Drei Jahre Gefängnis für einen 82-Jährigen – wegen seines Glaubens

(Minghui.org) Ein 82-jähriger Einwohner der Stadt Weifang in der Provinz Shandong wurde am 15. August 2022 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu Hause verhaftet.

Die Polizisten brachten Wang Zhigeng zur Polizeiwache Beihailu, wo ihm ein Gerichtsbediensteter eine Anklageschrift und den Bescheid über die Überwachung seiner Wohnung übergab. Die Polizei informierte daraufhin seinen Sohn, der ihn nach Hause bringen sollte.

Am Morgen des 26. August (Freitag) kam eine Gruppe von neun Personen – darunter Polizisten, der Staatsanwalt und der Richter – zu Wang nach Hause, um dort eine Verhandlung abzuhalten. Er wurde zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 670 Euro) verurteilt. Nach der Urteilsverkündung brachte die Polizei Wang zu einer Untersuchung ins Krankenhaus. Als sie ihn in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Weifang brachten, war es bereits spät nachts. Die Wärter weigerten sich, ihn aufzunehmen, und verlangten von der Polizei, am Montagmorgen wiederzukommen. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung ist nicht klar, ob Wang in Gewahrsam genommen wurde.

Frühere Verfolgung

Wangs Tortur geht auf seine frühere Verhaftung am 23. Oktober 2019 zurück. Damals brachen sechs Beamte in seine Wohnung ein. Sie behaupteten, sie hätten Wang zwei Wochen zuvor beim Aufhängen von Plakaten über Falun Dafa erwischt. Sie durchsuchten zwei Stunden lang seine Wohnung und beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher und ähnliche Materialien.

Am 5. Juni 2020 begaben sich zwei Mitarbeiter der Bezirksstaatsanwaltschaft Kuiwen zu Wang nach Hause. Sie sagten ihm, er sei angeklagt worden wegen „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ [1].

Am 9. Juli erhielt Wangs Sohn einen Anruf vom Bezirksgericht Kuiwen. Er erfuhr, dass sein Vater im nächsten Monat vor Gericht zu erscheinen hat. Es ist nicht klar, ob die Anhörung jemals stattgefunden hat, bevor er zwei Jahre später verurteilt wurde.

Wang ist pensionierter Lehrer. Im Juli 1999, wenige Tage nach Beginn der Verfolgung, wurde er verhaftet und 20 Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten, wo er sich täglich Propagandavideos gegen Falun Dafa ansehen musste. Bevor er freigelassen wurde, musste er 1.000 Yuan (etwa 134 Euro) zahlen. Während dieser Zeit wurde auch seine Wohnung durchsucht.

Am 16. Februar 2000 wurde Wang erneut verhaftet und einen Monat lang festgehalten. Während dieser Zeit fesselte ihn die Polizei vier Stunden lang an einen Baum entlang einer Hauptverkehrsstraße, um ihn zu demütigen. Einmal musste er stundenlang auf einem Eisblock sitzen. Die Polizei zwang ihn auch zum Laufen und schlug ihm ins Gesicht. Er wurde zu einer Geldstrafe von 10.800 Yuan (etwa 1.450 Euro) verurteilt.

Die nächste Verhaftung erfolgte Anfang Juni 2013, weil er Aufkleber mit Informationen über Falun Dafa angebracht hatte. Er wurde einen Tag lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und gezwungen, auf einem Eisenstuhl zu sitzen. Die Polizei erpresste von seiner Familie 20.000 Yuan (etwa 2.688 Euro) als Gegenleistung für seine Freilassung.

Früherer Bericht:

80-Jähriger wegen Anbringens von Falun-Dafa-Plakaten angeklagt


[1] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.