Dreiköpfige Familie nach 20 Jahren Verfolgung verurteilt
(Minghui.org) Im September 2021 wurde eine dreiköpfigen Familie insgeheim vom Gericht verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.
Der 63-jährige Wang Gang lebt mit seiner gleichaltrigen Frau Yang Junying und ihrem 38-jährigen Sohn Wang Zhuo in der Stadt Ningxiang, Provinz Hunan. Das Gericht verurteilte ihn und seine Frau zu siebeneinhalb beziehungsweise sieben Jahren Haft sowie jeweils 20.000 Yuan (rund 2.800 Euro) Geldstrafe. Gegen den Sohn verhängte das Gericht drei Jahre Haft im Rahmen eines Hausarrests sowie 5.000 Yuan (rund 700 Euro) Geldstrafe.
Mehr als 20 Beamte waren am 24. Juli 2020 in das dreistöckige Haus der Familie Wang eingebrochen und hatten die Zimmer durchsucht. Sie beschlagnahmten die Computer des Paares, Drucker, Bargeld im Wert von Zehntausenden Yuan, Informationsmaterialien über Falun Dafa und ein Foto des Begründers von Falun Dafa. Auch die Kamera und den Computer des Sohnes, die er für den Betrieb seines Fotostudios im ersten Stock des Hauses benutzte, nahmen sie mit. Die gesamte Familie wurde verhaftet.
Am nächsten Nachmittag ließ die Polizei den Sohn wieder frei. Als er jedoch am 26. Juli von der Polizei die Rückgabe seines Computers verlangte, auf dem viele Fotos seiner Kunden gespeichert waren, wurde er in Strafhaft genommen. Am 11. Oktober 2020 ließen die Beamten ihn auf Kaution frei. Am 13. Januar 2021 nahm ihn die Polizei erneut in Gewahrsam und brachte ihn ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Xiangxiang.
Am 14. April 2021 wurde sein Vater im Geheimen vor das Stadtgericht Xiangxiang gestellt, gegen seine Mutter wurde am 15. April verhandelt. Wang Gang legte Berufung gegen das Urteil ein. Diese wurde jedoch abgelehnt.
Ehepaar mehrfach festgenommen und gefoltert
Wang Gang hat ein eigenes Fotostudio, während seine Frau Yang früher als Apothekerin in einem Gesundheitsamt im Kreis Ningxiang arbeitete. Im Jahr 1996 begann das Paar gemeinsam mit dem Sohn, Falun Dafa zu praktizieren. Innerhalb von zwei Monaten erholte sich Wang Gang von vielen Krankheiten.
Am 22. Juli 1999 drang ein Dutzend Beamte der Polizeiwache Baimaqiao in ihr Haus ein und nahm das Paar fest. Mehr als fünf Stunden später wurden sie wieder freigelassen. Yang wandte sich später an die örtliche Regierung, um Beschwerde einzulegen. Sie wurde verhaftet, aber am selben Tag freigelassen.
Am 23. Februar 2000 reiste das Paar nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Erneut nahmen Beamte sie fest. Sie wurden ins Pekinger Verbindungsbüro Hunan überführt und zurück in die Heimat gebracht. Da Wang sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben, hielten ihn die Beamten über 20 Tage im Untersuchungsgefängnis Ningxiang fest. Am 28. März 2000 erhielt das Paar eine Aufforderung, über 10.000 Yuan (rund 1.400 Euro) Verpflegungs- und Reisekosten zurückzuerstatten, weil Beamte sie zurück nach Peking gebracht hatten.
Am 20. Juli 2020 wurden Wang und Yang erneut zu Hause verhaftet, als sie sich gerade um geschäftliche Belange kümmerten. Wang blieb 15 Tage in Gewahrsam, seine Frau zehn Tage. Am Ende mussten sie Verpflegungskosten in Höhe von 415 Yuan (rund 60 Euro) erstatten.
Am 20. Februar 2001 brachten Beamte das Paar für 25 Tage in die örtliche Gehirnwäsche-Einrichtung. Da sich beide der „Umerziehung“ wiedersetzten, wurden sie nach Ablauf der Haftzeit erneut inhaftiert. Am 30. April 2001 brachten Beamte Yang während ihrer Haft für einen Monat in die Gehirnwäsche-Einrichtung Changsha. Am 19. Juni unterzogen die Behörden das Paar zum vierten Mal einer Gehirnwäsche-Maßnahme.
Auch am 25. September 2001 wurde das Paar festgenommen. Während Wang am selben Tag freikam, wurde seine Frau verhört und 33 Tage festgehalten. Erst als sie eine Kaution von 5.000 Yuan (rund 700 Euro) sowie 510 Yuan (70 Euro) Verpflegungsosten gezahlt hatte, durfte sie nach Hause.
Am 27. September 2001 nahmen Polizisten Wang für zehn Tage in Gewahrsam. Seine Frau wurde im November 2001 für sieben Tage festgehalten. Im Anschluss forderten die Behörden sie auf, jeweils 170 Yuan (rund 20 Euro) Verpflegungskosten zu zahlen.
