Verurteilt, gefoltert, gelähmt – Die Leidensgeschichte eines Familienvaters
(Minghui.org) Die Brutalität, mit der Polizisten und andere Beamte gegen Falun-Dafa-Praktizierende in China vorgehen, kennt keine Grenzen, wie der Fall von Jiang Honglu und seiner Familie zeigt. Einmal trat ihm ein Polizist so heftig gegen den Kopf, dass seine Augen heraustraten.
Immer wieder geriet Jiang mit seiner Familie ins Visier der Behörden. 14 Jahre sollte er wegen seines Glaubens hinter Gittern verbringen – ein Augenzeugenbericht, der erschüttert.
In den Wochen vor dem 20. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas, der vom 16. bis 22. Oktober 2022 stattfand, schikanierten Beamte die Praktizierenden aus der Stadt Mishan, Provinz Heilongjiang immer wieder. Dort lebt auch Jiang. Die Behörden wollten sichergehen, dass die auf ihrer schwarzen Liste stehenden Praktizierenden keine Möglichkeit hatten, auf die Verfolgung ihres Glaubens aufmerksam zu machen.
Zwei von den Beamten anvisierten Praktizierende waren der 65-jährige Jiang Honglu und seine Frau Yuan Shuzhi. Dass Yuan Shuzhi im Rahmen der Verfolgung bereits im Jahr 2018 verstorben war, wussten die Polizisten nicht. Als sie die Praktizierende nicht ausfindig machen konnten, riefen sie bei den Verwandten an. So erfuhren sie von ihrem Tod: Aufgrund des psychischen Drucks der Verfolgung war sie an Diabetes erkrankt. Ihre Beine schwollen stark an und mussten schließlich amputiert werden. Nach der der Operation verschlechterte sich ihr Zustand weiter. Sie starb am 4. April 2018, kurz nach ihrem 60. Geburtstag.
Die Polizisten erkundigten sich bei den Angehörigen auch nach Jiangs Aufenthaltsort und gaben vor, ihn fotografieren zu wollen. Er sei behindert und lebe in einem Pflegeheim lebe, bekamen sie zur Antwort. Seine Beine seien gelähmt und er könne auch nicht mehr verständlich sprechen, erklärte die Familie. Außerdem habe er ein schlechtes Gedächtnis und leide an einer Prostataerkrankung.
Der 37-jährige Sohn des Paares ist durch die jahrelange Verfolgung seiner Eltern zutiefst traumatisiert. Er zieht sich immer mehr zurück und will keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen. Die meiste Zeit verbringt er in seinem Zimmer.
Rückblick auf eine jahrzehntelange Verfolgung
Früher arbeitete der heute 65-jährige Jiang bei der Straßenverwaltung der Stadt Mishan. Als er gemeinsam mit seiner Frau und seiner Tochter begann, Falun Dafa zu praktizieren begann, kehrte Harmonie in die Familie ein. Mit Beginn der Verfolgung wurde ihr Glück jedoch zerstört.
Am 22. Juli 1999 reiste die dreiköpfige Familie nach Peking, um für ihr Recht auf Falun Dafa einzutreten. Sie wurden verhaftet und zurück nach Mishan auf eine Polizeiwache gebracht. Die Beamten Meng Qingqi und Du Yongshan verlangten von den Praktizierenden, auf Falun Dafa zu verzichten und hierzu eine Erklärung zu unterschreiben. Als sie sich weigerten, setzten die Beamten einfach ihre eigenen Namen unter die Dokumente.
Am 6. Oktober 1999 leitete Meng eine Razzia ein. Die Beamten brachen in Jiangs Wohnung ein und beschlagnahmten sämtliche Falun-Dafa-Bücher, einige Abspielgeräte sowie Kassetten vom Neun-Tage-Seminar über Falun Dafa. Das Paar wurde zunächst zum Verhör auf die Polizeiwache und dann in die örtliche Haftanstalt überführt. Nach einem Monat Gewahrsam erpressten die Polizisten von den beiden Praktizierenden 12.000 Yuan (etwa 1.600 Euro), dann durften sie gehen.
