vor Gericht stand, legte der Staatsanwalt vier weitere Seiten mit erfundenen Beweisen gegen sie vor.

Der Assistent des Richters Yang Song rief am 4. August Lius Familie an und sagte, dass sie eine geringere Strafe erhalten werde, wenn man eine Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.270 Euro) für sie zahlen würde. Es ist nicht klar, ob ihre Familie dem nachkam. Klar ist jedoch: Der Richter verkündete am 10. August, dass Liu zu viereinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan verurteilt wurde.

Rückblick: Durch Falun Dafa gesund geworden – dann verfolgt

Liu begann 2008 auf Empfehlung einer Freundin Falun Dafa zu praktizieren. Sie hatte früher Gebärmuttermyome und war süchtig nach Rauchen und Trinken. Wegen ihrer schlechten Laune hatte sie oft Konflikte mit ihrer Schwiegermutter. Als sie begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, hörte sie mit dem Rauchen und Trinken auf, ihre Gebärmuttermyome verschwanden, und sie wurde rücksichtsvoll und kam gut mit ihrer Familie aus.

Weil sie Informationen über Falun Dafa verteilte, in der Hoffnung, dass mehr Menschen von der Praxis profitieren würden, wurde Liu am 27. Februar 2014 verhaftet und ihre Wohnung wurde durchsucht. Im Untersuchungsgefängnis der Stadt Shenyang fesselten die Wärter ihre Gliedmaßen an die vier Ecken eines Bettes. Sie ließen sie 24 Stunden lang in dieser qualvollen Position, sodass sich ihre Hände und Füße aufgrund der mangelnden Blutzirkulation violett verfärbten.

Folterillustration: Am Bett aufgehängt

Liu wurde am 13. April 2015 vom Bezirksgericht Shenhe zu drei Jahren Haft verurteilt und im November 2015 in das Frauengefängnis von Liaoning gebracht.

Alle neu eingewiesenen Falun-Dafa-Praktizierenden wurden in der „Sonderausbildungsstation“ festgehalten und einer intensiven Folter und Gehirnwäsche unterzogen, um sie zur Aufgabe von Falun Dafa zu zwingen.

Liu wurde in der „Sonderausbildungsstation“ rund um die Uhr von zwei Schwerverbrecherinnen überwacht. Sie musste jeden Tag stundenlang stehen, durfte nicht schlafen, nicht auf die Toilette gehen und nicht mit anderen sprechen. Die Insassin Yu Shuli schlug ihr einmal ins Gesicht, sodass sie tagelang blaue Flecken im Gesicht hatte.

Liu wurde am 26. Februar 2017 entlassen. Nur eineinhalb Jahre später wurde sie erneut verhaftet, weil sie in einem Park mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte, und sieben Stunden lang festgehalten.

Kontaktinformationen der Täter:

Yang Song, Richter am Bezirksgericht für wirtschaftliche und technologische Entwicklung in Shenyang: +86-24-85819913Lu Hong, Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft des Bezirks für wirtschaftliche und technologische Entwicklung Shenyang: +86-24-25182820Dong Yancen, Leiter der Polizeiwache Qimalu: +86-15502416776Sun Hongliang, Leiter der Polizweiwache Qimalu: +86-17702497889, +86-15640034678

(Weitere Kontaktinformationen zu den Tätern sind im chinesischen Originalartikel aufgeführt).

Frühere Berichte:

Nach drei Jahren Haft: 56-Jähriger droht Anklage wegen ihres Glaubens an Falun DafaProvinz Liaoning: Wegen ihres Glaubens inhaftiert, erlebt eine Frau ständige MisshandlungenPractitioner Ms. Liu Gangli Not Allowed to Meet with Attorney


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.