Am 8. März 2002 nahmen Beamte Wang zu Hause fest. Er wurde im Amt für öffentliche Sicherheit verhört, wobei er mit auf dem Rücken gefesselten Händen knien musste. Nach einer Stunde brachten ihn Polizisten ins örtliche Untersuchungsgefängnis.
Einen Monat später kamen drei Polizisten, die Wang stundenlang verhörten. Am nächsten Morgen tauchten sie erneut auf. Sie gingen in die Zelle und traten Wang, bis er zu Boden fiel und sich hinkniete. Dann fesselten sie seine Hände hinter dem Rücken und führten ein dickes Seil durch die Handschellen, um ihn aufzuhängen. Als sie keinen Haken zum Aufhängen finden konnten, gaben sie auf. Später fanden sie einen dicken Holzknüppel, der über einen Meter lang war. Mit ihm schlugen sie auf Wang ein. Sie steckten den Stock auch zwischen Wangs Hände und rüttelten während des Verhörs an den Handschellen. Dadurch schnitten die Handschellen in die Handgelenke. Aufgrund der Schmerzen fing Wang heftig an zu schwitzen und spuckte schließlich zähen Schleim zu Boden. Ein Polizist warf eine Zeitung auf den Schleim, trampelte auf der Zeitung herum und stopfte sie Wang in den Mund.
„Wir haben über einen Monat lang gegen dich ermittelt“, sagte ein Polizist zu dem Praktizierenden. Dann folterten sie Wang über eine Stunde aus Wut, weil er ihre Fragen nicht beantwortet hatte. 53 Tage lang befand sich Wang in Gewahrsam. Am Ende musste er 900 Yuan (rund 120 Euro) Verpflegungskosten bezahlen.
Folter-Nachstellung: die Hände hinter dem Rücken gefesselt
Im Juli 2002 gab der neu ernannte Polizeichef vor, mehr über Falun Dafa wissen zu wollen. Daraufhin suchte Wang am 22. Juli die Polizeiwache Baimaqiao auf. Der Praktizierende wurde verhaftet und befand sich 15 Tage in Gewahrsam, während seine Frau 39 Tage festgehalten wurde. Sie musste später 5.000 Yuan (rund 700 Euro) Kaution sowie 646 Yuan (rund 90 Euro) Verpflegungskosten zahlen.
Am 28. Oktober 2002 nahmen Beamte das Paar erneut fest und durchsuchten ihr Haus. Vier Tage sperrten sie Wang in einen kleinen dunklen Raum, wo sie ihn schlugen und ihm viele Haare ausrissen. Seine Frau kam an einen anderen Ort. Später hielt man sie für 21 Tage im Untersuchungsgefängnis gefangen. Als Wang freigelassen wurde, beschlagnahmte die Polizei für seine Verpflegungskosten Bargeld in Höhe von 120 Yuan (etwa 16 Euro), das sie in seiner Tasche gefunden hatten.
Im Dezember 2002 sperrten die Behörden Yang für fünf Tage ein.
Dreiköpfige Familie verhaftet und zwangsernährt
Am 25. April 2005 kamen Polizisten zu Familie Wang, verhafteten die drei und durchsuchten ihr Haus. Die Familie wurde im Untersuchungsgefängnis Ningxiang inhaftiert.
Als die drei in Hungerstreik traten, wurde einer nach dem anderen aus der Zelle gezerrt, einer Zwangsernährung unterzogen und verprügelt.
Bei der Zwangsernährung packten zwei Beamte Wang, während ein dritter ihn an den Haaren nach hinten zog. Ein vierter drückte auf seine Wangen, bis er den Mund öffnete, während ein fünfter ihm Salzwasser in den Mund schüttete. Durch diese Tortur erlitt Wang Atemprobleme; Hals und Luftröhre brannten. Das Salzwasser verteilte sich über seinen ganzen Körper. Ein Beamter schlug ihm ins Gesicht. Nach 18 Tagen Zwangsernährung wog Wang zehn Kilogramm weniger.
Folter-Zeichnung: Zwangsernährung
Ehepaar muss für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager
Später verhängten die Behörden gegen das Paar zwei Jahre Zwangsarbeit. Wang wurde in das Zwangsarbeitslager Xinkaipu gebracht, während Yang ins Frauenzwangsarbeitslager Baimalong überführt wurde.
Es folgt ein Auszug aus Wangs persönlichem Bericht über die erlittene Verfolgung.