Am 3. Dezember 1999 reiste Jiang erneut nach Peking, um sich für seinen Glauben einzusetzen. Polizisten führten ihn ab und brachten ihn am 18. Dezember ins Untersuchungsgefängnis Mishan, wo er von dem Beamten Du mit einem Ledergürtel ausgepeitscht wurde. Nach 13 Tagen Gewahrsam sperrten die Behörden den Praktizierenden für drei Jahre im Zwangsarbeitslager Jixi ein. Die dortigen Wärter versetzten ihm Elektroschocks und prügelten auf ihn ein. Am 25. März 2001 wurde Jiang vorzeitig freigelassen.
Am 12. Februar 2002 war Jiang unterwegs und sprach mit anderen über Falun Dafa. Dabei stieß er auf den Polizisten Meng, der ihm ins Bein schoss. Jiang zog sich eine Fraktur seines Unterschenkelknochens zu und stürzte. Als er am Boden lag, traten Meng und Du ihm so brutal gegen den Kopf, dass er ohnmächtig wurde und seine Augen heraustraten.
Die Beamten packten ihn und fuhren zur Polizeiwache der Gemeinde Shuangsheng in der Stadt Mishan. Dort warfen sie ihn auf den Boden.
Aus Angst, dass Jiang auf der Polizeiwache verbluten könnte, brachten die Beamten ihn ins Krankenhaus. Sie fesselten ihn an ein Bett und befahlen dem behandelnden Arzt, seine Augäpfel wieder in Position zu bringen. Jegliche andere Behandlung wurde ihm verweigert. Auch der Familie war es nicht erlaubt, ihn nicht sehen.
Später holten Polizisten Jiang ab und trugen ihn auf der Krankenhausmatratze hinaus, um ihn in die Haftanstalt zu bringen. Um seine Verletzungen zu verbergen, bedeckten sie seinen Kopf mit der Bettdecke. Als sie aus dem Tor des Krankenhauses fuhren, fragte jemand: „Was ist mit ihm passiert?“ – „Er hat sich erkältet“, antworteten die Polizisten.
In der Haftanstalt wurde Jiang mehrfach von Meng und Du verhört. Sie peitschten ihn mit einem Ledergürtel aus und flößten ihm Senföl durch die Nase ein. Es dauerte neun Monate, bis Jiang sich erholt hatte und sich wieder allein versorgen konnte.
Am 23. Oktober 2002 verurteilte das Gericht Mishan den Praktizierenden zu 14 Jahren Haft. Die Wärter im Gefängnis Mudanjiang hielten ihn für zwei Wochen in Isolationshaft, weil er Falun Dafa nicht aufgeben wollte. Als Jiang aus der Einzelzelle freigelassen wurde, hatte er Gleichgewichtsstörungen beim Gehen.
Am 6. Juni 2008 konnte Jiang aufgrund weiterer Misshandlungen nicht mehr sprechen. Im Oktober 2009 läutete das Gefängnis eine neue Runde der Verfolgung ein. Jede Abteilung sollte mindestens 75 Prozent der inhaftierten Praktizierenden „umerziehen“. Die Gefangene ließen Jiang nicht schlafen, trotzdem hielt er unerschütterlich an seinem Glauben fest.
Am 1. Mai 2010 stellte er einen Antrag auf Haftverschonung und wurde schließlich am 10. August 2010 freigelassen.
Im September 2013 nahm ein Beamter der örtlichen Justizbehörde Kontakt zu Jiang auf und forderte ihn auf, sich einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen. Man drohte ihm mit Gefängnis, falls er nach drei Aufforderungen immer noch nicht beim Arzt war. Im selben Monat versuchte der Dorfvorsteher, auch Jiangs Frau zu zwingen, eine Garantieerklärung zu unterschreiben. Sie weigerte sich.
Am 23. September 2015 wurde Jiang abermals festgenommen. Beamte überführten ihn am 13. Oktober ein weiteres Mal ins Gefängnis Mudanjiang. Nach Ablauf seiner Haftstrafe kam er am 11. Februar 2016 frei.
Beteiligt an der Verfolgung:
Shi Baoxin, Sekretär des Dorfes Taiping: +86-13684672288Peng You, Vorsteher des Dorfes Taiping: +86-13836592117Chen Zuoxian, stelllvertretender Vorsteher des Dorfes Taiping: +86-13846001092
Früherer Bericht:
Falun-Dafa-Praktizierende erblindet durch Folter und Misshandlung (Achtung! Schockierende Fotos)
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