Bilanz 2021: Insgesamt 16.413 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet und schikaniert

(Minghui.org) Im Jahr 2021 gingen bei Minghui.org 5.886 Meldungen zu Praktizierenden ein, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurden; außerdem 10.527 Fälle polizeilicher Schikane. Davon ereigneten sich 5.045 Verhaftungen im Jahr 2021; 841 wurden für 2020 nachgemeldet.

Aufgrund strenger Internetzensur treffen Informationen oft verzögert oder unvollständig ein, sodass aus den Vorjahren nachgemeldet wird. Von den 10.527 Fällen polizeilicher Schikane ereigneten sich 9.245 im Jahr 2021; 1.275 wurden für 2020 und sieben für 2016 nachgemeldet.

Einen starken Anstieg gab es in den Monaten April bis Juni 2021 sowohl bei den Festnahmen als auch bei den Schikanen. Dieser plötzliche Anstieg ist auf die Fortsetzung der im Jahr 2020 eingeleiteten „Null-Fälle-Kampagne“ zurückzuführen. Ziel der Kampagne ist es, alle Praktizierende auf der schwarzen Liste der Regierung dazu zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Hinzu kam eine verschärfte Verfolgung rund um sensible Tage der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) wie den 25. April und den 13. Mai (Jahrestag der Einführung von Falun Dafa in die Öffentlichkeit) und den 1. Juli (den 100. Jahrestag der KPCh).

In der Liste der Regionen mit den meisten Festnahmen führt Shandong (1.008), gefolgt von Liaoning (605) und Sichuan (512). Bei den Schikanen liegt Hebei (2.211) vor Shandong (1.595) und Sichuan (1.083).

Wie die nächste Abbildung zeigt, waren von den verhafteten Praktizierenden 687 über 65 Jahre alt, 131 waren über 80 und drei über 90. Von den darüber hinaus schikanierten Praktizierenden waren 632 über 65 Jahre alt, 219 von ihnen über 80 und 15 über 90.

Gehirnwäsche-Einrichtungen neu belebt

Aus der Gruppe der verfolgten Praktizierenden sperrten die Beamten 608 in Gehirnwäsche-Einrichtungen. Hier liegt Hubei mit 124 Fällen auf dem ersten Platz, gefolgt von Shandong (117) und Jilin (81).

Wuhan, Provinzhauptstadt von Hubei, gilt als „nationales Vorbild“ bei der Gehirnwäsche an Praktizierenden. Bis heute haben die Behörden über 60 Einrichtungen zur Gehirnwäsche und Umerziehung etabliert. Erst kürzlich wurden weitere neun Standorte in der Stadt eröffnet.

Oft als „Rechtserziehungszentrum“ oder „Lernzentrum für Umerziehung“ bezeichneten Gehirnwäsche-Einrichtungen befinden sich auf allen Ebenen der Regierungsbehörden, in Hochschulen, Universitäten, staatlichen Unternehmen und Privatbetrieben sowie Wohnhäusern. Auch Orte wie Pflegeheime, Krankenhäuser, Sozialstationen, Gästehäuser und Hotels werden dazu eingesetzt.

Da die Menschenrechtsverletzungen in China weltweit immer mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, suchen die Behörden neue Wege, um ihre Verbrechen zu vertuschen. Die Gehirnwäsche-Einrichtungen in Wuhan tragen daher seit 2021 tragen die Bezeichnung „Pflegeheim“ oder „Pflegezentrum“.

Neben Festnahmen, Schikanen und Inhaftierungen und Gehirnwäsche wird auch finanzielle Verfolgung eingesetzt, um den Praktizierenden die Lebensgrundlage zu entziehen. So werden auf Behördenanweisung Rentenzahlungen ausgesetzt oder zurückgefordert für die Zeit, in der die Praktizierenden inhaftiert waren.

Die Verfolgung trifft Menschen aller Gesellschaftsschichten. Sie sind Lehrer, Ingenieure, Unternehmer, Ärzte, Krankenschwestern, Taxifahrer und Wissenschaftler.

Schikanen vor den Olympischen Winterspielen

Anlässlich der Olympischen Winterspiele hat die KPCh eine weitere Runde der „Aufrechterhaltung der Stabilität“ eingeleitet, insbesondere in den drei olympischen Regionen Peking, Yanqing (ländlicher Bezirk von Peking) und Zhangjiakou in der Provinz Peking. So wollen die Behörden verhindern, dass Falun-Dafa-Praktizierende mit den ausländischen Besuchern in Kontakt kommen und über die Menschenrechtslage zu informieren.

Seit dem 1. Dezember finden deshalb zahlreiche Veranstaltungen der örtlichen Polizei in der Kreisverwaltung und verschiedenen Städten statt. Hierbei kritisieren die Beamten offen Falun Dafa und verteilen Flugblätter, die die Praxis verleumden. Den Bürgern werden Geldprämien versprochen, wenn sie Praktizierende bei der Polizei melden. So kam es bereits in mehreren Regionen Pekings zu Festnahmen, aber auch in der benachbarten Provinz Hebei.

Verfolgung vor „sensiblen Tagen“

Ab Mitte Februar 2021 begannen die Behörden in Peking, Falun-Dafa-Praktizierende mit der Begründung zu schikanieren, dass die Stabilität vor der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes und dem Nationalen Volkskongress gewahrt bleiben müsse.

Polizisten und Leute des Nachbarschaftskomitees suchten die Wohnungen der Praktizierenden auf und verlangten, dass sie während der Tagungen das Viertel nicht verlassen dürften. Teilweise kontrollierten Beamte jeden Tag, ob die Praktizierenden zu Hause waren.

Nach Angaben eines Wärters wurden vor dem Jahrestag der KPCh täglich 200 bis 300 neue Gefangene eingeliefert, um die „Stabilität“ des Regimes während der Feierlichkeiten zu gewährleisten.