„Als ich im Zwangsarbeitslager ankam, war ich erschöpft und schwach. Da das Lager meinen Gürtel und meine Schuhe beschlagnahmt hatte, konnte ich nur barfuß gehen und meine Hose festhalten, die durch den schnellen Gewichtsverlust locker saß. Dann kamen zwei Gefangene und zerrten mich die Treppe hinauf. Ich wurde einer Leibesvisitation unterzogen. Mein Körper stank, da ich seit der Verhaftung nicht duschen durfte. Die Gefangenen beschimpften und demütigten mich. Sie befahlen mir, eine Garantieerklärung zu schreiben. Da ich mich weigerte, meinen Glauben aufzugeben, musste ich mit dem Gesicht zur Wand stehen. Vier Tage lang wurde ich getreten, geschlagen, geohrfeigt, an der Kehle gepackt und von drei Gefangenen bedroht. Mein Körper war mit blauen Flecken übersät und geschwollen. Meine Fingernägel und Zehen liefen schwarz an.“
„Da ich mich nicht umerziehen ließ, wurde ich in Raum 218 und später in Raum 219 gebracht, wo Falun-Gong-Praktizierende am massivsten verfolgt wurden. Jeden Tag wurde ich auf unterschiedliche Art gefoltert, unter anderem geschlagen, bedroht und gezwungen, auf einem winzigen Hocker zu sitzen oder mit dem Gesicht zur Wand zu stehen. Dies dauerte 49 Tage. Während der Folter war mir kalt und ich musste mich übergeben. Der Stuhlgang blieb aus.
Während der zwei Jahre Zwangsarbeit überwachten mich mehrere Gefangene rund um die Uhr, auch wenn ich aß oder schlief. Falun-Gong-Praktizierende durften nicht miteinander reden, ansonsten drohten Schläge. Wir mussten auf winzigen Hockern sitzen, bis uns das Gesäß eiterte. Im Sommer durften wir den Ventilator nicht einschalten und uns nur alle paar Tage einmal für wenige Minuten waschen. Da wir kein Moskitonetz hatten, wurden wir von den Mücken gestochen. Im Winter schliefen wir bei offenen Fenstern und Türen im kalten Zug. Wir wurden bedroht und mussten täglich Videos ansehen und Materialien lesen, in denen Falun Gong verleumdet wurde. Nachdem ich eine Zeit lang auf dem winzigen Hocker gesessen hatte, konnte ich kaum gehen.“
„Meine Frau wurde noch massiver verfolgt. Nachdem sie ins Zwangsarbeitslager gebracht worden war, wurde sie einen Monat lang streng überwacht und durfte weder die Toilette benutzen noch duschen oder schlafen. Sie musste sich Videos ansehen und Materialien lesen, die Falun Gong diffamierten. Da sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte, wurde sie gezwungen zu stehen oder sich hinzuhocken. Sie wurde geschlagen und getreten und musste von 6 Uhr morgens bis 24 Uhr nachts auf einem winzigen Hocker sitzen. Am Tag musste sie über zehn Stunden unbezahlt arbeiten. Einmal beschuldigten die Gefangenen sie, auf dem Weg zur Werkstatt weglaufen zu wollen. Daraufhin verprügelten sie sie [meine Frau] so lange, bis sie verletzt war und nicht mehr gehen konnte.
Während dieser zwei Jahre wurde meine Frau erniedrigt und geschlagen. Ihre Füße wurden taub und ihr Blutdruck war erhöht. Später bewilligte man ihr Haftverschonung, sodass sie vier Monate früher nach Hause kam.
Im Jahr 2006, kurz nach dem chinesischen Neujahrsfest, kamen meine Mutter und meine Schwägerin zu Besuch. Sie brachten auch die ,Schwester meiner Frau‘ mit. Es dauerte eine halbe Stunde, bis ich endlich bemerkte, dass es sich bei der vor mir sitzenden Person, die alt und ausgemergelt war, um meine Frau handelte. Da das Arbeitslager meiner Frau [einer Falun-Dafa-Praktizierenden] nicht erlaubt hatte, mich zu besuchen, brachte meine Mutter sie als ‚Schwester meiner Frau‘ mit.
Mein Sohn hatte noch nie allein gelebt. Nachdem man uns ins Zwangsarbeitslager gebracht hatte, musste er sich um unser Unternehmen kümmern. Die Geschäfte liefen nicht gut und er konnte keinen Gewinn erzielen. Er stand unter massivem Druck und wurde von unseren Verwandten beschimpft. Immer wieder musste er sich selbst sagen, dass seine Eltern nichts Falsches getan hatten.
Als meine Frau wieder zu Hause war, hatte sich Schimmel auf dem Bett unseres Sohnes gebildet. Die Mäuse hatten sich unter dem Bett eingenistet. Alle Kleidungsstücke im Schrank waren voller Stockflecken und Würmer. Sie musste mehrere Säcke mit verrotteter Kleidung wegwerfen.“
An der Verfolgung beteiligt:
Liu Jianjun, Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Xiangtan: +86-136-57326628, +86-731-58514600Chen Jianjun, stellvertretender Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Xiangtan: +86-138-07328585, +86-731-58514603Liao Diwen, Präsident des Mittleren Gerichts der Stadt Xiangtan: +86-139-73231188He Weiping, Vizepräsident des Mittleren Gerichts der Stadt Xiangtan: +86-158-07323456
(Weitere Kontaktinformationen der an der Verfolgung Beteiligten sind im chinesischen Originalartikel ersichtlich).
Frühere Berichte:
Eltern und Sohn verhaftet und wegen ihres Glaubens im Geheimen verurteilt
Vier Einwohner aus Hunan wegen Verteilung von Informationen über Falun Dafa verurteilt
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